Gedanken über mich als User (in der Sparte Whisky) eines Whiskyforum

Nosingbär

"Waschbär" schrieb:
Mir ist fast immer völlig egal, was auf den Umverpackungen und Flaschen und Beipackzetteln steht. Ich interessiere mich auch kaum bis gar nicht für Schottland. Ich verreise überhaupt nicht gerne. Ich möchte auch nicht die soziale Herkunft meines Whiskys kennen. Ich weiß noch nichtmal, ob Glendronach in der Spaysite liegt. Und macht mich das zu einem schlechten Whiskygenießer oder unwürdig dieses besonderen Getränkes? Ich glaube nicht. Höchstens unwürdig der Teilnahme an Whiskynerdforen. Aber selbst da fühle ich mich nicht deplatziert, weil ich hier zum Glück viele andere wähne, die ähnlich unbedarft wie ich an den Genuss rangehen.

Das Faktenwissen, das ich mir in den letzten Monaten erworben habe, kommt ausschließlich daher, dass mir Whisky schmeckt und ich irgendwie Spaß an diesem Forum hier habe. Daher verbringe ich viel Zeit hier und bekomme das eine oder andere an Wissen mit. Ich brauche aber kein Fakten- oder Hintergrundwissen, um meinen Whiskygenuss "besser" oder vollständiger zu machen.

Wer es für sich anders sieht, kann es für sich anders machen. Die Sau quiekt. 8)

Sehr sympathisch! Dachte schon, ich sei der einzige Mensch auf der Welt, dem Reisen zu aufwendig ist. Ein Mal im Jahr Inlands Wandern reicht mir völlig. (Sorry für OT ^^ Aber ich hab ja schon was zum Thema geschrieben)

Unbekannt

Ihr könnt ja auch gar nicht verreisen

Ihr müsst ja ü500 Flaschen putzen und auch wenden damit der Korken nicht trocken wird...

Das dauert ja auch so lange wie andere Urlaub machen

Unbekannt

Also eins muss ich dir lassen J; zum selbst reflektieren hat mich dieser Thread auch angeregt und ich frage mich tatsächlich auch, ob ich zu wenig Intensität für unser Hobby aufbringe. Aus diesem Grunde kann ich auch nicht viel zum Thema Whisk(e)y von mir geben. Noch dazu schreib ich viel zu viel im OT Bereich. Ich tu mich einfach irre schwer, da irgendwelche speziellen Früchte herauszuschmecken. Bei mir sind die halt maximal hell oder dunkel, ganz selten mal spezifisch.
Aus diesem Grund schreib ich ungern Notes, da ich mich immer etwas klein fühle bei den ganzen "Feinschmeckern" und deshalb habe ich das aufgegeben. Aber auf die Idee, die Etiketten genau zu studieren bin ich auch noch nicht gekommen.
Nach Schottland würde ich gerne, aber hauptsächlich wegen der Landschaft und der Kultur und nicht wegen des Whisky's. Also du bist nicht allein mit deinen Gedanken, mein lieber Ritterfreund.

Nosingbär

Ich komm mir selber auch noch immer wieder klein vor, aber es wird besser. Es wird ja immer wieder erwähnt, nicht zuletzt auch von Herrn Lüning und von ralfy, dass jeder Mensch anders riecht und dass man kaum was "falsches" riechen kann. Wenn man öfters Verkostern zuhört, bekommt man halt einige Ausdrücke zum Basteln, die man dann mit gewissen Noten im Geruch und Geschmack verknüpfen kann, und dann wird es schnell leichter, Noten zu identifizieren.

Also oft riechen eh Leute das selbe, nur sie nennen es anders oder schieben es in eine sehr ähnliche Kategorie. Z.B. hat ralfy eine süße, fruchtige Note als Marillen bezeichnet, und für mich war es mehr Richtung Nektarinen. Aber es war mir klar, welche Note er gemeint haben muss. Ich bekomm langsam das Vertrauen, dass meine Nektarinen jetzt nicht falsch waren, nur als Beispiel - sondern dass wir beide den selben Geruch erkannt, aber anders benannt haben.

