Arran 10 schmeckt garnicht wie im Video beschrieben

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  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
    , letzte Änderung 19. November 2014 um 21:26
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    "DunklerRabe" schrieb:
    Was bedeutet das denn? Was ist intersubjektiver Geschmack?

    Wenn Geruchs- oder Geschmackseindrücke komplett subjektiv, also zwischen verschiedenen Menschen nicht vergleichbar wären, wären Tastingnotes sinnlos; und es könnte z.B. auch keine Restaurants oder Parfüms geben ... es gibt also eine subjektive Komponente, die auf persönliche Erfahrungen, physiologische Unterschiede, Lebensumstände usw. zurückgeht, aber auch Gemeinsamkeiten darin, wie Menschen Düfte und Geschmack wahrnehmen, und das ist die intersubjektive Komponente :wink:

  • DunklerRabe User DunklerRabe Dabei seit: 02.03.2013Beiträge: 625Bewertungen: 0
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    Ok, verstanden, aber da gehe ich nicht vollumfänglich mit. Ich halte Tastingnotes übrigens in der Tat für relativ sinnlos. Vorallem dann, wenn sie stark ins Detail gehen. Da beim Geruch und Geschmack auch viel über reine Assoziationen geht weigere ich mich etwas anzuerkennen, dass es sowas wie intersubjektiven Geschmack gibt bzw. dass der relevant ist. Was es gibt sind zufällig Überschneidungen beim Geschmack, oder meint das das selbe?

  • Wankelmut User Dabei seit: 19.08.2014Beiträge: 22Bewertungen: 0
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    Dunkler Rabe, deine Argumente kann ich teilweise nachvollziehen. Aber ich nehme nochmal ein konkretes Beispiel:

    Wenn ich schreibe, ich schmecke beim Arran 10y viele Fruchtnoten und vor allem Banane, dann habe ich mit "Banane" einen Geschmack beschrieben, den auch Du kennst. Ob Du die Banane nun genauso "schmeckst" wie ich, kann ich natürlich nicht sagen. Und vor allem kann es sein, dass dir Banane nicht schmeckt, mir aber schon. Wir wissen also beide, wovon wir reden (nicht objektiv, aber intersubjektiv), aber trotzdem fangen wir mit dem Geschmack individuell etwas Unterschiedliches an. Tastingnotizen machen also eigentlich schon Sinn - aber die (eigene) Erfahrung mit den Geschmacksnoten ist natürlich unersetzlich.

    Ich probier's selbst dann nochmal aus: Wenn der Arran da ist, schau ich mal, ob auch ich die Alkoholschärfe, die T_obi oben beschreibt, als unangenehm empfinde. Beim Probieren vor einigen Wochen empfand ich die jedenfalls nicht so hervorstechend, die Frucht war für mich stark vorhanden.

  • Noface83 User Noface83 Dabei seit: 06.05.2011Beiträge: 4,796Bewertungen: 305
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    Schon mal mit Wasser versucht - meiner Erahrung nach gewinnen die Arrans mit Wasser dazu und der Alkohol (der ist definitiv da - vorallem beim 10er und 14er) wird angenehmer.

    Bin auch in der bösen Base und beim Fassstarken Whisky unter Noface83 zu finden ^^
  • DunklerRabe User DunklerRabe Dabei seit: 02.03.2013Beiträge: 625Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 20. November 2014 um 02:51
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    "Wankelmut" schrieb:
    Wenn ich schreibe, ich schmecke beim Arran 10y viele Fruchtnoten und vor allem Banane, dann habe ich mit "Banane" einen Geschmack beschrieben, den auch Du kennst. Ob Du die Banane nun genauso "schmeckst" wie ich, kann ich natürlich nicht sagen. Und vor allem kann es sein, dass dir Banane nicht schmeckt, mir aber schon. Wir wissen also beide, wovon wir reden (nicht objektiv, aber intersubjektiv), aber trotzdem fangen wir mit dem Geschmack individuell etwas Unterschiedliches an. Tastingnotizen machen also eigentlich schon Sinn - aber die (eigene) Erfahrung mit den Geschmacksnoten ist natürlich unersetzlich.

    Da der Whisky ja garantiert keine Banane enthält ist die Frage nicht, ob ich Banane genau so schmecke wie du, sondern ob ich sie im Whisky überhaupt schmecke. Und genau das ist der Punkt weswegen ich mit diesem Konzept ein paar Probleme habe, denn das würde erst greifen, nachdem ich auch die Banane gefunden habe.

