Single Malt...Mein Schatz?

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  • Catweazl User Catweazl Dabei seit: 17.12.2018Beiträge: 1,822Bewertungen: 1
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    Deswegen auch meine Frage im Anfangspost
    "Was treibt euch dazu, die anderen Sorten, wie Blended Malt, Corn usw. zu verkosten bzw. zu trinken? Könnt ihr mich mit einfachen Sätzen aufklären?"



    @Jurben Dann greife ich die Frage für mich nochmal auf. Bei mir ist es ganz einfach das Interesse, geschmackstechnisch immer mal wieder was Neues zu entdecken. Und das geht halt nur durch probieren. Daher wächst meine Samplesammlung auch immer noch an. Das bedeutet aber ja nicht, dass mir alles, was ich probiere, jetzt super schmeckt. 


    Letztlich ist das doch wie  mit dem Essen im Restaurant. Immer und immer wieder das gleiche zu bestellen, würde mir nichts Neues bringen. Daher probiere ich auch gerne neue Restaurants aus. Mal bin ich happy mit dieser Entscheidung, manchmal aber auch nicht. 


    Das gleiche gilt z.Bsp. auch für den Urlaub. Da habe ich zwar auch meine Ziele, die ich schon so oft besucht habe, dass ich als Reiseführer fungieren könnte; aber dennoch kommt immer mal wieder was Neues dazu.



    Intelligenz ist auf diesem Planeten eine feste Größe. Blöderweise verteilt sie sich auf immer mehr Menschen.

  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,637Bewertungen: 5
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    Catweazl schrieb:


    Waschbär schrieb:


    Catweazl schrieb:


    Jurben schrieb:

    Ohje....

    Ich muss noch so viel lernen...


    @Jurben das sehe ich auch so :wink: , denn dann würdest Du so Aussagen, wie ( sinngemäß) "alles andere als Single Malt ist Müll" nicht rausposaunen. :rolleyes:

    Wie bitte kannst Du so eine Aussage von Dir geben, wo Du selber sagst so gut wie keine Erfahrung zu haben? :banghead: Das klingt für mich irgendwie nach dem typischen Etikettentrinker ( wie es ihn beim Wein auch zuhauf gibt), die meinen, mit angelesenem Wissen irgend eine Ahnung zu haben.


    @Catweazl 


    Lies den Eingangspost nochmal. Er hat das gar nicht allgemeingültig behauptet, sondern festgestellt, dass er es im Moment so gempfindet und dass er das selbst komisch findet "irgendwie habe ich diesen einen komischen Gedanken, dass Single Malt Whisky das Non Plus Ultra ist(Mein Schatz) und alles andere Schrott"


    (...)

    Denn wenn es Dir bei dem Konsum von Whisky um den Geschmack und Genuß geht, dann spielt das Etikett auf der Flasche eine wirklich untergeordnete Rolle. Wenn's aber - und so klingt es für mich leider derzeit - nur um Status geht, dann bleibt mir nix anderes übrig, als Dir mein Bedauern auszusprechen; denn mit dieser Einstellung limitierst Du dich ja selber massiv.

    Und da bin ich ganz anderer Meinung. Für mich ist der Genuss von Whisky ein Gesamterlebnis, und da spielt das Wissen vom Etikett eine erhebliche Rolle. Wenn du dich nur auf den Geruch und den Geschmack konzentrierst, dann limitierst du meiner Meinung nach deinen Genuss selber massiv. Ein 30yo Single Malt Scotch ist für mich persönlich offen (in Kenntnis des Alters) ein viel größerer Genuss als ein 15yo Blended Scotch, der mir blind vielleicht genauso gut riecht und schmeckt. Und ich glaube fest daran, dass das nicht an meinem bösen Statusdenken liegt sondern daran, dass mir der 30yo Single Malt tatsächlich in Kenntnis des Alters besser schmeckt, weil am Geschmack nicht nur die Geschmacksknospen beteiligt sind, sondern auch das Hirn, wo diese Eindrücke verarbeitet werden. Will sagen, dass die Psychologie beim Genusserleben erheblich mitspielt und Genuss daher viel mehr ist als reiner Geruch und Geschmack.

    @Waschbär Genuss bedeutet für mich ausschließlich ein sensorisches Erlebnis. Da spielt das Gefühl, etwas seltenes oder besonderes zu haben - Gott sei Dank - kein Rolle ( mehr). 

