Dem Braten trauen...

[Gelöschter Benutzer]

Ohne Verkostungsnotizen, die mir eine Ahnung geben können (auch wenn ich den Verkoster nun auch nicht wirklich einschätzen kann), in welche Richtung der Whisky gehen könnte, vertraue ich keinen Punkten. Außer die Punkte werden von jemanden vergeben, den ich kenne und dessen Geschmack ich einschätzen kann.

Bruno59

Auch 100 Bewerter wären für mich irrelevant. Dazu sind die Geschmäcker zu verschieden. Empfehlungen haben für mich dann einen Wert, wenn ich den grundsätzlichen Geschmack und das Erfahrungswissen eines Beurteilers kenne.

othorion

Schwierige Frage! Prinzipiell geht doch nichts über ein Sample, aber wenn ich mal so reflektiere, dann wird bei mir bei einer Brennerei die ich grundsätzlich gut finde schon so ab 40 Bewertungen und einer Durchschnittswertung von ü 90 ein "haben woll" Reflex ausgelöst. Ansonsten sehe ich es ähnlich wie die meisten hier, Geschmacksbeschreibungen sind wertvoller als Punkte, Bewertungen und Beschreibungen bekannter Personen sind wertvoller als unbekannte. Und Leute, die bekanntermaßen ihre (geschlossenen)Hype-Flaschen regelmäßig hoch bewerten nehme ich gar nicht ernst.

Der_Hobbit

"othorion" schrieb:
Schwierige Frage! Prinzipiell geht doch nichts über ein Sample, aber wenn ich mal so reflektiere, dann wird bei mir bei einer Brennerei die ich grundsätzlich gut finde schon so ab 40 Bewertungen und einer Durchschnittswertung von ü 90 ein "haben woll" Reflex ausgelöst. Ansonsten sehe ich es ähnlich wie die meisten hier, Geschmacksbeschreibungen sind wertvoller als Punkte, Bewertungen und Beschreibungen bekannter Personen sind wertvoller als unbekannte. Und Leute, die bekanntermaßen ihre (geschlossenen)Hype-Flaschen regelmäßig hoch bewerten nehme ich gar nicht ernst.

....von denen benötige ich mal ne Liste

Classic

Eigentlich sind die Bewertungen in der Base egal. Bei einigen bekannten Nasen kann ich aber ganz gut einschätzen, ob mir der Whisky gefallen könnte.
Wenn ich deinen Post aber richtig gelesen habe, möchtest du die unbekannten Tropfen sowieso teilen. Da ist die Bewertung doch völlig egal, da du den Whisky selber probieren und beurteilen kannst. Um auf Nummer sicher zu gehen bestellst du die Flaschen eben erst, wenn sie erfolgreich verteilt wurde.

Celtic

ich verlasse mich inzwischen nur noch auf meinen eigenen Geschmack.

Was ich nicht selbst mal verkostet habe (und wenn es nur die Stilrichtungen einer bestimmten Brennerei war) wird von mir nicht mehr blind oder nur per externem Rating gekauft! 8)
Inzwischen habe ich so viele Malts probiert das ich beruhigt sagen kann, ein Ledaig, Aberlour a'bunadh, Ardmore, Macallan 12/18/21, Lagavulin DE/CS, Laphroaig TW/PX/CS/18, Talisker, Glenfarclas 105/CS/Vintage, Glendronach Parliament/SC, Springbank CS/18/Longrow, Ardbeg Corryvreckan/Uigeadail u.v.m. schmecken mir immer. Davon kann ich mir immer "blind" eine Buddel bestellen und weiß was ich geschmacklich bekommen werde.
Bei UAs wird es natürlich schwieriger. Da habe ich bestimmte Abfüller die ich persönlich von Messen her kenne und die meinen Geschmack inzwischen durch meine Käufe besser kennen und einordnen können.
Die bieten mir dann von sich aus auf Messen Proben bzw. Flaschen an, die mir vermtl. gefallen könnten und in der Regel traf das dann auch tatsächlich zu. Das Resultat war dann oft eine gekaufte Flasche. Besonders hervorheben möchte ich hier z.B. Thomas von Anam na h-alba oder Andrea Camenecci.

mymalt

Interessant ist es natürlich immer in der Blase zu schauen wie ein Whisky so abgeschnitten hat bzw. wie er halt so bewertet wurde, aber geben tue ich nichts drauf.

