Amrut Madeira Cask Finish und Amrut Naarangi

Petra Milde |

Zwei indische Single Malts mit Finish betreten die deutsche Bühne

Amrut Whisky ist seit Jahren auf dem deutschen Single Malt Markt eine feste Größe. Ob getorft oder ungetorft, gereift in Bourbon- oder Sherryfässern – die indische Brennerei orientiert sich am schottischen Stil. Dazu gehört mittlerweile auch das Finishen. Das jüngste Ergebnis des Fass-Managements wird derzeit stolz auf dem Markt präsentiert und in den nächsten Tagen auch in kleiner Auflage hier bei Whisky.de erhältlich sein: Amrut Madeira Cask Finish.
(Update 14.11.: Er ist jetzt hier im Shop erhältlich - solange der Vorrat reicht...)
Doch in Bangalore folgt man nicht nur den bekannten schottischen Pfaden, sondern zeigt sich auch sehr experimentell. Seit einigen Jahren hat man den Amrut Naarangi im Programm, dessen jüngstes Batch im Moment gerade vom deutschen Importeur auf unseren Markt gebracht wird. Der außergewöhnliche Single Malt reifte in Oloroso-Sherry-Fässern nach, die zuvor mit Orangenschalen aromatisiert wurden.

Amrut Madeira Cask Finish

Nur 4.800 Flaschen gibt es weltweit von dieser Abfüllung, die 50% vol Alkoholstärke präsentiert. Der Amrut Whisky reifte dazu in ehemaligen Madeira-Fässern nach. Diese Fässer wurden vom Amrut-Team vor Ort auf den portugiesischen Inseln für diese Aufgabe ausgesucht – Madeira ist schließlich nicht gleich Madeira. Nachdem die Fässer die Reise nach Bangalore hinter sich gebracht hatten, wurden sie mit bereits gereiftem Amrut Single Malt Whisky (über die Art der Fässer und Dauer der Lagerung wurde bisher nichts bekannt) gefüllt, der nun darinnen eine aromatische Abrundung bekam. Amrut legte Wert darauf, einen ausgewogenen Whisky zu kreieren, bei dem die Madeira-Noten deutlich wahrnehmbar sind, ihn aber nicht stark dominieren.

Die offiziellen Tastingnotes (geschrieben von Ashok Chokalingam, von uns für Sie übersetzt):

Nase: Mandeln (vielleicht Marzipan), umhüllt von Toffee, Kokosraspeln und begleitet von Vanilleschoten und Zuckerrohrsirup.

Gaumen: Mandelkuchen, süße Orange, Toffee mit fruchtigem Anklang, samtig. Man zögert, den Whisky herunterzuschlucken, weil er in der Mitte so angenehm schmeckt.

Finish: Zitrusfinish mit Spuren von Toffee und einem erfrischenden Abschluss.

Amrut Naarangi

Der Name Naarangi steht in Hindi, der Amtssprache Indiens, für „Orange“. Und diese Frucht ist es, die zum Aroma des Amrut Naarangi beiträgt. Es ist ein Single Malt Whisky, deshalb kommt natürlich eine nachträgliche Aromatisierung nicht in Frage. Die Orangen werden vielmehr beim Vorbereiten der Fässer eingesetzt: In Fässer mit Oloroso Sherry werden zusätzlich Orangenschalen hineingegeben. Über zwei Jahre lang haben die Fässer Zeit, die Aromen aufzunehmen, dann werden sie entleert und mit Amrut Whisky, drei bis vier Jahre alt, gefüllt. Er reift weitere drei Jahre in diesen Fässern, bevor er mit 50% vol abgefüllt wird.

Tasting Notes, der Amrut-Seite entnommen und für Sie übersetzt:

Nase : Leicht getoastete Eiche. Orangenschale. Trockene Blätter. Schokolade. Minzblatt. Zimt. Muskatnuss. Jutetasche. Vanille. Eine äußerst gehaltvolle Nase und die Orange steht sehr im Vordergrund, obwohl sie  nicht überwiegt. Amruts sind selten fehlerhaft im Geruch und dieser ist es auch nicht.

Geschmack: Gut ausgewogen. Angenehmer Körper. Bedeckt den Gaumen mit Schokolade. Zimt. Dann ist da wieder die Orange. Aber diesmal mehr Orangenkuchen. Haferflocken. Schwarzer Pfeffer. Ingwer.

Finish: Extrem lang. Ölig. Zartschmelzender Zimt.

 

Bilder: Kirsch Whisky - The House of Whiskies

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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