Now Drinking 2020

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  • RexAlbae User Dabei seit: 03.10.2018Beiträge: 360Bewertungen: 0
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    Heute ein Mortlach 2001 Wy

    WID: 131992


    In der Nase startet dieser Whisky ziemlich trocken mit Nüssen im Handgepäck. Leichte Klebstoffnoten/Lösungsmittelnoten schweben mit, dazu gibts eine gute Portion Vanille und Karamell. Irgendwo kommen dann noch ein paar Getreidenoten mit.


    Im Mund überraschten mich dann eine Handvoll Früchte, allen voran Birne. Der Rest wird in einer Art Kompott vermischt, da kann ich dann nicht mehr klar differenzieren. Für eine frische Note sorgt etwas Ingwer. Deutlich süßer als die Nase vermuten lies, als Konterpart wird der Whisky mit der Zeit würziger.


    Der Mortlach verabschiedet sich sehr süß und fruchtig. 


    Mein erster Mortlach, für eine Großflasche reicht es bei mir nicht, ich möchte aber mehr aus dieser Destillerie probieren.



    Und gleich die zweite Premiere für mich:

    Benromach 10yo WID: 56765


    Hier gehts in der Nase ziemlich süß zugange. Äpfel, Rosinen, Honig, Karamell und weitere helle Früchte wie Pfirsich geben hier den Ton an. Mit ein wenig Zeit finde ich auch eine leicht rauchige Note im Glas. Anklänge von Tabak und Leder sind auch zu vernehmen, vielleicht auch ein wenig frische Minze.


    Im Mund gewachste Zitrusfrüchte, Äpfel und Birnen. Es bleibt auf der hellen Seite, vielleicht noch Anklänge von Ananas. Die erdigen Noten werden wieder aufgenommen, hinzu kommt noch Lakritze und eine feine salzige Note. Insgesamt wird es etwas mineralischer.


    Der Abgang ist erst süß und wechselt dann mit der Zeit ins Herbe/Bittere. Ein wenig Orange, Zartbitterschokolade, Schwarztee und holzige Noten.


    Ich hätte mir vermutlich nie einen Benromach bestellt, habe ich ja nichts damit verbunden. Jetzt muss ich aber sagen, dass mich dieser Dram, vor allem auch gemessen am aufgerufenen Preis, ziemlich deutlich überzeugt hat. Hier sollte ich vielleicht noch mal das eine oder andere Sample nachlegen.



    Auf jeden Fall ein fettes Danke an @SlowDram für die Samples, hat mich wirklich sehr gefreut.

  • dRambo
    Themenersteller
    User, Moderator dRambo
    Dabei seit: 23.09.2015Beiträge: 19,319Bewertungen: 3
    , letzte Änderung 29. September 2020 um 03:14
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    DocF. schrieb:

    dRambo sagt: "DocF, trink' endlich Ord!" Also dann:


    Glen Ord 12yo OB "Northern Highland Malt", bottled 2003, 40% ABV WID:5127 von dRambo

    Farbe: Deep Gold.

    Nase: Malz, Heu, Baumsaft, Sauerteig, reife Äpfel, matschige Birnen, Orangeat. Die Jahre in der Flasche merkt man ihm an, die Aromen wirken leicht angestaubt und haben auch einen Hauch old bottle flavour abbekommen, Malzkaffee, etwas nasse Wellpappe. Nach dem ersten Schluck auch deutlich Harz, etwas Weißdornblüte.

    Mund: Schmeckt nicht unbedingt nach 40%, allerdings hauptsächlich nach alter Flasche. Besonders viel Malz, etwas poliertes Holz, dann Blockmalz hinterher, angekokeltes Toastbrot, etwas Tannenhonig. Verbranntes Plastik, Traubengelee.

    Abgang: Erstaunlich lang, harzig, Blockmalz und lange gezogener grüner Tee.

    Kommentar: Schlecht finde ich ihn nicht, er lebt aber größtenteils vom old bottle flavour. Was heißt, man kann für 120€ (?, tatsächlichen Auktionspreis kenne ich nicht) von Ottonormalmalt bis überlagerte Flasche alles bekommen. Mein Vorschlag: Glencadam 13 nehmen und für 2 Tage offen stehen lassen, schmeckt dann vermutlich genauso oldschoolig und hat mehr Prozente. Achja, schnell trinken ist empfehlenswert, sonst kommt eine penetrante Plastiknote durch... 82 Punkte.


    Glen Ord 25yo 1978 OB, Limited Edition 2004, 58,3% ABV WID:5760 von William Hodgekin 

    Farbe: Chestnut / Oloroso Sherry.

    Nase: Nagellackentferner. Vanille, frisch gemähtes Gras, altes, leicht muffiges Heu. Unreife Ananas, Kastanienblüte, Harz. Kokosflocken, frisch geschnittene Zweige. Mit Wasser: Dunkler und harziger. Lange gelagerte Äpfel, bittere Apfelschalen, poliertes Holz, Lindenblüte. Mehr Kokos, reife Pfirsiche, etwas Weihrauch. Zimt. Heißer Kaffee, Schwarzbrot.