    Das scheint ja - nicht böse gemeint, ist ja legitim -  für Dein Genusserlebnis ein wichtiger Aspekt zu sein. Den kann ich aber ganz und gar nicht nachvollziehen. Das klingt so ein bisschen nach „der ist alt, also muss er gut sein“ oder „so teuer wie der ist, kann der doch nur klasse sein“. Das sind für mich mittlerweile keine Kriterien mehr in der Beurteilung und dem Genuss von Whisk(e)y. Und sie führen aus meiner Sicht auch in die vollkommen falsche Richtung ( die ja wohl für die exobitanten Preissprünge  mit verantwortlich sind) und zu einer Mainstreamgeschmacksentwicklung, die Gefahr läuft, Die Vielfalt zu verdrängen. 

    Limitieren tue ich mich mit meiner Einstellung somit dann auch nicht; ganz im Gegenteil. Mir ist es vollkommen egal zu wissen, was ich im Glas habe. Der Geruch und Geschmack sind für mich das einzig relevante und so kann ich frei von sonstigen Überlegungen genießen ( oder auch nicht, wenn die Plörre echt shit ist).

    Bei mir ist es mittlerweile sogar so, dass ich froh wäre, wenn ich öfters mal nicht wüsste, wie scheiss teuer irgendwas ist, was ich grade im Glas habe. Denn in vielen Fällen ist in Kenntnis von alt und / oder teuer die Erwartungshaltung so hoch, dass die Realität damit nicht Schritt halten kann. Das führt dann oft zur Enttäuschung, was den Genuss dann eher einschränkt, weil mir viel zu oft der Gedanke durch den Kopf schiesst, dass das Preis-Genuss-Verhältnis nicht stimmt. 

    @Catweazl 

    Zum Glück kann jeder seinen eigenen Weg gehen. Ich finde Blindtrinken eher sinnlos, weil es wesentliche Teile des Genusserlebnisses ausblendet. Das Wissen um einen hohen Preis beeinflusst mein Genusserlebnis dabei eher weniger, Alter, Herkunft, Fassart, Farbe (im Wissen, dass nicht gefärbt würde), ggfs. eine besondere Geschichte dieser Abfüllung (aber kein Marketinggeschwafel), das sind für mich wesentliche Genussfaktoren. Genauso wie meine Stimmung und die Umgebung und die Situation meinen Genuss beeinflussen. Und das ist auch gut so (für mich).
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  • Catweazl User Catweazl Dabei seit: 17.12.2018Beiträge: 1,822Bewertungen: 1
    , letzte Änderung 29. Juli 2021 um 13:39
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    ReggaeShark schrieb:


    Wieso? Weil ich, und mMn wir alle hier, selbstverständlich auch für den Aufwand, die Romantik im Kopf und die Exklusivität zahlen.

    Sieht man doch an den Reaktionen von Bewertungen in der Base oder auch hier. Bewerte mal einen 3 Jahre alten Neuwhisky mit 95+, da wird dir jede Vernunft abgesprochen. Zu Recht.

    Aber wieso ist das so, wenn doch nur der Geschmack zählt?




    @ReggaeShark Sorry, aber dazu zähle ich mich nicht. Mir ist ausschließlich das Endergebnis wichtig. Warum?

    Aufwand: na ja, bisschen destillieren, dann in Fässer abfüllen, diese dann rumliegen lassen und irgendwann mal via Abfüllanlage auf Flasche ziehen, ist jetzt nicht wirklich Aufwand. 

    Romantik im Kopf: hab ich nicht. Das ist ein Industriebusiness, mehr nicht. Ich glaube auch nicht, dass die Jungs den ganzen Tag gemütlich im Warehouse sitzen und Karten spielen. Die reklamierte Romantik ist mir heutzutage viel zu viel Marketing.

    Exklusivität: die erwächst bei mir ausschließlich aus der Qualität ( im Verhältnis zum Preis). Und die sehe ich leider immer seltener

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  • Waschbär User Waschbär Dabei seit: 01.05.2014Beiträge: 33,637Bewertungen: 5
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    @Catweazl 


    Dann wärst du doch eigentlich ein typischer Fall für Cognac, weil der laut @dRambo (der in Sachen Sensorik meine Referenz ist) bei gleicher sensorischer Qualität wie Single Malt Scotch viel billiger zu haben ist.

  • Catweazl User Catweazl Dabei seit: 17.12.2018Beiträge: 1,822Bewertungen: 1
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    @Waschbär bisher habe ich für mich nicht bestätigen können, dass mir Cognac so gut schmeckt, wie meine Lieblingswhik(e)ys. 


