Feis Ile - lessons learnt

Tamuril

Ich mache hier mal ein eigenes Thema auf, da ich den tollen Reisebericht von @MaltsofIslay (vielen Dank dafür) nicht kapern möchte. Da ich a) nicht so gut im Verfassen von Reiseberichten bin und b) auch kein einziges Foto gemacht habe, wird dies hier auch kein Bericht, sondern eher "Notizen" über Sachen, die ich mir für zukünftige Besuche des Festivals machen möchte. Vielleicht ist das ein oder andere auch für Euch interessant. Das hat alles keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Ergänzungen/Anregungen sind gerne gesehen

Anreise:

Ich bin jetzt beide Male freitags von Frankfurt nach Glasgow geflogen, habe mir dort einen Mietwagen genommen, um Richtung Fähre in Kennacraig zu fahren. Auf dem Hinweg habe ich immer so nah wie möglich an Kennacraig übernachtet. Ich habe aber dieses Mal zumindest gesehen, dass das auch ohne Übernachtung bei der Anreise gegangen wäre. Der Flug ging mittags los und wegen der Zeitumstellung kann man so um circa 15:00 mit dem Auto Richtung Fähre fahren. Zumindest dieses Jahr wäre freitags auch eine späte Fähre um 20:30 gefahren, sodass man gegen 23:00 auf Islay gelandet wäre.

Es gibt auch die Möglichkeit, zu fliegen. Aber zumindest beim letzten Mal ging der Flieger von Glasgow nach Islay bevor ich in Glasgow gelandet wäre, was eine Übernachtung in Glasgow erforderlich gemacht hätte. Zumindest wenn man nicht alleine reist, ist die Alternative mit Fähre günstiger, als der Flug.

Wenn man das Auto nicht möchte/braucht, kann man wohl auch per Bus von Glasgow nach Kennacraig fahren, da habe ich aber keine Erfahrungen.

Rückreise:

Zumindest wenn man nach Frankfurt möchte, geht das nach meiner Erinnerung nicht ohne Übernachtung. Der Flug (zumindest meiner) nach Frankfurt geht um 12:55. Mit der ersten Fähre wäre man gegen 10:00 in Kennacraig. Mit Fahrtzeit (ggf. tanken) und Übergabe des Mietwagens (wo ja auch immer etwas schiefgehen kann), wäre mir das aber zu knapp gewesen.

Die Übernachtung kann man aber - wenn man Bier mag - auch sinnvoll nutzen, wenn man nicht am Ardbeg-Tag teilnimmt: Am letzten Festival Wochendende war zumindest bei meinen beiden Reisen auch das Fyne Ale Festival. Fyne Ale Brewery ist eine Brauerei am Loch Fyne, die an diesem Wochenende ein Bierfestival abhält. Dieses Jahr habe ich leider keine Tickets mehr bekommen, was sehr schade war, weil das Wetter überragend war. Beim letzten Mal hatte ich zwar Tickets, aber das Wetter hätte nicht schlechter sein können . Die Stimmung war gleichwohl super. Man sollte aber (Pale) Ale zumindest ein bißchen mögen. Die haben zwar über 100 (oder waren es zweihundert) verschiedene Biersorten. Die, die ich probiert habe, haben aber irgendwie nach (Pale) Ale geschmeckt. Aber ich bin bei Bier auch etwas limitiert. Ich habe dann irgendwann verzweifelt gefragt, ob es nicht auch Lager gäbe, die Reaktion habe ich als "Naserümpfen" wahrgenommen. Ich würde es jedenfalls empfehlen und wäre auch gerne dieses Jahr wieder hingegangen.

Einreise:

Mein Kenntnisstand ist, dass bei Einreise auf Scotch Whiksy kein Zoll, aber EUSt (19% auf Wert), sowie Alkoholsteuer (abhängig von Menge und ABV) dazukommen. Die Alkoholsteuer (Branntweinsteuer?) fällt glaube ich nicht zu sehr ins Gewicht (ich vermute zwischen 5 und 10€ je Flasche, weiß das aber erst, wenn die versendeten Flaschen bei mir ankommen).

