Miyagikyo Brennerei hat Whiskyproduktion erhöht

Petra Milde |

Das japanische Unternehmen Nikka reagiert auf die anhaltend starke Nachfrage nach Whisky

Der Boom japanischer Whiskys hält nach wie vor an. Als die Whiskylager aufgrund der starken Verkäufe auf eine bedrohliche Leere zusteuerten, hatte Nikka letztes Jahr die Notbremse gezogen: Der Verkauf von Whiskys mit Altersangabe wurde nach einer Ankündigung im Juni 2015 fast komplett eingestellt, um die Whiskyvorräte vor dem totalen Ausbluten zu bewahren. Alternativ werden Abfüllungen wie Nikka From the Barrel oder Nikka Pur Malt Red stärker beworben. Als ergänzende Maßnahme wurde die Produktion in Yoichi und Miyagikyo, den beiden Brennereien des Unternehmens Nikka, erhöht.

Vier plus vier macht acht Miyagikyo Brennblasen

Die Brennerei Miyagikyo war 1969 mit vier Brennblasen (zwei Wash Stills und zwei Spirit Stills) in Betrieb genommen worden. Bereits in den 1970er Jahren war sie um weitere vier erweitert worden. Da die Nachfrage nach Whisky aber zurückging, wurden die ursprünglichen vier Brennblasen stillgelegt, so dass seit 1990 die Produktionskapazität nicht ausgereizt worden war. Diese vier Brennblasen wurden jetzt reaktiviert und sollen helfen, den Whiskybestand an Miyagikyo Whisky schnell wieder aufzufüllen. Der Bau zusätzlicher neuer Whiskybrennereien ist laut Auskunft von Nikka’s leitendem Blendmaster Sakuma Tadashi dem Magazin The Spirits Business gegenüber aber nicht geplant.

Selbstbeschränkung beim Verkauf bleibt noch lange

In den kommenden zwei, drei Jahren wird Nikka auf die Ausweitung seiner Märkte verzichten und sich vor allem auf die Vereinigten Staaten und das UK konzentrieren. Nach einem gesunden Wachstum dort könne man in der Zukunft auch wieder auf den anderen Märkten expandieren. Die strengen Einschränkungen des Produktportfolios werden in dieser Zeit weiterhin beibehalten.

Auch Suntory übt weiterhin starke Zurückhaltung

Nikka ist nicht das einzige japanische Whiskyunternehmen, das derzeit auf Sparflamme fährt: Takeshi Niinami, seit Juli 2014 Präsident und CEO von Suntory Holdings‘, prognostizierte Anfang des Monats, noch in fünf Jahren würde wohl die bestehende Nachfrage nicht befriedigend gestillt werden können. Die Einschränkungen bei den Abfüllungen der Whiskys könnten noch 10 Jahre andauern. Man müsse deshalb vor allem stets bemüht sein, die Qualität beständig zu verbessern. Solange dies gelänge, könne man mit den derzeitigen Gegebenheiten gut umgehen.

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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