    Mund: Mit Wasser: Waldboden, Tannennadeln, trockene Erde. Tannenhonig, etwas Anis. Blockmalz, Lindenblüte. Frisch geschnittene Äste, etwas Kerzenruß. Bratapfel, Orangenschale, Mango. Auch bei unter 50% dick und schwer, habe ich gut dran zu kauen.

    Abgang: Lang. Zimt und Lindenblüte, heißer Kaffee, trockene Rinde, frisch geschnittenes Gras, Stroh. Tannennadeln, trockene Erde. Sommerhonig, noch etwas Zimt, dann Blockmalz und viel poliertes Holz.

    Kommentar: Da scheint einiges an relativ frischem Holz am Werk gewesen zu sein (Vanille, Zimt, Muskat, Nelken, die außer mir auch wirklich jeder in der B. findet), aber auf eine subtile Weise, zusammen mit dem grasig-tropenfruchtigen Destillat macht das einiges her. Da lässt sich im Wortsinn stundenlang dran riechen. 92 Punkte.


    Glen Ord 30yo OB, Limited Edition 2005, 58,7% ABV WID:3030

    Farbe: Amber.

    Nase: Wirkt in der ersten Nase wesentlich frischer und zestiger als der 25yo, duftend, dann harzig, Limettenschale, Haferbrei, überreife Ananas, Zimt, Kardamom, reife Mango. Baumsaft, Kastanienblüte, Sternfrucht. Mit Wasser: Quittengelee, Sanddornmarmelade.

    Mund: Mit Wasser: Frisch geschnittenes Laub, viel Haferbrei, Limettensaft. Haselnüsse, Kastanienblüte, etwas Blockmalz. Orangenschalen, reife Äpfel, holzige Birnen. Frische Eichenspäne, poliertes Holz, gefettetes Leder. Schuhcreme. Sanddornmarmelade, Holunderblüte.

    Abgang: Lang, Holzapfel, Quittengelee, Sternfrucht, immer noch Haferbrei, Zitroneneis. Poliertes Holz, Blockmalz.

    Kommentar: Im Nachhinein frage ich mich, ob der 25jährige mehr als nur ein wenig Sherry abbekommen hat. Der 30jährige ist im Vergleich weniger vielschichtig zumindest im Sinne eines wesentlich geringeren Holzeinflusses, als Freund von Fässern als quasi-inerten Ablagerungsgefäßen macht mir das natürlich wenig aus. Insbesondere, da dieser Stil zwischen Harz, Haferbrei und  extrem frisch wirkenden Früchten (und das nach immerhin 30 Jahren im Fass und 15 in der Flasche) für mich in's Schwarze trifft. Muss noch jemand bei Haferbrei + Limettensaft sofort an Daftmill denken? 93 Punkte & Vielen Dank!


    Glen Ord 23yo 1974 OB, Rare Malts Selection, 60,8% ABV WID:3535 von William Hodgekin

    Farbe: Pale Gold

    Nase: Eher "plain", Stroh, Malz, dann poliertes Holz, Schuhcreme, etwas Vanille. Zitronensaft, reife Äpfel. Mit Wasser: Zitronenschalen, Lindenblüte. Graubrot. Zitronenmelisse, Wasserminze, nasse Erde. Frisch geschnittene Äste, nasses Gras.

    Mund: Mit Wasser: Malz, Haselnüsse, Kresse. Papaya, reife Birnen, Zimt. Anis. Graubrot, nasses Gras.

    Abgang: Mittellang. Apfelschalen, heißer Kaffee. Nasses Gras, angefaultes Heu. Alte Gewürze.

    Kommentar: Im Vergleich mit den Special Releases wirkt er eher ungeschliffen, geradeheraus. Auch auf meiner Trinkstärke hauen die Aromen noch gut rein, die 60+ Prozente haben ihn außerdem davor bewahrt, irgendeine Form von old bottle flavour zu entwickeln. Ob ich blind auf die selbe Destille getippt hätte - fragwürdig. Die Schnittmenge mit den Special Releases ist für mich fast nur eine gewisse Grasigkeit, die hier besonders gut durchkommt. Alles in allem ein alter Speysider ohne Schnörkel. 88 Punkte.

    saubere Arbeit :smile: während ich mit Onkel Hodgekin an einem anderen Glen Ord geschüffelt habe :smile:


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  • DominikBraun User DominikBraun Dabei seit: 19.10.2019Beiträge: 2,013Bewertungen: 5
    , letzte Änderung 27. April 2020 um 23:45
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    Heute habe ich einen Talisker 25 von 2014 hier:


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    Im Aroma ist der Talisker trotz 25 Jahren Alter noch überraschend rauchig, vom Charakter her wie ein loderndes und leicht aschiges Lagerfeuer. Ziemlich schnell entdecke ich eine tolle, reife Fruchtnote hinter dem Rauch, die ähnlich wie beim Talisker 18 stark Richtung Pflaume geht. Der Rauch rückt immer mehr in den Hintergrund und es offenbaren sich deutliche maritime Noten. Meeresluft, Salz und ein plötzlich ziemlicher starker Pfeffer liegen mir in der Nase. Nach und nach pendeln sich der Rauch, die reifen Früchte und der maritime Charakter wieder ein und ergeben ein sehr rundes, komplexes und gesetztes Gesamtbild.


