Schon probiert? Balvenie 16 Triple Cask

  • mprefect
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    User mprefect
    Dabei seit: 27.07.2012Beiträge: 111Flaschensammlung:Malt - o - dextrinBewertungen: 86
    , letzte Änderung 18. Februar 2014 um 18:29

    Hallo zusammen. Gibt es hier schon jemanden der/die den Balvenie 16 Triple Cask probiert hat? Ich hatte gestern Abend die Gelegenheit und möchte euch meine Eindrücke schildern. Diese sind natürlich total subjektiv und geben nur "MEINEN" Geschmack wieder. Ich fände es interessant, wenn ihr hier anschließend eure eigenen Eindrücke nachschiebt, sofern ihr ihn denn probiert habt.

    Zunächst muss ich vorwegschicken, dass ich selten so voller Vorfreude aber auch Skepsis an einen Whisky herangegangen bin. Dank Horsts Vorschusslorbeeren hoffte ich auf einen echten Gaumenschmaus - liegt er doch normalerweise mit seinem Geschmack recht gut auf meiner Genuss-Wellenlänge. Manchmal klappts aber dann doch nicht - so ist es mir mit dem Balvenie 17 Double Wood ergangen, der im entsprechenden Tastingvideo in den Himmel gelobt wurde, mir jedoch nicht besonders gefiel.

    Die Flasche und die Geschenkverpackung (Tube) des Balvenie 16 fallen jedenfalls schon mal mit einem sehr edlen Design auf, sogar meine Frau fragte, was denn das für ein toller Whisky sei (ohne in probiert zu haben). :lol: Betrachten wir das Gesamtpaket, gibt es hier also schon mal die ersten Pluspunkte.

    Dann ging es ran an die Bulletten: In der Nase brauchte ich ein paar Sekunden, um das gerochene einzuordnen. Zuerst kam da süße Eiche durch, die mich ein Stück weit an die süße Eiche vom Highland Park 25 (48,1 %) erinnerte. Wohlgemerkt nur die Eiche, ansonsten sind das natürlich zwei komplett andere Whiskys. Dann war da viel Vanille und dunkle Frucht, etwas Honig und auch leichte Zimtnoten sowie irgendwas wie reife Erdbeeren. Toll komplex!

    Mit dem ersten Schluck konnte ich noch nicht so viel anfangen, ich schmeckte hauptsächlich Würze, Süße und ein paar Eichentannine. "Schmeckt nach Balvenie" kam mir als erstes in den Sinn. Mit dem zweiten sieht man bekanntlich besser - bzw. schmeckt man mehr :wink: er machte plötzlich auf wie man so schön sagt. Da war eine schöne Honigsüße, viel Frucht und Vanille und am Ende etwas Eiche, weich und eher würzig, statt bitter. Der Zimt war wieder da und die Früchte wurden heller. Die Balvenie-Orange war nicht dabei bzw. wenn, dann extrem dezent. Stattdessen kamen Trockenpflaumen und wieder die Erdbeeren durch.
    Die von Horst konstatierte "Süffgkeit" kann ich unterschreiben.
    Der Abgang war mittellang, wärmend, weich und einschmeichelnd. Die Süße verblasste am Ende zu einer leichten Trockenheit und übrig blieb ein wenig Eiche.

    Vielleicht wären 43% hier noch besser gewesen, aber schon mit seinen 40% hat er durchaus eine schöne Würze und der Alkohl drängt sich nicht so in den Vordergrund. Der Balvenie 16 hat auf den ersten Schluck mehr vom 12er Double Wood als vom 17er. Wenn man sich ihm länger widmet entwickelt er sich jedoch absolut eigenständig und anders als die anderen Balvenies. Mir hat er wirklich hervorragend geschmeckt. Angesichts seiner Süffigkeit wird die Flasche bei mir im Regal wohl nicht lange halten. Damned. :twisted:

  • maku2013 User Dabei seit: 02.08.2013Beiträge: 155Flaschensammlung:maku2013-maltbaseBewertungen: 0
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    hi mprefect,

    hab mir eben beide tasting-videos zu den triple cask balvenies von herrn lüning angesehen. dabei ist mir fast der sabber ausm mund gelaufen, hehe :lol::razz:

    hast du nen vergleich vom 16 jährigen zum 12 jährigen triple cask? würd mich interessieren wie weit die beiden auseinanderliegen. der eine bietet in der literflasche mengenmäßig mehr, der andere schmeckt dafür derart gut, dass sich horst gleich drei schlücke davon gönnt. hmmm, da kommt man schon ins grübeln :rolleyes:. dank ihm hab ich den glendronach 15yo moscatel finished entdeckt. also haben wir durchaus nen ähnlichen geschmack. daher denke ich schon, dass mir der 16 jährige schmecken würde. schade nur, dass er so teuer ist. ist ja aus kaufmännischer sicht klar, dass der 16ner stärker gelobt werden muss. manchmal ist weniger halt eben mehr icon_smile.gif was meinst du/ihr?

    grüßle, markus

  • mprefect
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    User mprefect
    Dabei seit: 27.07.2012Beiträge: 111Flaschensammlung:Malt - o - dextrinBewertungen: 86
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    "maku2013" schrieb:
    hast du nen vergleich vom 16 jährigen zum 12 jährigen triple cask? würd mich interessieren wie weit die beiden auseinanderliegen.


    Hi Markus,
    hab da leider keinen Vergleich bisher. Aus dem Video heraus, schätze ich den 12er für mich persönlich nicht so kompatibel ein. Werd ihn mir höchstens als Sample gönnen. Ansonten ist er mir eindeutig zu teuer für's Geld :wink:.
    Gesabbert habe ich beim 16er Video übrigens auch :mrgreen:

  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
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    Es ist schon faszinierend, wie sich "Wir kippen alles zusammen, was wir dahaben." als "Triple Cask" gleich viel besser und vor allem teuerer verkaufen läßt. Ich freue mich schon auf die ersten Quadruple-Cask-Whiskys. :wink:

    (Wobei ich nicht behaupten möchte, der würde nicht schmecken.)

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  • maku2013 User Dabei seit: 02.08.2013Beiträge: 155Flaschensammlung:maku2013-maltbaseBewertungen: 0
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    ersteres stört mich jetzt weniger. aber die preispolitik ist schon ärgerlich. man versucht halt den markt abzuschöpfen und das maximale rauszuholen (im marketingfachchinesisch nennt man das cash cow). grade in europa. ist ja beim glenmorangie companta dasselbe. den konnte ich schon kosten. er schmeckt super, aber müssen es gleich 80,- € sein? und das ist nur der exklusive einführungspreis. ich war tapfer und hab mir keinen gekauft. naja, also wenn ich ihn noch für 79,90 € bekommen könnte ... wer weiß, lächel :eek:. man muss sich halt sein budget passend zur wunschliste klar festlegen. und bei den balvenies steht bei mir der 12 jährige single barrel auf der wunschliste. der ist ebenfalls sehr lecker und kostet in etwa die hälfte zu den triple casks. auf 0,7 l gerechnet. beim 12yo triple cask kann man ja immerhin noch sagen, dass er in ner literflasche angeboten wird. wie ich schon sagte, beim 16 jährigen muss man noch mehr desire wecken, damit die kaufaction generiert werden kann. wenn das wasser erst einmal schön im mund zusammenrinnt :razz:. dann kann der malthead kaum noch widerstehen und kratzt seine letzten kröten zusammen, damit er dieses geschmackserlebnis auch zu hause genießen kann. und schon macht´s wieder klingelingeling in den kassen. auch bei herrn lüning. das darf man bei aller wertschätzung der videos nie vergessen. ist ja auch sein gutes recht. deshalb meine frage in die runde, ob jemand einschätzen kann in wie weit sich der 12jährige zum 16jährigen unterscheidet. stichwort plv.

