Australier kauft Bladnoch und holt Ian Macmillan ins Boot

Petra Milde |

Der Master Blender von Burn Stewart beginnt im Oktober bei Bladnoch

Lange war das Schicksal der Bladnoch Brennerei nach ihrem Weg in die Liquidation ungeklärt, doch Ende Juli konnten die Fans der Lowland Brennerei aufatmen: Der australische Käufer kündigte an, die Whiskyproduktion dort wieder anlaufen zu lassen. Gestern lüftete er auch das Geheimnis um den zukünftigen Master Distiller.

Von australischem Joghurt zu Bladnoch Whisky

Der neue Besitzer heißt David Prior und hat sich als Unternehmer mit dem Joghurt-Start-up "five:am" in Australien einen Namen gemacht und in wenigen Jahren etliche Millionen verdient. Vom Joghurt ist er jetzt zum Whisky gewechselt und stellt sein neues Unternehmen sehr professionell auf. Rund 250 000 Liter war die Jahresproduktion von Bladnoch, als vor sechs Jahren der Betrieb eingestellt wurde. In 18 Monaten will Prior sie auf 1.5 Millionen Liter bringen. Das bisherige Team von zehn Brennereimitarbeitern wird übernommen und soll im nächsten Jahr verdoppelt werden.

Gavin Hewitt und Ian Macmillan bei Bladnoch

Als Garanten für die bestmögliche Entwicklung von Brennerei und Whisky hat sich Prior zwei erfahrene Personen des schottischen Whiskybusiness an seine Seite geholt: Gavin Hewitt, ehemals Geschäftsführer der Scotch Whisky Association (SWA) und Ian Macmillan, zuletzt Manager und Master Blender bei Burn Stewart Distillers. Ian Macmillan begann seine Whisky-Laufbahn mit 18 Jahren bei Glengoyne, ist also auch mit dem Stil eines Lowland Whiskys sehr vertraut. Bei Burn Stewart war er es in den vergangen 25 Jahren, der den Stil von Deanston, Tobermory und Bunnahabhain wieder neu definierte und die Marken ganz nach vorne brachte. Ihn ab Oktober bei Bladnoch als Master Distiller und Master Blender zu wissen lässt auf eine äußerst positive Entwicklung des Whiskys hoffen.

Bereits Preise für Blend und Single Malt im Sinn

Mit der Übernahme der Brennerei Bladnoch hat David Prior sich auch den Whiskystock gesichert, der nach seinen Angaben etwa 20.000 Cases im Bereich 10 bis 15 Jahre alter Whiskys umfasst. Bereits Ende des Jahres soll ein Blended Malt auf den Markt kommen, den er laut Bericht des Sydney Morning Herald mit rund 70 Dollar Flaschenpreis veranschlagt. Für den Single Malt, der „Connaisseure“ ansprechen soll, hat er 200 Dollar im Sinn.

 

Quelle: Sydney Morning Herald

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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