Anbieten von Whiskyproben

Wir haben über dieses 'Proben-Problem' schon öfter nachgedacht und sind jedesmal dazu gekommen, es nicht zu tun. Es gibt mehrere Punkte:

- Das Gesundheitsamt. Wenn man Lebensmittel abfüllt, sind besondere Auflagen zu erfüllen. Z.B. braucht man voll gekachelte Räume und VA beschichtete Arbeitsplätze.

- Geeichte Abfüll-Anlagen.

- Die Verwaltung der zur Verfügung stehenden Fläschchen. Sie sollen ja preiswert sein. Was ist mit unabhängigen Abfüllungen? Was ist mit Abfüllungen, die nur begrenzte Zeit verfügbar sind? Wie bekommt man dann die Restposten halbwegs kostendeckend unter die Kundschaft?

- Rechtliche Probleme. Wenn man einen Whisky umfüllt und anschließend den Brennerei-Namen darauf schreiben will, braucht man die Zustimmung des Herstellers bzw. des Besitzers der Markenrechte.

Das alles zusammen führt zu Tausenden an Euro Investition für die erste Abfüllung. Das holt man nie wieder rein, da die Abfüllungen ja preiswert bleiben sollen.

Also haben wir uns dazu entschlossen, unsere Miniatur-Auswahl 'trinkbar' zu halten und nicht zu viele teure Sammelflaschen unter den Minis anzubieten.

Zusätzlich bieten wir deshalb auch die leeren Probierfläschchen in verschiedenen Größen (40, 100, 200ml) an. So kann man mit Freunden die verschiedensten Mengen tauschen. Das Abfüllen muss man selbst erledigen, weil dann der Staat mit seinen hohen Auflagen außen vor bleibt.

Gruß
Horst Lüning

"Oliver_M" schrieb:
Gibt es denn keine Möglichkeit für kleine Flaschen ?

Nicht wirklich. Denn neben den Problemen, die der professionelle oder private Abfüller damit hat, ist man oft selbst der Verhinderer. Soll heißen man schießt sich mit seinen eigenen Vorbehalten und Vorlieben selbst ins Knie.

Denn sowie man eine kleine Flasche sieht, fragt man sich ob der Inhalt wirklich echt ist. Oder ob nur jemand irgendetwas umgefüllt hat. Das ist oft der Grund, warum der private Abfüller seine Fläschchen nicht an den Mann/Frau bringt. Und dann sind da noch die eigenen Geschmacks- und Brennerei-Vorlieben. Beispiel: Wir verkaufen vielleicht 40 Flaschen eines Tamdhu Peerless 34J-1969 40,2% pro Jahr. Wenn nun jemand diese Flasche in 7 Pröbchen abfüllt, wie soll er Gleichgesinnte finden, wenn wir nur so wenige Flaschen selbst davon verkaufen?

Auch wenn wir das Anbieten in diesem Forum möglich machen würden: Nur ein Bruchteil unserer Kunden sieht in dieses Forum hinein. Die Chancen sind denkbar gering.

Wir kennen zwei andere Händler, die haben das einmal versucht. Doch beide mussten zugeben, dass es nicht funktioniert.

Die einzige machbare Lösung ist das sich Zusammentun mit Freunden. Man beschließt den gemeinsamen Kauf einer Flasche und halbiert oder drittelt sie. Das halte ich für viel besser, als nur 100ml zu erstehen. So hat der Malt wenigstens die Chance in mehreren Versuchen/Abenden den Gaumen zu begeistern.

Ganz kleine Minis mit 5cl lohnen sich eigentlich nur für eine Ja/Nein Entscheidung.

Gruß
Horst Lüning