Mit diesem Denken fällt es mir jetzt viel leichter, Whiskys zu erkunden und zu analysieren. Zuerst schau ich, was mich anspringt, erste Eindrücke. Und dann schau ich, so per Ausschlussverfahren, ob es Aromen im Hintergrund oder eingewoben gibt, die nicht gleich auffallen. Ist da Zitrus? Ist da leichter Rauch? Ist da was fruchtiges? Ist da Pfeffer? Die typischen Verdächtigen halt. Und so macht es mir persönlich halt echt Spaß.

Die letzten 2-3 Schluck erkunde ich dann meistens nicht aktiv, aber weil sich der Whisky ja mit der Zeit an der Luft verändert, fallen mir dann von ganz allein Veränderungen auf, die ich auch noch aufschreibe - obwohl ich gar nicht danach gesucht hab, sondern nur mehr genießen wollte.

Unbekannt

Manchmal versuche ich mich auch daran, aber ich hab da echt Zweifel, ob mein Riechkolben dazu fähig ist. Vielleicht fehlt bei mir aber auch ne synaptische Verknüpfung meines Hirns mit dem Geschmackssinn, um das mit irgendwas assoziieren zu können

Ich bin halt einfach im Eilsturm durch die Whisk(e)ylandschaft gerast und hab mir irgenwie im Rausch, immer neues zu probieren wollen etwas zuwenig Zeit gelassen

Waschbär

"Nosingbär" schrieb:
Ich komm mir selber auch noch immer wieder klein vor, aber es wird besser. (...) Z.B. hat ralfy eine süße, fruchtige Note als Marillen bezeichnet, und für mich war es mehr Richtung Nektarinen. (...)

Du hast mir jetzt gerade ein fettes Schmunzeln ins Gesicht getrieben. Für solche Momente liebe ich das Forum! Erst äußerst Du Selbstzweifel und dann beschreibst Du Empfindungsunterschiede, denen ich noch nicht einmal begrifflich folgen kann.

Was zum Teufel sind Marillen? Und was sind Nektarinen? Und wo ist da der Unterschied??? Gehört habe ich diese Früchtenamen schonmal, aber vor meinem geistigen Auge habe ich sie nicht. Geschweige denn vor meiner geistigen Nase.

Ich "befürchte", dass Du bei der Whiskyanalyse schon sehr viel weiter bist als ich.

Speedo

"ralf_eleuther" schrieb:
Manchmal versuche ich mich auch daran, aber ich hab da echt Zweifel, ob mein Riechkolben dazu fähig ist. Vielleicht fehlt bei mir aber auch ne synaptische Verknüpfung meines Hirns mit dem Geschmackssinn, um das mit irgendwas assoziieren zu können

Ich bin halt einfach im Eilsturm durch die Whisk(e)ylandschaft gerast und hab mir irgenwie im Rausch, immer neues zu probieren wollen etwas zuwenig Zeit gelassen

Du kannst das aber trainieren, wenn du magst. Brauchst aber Hilfe dazu.

Du kannst dir mal die Augen verbinden und dir dann verschiedene Dinge reichen lassen, die du blind essen und erkennen musst. Ein Stück Apfel, Banane, Kirsche, Gurke, was weiß ich... Das allein ist schon eine gewisse Herausforderung. Der Lerneffekt ist aber nicht zu verachten. Es wird nachher einfacher, Geschmäcker und Gerüche zu identifizieren.
Du glaubst garnicht, wieviele Leute plötzlich den Unterschied zwischen einem Apfel und einer Birne nicht mehr erkennen, nur weil man ihnen die Augen verbindet.

Waschbär

Das kann man sicher auch mit Gummibärchen machen. Dann kann man die Früchte auch nicht an der Konsistenz erkennen. 8)

Unbekannt

"Waschbär" schrieb:
Was zum Teufel sind Marillen? Und was sind Nektarinen? Und wo ist da der Unterschied???

Marillen ist der Österreichische Name für Aprikosen

Nektarinen sind die die so aussehen als wären sie Aprikosen aber eben mir glatter und nicht pelziger Haut.

Waschbär

Dann nehme ich Aprikosen. Ich mag pelzig!