Malternative - Tequila

Calceolarius · 6. Mai 2020 um 00:07

Da hier ja vielleicht doch ein wenig Interesse besteht, ich aber die strikten Maltheads nicht mit dem Thema stören möchte, gibt's hier einen eigenen Thread zum Thema... TEQUILA! :mrgreen:

Ich würde mich freuen, wenn's vielleicht noch den einen oder anderen Tipp gibt.

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Zur Einordnung... anders als beim Whisky mag ich vor allem ungereifte Tequilas und hatte bisher folgende, an die ich mich explizit erinnere:

- Sauza Tres Generaciones Plata

- Sauza Tres Generaciones Reposado

- Sauza Tres Generaciones Anejo

- Don Julio Blanco

- Patron Anejo

- Herradura Plata

- Cabo Wabo Blanco

- Padre Azul Blanco

- Fortaleza Blanco

...und noch den einen oder anderen, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere, sowie ein paar unbekannte in Mexiko...

Noch ungeöffnet im Lager:

- Patron Silver

- Roca Patron Silver

Der Sauza Tres Generaciones Plata ist mein Tequila! Der wird auch immer mal wieder nachgekauft. Dem konnte noch kein anderer das Wasser reichen und er ist mit 30-40€ auch nicht zu teuer.

Ein weiterer Tipp (besonders für Einsteiger) ist der Don Julio Plata (i.d.R. knapp 30€). Der ist sowas wie der Aberlour 18 der Tequilas: Prinzipiell total lecker, aber irgendwie einen Tick zu weich.

Calceolarius · 6. Mai 2020 um 00:29

Gerne möchte ich auch noch @Bourbone's Post aus dem > Now Drinking < verlinken, der ein bißchen über die Bezeichnungen aufklärt.

Übrigens... Blanco = Silver = Plata

Da hat jede Destille so ihre Präferenzen.

...nicht zu verwechseln mit Clear = Claro = Cristallino, welche (wie auch immer) entfärbte Anejos oder Ultra Anejos sind

...was ich persönlich total schräg, abstoßend und schizophren finde: da werden die billigen Tequilas gefärbt, um wertiger zu wirken und die teuren werden entfärbt, um... wertiger zu wirken?

Frozzy · 6. Mai 2020 um 09:28

Hallo,

Wenn man über Tequila redet, sollte Mezcal nicht fehlen. Früher dachte ich immer, Mezcal ist einfach nur minderwertiger Tequila, bis mich auf einer Messe ein Aussteller über Mezcal ancestral aufgeklärt hat. Und der hat es echt in sich. Ist deutlich teurer (ab 100€ aufwärts) und wird traditionell hergestellt. Dh es werden einzelne Agaven (nicht nur die gezüchteten großen) zur Ernte erstmal angemeldet, da diese oftmals unter Naturschutz stehen, dann geerntet und traditionell vergoren und gebrannt (dh keine Metallbehälter nur Tongefäße und teilweise eingegraben.

Was am Ende herauskommt ist eine sehr komplexe Spirituose, mit etwas Rauch und massiven unterschieden im Geschmack.

Ich hab mir eine Flasche gegönnt (Sacapalabras Mezcal ancestral) und der Geschmack ist leicht rauchig und voll schokoladig. Sehr fein. Wer an sowas rankommt, sollte es unbedingt probieren.

Zurück zum Tequila: Bisher am leckersten fand ich den Toro Tequila aufgrund der schönen Würze.

Den Patron empfinde ich als einem mit schönen Zitrusnoten. Das sind die, die mir in Erinnerung geblieben sind.

Bei den ganz günstigen find ich Sierra gruselig und würde immer einen Jose Cuervo zum Mischen bevorzugen (zb in der Margherita)

My 2 Cents

Frozzy

Naga_Sadow · 6. Mai 2020 um 10:21

@Frozzy

Mezcal ist der Oberbegriff. Tequila ist auch einer nur industriell hergestellt und aus einer bestimmten Region.

