Kauft ihr gefärbten Whisky?

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  • kdurro User kdurro Dabei seit: 01.08.2018Beiträge: 1,269Bewertungen: 0
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    @Vallado Hast natürlich Recht - per se ungeeignet ist vielleicht zu pauschal. Ausnahmen von der Regel gibt es in Schottland wie in Andalusien. Da haben wir auch Sherry gesehen, der in Einzelfässern reift und einen Jahrgang hat. Kostet halt, und wenn der mal alle ist, ist das Fass definitiv Schrott ...

    Da hier jetzt sowieso gekapert ist (sorry dafür): Couvreur macht das, und auch mit Erfolg. Wobei so wie die produzieren, können die Schotten eben nicht produzieren. Nicht nur wegen Menge und Preisen. Grundsätzlich gibt es eben die unterschiedlichen Anforderungen: Fass für Sherry = Holzeinfluss nicht gewünscht, Fass für Whisky = Holzeinfluss sehr erwünscht.


    Ich finde, man schmeckt schon, dass bei Couvreur der Whisky in den echten Solera/Criadera-Fässern deutlich anders reift als bei den Schotten. Und auch, dass Couvreur das mit anderen, aktiveren Fässern wieder ausgleicht, um mehr Würze in den Whisky zu bekommen.




  • Lutz64 User Lutz64 Dabei seit: 06.08.2012Beiträge: 265Flaschensammlung:Mein WhiskyvorratBewertungen: 7
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    @DominikBraun Nein 



    Wo etwas zu Ende geht, beginnt etwas Neues
  • pippovic User Dabei seit: 01.07.2017Beiträge: 496Bewertungen: 0
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    ...aber im Ergebnis stimmt es, dass früher die Transportfässer verwendet wurden, wo nur wenige Wochen/Monate Sherry drin war. Dafür war das aber eben richtiger Sherry und nicht diese Suppe wie heute, aus der hernach dann Essig gemacht wird.
    Könnte mir bitte jemand den Unterschied zwischen dem alten "richtigen" Sherry und dem modernen "Essigsherry" erläutern?

    Gruß
    pippovic


  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
    , letzte Änderung 4. April 2020 um 15:54
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    pippovic schrieb:


    ...aber im Ergebnis stimmt es, dass früher die Transportfässer verwendet wurden, wo nur wenige Wochen/Monate Sherry drin war. Dafür war das aber eben richtiger Sherry und nicht diese Suppe wie heute, aus der hernach dann Essig gemacht wird.
    Könnte mir bitte jemand den Unterschied zwischen dem alten "richtigen" Sherry und dem modernen "Essigsherry" erläutern?

    Gruß
    pippovic
    Früher wurde zur Trinken gedachter (leckerer) Sherry in Transportfässer gefüllt und nach GB verschifft, dort in Flaschen angefüllt und konsumiert, die Fässer wurden für Whisky verwendet. Clevere Transport- und Kostenoptimierung.
    Seit den 80ern muss Sherry in Spanien abgefüllt werden, also fiel das weg.

    Der Sherry, der heute zum "seasoning" der Fässer benutzt wird, ist sehr jung, nicht sehr lecker und wird meist hinterher in Essig verwandelt.

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  • pippovic User Dabei seit: 01.07.2017Beiträge: 496Bewertungen: 0
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    @Marko_I Danke! Also kommt es auf das Alter (die Reifezeit) des Sherrys an, ähnlich wie beim Whisky.

    Wurden/werden denn zum Transport und zum "Seasoning" immer frische Fässer verwendet? Beim Seasoning werden die Fässer wahrscheinlich mehrfach verwendet werden? Beim Transport ging das ja nicht, wenn sie danach in GB geblieben sind.


    Gruß

    pippovic

  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,628Bewertungen: 5
    , letzte Änderung 4. April 2020 um 18:37
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    pippovic schrieb:

    @Marko_I Danke! Also kommt es auf das Alter (die Reifezeit) des Sherrys an, ähnlich wie beim Whisky.

    Wurden/werden denn zum Transport und zum "Seasoning" immer frische Fässer verwendet? Beim Seasoning werden die Fässer wahrscheinlich mehrfach verwendet werden? Beim Transport ging das ja nicht, wenn sie danach in GB geblieben sind.


    Gruß

    pippovic

    @pippovic 

    Es gab da mal einen Artikel, der erst zwei Seiten weiter oben hier verlinkt wurde (siehe unten). Es lohnt sich echt, den mal anzuklicken, wenn einen das Thema interessiert. Wenn man es genau wissen will, muss man allerings in dem Artikel noch auf einen weiteren Link zu einem ausführlichen PDF klicken ("PDF: Sherry casks in the whisky industry").

    Wenn man sich durchgeklickt hat und des Englischen mächtig ist (es gibt auch eine koreanische Übersetzung), dann bekommt man deine Frage dahingehend beantwortet, dass früher die "Transportfässer" vorher häufig ein paar mal für die Fermentation der jungen Weine verwendet und dabei ziemlich ausgelutscht wurden. 


    kdurro schrieb:

    @Huibuh keiner mag Besserwisser, aber: das ist leider ein Mythos. Solche Fässer, in denen Sherry reift, waren schon immer für die Produktion von Whisky ungeeignet und wurden daher auch zumeist nicht dafür verwendet. Short story: Bis in die 80er waren es Transportfässer, seitdem seasoned (oder eben: wiederverwendet). long story: https://www.whiskynotes.be/2017/whisky-news/sherry-casks-in-the-whisky-industry/


  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 28.03.2013Beiträge: 0Bewertungen: 3
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    Ich besitze einige gefärbte Whiskys sogar ausschließlich wegen ihrer färbenden Wirkung.

    Süßer SoftieAntichrist und Bösewicht. Nichtfeder aus Überzeugung. WDE++: Das Forenhelferlein.

    User/Moderator der Herzen. Team Auf-Peng-Weg!


    Edradour selbstgemacht: Ein Stück Seife, eine Flasche Brombeerschnaps und etwas Geduld.


    Man sollte immer eine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses.
    Außerdem sollte man immer eine kleine Schlange dabeihaben. 
    (W. C. Fields)

  • HolgerT. User HolgerT. Dabei seit: 29.07.2011Beiträge: 5,109Flaschensammlung:MedizinschrankBewertungen: 48
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    WithKeys schrieb:

    Ich besitze einige gefärbte Whiskys sogar ausschließlich wegen ihrer färbenden Wirkung.

    Saucen, Textilien, oder nur Urin? 


    Blindverkostung öffnet die Augen...
  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 28.03.2013Beiträge: 0Bewertungen: 3
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    In dieser Reihenfolge.

    Süßer SoftieAntichrist und Bösewicht. Nichtfeder aus Überzeugung. WDE++: Das Forenhelferlein.

    User/Moderator der Herzen. Team Auf-Peng-Weg!


    Edradour selbstgemacht: Ein Stück Seife, eine Flasche Brombeerschnaps und etwas Geduld.


    Man sollte immer eine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses.
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    (W. C. Fields)

  • DominikBraun
    Themenersteller
    User DominikBraun
    Dabei seit: 19.10.2019Beiträge: 2,013Bewertungen: 5
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    In diesem Video kritisiert Jim McEwan die Färbung von Whisky und bezeichnet es als "great shame" (Minute 1:20):




    Der Aspekt mit der "Cooping Industry" und der Wiederverwendung von Fässern dank Farbstoff ist sehr interessant, das hatte ich so noch gar nicht betrachtet. Nochmal ein Grund mehr, die Färbung von Whisky kritisch zu sehen.

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