    Mir gehts mit subjektivem Geschmack und Erfahrung erstmal um das "ob überhaupt", erst danach spielt die Ausprägung von "Banane" im Detail ein Rolle.

    Ich hab jetzt mal ein Arran 10yo und 14yo Mini aus dem Schrank geholt um mal auf der selben Ebene mitreden zu können. Ich hab bisher noch nie einen Arran Whisky probiert und, bis auf die Banane :wink:, mich auch nicht zu sehr mit Tasting Notes vorbelastet.

    edit:

    10yo:

    Nose: Mild, größtenteils (exotisch) fruchtig, leicht nussig/würzig, Zitrusfrüchte, Vanille, ein wenig von der berühmten Banane und vielleicht noch sowas wie ein Anflug von Zimt und Honig, aber nur minimal, definitiv aber eine gewisse Süße

    Taste: Für mich ganz klar kein Alkohol, wunderbar mild und fruchtig süß, sehr easy to drink, leichte Würzigkeit entwickelt sich

    Finish: Zum Ende hin kommt ganz zarte Eiche, 85% vom Finish sind fast sofort weg, eine ganz leichte Bitterkeit/Eichenwürze gemeinsam mit Süße bleibt etwas länger

    Fazit: Ganz ehrlich? Sehr beeindruckend für einen 10yo Einsteigsmalt für unter 30 Euro! Da können die meisten anderen einpacken. Ich hab auch gerade erst gesehen, dass der mit 46% abgefüllt wurde. Rein vom probieren her hätte ich 40% gedacht, ich hab vorher nicht auf die Flasche geschaut. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden und trägt scheinbar gut zum Volumen bei!

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 02.04.2013Beiträge: 0Bewertungen: 32
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    "DunklerRabe" schrieb:
    10yo:

    Nose: Mild, größtenteils (exotisch) fruchtig, leicht nussig/würzig, Zitrusfrüchte, Vanille, ein wenig von der berühmten Banane und vielleicht noch sowas wie ein Anflug von Zimt und Honig, aber nur minimal, definitiv aber eine gewisse Süße

    Taste: Für mich ganz klar kein Alkohol, wunderbar mild und fruchtig süß, sehr easy to drink, leichte Würzigkeit entwickelt sich

    Finish: Zum Ende hin kommt ganz zarte Eiche, 85% vom Finish sind fast sofort weg, eine ganz leichte Bitterkeit/Eichenwürze gemeinsam mit Süße bleibt etwas länger

    Fazit: Ganz ehrlich? Sehr beeindruckend für einen 10yo Einsteigsmalt für unter 30 Euro! Da können die meisten anderen einpacken. Ich hab auch gerade erst gesehen, dass der mit 46% abgefüllt wurde. Rein vom probieren her hätte ich 40% gedacht, ich hab vorher nicht auf die Flasche geschaut. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden und trägt scheinbar gut zum Volumen bei!

    Tolle Tastingnotes. Für mich ist der Arran 10J definitiv einer der besten, wenn nicht der beste Single Malt unter 30€. Nicht zu vergessen: Es ist auch der einzige Malt in der Preiskategorie mit Alter, 46%, ohne künstliche Färbung und Kühlfilterung.

  • Didier User Didier Dabei seit: 06.05.2014Beiträge: 3,981Flaschensammlung:Meine LimonadenkisteBewertungen: 0
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    Für mich einer der leckersten bisher.
    Die Banane finde ich nur entfernt, aber dafür schmecke ich sehr viel Feige. Undefinerbare exotische Früchte drapieren sich drumherum und manchmal kommts mir so vor, als wäre da noch sowas wie sehr würzige Weinträubli.
    :wink:

    So, und jetzt kauft uns nicht die ganzen schöne Arran 10 Vorräte wech!

    Saloon Horse


    Alles wird gut "Tugend ist eine Eigenschaft, die nie so angesehen war wie das Geld." Samuel Langhorne Clemens (Mark Twain)

  • jogyli User jogyli Dabei seit: 13.02.2013Beiträge: 1,592Flaschensammlung:My preciousBewertungen: 0
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    Der Arran 10 ist ein super Whisky.

