Die Geschichte des Rums
Die frühen Anfänge

Wer Rum hört, denkt zunächst vermutlich an Karibik – Meer und Piraten.
Im 17. Jahrhundert brachten die europäischen Kolonialmächte das Zuckerrohr in die Karibik und damit die Zuckerrohrplantagen. Zunächst wurde nur Zucker gewonnen bis schon bald Alkohol destilliert wurde. Barbados wird häufig als Entstehungsort des Rums genannt, jedoch kann es nicht sicher belegt werden. Ebenso ist Brasilien im Gespräch. In der Karibik, wie im gesamten Südamerikanischen Bereich entlang der Küsten entstanden Zuckerrohrplantagen.
Die erste urkundliche Erwähnung gibt es 1650 als ‚Rumbullion‘ was so viel wie ‚großer Tumult‘ bedeutet. Heute bestehen neben dem Begriff Rum noch die spanische Bezeichnung ‚Ron‘ und die französische ‚Rhum‘
Vom Brand zur beliebten Spirituose
Bei der Zuckerrohrproduktion entsteht als Nebenprodukt Melasse in großen Mengen. Die Sklaven auf den Plantagen waren die ersten, die feststellten, dass diese vergoren als Zuckerrohrschnaps getrunken werden kann. Die Plantagenbesitzer entwickelten den Herstellungsprozess weiter und aus dem Melasse Brand wurde schließlich Rum, allerdings noch nicht so im Geschmack, wie wir ihn heute kennen.
In der Karibik war Rum schnell ein beliebtes Getränk. Es dauerte jedoch noch bis ins 18. Jahrhundert, bis er den Weg nach Europa fand.

Seefahrt und Rum
Die englische Marine trägt maßgeblich zum Erfolg des Rums bei. Nachdem man feststellte, dass auf dem Schiff mitgeführtes Bier oder auch Wein bei den hohen Temperaturen in der Karibik nicht lange haltbar sind, ging man dazu über Rum mit sich zu führen. Und so kamen in der Rum-Geschichte die Piraten ins Spiel, die sich vom Rum angelockt fühlten. Viele Erzählungen ranken sich seitdem um Piraten und Rum.
An die Besatzung schenkte man anfangs den Rum noch pur bis zu einem Alkoholgehalt von 75% aus - später verdünnt mit Wasser. Noch heute kennen wir den Rum-Grog.
Bei der Verschiffung in Fässern, die mehrere Wochen dauerte, entstand ungewollt eine Fassnachlagerung - heute wird sie bewusst betrieben. Man stellte fest, dass der Rum aus dem Fass andere Aromen bekommen hatte und ihn durchaus schmackhafter machte.
Noch bis ins Jahr 1970 schenkte die British Royal Navy eine tägliche Rumration an Ihre Besatzung aus. Und im Zeitraum zwischen 1850 und 1970 galt Rum auch als Zahlungsmittel. Warum erst den Sold mit Geld bezahlen, wenn davon auch wieder Rum gekauft wurde!
Der moderne Rum
Aus der Karibik stammen 80 % der weltweiten Rumproduktion. Die restlichen 20% verteilen sich über den südlichen Globus. Außerdem wird Rum in europäische Länder importiert, die ihn dann weiter reifen und lagern.
Heutzutage wird weltweit Rum in all seinen Facetten pur oder in Cocktails getrunken.
Schön anzuschauen sind die vielen aufwendig und bunt gestalteten Flaschen, die einem neben anderen Spirituosen ins Auge fallen.