1 Liter ist grundsätzlich frei.

Dann gibt es eine Grenze von 700€, bei der je Liter pauschal ein kleiner Betrag anfällt (ich glaube 6,80€, ich finde leider meine Zollquittung gerade nicht, werde das nachreichen edith sagt, es sind 6,60 €/Liter und es wird nicht auf volle Liter aufgerundet). Dabei wird auf volle Liter aufgerundet und der eine zollfreie Liter wieder abgezogen. Nach einem Wert haben sie gar nicht erst gefragt, obwohl ich deutlich über der 700€-Grenze lag. Ab welcher Litermenge sie nach dem Wert fragen, wäre sicher mal interessant (hat da jemand Erfahrungen?).

Der Zoll ist auch gar nicht das eigentliche Problem, sondern die KG-Grenze für Gepäck seitens Lufthansa (23kg oder 24kg). Die hätte ich nämlich auch gerissen und das soll sehr teuer werden (ein Kumpel sagte mir mal an die 500€ - ich weiß aber nicht ob das stimmt). Das nächste Mal werde ich vielleicht einen Flug mit zusätzlichem Gepäck buchen, aber auch hier weiß ich nicht, was das kosten würde.

Unterkunft:

Ich habe einmal in Port Charlotte gewohnt und einmal in Port Ellen. Port Charlotte hat - für mich -  den einzigen Vorteil, dass man nach Bruichladdich laufen kann - sonntags fahren keine Busse und man ist auf den Shuttle Bus von Bruichladdich angewiesen (first come first serve). Von Port Charlotte hat man es selber in der Hand, wann man sich sonntags in der Schlange anstellen möchte.

In Port Ellen kann man zu Fuß zu Lagavulin, Laphroaig (habe ich beides gemacht) und sogar auch Ardbeg (wohl an die 90 Minuten) gehen und hat einen Pub.

Ich würde nächstes Mal wieder nach Port Ellen gehen.

Geld:

Ich habe ein paar GBP mitgenommen. Es soll noch Fälle geben, in der man von der Bank alte Scheine (Papier) bekommt, die werden auf Islay nicht mehr angenommen und man muss sie dort bei einer Bank umtauschen. Die Leute, denen das tatsächlich passiert ist, kamen allerdings aus Kanada. Ich hatte mit den von mir in Dtl gekauften Scheinen keine Probleme.

Der Cash Automat in Port Ellen war beide Male kaputt (ich vermute eher: leer). Wenn man Geld abheben möchte, muss man also nach Bowmore. Das hat bei mir immer gut funktioniert. Ob EC Karte und Kreditkarte besser sind, kann ich (zumindest noch) nicht sagen. In Bridgend gibt es glaube ich auch einen Geldautomaten, den habe ich aber nie versucht.

Mit Kreditkarte kann man aber alles bezahlen. Einmal konnte ich den Bus sogar NUR mit Kreditkarte zahlen. Man sollte jedenfalls eine dabei haben.

Destilleries:

Vorab: ich war nicht bei allen, und alles ist mein persönlicher nicht objektiver Eindruck.

Lagavulin

War für mich die größte Enttäuschung. Ich muss allerdings zur Ehrenrettung sagen, dass ich erst nachmittags angekommen bin. Beim ersten Mal habe ich sie ganz ausgelassen, weil ich zu spät auf Islay ankam. Dieses Mal bin ich zunächst nach Bowmore gefahren, weil ich fälschlicherweise annahm, dass sie wieder die Festival Flaschen ab samstags verkaufen. Das war dieses Mal nicht der Fall. Ich vermute, dass sie diesen "Fehler" nicht wiederholen werden (siehe Bowmore). Danach bin ich noch nach Bruichladdich gefahren, wo ich meinen ersten Fehler beging: Neben dem Port Charlotte Valinch (Weißwein Fass), den ich sehr lecker fand, habe ich mir dort auch noch die letzjährige Festival Flasche (Origins) gekauft. Das war mein erster Schritt zu zu vielen Flaschen....
Danach habe ich eingechecked und bin erst dann nach Lagavulin gelaufen.

