Now Drinking 2021

Nachtrag zum gestrigen Saint Patrick's Day:

Farbe: Ich kenne Laphroaig eigentlich nur viel heller. Keine Ahnung ob es der Sherryfasseinfluß ist, oder ob die Destille mit Farbstoff nachgeholfen hat

Nase: Der Whisky ist kalt. Frisch aus der Packstation. Dennoch eine wunderbare Laphroaignase. Rauchig, jodig, etwas aschig, Tabak, Kirsche, leicht süsslich, Null alkoholisch. Alles sehr fein, nicht brachial. Mir gefält‘s.

Mund: Boah - der schiebt kräftig an, volle Asche, süss an der Zungenspitze, dann mehr trocken als süss, wechselt dann wieder zurück. Dunkelfruchtig. Die Nase hat nach dem Schluck kaum noch Rauchigkeit (wie so oft bei Laphroaig und mir), kein Brennen, teerig. Alles in allem voll Islay würde ich meinen 

Abgang: Verbleibt lange im Mund. Wird trocken-holzig. Verbrannte Eiche. Kalter Aschenbecher.

Fazit: Für Freunde rauchiger Islaywhiskys und für jeden Laphifreund ein Muss, würde ich meinen. Ich finde ihn rund und ausreichend komplex. Schönes Wechselspiel zwischen süss und trocken, ausreichender Fruchtigkeit und fetter Laphroaigaschigkeit. Entsprechend ausgebildete Nerds kriegen hier wahrscheinlich noch viel mehr Aromen raus. Aber das ist (für mich) kein Islay-Abklatsch, sonder die volle Islay-Breitseite. Aber nicht brachial, sonder schön rund und ausgewogen. Man muß aber den kräftigen Laphroaiggeschmack mögen. Die Nase ist nach einigen Schlückchen völlig losgelöst von jodhaltiger Rauchigkeit. Es verbleibt ein fruchtig-blumiger, sherryfassgereifter Duft mit zarten Rauchnoten im Hintergrund. Unverdünnt würde ich dem glatt 89 Pkt. geben. Ein Islaykenner gibt ihm womöglich mehr. (Oder auch weniger )

P.S. Nach 30 min immer noch im Mund. Ich geh mal Zähne putzen 

@Farsund Der Triple Wood ist auch ähnlich dunkel. Kanns du einen Vergleich zu dem ziehen? Außer das er fast doppelt so teuer ist