Calceolarius · 6. Mai 2020 um 11:00

Naga_Sadow schrieb:

@Frozzy

Mezcal ist der Oberbegriff. Tequila ist auch einer nur industriell hergestellt und aus einer bestimmten Region.

Prinzipiell ist das korrekt, allerdings suggeriert "industriell hergestellt" eine gewisse Minderwertigkeit, die ich so nicht unterschreiben will. Ein bißchen Brennereiromantik wollen wir uns doch behalten... :wink:

Geschmacklich haben Mezcal und Tequila auch nicht sooo viel gemeinsam. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, da ich erst ca. 5 Mezcal probiert habe - aber die waren alle (vor allem auf Grund der penetranten Rauchfehlnote) für mich geradezu ungenießbar und daher werde ich in Zukunft von weiteren Tests absehen.

RexAlbae · 6. Mai 2020 um 11:06

Wenn ich an die blancos denke, dann ist mir wohl der AsomBroso El Platino Blanco am ehesten im Gedächtnis geblieben. Der hat mich voll überzeugt und wurde schon zwei mal nachgekauft. Seine gelagerten Brüder finde ich auch wirklich klasse, aufgrund des aufgerufenen Preises habe ich dort aber bisher nur Miniaturen verkostet. Große Destillate sind sie durch die Bank, nur eben auch zu großen Preisen.

Beim Mezcal hat mich letzten Sommer der Bozal Espadin-Barril-Mexicano voll abgeholt. Eine fette, erdige Note, viel aber angenehmer Rauch, und gefühlt eine Lammhaxe im Glas. Im Mund kommt er erst stürmisch daher, trotz moderaten 47% will der Alkohol erstmal gebändigt werden, danach zeigt er sich aber weich, rauchig, süß und salzig.

An dem Abend hatte ich auch noch einen anderen Bozal im Glas, der hatte aber so intensive Noten von kalter Asche/Aschenbecher, dass er mich damit fast erschlagen hat.

Darüber hinaus finde ich den Del Maguey Vida wirklich gut, hier passt auch das PLV.

Bei Gelegenheit möchte ich auch noch die von Velier in Umlauf gebrachten Mezcal artesanal testen, die klingen vielversprechend. Falls hier genug Interesse besteht könnte man daraus ja eine Mezcal-Vergleichs-FT machen.

Ich glaube alle sind nicht mehr zu haben aber vier, fünf dürften sich schon auftreiben lassen.

Bourbone · 6. Mai 2020 um 11:56

@Frozzy

also dass mit dem Mezcal ancestral hört sich ja sehr interessant an . Ich denke der Mezcal ist die ursprünglichere Methode , welcher ich persönlich immer gerne den Vorzug gebe . Ich bin bei der Recherche auf den Sacapalabras Mezcal Ancestral Tobalá gestossen .

Die Tobalá gilt als die „Königin“ unter den Agaven.Sie wächst wild und wird für diesen Mezcal erst nach 15 Jahren geerntet . Für jede geerntete Agave werden mehrere nachgepflanzt um die Art und natürlich auch die Produktion nicht zu gefährden .

Traditionell hergestellt wie vor hunderten Jahren : Erdöfen ,Steinmörser , Holzfässer,Tontopf Destillation etc . ,das alles ist extrem aufwendig und anstrengend . Wer sich dass mal anschaut dem dürfte klar werden warum ein solcher Mezcal eben auch mal um die 120€ kosten .

Ob einem der Rauchige / erdige Geschmack dann behagt ist natürlich Geschmackssache .

Dass ist ja aber bei rauchigem Whisky genau gleich ,entweder man hasst es oder liebt es.

Falls hier genug Interesse besteht würde ich sehr gerne den „Sacapalabras Mezcal Ancestral Tobalá“ besorgen und eine FT durchführen. Würde mich doch schon sehr Interessieren wie sowas Ursprüngliches schmeckt .