Eintritt war frei, es gab zumindest für mich keine Goodies mehr (es gab wohl kleine Lagavulin "Tässchen"). Man konnte - soweit ich das gesehen habe - nur den 8er, den 16er und die DE für jeweils 8GBP (!) trinken. Das war diesbezüglich die teuerste Destillery. Dann bekam man die Whiskys auch noch in Pappbechern (!), was für dass Nosing nicht förderlich war. Hin-und-wieder bekam man den Whisky auch kostenlos - vor allem gegen Ende. Kostenlos verteil wurden Lagavulin-Cola Dosen...
Soweit ich das gesehen habe, konnte man die Festival Edition nicht probieren. Der Kauf der ganzen Flasche war aber (zumindest als ich da war) keine Problem und erforderte auch kein allzulanges Warten in der Schlange. Die habe ich aber gerne ausgelassen

Sie hatten für meinen Geschmack den besten Cocktail/Longdrink: Lagavulin Espresso.

Zur Verfügbarkeit der Festivalflaschen kann ich leider nichts sagen, sie waren auskunftsgemäß jedenfalls auch online erhältlich.

Bruichladdich

Stimmungsmäßig für mich das absolute Highlight. Alle, mit denen ich gesprochen habe, sind Bruichladdich und Ardbeg immer die Highlights des Festivals (zu Ardbeg kann ich nichts sagen). Man steht - wenn man das will - schon vorher für die Flaschen an. Das Tor öffnet (sonntags) erst um 12:30. Ich war unnötigerweise schon gegen 10:00 dort, weil ich vom letzten Mal noch ungute Erfahrungen über Gedränge bei den Festival Flaschen hatte. Diesmal war das nicht nötig. Zum einen hatte Bruichladdich dies diesmal sehr gut organisiert. Zum anderen sind die diese Mal auf ihren Flaschen sitzen geblieben . Man konnte sie jedenfalls dienstags noch ohne Probleme kaufen. Trotzdem hier mein zweiter Fehler zu zu vielen Flaschen, da ich wieder zugeschlagen habe.

Bruichladdich war - soweit ich das sehe - die einzige Brennerei, die die Besucherzahl limitiert hatte. Man musste vorher Tickets kaufen. Ob die ausverkauft waren, weiß ich leider nicht. Allerdings sind auch diejenigen, die kein Ticket hatten, nachmittags noch reingelassen worden und konnten sich auch problemlos die Fesitvalflaschen kaufen.

Wichtiger Tipp für Bruichladdich Fans: Sie haben dieses Mal und ich glaube auch letztes Mal zwei Verkaufsstände gehabt, den offiziellen, an dem man "nur" die Festival Flaschen kaufen kann und die Bar: an der kann man Drams kaufen und die Festival Flaschen. Dort geht alles eher durcheinander und mit Gedränge ab, aber man kann da auch noch weitere Schätze ergattern (was ich leider zu spät gesehen habe): Unter anderem konnte man dort noch den Black Art 4.1 für (ich glaube) 160 GBP ergattern (jedenfalls deutlich unter dem Preis des Black Art 8.1, was mich vermuten lässt, dass das der ursprüngliche Verkaufspreis war) - soll nach 5 Minuten ausverkauft gewesen sein....

Es gibt auch immer eine Versteigerung diverser Flaschen und anderen "Goodies". Da sollte man immer ganz genau zuhören, weil meiner Meinung zu diesem Mal das erste Mal der Festival Valinch angekündigt wurde. Der erste Octomore Valinch überhaupt.

Falls das nicht jemand anderes übernimmt, kommt die Teilung der Rock'nDaals und des Octomores hier im Forum, muss mich aber noch sortieren und irgendwoher Fläschchen kaufen (Tipps diesbezüglich gerne gesehen)

