Whisky in Muskateller-, Muscat-, bzw. Moscatel-Fässern
Ursprung
Bei der Rebsortenfamilie Muskateller bzw. Muscat handelt es sich um ein- und dieselbe in unterschiedlichen Sprachen, wobei Muskateller die deutsche Schreibweise ist und Muscat die international verwendete. Muskateller/Muscat ist eine der ältesten Rebsorten. Der Ursprung der Muskateller-Reben ist nicht vollständig geklärt, aber wird um das Jahr 3000 v. Chr. In Ägypten und dem Iran vermutet. Der Muskateller weist eine große Anzahl an Variationen auf: Derzeit sind über zweihundert Vertreter der Muskateller-Familie bekannt. Weine aus dieser Rebsorte können sowohl süß, halbtrocken als auch trocken sein. Sie zeichnen sich aus durch eine charakteristische Muskat-Note und sind aromatisch, fruchtig und blumig.
Der Ursprung des Namens Muskateller ist ebenfalls unbekannt, und es ranken sich viele Legenden darum. Es gibt einige Variationen des Namens wie zum Beispiel ‘Muscat‘, ‘Moscatel‘, ‘Moresca‘ oder ‘Moscato‘. Daran lässt sich erkennen, wie weit diese berühmte Rebsorte gereist ist und sich auf der Welt verbreitet hat. Der Muskateller ist besonders in Österreich, Deutschland und Teilen Italiens verbreitet und wird dort in verschiedenen Stilrichtungen, meist als Weißwein, angebaut.
Bei Moscatel handelt es sich um die spanische und portugiesische Bezeichnung für Muskateller-Rebsorten. Darüber hinaus gibt es einen Weinstil mit dem Namen Moscatel in diesen Ländern, der häufig süße Weine und likörartige Dessertweine beschreibt. Moscatelweine zeichnen sich durch intensive Aromen nach Honig und Rosinen aus. Im Geschmack sind sie häufig süß. Die Farbe reicht von goldgelb bis bernsteinfarben.
Die Produktion
Muskateller wird weder in einer bestimmten Region angebaut noch gibt es eine spezielle historische Produktionsmethode. Den Weinen ist nur die Rebsorte gemein. Innerhalb der Muskateller-Familie finden sich geschmackliche Gemeinsamkeiten: Fast alle Reben sind sehr fruchtig, süß und floral.
Muskateller kann aus Vorlaufwein, Presswein, sowie aus biologisch oder konventionell angebauten Trauben hergestellt werden. Außer der Wahl der Rebsorte gibt es fast keine Regeln für die Muskateller-Herstellung. Die Sorte stellt geringe Bodenansprüche, bevorzugt geeignet sind leichte bis mittelschwere Böden mit geringem Kalkgehalt.
Es gibt sowohl den gelben Muskateller, als auch den roten Muskateller, der eine Mutation des gelben ist. Aus dem gelben Muskateller können würzige Weißweine mit dem typischen intensiven Muskat-Ton hergestellt werden. Die Weine, und auch Schaumweine, werden sowohl trocken als auch süß ausgebaut. Reife Beeren weisen einen hohen Zuckergehalt auf. Bei der Produktion von Likörweinen wird beim Keltern daher ein Extrakt mit einer einzigartig hohen Zuckerkonzentration gewonnen, die teilweise alkoholisch vergoren wird. Durch die Zugabe von Weinalkohol wird dieser Prozess anschließend wieder gebremst.
In wärmeren und heißen Regionen bringt die Rebsorte hervorragende edelsüße Muskatweine und würzige Dessertweine hervor. Diese finden sich etwa in Italien, Frankreich, Spanien, Portugal (Moscatel de Setúbal), Ungarn, Bulgarien, Algerien, Argentinien und Chile.
Auswirkung auf den Geschmack
Muskateller-, Muscat- oder Moscatel-Fässer haben einen ähnlichen Einfluss auf den Whisky-Geschmack wie Sherry- oder Portwein-Fässer. Sie machen den Whisky fruchtiger mit oxidativen Aromen nach dunklen und getrockneten Früchten. In der Whiskyreifung scheinen die Traubenaromen tendenziell stärker durch, als bei anderen Likörweinen.
Auswirkung auf die Farbe
Die Auswirkung auf die Farbe des Whiskys hängt vom jeweiligen im Fass gelagerten Muskateller ab. Der rote Muskateller ist rötlich-bronzefarben, der gelbe Muskateller ist hingegen grüngelb. Die meisten Fässer werden wegen ihrer Farbe und Süße für die Whiskyreifung ausgesucht. Die dunkleren und süßeren aus Muskateller-Reben hergestellten Likörweine werden dabei bevorzugt.
Whisky-Beispiele
Auf dem Label wird oft nicht angegeben, ob ein Whisky in einem Muskateller-Weinfass oder einem Muskateller-Sherryfass (nach-)gereift wurde. Die meisten Whiskys, auf denen ein Muskateller-Finish angegeben ist, stammen allerdings aus Fässern, die zuvor Muskateller-Likörwein enthielten.