    Und wenn ich sehe, wo die hier oft genannten Cognacs preislich unterwegs sind, sehe ich auch keine Veranlassung, mich in das Thema zu vertiefen. 


    Btw: meine einzige Referenz in Sachen Geschmack bin ich selbst. Deshalb gehe ich seit geraumer Zeit den Weg, teurere Flaschen nur nach einem Sample zu kaufen. Lediglich bei Preisen bis etwa 50€  kaufe ich mal ne Flasche auf Verdacht. 

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  • Udo2009 User Udo2009 Dabei seit: 10.02.2016Beiträge: 289Flaschensammlung:Udo2009Bewertungen: 0
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    Jurben schrieb:
    ....Single Malt für Frau & mich, halt das Beste

    Blended für Freunde & Bekannte

    Krank, oder? ...

    Ja, meine Gäste bekommen den gleichen Whisky, den ich auch trinke. Egal was oder wie teuer....
    CatweazlJurben2 gefällt das
  • tangtang User tangtang Dabei seit: 13.09.2019Beiträge: 8,588Bewertungen: 957
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    Also meine versoffenen Chinesischen Freunde bekommen bei mir auch nur den billigen Stoff denn die wissen einen guten Malt nicht zu würdigen. 

    keep calm, drink a whisky. 

    L.L.C.C. Loch Lomond Connoisseurs Club / WhiskyYoda's Whisky reviews

    meine persoenliche Bewertungsskala (Base --> Whisky.de):

    100-90 Pkt --> ★★★★★ / 89-78 Pkt --> ★★★★ / 77-68 Pkt --> ★★★67-60 Pkt --> ★★ / 59-40 Pkt -->  / 39-0 Pkt --> NIX!



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  • kdurro User kdurro Dabei seit: 01.08.2018Beiträge: 1,269Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 29. Juli 2021 um 14:18
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    Da tickt halt jeder anders. Weil sie eingangs erwähnt wurde, für mich ist gefühlt eher die aktuelle TWS-Clubflasche im Grunde ein Blend, weil sie vom Tullibardine Master Blender mit vermutlich hohem Aufwand aus einer ganzen Menge unterschiedlicher Fässer komponiert wurde und damit (ohne sie jetzt zu kennen) vermutlich ein relativ homogenisiertes Geschmacksbild bietet. Was sie zu einem Single Malt macht, ist da nicht der Prozess der Herstellung, sondern nur, dass all diese Fässer mit Tullibardine-Whisky befüllt waren. Ich persönlich suche und habe eher andere Whiskys, die gerne noch Rückschlüsse auf den Einfluss einzelner Fassarten oder Eigenheiten des Rohbrands zulassen. Das ist es, was mir Spaß macht. Das sind dann oft auch keine Blends, aber wenn doch, siehe Velvet Fig 25yo, macht das nichts. Außer einem kleineren Loch im Portemonnaie :wink:




  • Warlon User Dabei seit: 17.03.2021Beiträge: 510Bewertungen: 0
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    @Jurben Antwort auf deine Frage:

    Eine Miniatur, wie du sie zum Beispiel hier im Shop erwerben kannst, sieht optisch aus wie die Originalflasche nur halt meist in 5cl. Diese gibt es oft von Standard Abfüllungen, seltener von unabhängigen Abfüllern. 

    Bei einem Sample füllt dir jemand privat von seiner großen 70cl Flasche einen Teil in ein kleines Fläschchen ab, es gibt aber auch Shops die das anbieten. Das hat den Vorteil, dass du dir so auch mal z.B. 5cl von einer richtig teuren Flasche gönnen kannst. Du kannst dir aber auch von einer Flasche bei der du dir unsicher bist erstmal ein Sample holen und probieren, bevor du dir die große Flasche kaufst oder eben auch neue Brennereien, Blends, Grains etc. probieren.

    WaschbärBruno592 gefällt das
  • Hastur User Hastur Dabei seit: 12.01.2008Beiträge: 5,746Flaschensammlung:Bewertungen: 0
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    Ich würde die Dinge ja gerne so handhaben wie @Catweazl . Kann ich aber nicht.  Wenn neben dem Glencairn eine echt schnorke Flasche steht und da steht was drauf von Single Cask, Only XY Bottles, ein Alter mit einer 2 vorne oder ein 3-stelliger ppm Gehalt, manchmal reicht auch einfach eine Story vom Meer, dann macht das was mit mir und dem Gesamtgenusserlebnis. Komme ich nicht gegen an. 

    Von daher kann ich @Waschbär hier sehr gut verstehen.  

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