Festivalflaschen: Die Festivalflaschen sind meines Wissens nur im Shop vor Ort erhältlich. Rechtzeitiges Anstehen kann sich lohnen. 2019 war der Event Horizon recht schnell weg. Die 2022er Flaschen bekam man auch noch am Dienstag (wahrscheinlich noch länger). Auch die 2021 Festival Flasche "Origins" war 2022 noch erhältlich. Außerdem gibt es noch die Festival Valinchs, die recht schnell vergriffen sind. Hier hat sich das Anstehen dieses Jahr mehr gelohnt als am Sonntag (zu 2019 kann ich nichts sagen, da war ich dienstags nicht bei Bruichladdich). Neben dem ersten Octomore Valinch gab es noch (den ersten?) "Friends of Bruichladdich" Valinch.
Man kann mit Glück das Anstehen am Montag vermeiden, wenn man beim Ballot Tickets für das Masterclass Tasting gewinnt. Dann braucht man nicht anstehen, muss nur rechtzeitig zu Beginn (10:30?) dort sein. Das Ticket beinhaltet auch das Recht, die Festival Bottles zu erwerben. Leider hatte ich dabei nie Glück. Schließlich gibt es seit Corona auch noch ein online Ballot für die Festivalflaschen, sodass auch Leute, die nicht vor Ort sein können, an die Flaschen kommen können. Da es mir so erschien, als sei Bruichladdich dieses Jahr "auf den Flaschen sitzen geblieben" (sicher überspitzt), würde mich mal interessieren, ob jemand an diesem Ballot teilgenommen und nicht gewonnen hat?

Caol Ila

Caol Ila wird gerade renoviert, deswegen war der Open Day in Bridgend. Da sieht man zwar nichts von der Destillery aber die Location war meiner Meinung nach trotzdem nett. Hier konnte man immerhin die Festival Abfüllung probieren und es waren immerhin Plastik- statt Pappbechern. Die wenigen Drams, die man probieren konnte, lagen bei 7GBP. Da aber im Gegensatz zu gefühlt allen, mit denen ich gesprochen habe, Caol Ila nicht meine Lieblinsgdestillery ist, habe ich mich an diesem Tag zurückgehalten. Auch hier kam ich relativ spät, da ich vorher auf dem "Indy Whisky Day" (oder so ähnlich) war.

Zur Verfügbarkeit der Festivalflaschen kann ich leider nichts sagen, sie waren auskunftsgemäß jedenfalls auch online erhältlich.

Laphroaig

Gehört zu meinen bevorzugten Brennereien und hat dieses Jahr leider den einzigen sehr verregneten Tag erwischt. Das hatte aber wiederum den Vorteil, dass die Angestellten, die den (eigentlich einzigen) free dram der Festivalabfüllung ausschenkten, sehr großzügig waren. Einige haben gar nicht gefragt, ob man seinen free dram schon hatte, andere haben zwar gefragt, wenn man das "Ticket" dafür dann aber umstänflich aus dem Rucksack holen wollte, haben sie abgewunken. Die Auswahl an Whiskies war ansonsten auch nur die bekannten Standards. Der Cocktail "Peneceline" war recht gelungen.

Festivalflaschen und auch bereits den 10er Cask Strength Batch 15 gab es in ausreichender Menge. Laproaig verkauft zumindest die Festival Abfüllung aber auch online.

Die Location von Laphroaig fand ich sehr schön und mit besserem Wetter wäre das bestimmt ein noch gelungener Tag geworden

Festivalflaschen: Die Flaschen sind auch online bereits vor dem eigentlichen Festival erhältlich und auch noch danach. Kein Stress oder Anstehen erforderlich.

Bowmore

Bowmore hat dieses Jahr (erstmals) die Flaschen nicht vorab im Shop vor Ort verkauft. Ich vermute, das machen die nie wieder (Ardbeg war da "schlauer", sie Ardbeg). Dieses Vorgehen hat nämlich dazu geführt, dass die Leute sich erst einmal vor Beginn schon anstellen, um sich danach während des Festivals weiter anzustellen. Ich kam recht spät, so um 10 Uhr, Öffnung war 10:30. Man konnte zwar vorher online "einfache" und "teure" Tickets kaufen, mit denen man recht schnell Einlass bekam, aber auch alle anderen bekamen Einlass. Da aber nur jeweils 5 Besucher gleichzeitig in den Bowmore Shop durften und die dann teilweise nicht nur die Flaschen gekauft haben, sondern auch nach den Merchandise Artikeln gestöbert haben, waren manche teilweise sehr lange im Shop. Entsprechend lange stand man an (ich stand nach Einlass noch 1,5 Stunden während des Festivals an, bis zum Ende hatte sich die Schlange nicht komplett aufgelöst, wobei manche schon zum zweiten Mal anstanden). Bowmore Mitarbeiter versuchten fast schon verzeifelt, die Leute zu bewegen, die Schlange zu verlassen und das Festival zu genießen, um sich dann später um die Flaschen zu bemühen. Das haben die wenigsten gemacht. Ich bin mir sicher, dass Bowmore dies das nächste Mal anders organisieren wird.