Ich verlass mich rein auf meinen Geschmack oder wenn ich ihn noch nicht kenne auf meine Erfahrung und kaufe blind. Und damit bin ich bis jetzt eigentlich sehr gut gefahren, lag mit meiner Einschätzung wie er so ausfallen könnte bis jetzt immer ganz gut und mir haben die Whiskys geschmeckt.

Hätte ich aufgrund "schlechter" Bewertung eines Malts diesen völlig ignoriert hätte ich einen meiner Top 5 wohl nie probiert und einen riesen Fehler begannen. Denn so hätte ich nie die Liebe zu tropisch kandierten zitronigen Whiskys entdeckt.


Es kann halt auch genau anders herum passieren. Man hört plötzlich von allen Seiten wie toll ein Whisky schmeckt, aufgrund dessen, dass dieser vom Markt verschwinden soll liest man stündlich von Hamsterkäufen in sämtlichen Foren und Gruppen, also besorgt man sich nochmal schnell nen Sample oder kann bei Freunden oder dem Örtlichen probieren, hat hohe Erwartungen und wird enttäuscht.
Mir so gegangen beim Glendronach 21 (viel zu holzig/bitter, kaum Sherrysüße oder Fruchtigkeit), dabei liebe ich dunkle Sherrymonster und beim HP 18 (wo soll da der Sherry sein von dem alle sprechen).

Von daher gilt auch hier der alt bekannte Spruch: Probieren geht über Studieren.

Torfding

Gerne würde ich mich ja von hohen Durchschnittsbewertungen bei großer Basis leiten lassen. Indes ist es doch so, dass abseits von Hypeflaschen und Standards eben diese große Basis fehlt. Und so fällt doch wieder alles zurück auf probierte Samples oder mitgemachte Tastings, besondere Empfehlungen oder eben das, was man gerne "Instinkt" nennt.
Gerade für Flaschenteilungen spielt letzteres gewiss eine Rolle. Sich das Risiko (und den Whisk(e)y) mit Gleichgesinnten zu teilen, ist ja gerade die feine Methode herauszufinden, ob das Zeugs etwas taugt oder nicht.

Zudem zeigt die Erfahrung ja doch: Alle hohen Bewertungen nützen mir nichts, wenn mir das Zeug dann doch nicht schmeckt, und manchmal schmeckt einem eben das besonders gut, das alle anderen mies finden.

Ganz allgemein hat Gloin ja schon den guten Tipp verraten, sich auch immer mal anzusehen, was die Bewertenden denn sonst so wie bewertet haben. Da kann man ebenso aus allen Wolken fallen (wenn bei hunderten Bewertungen die schlechtesten bei 90 liegen) wie gute Vergleiche ziehen, wenn man auf einem selbst bekannte Abfüllungen stößt.
Und noch besser ist's natürlich, wenn man seine Pappenheimer dann auch einschätzen kann und weiß, dass man einen ähnlichen Geschmack hat.

Quin

Um es mal in eine Richtung zu lenken, gebe ich mal etwas vor. Es geht hier nicht um Ardbeg oder sonstige "Legenden". Ich sage einfach mal, dass ich nach einem Dailuane suche. Nur 6 OAs - Ende. Keiner hat eine solche Brennerei auf dem Zettel. Das meine ich mit Rar. Davon sucht und braucht scheinbar einfach niemand etwas. Davon nun zB eine UA. Da hat man nun zB eine Abfüllung mit 7 Stimmen und 87 Punkten auf dem Zettel. Zwei davon sind Redshirts. Einer mit 84 und einer mit 87. Beides keine Weltwunder. Aber was macht man nun?

Man kann auch sagen, dass die beiden Redshirts 87 und 88 gegeben haben und damit die höchsten sind. Sowas meine ich. Notes schließe ich einfach mal aus. Keine Notes also. Es scheint mir so, als würde eine gewisse Angst herrschen der erste zu sein. Es könnte ja ein Serge im Nachhinein dazukommen, der ganz anderer Meinung ist.

Hubertus

da du gerade Dailuane erwähnst.

Gerade da habe ich 2 UA´s, die mir persönlich sehr gut schmecken.
Danach stellte ich fest das der Eine von 3 Personen mit 83, 85 und 88 Punkte bewertet wurden
und der Andere von 2 Personen mit 71 und 67 Punkte bewertet wurden.
Demnach hätte ich min. den Zweiten erst gar nicht probieren brauchen.

Ich persönlich finde das es eine unterschätzte Destille ist.