Caisteal Chamuis: Kräftig getorfter Malt Whisky von schottischen Inseln

Petra Milde |

Whisky von Skye, Islay und Orkney prägt die Blended Malts

 

Mit zwei Abfüllungen des neuen Labels Caisteal Chamuis sind Marussia Beverages und Mossburn Distillers international und auch auf dem deutschen Markt gestartet. Die beiden stark getorften Whiskys sind auch bei Whisky.de erhältlich. Zum einen handelt es sich um den Caisteal Chamuis Blended Malt Scotch Whisky ohne Altersangabe, zum anderen um den Caisteal Chamuis 12 Years Old Sherry Finished.

Einmal ohne Altersangabe, einmal 12-jährig, aber immer deutlich rauchig

Vermählt aus Single Malts von den Inseln Islay, Skye und Orkney, wurde der Whisky für den Caisteal Chamuis ohne Altersangabe (NAS) in First-Fill-Bourbonfässern gefinisht. „Der Einsatz von First-Fill Bourbon-Fässern erzeugt einen Charakter, der sich nach und nach offenbart: im Antritt eleganter Torf, ohne jemals medizinisch zu sein, dann honig-pfeffrig mit der Komplexität süßer Gewürze und einem cremigen Vanille-Finish,“ berichtet Marussia Beverages über diesen Malt. Wenn man weiß, dass dieses Unternehmen auch hinter den Single Malts der neuen Torabhaig Distillery auf Skye steckt, fällt es nicht schwer, über die Herkunft des Whisky-Anteils von Skye zu spekulieren.

Beim 12-jährigen Caisteal Chamuis 12 Years Old Sherry Finished findet sich denn auch keine Herkunftsangabe von Skye, hier wurden Single Malts von Islay und Orkney verwendet: „Zunächst mindestens 12 Jahre gereift, dann in First-Fill Oloroso Sherry Butts gefinished, erscheint er reichhaltig und elegant mit einem komplexen, nach Heidekraut und dezent nach Lavendel duftenden Torf. Die faszinierende florale Komplexität weicht den süßen Muscovado-Noten, bevor sie sich schließlich zu einem Finish aus konzentriertem Sherry, kandierten Früchten und einem Hauch von Feuerstein-Noten entwickelt.“

Beide Whiskys werden ungefärbt und ohne Kühlfilterung mit 46% vol abgefüllt.

Caisteal Chamuis - Castle Camus - Knock Castle

 Die Vermutung, dass der Name der neuen Whiskys dem Gälischen entliehen ist, liegt nahe: „Caisteal Chamuis“ ist der gälische Name jener alten Festung, deren Ruine in Sichtweite der Torabhaig Distillery auf der Landzunge der Ostflanke der Knock Bay liegt. Erbaut vom Clan McLeod vermutlich im 14. Jahrhundert, wurde sie später von den McDonalds erobert und aus- und umgebaut.

Wem die Aussprache von Caisteal Chamuis, die irgendwo bei „Kasch-tel Ham-osch“ liegt, zu kompliziert ist, kann die englische Version Castle Camus wählen. Bekannt ist die Burg heute wegen seiner Lage in der Knock Bay aber vor allem als Knock Castle.

Seit dem 17. Jahrhundert ist die Burg nicht mehr bewohnt gewesen und ihre Steine wurden zum Häuserbau in der umliegenden Region verwendet. „Nicht bewohnt“ trifft es aber nicht ganz, es soll immer wieder Zeichen von Geistern in der Ruine geben. Ob sich die oft genannte "Green Lady" zum Release des Caisteal Chamuis gezeigt hat, wird leider nicht berichtet.

Bild: Mossburn Distillers

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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