Da ich zu den - anscheinend wenigen - Menschen gehöre, die Bowmore mögen, war Bowmore im Hinblick auf Whisky-Vielfalt das absolute Highlight (wie gesagt, ich war nicht bei allen open days). Man konnte Whiskys probieren, die es gar nicht mehr gab. Diese waren unterteilt in Gruppen, die 5GBP, 10GBP oder 15GBP gekostet haben. Wenn man Bowmore nicht so sehr mag, fällt das natürlich nicht ins Gewicht. Ohne das würde ich vermuten, dass es vielleicht tatsächlich eine Alternative gewesen wäre, nach Ardnahoe zu gehen 

Ardnahoe

Hier war ich nie und kann nichts berichten. Allerdings haben gefühlt alle, mit denen ich gesprochen habe gesagt, sie gehen zu Bowmore nur, um sich die Flasche zu holen und dann direkt nach Ardnahoe zu fahren. Es muss dort also interessant gewesen sein.

Zu den Festivalflaschen kann ich leider gar nichts sagen.

Kilchomann

Hier war ich nur letztes Mal - total verregnet und leider nicht mit dem Bus erreichbar. Deswegen ist mir das (ich musste ja fahren) nicht so gut in Erinnerung geblieben. Da ich Kilchoman auch nicht so mag, habe ich es diese Mal zugunsten des "Everything but Whisky" Event ausgelassen.

Zu den Festivalflaschen kann ich leider gar nichts sagen.

Bunnahabhain

Meine Reiseplanung zwang mich immer, freitags abzureisen. Daher war ich hier nie und kann leider nichts berichten.

Die Festivalflaschen gab es vorab online zu bestellen. Angeblich war die teure Calvados Reifung recht schnell ausverkauft. Ich kann nicht sagen, ob man die am Open Day vor Ort noch bekommen konnte. Allerdings habe ich im Flughafen diese Version noch für 399GBP (ich glaube, das war der Ausgabepreis?) gesehen. Das hat mein Budget aber beim besten Willen nicht mehr hergegeben...

Ardbeg

Inzwischen muss ich sagen, dass ich leider nie beim Ardbeg Tag war. Zum einen bin ich kein großer Ardbeg Fan, zum anderen wollte ich aus persönlichen Gründen unbedingt vermeiden, nach Samsatg wieder zu Hause zu sein. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, warum der Ardbeg Day als Highlight gilt. Ich war am Donnerstag da. Das Gelände war für meinen Geschmack das schönste und die treiben wohl auch - ähnlich wie Bruichladdich - viel Aufwand. An dieser Stelle Danke nochmal an @MaltsofIslay für das fertige Graffiti Bild; als ich dort war, war das noch in Vorbereitung die Zeichnung war schon da, aber das Ausmalen hatte gerade erst begonnen. Im Ardbeg Shop wollte ich mein Glück versuchen, ob sie mir nicht vorab ein Ardbeg T-Shirt verkaufen würden. Keine Chance, allerdings bieten die die Flaschen vorab an, mit der Begründung (Bowmore, bitte gut zuhören), dass niemand für T-Shirts ansteht aber für Flaschen sehr wohl. Die Atmosphäre im Shop war (für mich) so toll, dass ich mir dann doch eine Ardbegflasche gekauft habe - obwohl ich Ardbeg eigentlich gar nicht mag.... Da ist sie wieder, die fehlende Stimme der Vernunft, die ich nächstes mal unbedingt mitbringen muss.

Festivalflaschen sind vorab im Shop verkauft worden. Wie das am Festival Tag oder ggf auch online war/ist, weiß ich leider nicht.

Diverses:

Wetter

Dieses Jahr war das Wetter so gut, wie man es auf Islay glaube ich nicht viel besser treffen kann. Lediglich der Laphroaig Tag war recht verregnet, aber das war 2019 häufig viel schlimmer. Am Laphroaig Tag habe ich mich daran erinnert, dass ich schon das letzte Mal neidisch auf die Leute geblickt habe, die so gekleidet waren, dass sie auch im stärksten Regen seelenruhig im Freien saßen und ihre drams genossen haben. Leider verdränge ich das bestimmt in ein paar Tagen wieder.

