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Am Grundwassersee 4 · 82402
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Hallo zusammen,
mich würde interessieren, wie das Wetting eines Fasses unter Anbetracht des Toastens abläuft. Wird das Fass unmittelbar nach der Behandlung (Toasten, Charring) gewettet? Zieht dann die eingefüllte Flüssigkeit, z. B. Sherry, nicht bereits die ersten Aromen aus dem Fass, die dem Whisky dann nicht mehr zugute kommen? Oder ist der Zeitraum für den eingefüllten Sherry dafür zu kurz und der Vorteil des Wettings überwiegt?
Viele Grüße
Dominik
Meine Sampleliste: Dominik's Delicious Drams
Abgeschlossene FTs: I / II / III / IV / V / VI / VII / VIII / IX / X / XI
Achievements: O.I.N.K. Ehrenfördermitglieddirector of Creative Arts / Whiskyverkostungsvideonerdabzeichen / Barista Gold Award
Tools: Whisky Divergence
Ich zitiere mal aus dem Artikel "Mythos Sherry Cask" von Dr, Heinz Weinberger, der im aktuellen Whisky Guide Deutschland 2020 von Heinfried Tacke abgedruckt ist:
"..Die Rolle (...des...) Sherrys besteht darin, die Geschmacksverbindungen im Holz zu verändern und dabei tanninhaltige Bitterstoffe aus dem Eichenholz zu entfernen, während sich die Dauben mit Sherry vollsaugen können. ..."
"...Die ... Fässer werden für 30 bis 40 Minuten getoastet und anschließend mit jungem Sherry befüllt. "(...das) ermöglicht uns, (...) unerwünschte Elemente (...) zu entfernen ..."
Es ist also bewusst das Ziel, das Fass einerseits mit einer Art Vorbelegung zu versehen, und andererseits bereits erste "Auswaschungen" zu erzeugen.
"Am Rausch ist nicht der Whisky schuld, sondern der Trinker" (schottisches Sprichwort)
und der eingefüllte Sherry wird dann entweder weggeschüttet oder zu Essig verarbeitet. Und es zeigt wie hochwertig
die Vorbelegung des Fasses dann ist (=> junger Sherry).
Aber was bleibt den Destillen bei der riesigen Nachfrage nach Sherryfass-Abfüllungen bei gleichzeitigem Absinken des Sherrykonsums und dem Verbot des Exports von gefüllten Sherryfässern aus Spanien?
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Meine Probenliste: Zaphods Inn
@Zaphod
Wenn es aber lecker ist?
"Am Rausch ist nicht der Whisky schuld, sondern der Trinker" (schottisches Sprichwort)
@Sam_Mumm
das Problem ist dass auch weiterhin die Qualität des Sherry-Finishings abnimmt, wenn der dazu verwendete Sherry schon nichts taugt.
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Meine Probenliste: Zaphods Inn
@Zaphod
Wobei nach letzten wissenschaftlichen Untersuchungen der Einfluss des verwendeten Sherry angeblich eh nur von geringer Bedeutung sein soll. Entscheidend wäre demnach vielmehr die verwendete Eichenart. Das Seasoning mit dem jungen Sherry soll lediglich die erste, überbordende Tanninfracht abfangen, und die Aromen aus dem Holz unterstützen.
"Am Rausch ist nicht der Whisky schuld, sondern der Trinker" (schottisches Sprichwort)
@Sam_Mumm
Genau...lustig das solche Berichte immer rauskommen, wenn es in diesem Bereich Probleme gibt...
war mit dem Age-Statement ja genauso...kaum wurde länger gereifter Whisky rar begann die "Age doesn´t matter"-Kampagne...was für ein Zufall und heute ist es überhaupt kein Problem mehr 3 Jahre-Whisky für 70 Euro unters Volk zu bringen
WENN es so wäre könnte man ja alternativ einen eigenen Sprit aus Schottland nehmen, je hochprozentiger umso deutlicher der Effekt...aber warum macht man das wohl nicht?
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Meine Probenliste: Zaphods Inn
@Zaphod
Weil man dann nicht "Sherryfass" draufschreiben könnte
Und "Sherryfass-gereift" verkauft sich halt eben immer noch besser als "Spritfass-gereift"
Und ja, auch ich bekenne mich hier schuldig
"Am Rausch ist nicht der Whisky schuld, sondern der Trinker" (schottisches Sprichwort)
Wobei der junge Sherry nach dem Seasoning vor allem deswegen als Essig entsorgt wird, weil er aus dem Holz zu viele Tannine aufgenommen hat, und deswegen nicht als Trinksherry weiterverarbeitet werden kann (der Sherry bleibt in der Regel bis zu zwei Jahre im Fass, und wird dann mehrfach für das Seasoning verwendet, ehe er "entsorgt" wird.)
"Am Rausch ist nicht der Whisky schuld, sondern der Trinker" (schottisches Sprichwort)
@DominikBraun Wie kommst du eigentlich auf "wetting"? Beim Whisky kenne ich nur "vatting" (Vermischen mehrer Fässer) .
Davon abgesehen ist das, was du vermutlich meinst, ja eigentlich nicht die gängige Praxis, sondern eher neumodische Verzweiflungstat.
Für Scotch hat man aus praktischen und Kostengründen gebrauchte Fässer verwendet - deshalb schmeckt er so, wie er schmeckt. Weil man jetzt nicht genügend gebrauchte Fässer bestimmter Sorten hat, "produziert" man sich welche. Und was dabei passiert, ist dann natürlich auch gewollt.
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@Marko_I
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Meine Probenliste: Zaphods Inn