    Bezüglich der Geschmacksdiskussion:
    Ich stelle selber immer wieder fest, dass man beim selben Whisky unterschiedliche Aromen bzw. Assoziation feststellt.
    Das liegt für mich zum einen daran, dass sehr viele Aromen den Gesamtgeruch ausmachen. So rieche ich manchmal wirklich auch Kiwi, manchmal erinnert es mich mehr an Papaya.
    Zum anderen ist es ganz klar tagesformabhängig. Dann merkt man "nur" noch exotische Früchte, Würze, Ende.

    Insofern finde ich Tastingnotes von MEHREREN Person hilfreich, weil man versuchen kann eben die beschriebenen Aromen zu finden.

  • Quin User Quin Dabei seit: 25.05.2013Beiträge: 4,061Bewertungen: 0
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    Genau! Notes von mehreren Personen lesen und gucken wo man sich selbst am besten wiederfindet. Tagesform, Erfahung, Stimmungslage usw kommen dazu. Auch mir selbst schmecken Whikies an verschiedenen Tagen mal besser und mal schlechter. Teilweise findet man auch andere Aromen. Wenn die beschreibung ins Detail geht, dann muss man wirklich mit vorsicht genießen. Aber auch beim Grundcharakter gibt es unterschiedliche Wahrnehmungen.

    Wenn gesagt wird "lecker Sherry", dann kann es OK sein oder auch nicht. Vielleicht ist er eher leicht und gut eingebunden oder es ist stark und man schmeckt wirklich Wein. Der eine mag es so und der andere so. Die Aussage "lecker Sherry" reicht da einfach nicht. Gleiches gilt für Rauch. Mal mehr, mal weniger, mal Lagerfeuer, mal Phenole.. Auch da schmeckt aber jeder Rauch anders. Nicht zuletzt auch im Kontext zum Rest. Wenn man nicht weiß, was mit "Ardbeg-Süße" gemeint ist, dann kann man mit den Notes als unwissender wenig anfangen. Da kann der Rest einem noch so gut in den Kragen passen, wenn die Süße einem nicht passt, dann ist der Whisky nichts für den jenigen. Was ist mit "Zitrusfrüchten"? Da weiß man ohne es geschmekct zu haben auch nicht ob es nun süße Orange oder saure Zitrone sein soll? Vielleicht sogar Grapefruit oder Pampelmuse?

    Bei mir selbst habe ich auch schon festgestellt, dass ich Whiskies mag, denen Aromen nachgesagt werden die ich gar nicht mag. Ich esse zB kein Marzipan. Irgendwann habe ich dann mal einen Whisky "mit Marzipan" getrunken und es war OK. Ich habe da gar kein marzipan geschmeckt.

  • T_o_b_i
    Themenersteller
    User
    Dabei seit: 13.11.2014Beiträge: 6Bewertungen: 0
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    Wow, erstmal vielen Dank an alle, die hier gepostet haben!

    Uh, das waren jetzt echt viele unterschiedliche Antworten. Manche empfanden den Arran so wie ich ihn geschmeckt habe und für manche ist er der absolute Hammer mit weich und Früchten und Gewürzen.

    Es kann natürlich sein, dass ich nicht die nötige Erfahrung habe um alle Noten aus dem Whisky rauszuschmecken, das will ich nicht abstreiten. Ganz unerfahren mit Whisky bin ich allerdings auch nicht und häufig konnte ich auch den Geschmack der Whiskys, die ich probiert habe, in Beschreibungen (Bücher, Videos) nachvollziehen (natürlich nicht alles, aber die Grundrichtung schon). (Ein paar Whiskys, die ich probiert habe: Highland Park, Balvinie Double Wood, Glenmorangie 10+ Lasanta und Quinta Ruban, Glenfarclass, Glenlivet, Bunnahabhain 12, Ardbeg, Talisker + Storm, Bowmore, Lagavulin 16, aber jeweils die jungen Versionen, 10-12Jahre)

    Ich hätte auch nicht gedacht, dass Geschmack so unterschiedlich sein kann. Mich stört ja nicht, dass es ein bisschen nach Alkohol schmeckt sondern der Unterschied ist hier eher, dass der Whisky von vielen mit Süß,Vanille,Honig,Gewürze beschrieben wird und ich ihn eher mit Kleber assoziieren würde. So krass kann der Unterschied im Geschmack doch nicht sein, oder? Oder sind die Aromen im Arran 10 wirklich so schwer zu schmecken?

    Wenn jemand von den Arran-Liebhabern meine Flasche haben möchte, ich würde sie verschenken :wink:

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