In jedem Fall lohnt es sich fast immer, regenabweisende Kleidung dabei zu haben. Ich glaube, es gab nur zwei Tage, an denen es wirklich überhaupt nicht geregnet hat (da saß ich zum Glück meistens im Auto).

Planung

Wenn man nicht campt, sollte man sich um die Unterkunft wohl schon mehr als ein Jahr im Voraus bemühen. Ich bin beide Male über AirBNB gegangen und kann mich nicht beklagen.

Die Flugtickets habe ich um den August rum gekauft. Das kann später sehr viel teurer werden.

Die Tickets für die Fähre sollte man so früh wie möglich (ich glaube ab Winter möglich) buchen, wenn man mit dem Auto kommt. Ich war recht spät und habe meinen Wunschtermin (für die Hinreise) nicht mehr bekommen, was letztlich sogar gut war, weil ich dann gezwungen war, die frühe Fähre um 6:30 (oder 7:00) zu nehmen. Nur deshalb habe ich es noch auf den Lagvulin Tag geschafft.

Es gibt wohl die Möglichkeit auf Gut Glück mit dem Auto zu kommen, um ohne Ticket noch einen Platz zu bekommen. Dann sollte man aber schon sehr früh da sein. Auf meiner Rückreise (freitags um ca. 12 Uhr) haben aber alle auch ohne Ticket einen Platz erhalten. Kurios war diese Fähre deshalb, weil ich es das erste Mal erlebt habe, dass man rückwärts rausfahren (oder wenden) musste

Tickets für die sonstigen Veranstaltungen sind wohl auch recht schnell weg, also immer verfolgen, wann diese zum Kauf freigegeben waren. Ich hätte aber welche buchen können; blöderweise hatte ich zu der Zeit so viel Stress auf der Arbeit, dass ich nicht in der Stimmung war, mich darum zu kümmern. Das muss nächstes Mal besser werden!

Größtes Manko war für mich dieses Mal die Verfügbarkeit der Fyne Ale Festival Tickets. Das lag aber wohl daran, dass viele die Tickets von den zwei vorangegangenen - wegen Corona ausgefallenen -Terminen auf dieses Jahr übertragen haben. Das wird nächstes Mal hoffentlich wieder stressfreier - und gehört ja eigentlich ohnehin nicht in ein Islay Festival Thread

Die britische/schottische Pünktlichkeit ist wirklich bemerkenswert, das hätte ich so - vor allem auf der Insel - nicht erwartet. Vielleicht hatte ich aber nur sehr viel Glück?

Das Schlange-Stehen funktioniert super. Ich habe keinen einzigen Fall beobachtet, wo sich jemand vordrängeln wollte.

Ich habe zu viele Flaschen gekauft. Beim nächsten Mal muss ich mir jemanden mitnehmen, der mich davon abhält (und im Idealfall zusätzliches Reisegepäck zur Verfügung stellt ).

Gelöst habe ich das dieses Mal wie folgt: eine Flasche habe ich in der Woche vernichtet. Daneben sind auf Islay aber (ich habe zwei entdeckt) Auktionshäuser unterwegs, denen man die Flaschen geben kann. Zumindest ScothWhiskyAuctions bietet aber auch an, die Flaschen "nur" zu versenden; eine Auktion ist nicht erforderlich. Wann und vor allem wie teuer die Flaschen ankommen, werde ich noch ergänzen. Es fallen jedenfalls Gebühren (das waren glaube ich 25GBP) an und die Flaschen werden ganz offiziell "verzollt". The Grand Whisky Auction nimmt nur zum Versteigern an. Da Scotch Whisky Auction sich zunächst nicht mehr gemeldet habe, habe ich dieses Angebot auch genutzt. Leider erst danach stellte sich heraus, dass Scotch Whisky Auction ihre voice mail nicht abgehört hatte - schade, denn wenn die sich früher gemeldet hätten, wäre jetzt mehr zum Teilen übrig.
Es scheint auf jeden Fall nicht verpöhnt zu sein, dass die Auktionshäsuer dort vor Ort auftauchen, um die Flaschen abzugreifen (für mich war das irgendwie seltsam, wenn auch legitim - aber meines Erachtens nicht im "Sinne der Erfinder"). Der Typ von Grand Whisky Auction ist in Arbeitskleidung rumgelaufen und war als solcher erkennbar. Ich werden berichten, wie beide Alternativen abgelaufen sind.