  • maku2013 User Dabei seit: 02.08.2013Beiträge: 155Flaschensammlung:maku2013-maltbaseBewertungen: 0
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    vllt hat ja jemand von euch zufällig beide triple casks zu hause im whiskyschrank und kann mir ein probiererle anbieten?

  • mprefect
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    User mprefect
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    "maku2013" schrieb:
    wenn das wasser erst einmal schön im mund zusammenrinnt :razz:. dann kann der malthead kaum noch widerstehen und kratzt seine letzten kröten zusammen, damit er dieses geschmackserlebnis auch zu hause genießen kann.



    Sollte ich jemals meine letzten Kröten zusammenkratzen müssen, um mir eine Flasche Whisky leisten zu können, werde ich sofort zum Abstinenzler. :wink:
    Als ich vor 2 Jahren mit Single Malt anfing, war meine erste Flasche eine für 30 Euro. Es war mir da richtig peinlich für "Alkohol" so viel Kohle auszugeben. So ändern sich die Prioritäten...
    Im Übrigen gebe ich allen Skeptikern Recht, die darauf hinweisen dass im Moment bei seeehr vielen Brennereien alles zusammengekippt wird was geht, um den Markt irgendwie zu bedienen. Das muss man nicht gut finden, aber solange das Ergebnis so gut schmeckt ...
    Abschreckende Beispiele gibt es ja genug. Ich sag nur Macallan Gold, Amber, etc.
    Natürlich könnte das alles viel billiger sein, aber solange die Nachfrage nicht zuletzt auch durch uns so hoch ist, wird sich dieser Trend eher noch verstärken. Vielleicht kippt das irgendwann wieder.

  • maku2013 User Dabei seit: 02.08.2013Beiträge: 155Flaschensammlung:maku2013-maltbaseBewertungen: 0
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    man sollte sich schon ab und zu vor augen führen wieviel man für whisky ausgegeben hat. grade, wenn man sich eigentlich "nur" samples zuegelegt hat. das summiert sich auch sehr schnell. andererseits bekommt man wirklich tolle produkte für sein geld, finde ich. und man kann whisky lange genießen und muss ihn nicht binnen kurzer zeit austrinken. das blöde ist nur, man bekommt hier immer wieder etwas neues und interessantes mit und möchte das dann auch wieder probieren. siehe balvenie. diese brennerei hatte ich gar nicht so sehr auf meiner rechnung. und jetzt schieben die einen single malt nach dem anderen nach. leider zu ambitionierten preisen. aber wenn ich das richtig sehe hat im moment keiner ein sample von den balvenie triple casks für mich übrig. naja, ich hab ja noch ein paar leckere samples im schrank stehen. und zur not kann man ja auch ne ft durchführen, wenn´s denn unbedingt sein muss. so what?

  • Toadstool User Toadstool Dabei seit: 22.08.2013Beiträge: 28Bewertungen: 0
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    Ich kann nur sagen, dass ich mal ganz heiß auf den 17-jährigen Double-Wood war und als ich die Flasche dann endlich zu Hause hatte, maßlos enttäuscht war. Der Whisky war schon trinkbar, so ist es nicht, aber er lag einfach weit unter meiner Erwartungshaltung; und für den Preis war die Flasche einfach schlicht überteuert!
    Generell finde ich Balvenie schlicht überschätzt. Wären die Whiskys 30-40 € billiger, könnte ich mir vorstellen, dass eine Flasche von denen mal wieder zu mir nach Hause findet. aber bis es soweit ist, gibt es bessere Alternativen.
    Letztlich hat mir meine Balvenie-Erfahrung gezeigt, dass gelbe Sterne und Verkostungsvideos von Hr. Lüning nicht mehr sind bzw. sein können als Anregungen. Von Blindkäufen, besonders bei diesem Preisniveau, würde ich jedem abraten.

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