    Im Geschmack gibt der Whisky dann Gas. Der Antritt ist kräftig und intensiv mit starkem Pfeffer, Holz und ganz leichtem Rauch. Mit etwas Geduld tauchen dann auch wieder süßlichere Akzente auf, aber von den Pflaumen im Aroma kann eigentlich keine Rede mehr sein. Das Aroma lädt durchaus zum Träumen ein - aber der Geschmack weckt dich wieder auf.


    Im Abgang setzt sich die kräftige und intensive Würzigkeit fort. Wie auch im Geschmack nehme ich eher wenig Talisker-Chili wahr. Stattdessen habe ich eher den Eindrück, dass die Gewürze von der langen Fasslagerung kommen. Zum Schluss kommt eine sehr leichte und zarte Brise Rauch zum Vorschein. Im Mund schlägt sich eine dezente Trockenheit nieder, die in etwas fruchtigere Töne übergeht und dann verblasst. Ziemlich langer Abgang!


    Eine tolle Abfüllung, allerdings ist mir der geschmackliche Vorsprung zum Talisker 18 angesichts des preislichen Vorsprungs nicht groß genug.


    Vielen Dank an @wako für das Sample :cool:

  • robse211 User robse211 Dabei seit: 25.12.2018Beiträge: 3,386Bewertungen: 0
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 08.08.2019Beiträge: 0Bewertungen: 0
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    Miltonduff 12y ca. 1995 abgefüllt Nr. 1 von 3 Samples von @ThinLizzy 


    Ein recht gefälliger, wohlschmeckender Malt. Mit hellen Früchten, bischen Banane, Vanille u. Karamell. 


    Milchkaffee, milde Eichenwürze, zarte Bitterkeit 


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  • Patrick-92 User Patrick-92 Dabei seit: 30.09.2018Beiträge: 221Bewertungen: 0
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    Heute bin ich einfach mal mit dem Rad in den Wald gefahren und habe mich hingesetzt und mir eine Flasche von meinem Lieblingsbier getrunken, nicht das erste Mal. Man macht komische Sachen in Corona-Zeiten. :lol:


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  • rallematz User rallematz Dabei seit: 07.02.2018Beiträge: 3,249Bewertungen: 0
  • Hastur User Hastur Dabei seit: 12.01.2008Beiträge: 5,733Flaschensammlung:Bewertungen: 0
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    Laphroaig Lore


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    Auch ohne Altersangabe ein Kaufkandidat?

    Wirklich so rauchig wie in manchem Tastingvideo dargestellt?


    Ich schätze,  Frage 2 kann ich schon nach dem ersten Versuch mit dem Rüssel mit ja beantworten.  Massiver nasser Rauch, Jod, Wundsalbe,  Desinfektionsmittel. Darunter folgen 2 Geruchskomponenten. Einmal die volle Meeresbrise mit nicht mehr ganz frischen Meeresfrüchten,  Algen, versalzenes Frühstücksei. Da ist aber auch durchaus was Fruchtiges. Flambierte Ananas, Himbeere und überreife Stachelbeere. 

    In der Nase ist das die volle Dröhnung, er riecht gut ausgereift und in keiner Weise jung. Außerdem erscheint er kräftiger als die aufgerufenen 48 %.


    Zeit zum Trinken. Auch im Mund ist er ein Brett. Der medizinische Rauch belegt mit seinen salzigen Jodnoten sofort den ganzen Mundraum. Sofort habe ich den sterilen Wundverband und das versalzene Ei. Gepökelter Seeluftschinken, geräucherte Makrele, sonnengetrocknete Algen,  erdig-mineralische Aromatik, Desinfektionsmittel, Brandsalbe, aber auch die Frucht kommt durch. Da sind vor allem wieder Himbeeren, aber auch Ananas, Limette und rote Stachelbeere. Über allem aber thront der Rauch in einer Stärke wie ich ihn bisher nur von Laphroaig 10 CS und 5-jährigen Octomores kenne. 


    Die erste Frage wäre damit auch mit ja beantwortet. Wäre ein Wunder, wenn der nicht  wenigstens als Beifang mal mit im Warenkorb landen würde. Klare Love It or Hate It Geschichte. Ich neige zum Ersten. 91 Punkte für einen Whisky ohne Kompromisse.  

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