Indy Whisky Session

Das war für mich eines der Highlights. Unter anderem gab es hier einen unabhängigen Octomore. Anstehen musste man hierfür nicht übermäßig. Ich war ganz ohne Stress sogar der zweite in der Schlange. Wenn man allerdings erst 5 Minuten vor Beginn kam, musste man doch etwas warten. Ich bin mir nicht sicher, ob jeder einen Octomore bekommen hat, aber würde vermuten, dass das der Fall war. Daneben gan es unter anderem 20jährige Port Charlottes (für den war aber kein Geld mehr übrig) und einen 33 jährigen Bowmore. Als wir in der Schlange standen hatte einer der Mitwartenden gesagt, dass die Bowmores des letzten Jahrhunderts wie "FHP" riechen würden. Der andere Mitwartende (die beiden kannten sich nicht) wusste anscheinend sofort, was damit gemeint war und bestätigte das lachend. Ich musste leider fragen was das bedeuten würde: "French Whore Parfume". Jedenfalls war ich dadurch so verdorben, dass ich mir einbildete, dies beim 33 jährigen zu riechen - vielleicht brauchte ich auch nur eine Ausrede um nicht sagen zu müssen, dass ich mir den nicht leisten konnte/wollte.

Ich würde diese Session immer wieder machen (wenn sie nicht am Bruichladdich oder Bowmore Tag wäre). Tickets habe ich recht unproblematisch vorab online erhalten. Ob die Begrenzung Corona-bedingt war oder immer gilt, weiß ich leider nicht.

Dass die Teilnahme zeitlich begrenzt war (es gab zwei Sessions, meine war von 10:00 bis 13:00), war für mich kein Manko. Ich bin glaube ich sogar deutlich früher gegangen, um auch noch nach Caol Ila zu kommen.

Everything but Whisky

Das war etwas ganz anderes, im wahrscheinlich teuersten Hotel auf Islay. Man kam mit dem Bus nicht dorthin, sondern musste von der Busstation noch ca 20-30 Minuten laufen. Es war für mich interessant. Es gab zwei verschieden Rums, diverse Gins und zwei Bier Anbieter. Die Stimmung war "anders" weil das ganze nicht so überlaufen war: wer geht denn zum Islay Festival schon Rum, Bier und Gin trinken? Ich habe das auch nur gemacht, weil es am Kilchoman Tag war, der vor allem wegen der Erreichbarkeit für mich am Unintererssantesten war.

Busverbindungen

Die Busverbindungen sind sehr pünktlich, aber nicht gerade üppig. Ich habe auch den Eindruck, dass es teilweise mehr Fahrten gibt, als im official table angegeben. Jedenfalls fuhr am Bowmore Tag ein Bus mit der Aufschrift Bowmore, der laut Plan nicht bis nach Bowmore, sondern nur bis zur Schule fahren sollte. Wahrscheinlich hatte man diese Verbdindung wegen des Festivals etwas ausgedehnt.
Auch trampen geht in Schottland gut. Ich habe jedenfalls nie sehr lange gewartet (ein Fahrer hat mich sogar an der Port Ellen Brennerei vorbei gefahren). Ob man aber von Port Ellen nach Burichladdich per Trampen kommt, kann ich nicht sagen.

Sodele, das war es. Fragen beantworte ich gerne - sofern möglich.

Nachträge:

Letztes Mal war das kein Thema und wurde nur für den Sommer "angekündigt"; dieses Mal waren sie tatsächlich schon im Mai/Juni da: kleine, mückenähnliche Dinger, die für mich Gott-sei-Dank "nur" nervig waren, aber bei einigen Messebesuchern wohl ganz unangenehme Allergien auslösen können. Etwas zur "Moskito-Abwehr" mitzunehmen kann sicherlich nicht schaden

Zumindest der Mensch im Post Office in Port Ellen nahm keine Flaschen zum Versand an. Begründung war, dass die nicht anämen, weil sie sich immer irgendjemand mitnimmt (und selber trinkt).

