Rum Soleraverfahren
Rum von alt bis jung!
Rum, der nach Soleraverfahren gelagert wurde, hat eine ausgeklügelte Altersstruktur. Das Soleraverfahren ist bekannt aus der spanischen Sherry Produktion, wird heutzutage aber auch bei der Rum- und Whisky-Lagerung angewendet. Es handelt sich um ein Reifungsverfahren, bei dem die Fässer in charakteristischer Weise übereinandergestapelt und von oben nach unten abgefüllt werden.
Was ist das Soleraverfahren?
Der Name Soleraverfahren kommt von dem spanischen Wort ‚Solera‘ und bedeutet ‚am Boden liegend‘. Die untere Reihe, in der die ältesten Fässer liegen, heißt ‚Solera‘. Die darüber liegenden Reihen in der meist vier-reihigen Fasspyramide werden als ‚criadera‘ bezeichnet.
Herkunft des Soleraverfahrens
Spanische Auswanderer brachten das Soleraverfahren zur Rumherstellung nach Mittel- und Südamerika und in die Karibik.
Das Besondere am Solera-Rum
Die Rum Reifung nach dem Soleraverfahren führt dazu, dass eine hohe Altersangabe erzielt werden kann. Das liegt daran, dass das Alter des ältesten Rums angegeben werden darf, obwohl nur ein Teil des Rums dieses Alter auch tatsächlich hat. Junger und alter Rum wird durch die Vermischung der Fässer von oben nach unten vermählt. Verschieden lang gelagerte Rums verfügen im geschmacklichen Ergebnis über eine gute Balance und gleichbleibende Qualität.
Vergleicht man beispielsweise eine 18-jährige Fasslagerung eines Einzelfasses mit einem Solera-Rum, so erreicht der Solera-Rum früher dasselbe Reifestadium. Das Solera-Verfahren spart also Zeit bei gleicher Qualität.
So funktioniert das Soleraverfahren
Zur Fassreifung werden meist vier Reihen Eichenfässer in Pyramidenform übereinandergestapelt. Aus der unteren Fassreihe, der Solera, wird etwa ein Drittel zur Abfüllung entnommen und mit dem jüngeren Rum der darüber liegenden Fässer, den Criaderas, wieder aufgefüllt. Die obere Reihe füllt man anschließend mit frischem Destillat auf. Auf diese Weise entsteht eine Mischung mehrerer Altersklassen und eine gleichbleibende Qualität. Der Begriff Solera hat sich bis heute erhalten, obwohl die Fässer heute oft nicht mehr pyramidenförmig übereinandergestapelt sind, sondern teilweise sogar an verschiedenen Stellen stehen. Das Destillat wird dann nach dem Solera-Prinzip mit Schläuchen von Fass zu Fass gepumpt.
Welche Solera-Rums gibt es?
Ein Klassiker unter den Solera-Rums ist der Ron Zacapa 23 Solera aus Guatemala. Hier ist der jüngste Rum in der oberen Reihe 6 Jahre und der älteste in der Solera Reihe 23 Jahre alt. Außerdem war er im Sherry- und Pedro Ximénez-Fass gereift.
Der Santa Teresa 1796 Solera Rum reifte zunächst im Soleraverfahren bis zu 35 Jahre, um im Anschluss noch in französischen Limousin Eichenfässern nachzureifen.
Für mindestens 15 Jahre reifte der Matusalem Gran Reserva aus der Dominikanischen Republik im Soleraverfahren.
Der Dictador aus Kolumbien bietet außer einer Reifung im Soleraverfahren, dass er aus Zuckerrohrhonig sowohl auf Column Stills, wie auch auf Pot Stills gebrannt wird.
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Vergleich Solera-Rum mit Blended Rum
Bei beiden Rumsorten (Link) handelt es sich um eine Mischung verschiedener Rume.
So werden beim Blended Rum Destillate aus verschiedenen Fässern oder unterschiedlichen Altersstufen vermischt. Genauso können die Rume in verschiedenen Verfahren destilliert worden sein, oder aus unterschiedlichen Brennereien und sogar Ländern stammen.
Ziel ist es hierbei ein Produkt mit gleichbleibender Qualität zu schaffen. Der Masterblender sorgt für ein harmonisches Ergebnis.
Solera-Rum hat DIE Besonderheit bei der Altersangabe. Das Alter der Solera-Reihe, also der untersten Reihe der Solera-Pyramide, darf angegeben werden, obwohl aus den darüber liegenden Reihen jüngeres Destillat nachgefüllt wird. So entsteht eine Mischung aus alten, mittelalten und jungen Destillaten. Ein Solera-Rum ist also bereits während der Reifezeit eine Mischung verschiedener Altersstufen.
Auch hier ist das Ziel ein geschmacklich harmonischer Rum. Es entsteht ein Rum mit zumindest einem Teil alten Rums.
Fazit
Ein Blended Rum kann im Soleraverfahren gelagert und abgefüllt werden. Ein Solerea-Rum muss aber kein Blended Rum sein.
Das Soleraverfahren nimmt in gewisser Weise dem Blendmaster – dem Kunsthandwerker des Mischens – die Arbeit ab!
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