Ardbeg The Rollercoaster als exklusives Duett

Petra Milde |

Die Whiskys von 1981 und 1989 erinnern an Höhen und Tiefen der Brennerei

 

Ardbeg kündigt ein ganz besonderes Whiskypärchen an. Nur 143 Sets des Ardbeg The Rollercoaster gibt es weltweit. Es handelt sich um zwei Single Malts, die eine sehr schwierige Phase in der Geschichte der Islay-Brennerei markieren. Von 1981 bis 1989 war die Brennerei geschlossen, da die Whiskyindustrie nach einer guten Zeit eine deutliche Flaute erlebte. Dann wagten neue Eigentümer die Wiedereröffnung und es ging wieder aufwärts, ein bisschen wie in einer Achterbahn, einem Rollercoaster.

Unterschiedliche Ausgangsmalze für die beiden Ardbeg The Rollercoaster

Der erste Whisky des Ardberg The Rollercoaster Duetts ist Single Malt aus dem Jahr 1981, der am 11. März, zwei Wochen vor der Schließung der Brennerei, destilliert wurde. Es handle sich um das letzte verbliebene Fass dieses Jahrgangs, informiert Ardbeg. Grundlage waren zwei unterschiedliche Malze, zum einen ein sehr kräftig getorftes Malz (110 ppm) aus der eigenen Mälzerei, zum einen ein sehr leicht getorftes Malz, das Ardbeg nur kurze Zeit für einen besonderen Kildalton-Stil verwendete. Kombiniert wurde die Reifung in Bourbonfässern mit einer Nachreifung in einem Oloroso-Sherryfass. Abgefüllt mit 47,3 % vol.

Der zweite The Rollercoaster Whisky lief am 6. Dezember 1989 aus der Spirit Still, wenige Wochen nach der Neueröffnung von Ardbeg. 30-35ppm hatte das von Port Ellen Maltings produzierte Malt, was damals ideal war für die Verwendung in Blended Whisky. Mittlerweile hat Ardbeg den Phenolgehalt des Malzes auf mindestens 50ppm erhöht. Um das Aroma zu erhalten, dass sich bei der Erstreifung In Bourbon Fässern entwickelt hatte, wurde er später in Refill Bourbon Fässer umgefüllt und verbrachte insgesamt 33 Jahre im Fass. Abgefüllt mit 45,3 % vol.

Zwei Whiskys, zwei Stile

Dr. Bill Lumsden, Ardbegs Director of Whisky Creation meint dazu: „Ardbeg The Rollercoaster ist eine unwiederbringliche Gelegenheit, zwei sehr unterschiedliche Abfüllungen von Ardbegs Erbe zu erleben. Ein Single Malt von 1981 aus Ardbegs eigenem Gerstenmalz, mit süßen, würzigen Sherrynoten und einem Hauch von Ardbegs pikanter Seite. Klassische Noten von Limette und Vanille verbinden sich mit Meeresgischt und sehr subtilen, rauchigen Tönen hingegen beim Ardbeg von 1989. Ardbeg The Rollercoaster ist wie eine Zeitkapsel, eine Momentaufnahme jener Tage, die in die Geschichte von Ardbeg eingehen wird.“

Die beiden Flaschen werden in einer massiven Holzbox präsentiert, die vom Designer John Galvin entworfen wurde und aus schottischer Eiche gefertigt wurde. In Deutschland und Österreich ist Ardbeg The Rollercoaster über Moët Hennessy Private Sales (mhprivate.germany@moethennessy.com) limitiert erhältlich, teilt Moët Hennessy Deutschland in einer Pressemitteilung mit, der Preis werde auf Anfrage genannt. Um die ungefähre Größenordnung einschätzen zu können, kann man einen Blick auf die britische Homepage von Ardbeg werfen. Dort wird ein Kontaktformular angeboten, um das Interesse am Kauf kundzutun, in dem von „£85,000 / 100,000 €“ ist die Rede.

Offizielle Tastingnotes für den The Rollercoaster: Ardbeg Cask No.1 1981

Farbe: Gebrannte Orange

An der Nase: Eine wunderbare Kombination aus Toffee mit Paranuss, Orangensirup, Leinöl, ein zarter Hauch Holzrauch, gegrillter Spargel und Pfeffer sowie weiche, deutlich würzige Note wie von Sauerteigbrot. Ein paar Tropfen Wasser geben weitere Toffeenoten, etwas Wiener Kaffee und Kräuteraromen frei.

Am Gaumen: Ein reichhaltig, wärmender und pfeffriger Geschmack führt zu einer Symphonie unglaublicher Aromen - weiches, poliertes Leder, Anis, Toffee, Demerara-Zucker und sanft-teerige Raucharomen. Dann kommen Gewürze zum Vorschein: Gewürznelke, Muskatnuss, Zimt, Ingwer, mit einigen mild-süßen, malzigen Biskuitnoten. Nachhall: Beruhigend und sanft, lang anhaltend, mit einer ausgewogenen Kombination aus Datteln, Toffee, Leder und Kreosot.

Offizielle Tastingnotes für den The Rollercoaster: Ardbeg Cask No.17 1989

Farbe: Tiefes Gold

An der Nase: Rußig und trocknend, mit Noten von Wachsmalstifte, Fenchel, Senfkörner und Toastbrot, dazu die für Ardbeg typischen Aromen wie Kiefernharz und geräucherte Limettenschale. Mit einem Spritzer Wasser cremig, etwas Vanille und geräucherte Birne, mit salziger Meeresgischt.

Am Gaumen: Auf eine cremig-spritzige Textur folgt ein Schub Anis-Toffee, etwas geräuchertes Popcorn, rauchiges Paprikapulver und sanft-wohltuende antiseptische Lutschbonbons. Nachhall: Der teerige Rauch ist präsent und schön in süßer Vanille und Wiener Kaffeearomen integriert.

 

Bilder: Ardbeg via Moët Hennessy Deutschland

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

Weiterlesen

Um zu kommentieren, müssen Sie sich bitte einloggen!