Zumindest 2022 schein das Feis Ile ein ganz schöner Corona Hotspot gewesen zu sein....

Der Versand über ScotchWhiskyAuctions lohnt sich nicht wirklich: Für den Versand von zwei Flaschen habe ich bereits ca. 75€ gezahlt, dazu kommen noch EUSt und Alkoholsteuer. Ich war leider zu dumm ehrlich und habe denen gesagt, dass auch ein T-Shirt drin war. Dafür habe ich anscheinend auch nochmal EUSt gezahlt

Da fährt man mit den Gebühren für ein zweites Gepäckstück sicher besser (zumal hier noch die Chance besteht, dass der Zoll nicht nach dem Wert fragt und man nur die 6,60€ je Liter zahlt), aber das Thema heißt ja nicht umsonst "lessons learnt"

MaltsofIslay

Hört sich schon mal sehr interessant an. Vor allem der Teil, wo wir noch nicht auf der Insel waren! 

@Tamuril Bitte 2-5 cl. vom Octomore für mich vormerken! 

Tamuril

@MaltsofIslay von beiden?

Tamuril

update Festivalflaschen Lagavulin bis Laphroaig

Martines

@Tamuril ich brenne auf die Fortsetzung.

Und vom Octomore würde ich auch gerne probieren. 

MaltsofIslay

Tamuril schrieb:

@MaltsofIslay von beiden?

@Tamuril Wenn es zwei gab, dann ja! 

Tamuril

Feddisch

Fragen beantworte ich gerne, vorausgesetzt ich kann das

maltwalt

Danke für den ausführlichen Bericht , ich war schon einige male auf Islay und der Bericht bestätigt meine Befürchtung wieder einmal ….. never ever visit Islay zu Feis Ile … never ever.

Pappbecher, Schlange stehen, Menschenmassen ….. nix für mich … Nochmals Danke, sehr aufschlussreich

Tamuril

maltwalt schrieb:

Danke für den ausführlichen Bericht , ich war schon einige male auf Islay und der Bericht bestätigt meine Befürchtung wieder einmal ….. never ever visit Islay zu Feis Ile … never ever.

Pappbecher, Schlange stehen, Menschenmassen ….. nix für mich … Nochmals Danke, sehr aufschlussreich

Das war eigentlich nicht meine Intention. Ich habe das alles genossen
Schlange stehen muss man ja nur, wenn man die Flaschen unbedingt haben will, und wenn ich ein Pro wäre, hätte ich mir ja ein Glas samt Anhängeband mitgebracht, dann wäre der Pappbecher auch kein Problem gewesen - meine Lernkurve ist im hohen Alter aber auch nicht mehr das, was sie sein sollte: ich bin nämlich zu jedem Open Day ohne Glas gegangen....

Überfüllt fand ich es auch nicht, aber das ist sicher relativ. Ich habe einen Österreicher getroffen, der meinte, es gäbe zu viele Deutsche, die sich wie auf Ballermann benehmen würden. Ich habe diesen Eindruck nicht gehabt.

Hobbit90

Sehr interessanter Bericht. Ein paar Erfahrungen aus dem Bericht kann ich bestätigen . Zu dem Thema zu viele Flaschen: die gibt es nicht . Gerade bei den Valinchs darf man schwach werden oder die Handfilled Sachen. Ich kann empfehlen 1-2 extra Koffer zu buchen. Zumindest hatten wir das auch schon gemacht. Die 50 Euro waren es wert für einen Koffer . Die Online Pullen kann man sich ja vor Ort sparen. Bei Bunna hätte man sogar vor Ort probieren können und dann online die Pullen kaufen und nach Hause schicken . 

Bei den Valinch Sachen kannst du mich gern vormerken, falls du teilen solltest @Tamuril . Ich war bloß erstaunt, dass das Octomore Single Cask ein 2nd Fill Virgin Oak sein soll

Tamuril

Hobbit90 schrieb:

... Ich kann empfehlen 1-2 extra Koffer zu buchen. Zumindest hatten wir das auch schon gemacht. Die 50 Euro waren es wert für einen Koffer . ...

Das hab ich mir auch schon fürs nächste Mal überlegt - 50€ sind es auf jeden Fall - und wenn die ineinander passen, braucht man den zweiten nur für den Rückflug