Schmerzgrenze um Euch zum Verkauf zu treiben

Lucullus · 22. Februar 2016 um 22:12

solange ''es läuft'' ist doch alles gut :mrgreen:

Farsund · 22. Februar 2016 um 22:36

Stimmt der Preis (mindestens 30% über EK nach Abzug aller Kosten) habe ich null Probleme mit dem Verkauf meiner gesammelten Flaschen, ausser WID:32550 und WID:27589, da ich beide Flaschen zum 50. geschenkt bekommen habe. Ich möchte meine Sammlung sowieso verkleinern und durch nur wenige, dafür aber sehr hochwertige (und dann wohl leider auch sehr hochpreisige), Flaschen ersetzen.

James.Braddock · 22. Februar 2016 um 22:41

"WhiskyRausch" schrieb:
Ich habe den Yamazaki Sherry Cask daheim gehabt. Gekauft für ~100€, weil er mich interessiert hat.
Dann wurde das Interesse deutlich größer, als er von Jim Murray zum Whisky des Jahres gewählt wurde.
Da war ich dann echt glücklich, ne Flasche bekommen zu haben rechtzeitig, um ihn noch zu probieren.

Als die Preise dann aber so an die 1.000€ gegangen sind, dachte ich mir auch, dass er das überhaupt nicht Wert sein kann :smile:

Von daher hab ich ihn verkauft (~900€), war mit meiner Frau ein Wochenende unterwegs und hab mir noch ne richtig geile "Ersatzflasche" gegönnt.
Wenn ich ihn wahrscheinlich noch etwas länger behalten hätte, würde ich ihn mittlerweile sogar für noch mehr verkaufen können ... :biggrin:

Den Deal würde ich auch ohne zu zögern machen. Herzlichen Glückwunsch!
Man könnte sich z.B. dafür die jeweils 25jährigen von Bowmore, Glengoyne und Dalmore holen und hätte sie nahezu geschenkt bekommen :razz:

James.Braddock · 22. Februar 2016 um 22:49

"maltkopf" schrieb:
Und wenn ein 30 oder 40 Jahre alter Whisky so stark im Preis steigt dann sind meist auch vergleichbare Abfüllungen ähnlich im Preis gestiegen. Ein Verkauf und eine Whisky Ersatzinvestition machen dann keinen Sinn. .

Nicht notwendigerweise. Bei den Standards mag das sicher so sein, bei den ganzen limitierten Sonderabfüllungen ist Ursache für Preissteigerungen wohl meistens der Sammlerwahn. Ansonsten bin ich bei dir. Ich würde nicht verkaufen, wenn ich nicht mindestens zwei gleichwertige Flaschen dafür kaufen könnte.

Naga_Sadow · 22. Februar 2016 um 22:50

"Farsund" schrieb:
Ich möchte meine Sammlung sowieso verkleinern und durch nur wenige, dafür aber sehr hochwertige (und dann wohl leider auch sehr hochpreisige), Flaschen ersetzen.

Versuch es mal mit Glenfarclas Family Cask. Da sind einige Vorteile zu finden.

Lehnhoff · 23. Februar 2016 um 02:26

Meine Schmerzgrenze ist relativ niedrig. Whisky ist ein Genussmittel und soll getrunken werden. Er darf nicht zum Fetisch werden. Zum Fetisch wird er, wenn wir ihm Eigenschaften zuschreiben, die er nicht hat oder gar nicht haben kann. Geschlossene Flaschen, am besten solche, die schon lange nicht mehr oder noch gar nicht getrunken wurden, sind doch immer nur vage Versprechen auf einen großartigen Genuss irgendwann in der Zukunft. Ich kann verstehen, dass man aus dieser "potenziellen" Großartigkeit auch eine gewisse Lebensqualität ziehen kann (meine Plattensammlung ist z.B. ziemlich geil, auch wenn ich gerade so gut wie nie was auflege), aber das Risiko, am Ende doch enttäuscht zu werden, ist verdammt hoch. Deswegen habe ich auch keine Jahrgangsflasche vom Geburtsjahr, die ich zum 50. köpfe oder so.
Entweder, die Flasche ist total geil, dann macht es überhaupt keinen Sinn, die aufzubewahren sondern gehört sofort ins Glas. Ist die Flasche sehr gut und man hat einen Vorrat zum Eigenbedarf, spricht nichts dagegen, die für 100% Gewinn rauszuhauen. Die Flasche, die ich mir vom Erlös kaufen kann, kann nicht 50% schlechter sein als die, die ich weggegeben habe. Und wir werden immer was leckeres finden, was die Sammler (oder Fetischisten) nicht interessiert. Ist die Flasche Durchschnitt, muss die sowieso raus. Im Idealfall an 'nen Sammler.
Und wenn ich von einer Flasche echt 'n Wochenendurlaub machen kann, dann ohne mit der Wimper zu zucken. Denn sowas ist das echte Leben, die geschlossene Flasche nur ein Traum davon.

Unbekannt · 23. Februar 2016 um 08:02

"Lehnhoff" schrieb:
Meine Schmerzgrenze ist relativ niedrig. Whisky ist ein Genussmittel und soll getrunken werden. Er darf nicht zum Fetisch werden. Zum Fetisch wird er, wenn wir ihm Eigenschaften zuschreiben, die er nicht hat oder gar nicht haben kann. Geschlossene Flaschen, am besten solche, die schon lange nicht mehr oder noch gar nicht getrunken wurden, sind doch immer nur vage Versprechen auf einen großartigen Genuss irgendwann in der Zukunft. Ich kann verstehen, dass man aus dieser "potenziellen" Großartigkeit auch eine gewisse Lebensqualität ziehen kann (meine Plattensammlung ist z.B. ziemlich geil, auch wenn ich gerade so gut wie nie was auflege), aber das Risiko, am Ende doch enttäuscht zu werden, ist verdammt hoch. Deswegen habe ich auch keine Jahrgangsflasche vom Geburtsjahr, die ich zum 50. köpfe oder so.
Entweder, die Flasche ist total geil, dann macht es überhaupt keinen Sinn, die aufzubewahren sondern gehört sofort ins Glas. Ist die Flasche sehr gut und man hat einen Vorrat zum Eigenbedarf, spricht nichts dagegen, die für 100% Gewinn rauszuhauen. Die Flasche, die ich mir vom Erlös kaufen kann, kann nicht 50% schlechter sein als die, die ich weggegeben habe. Und wir werden immer was leckeres finden, was die Sammler (oder Fetischisten) nicht interessiert. Ist die Flasche Durchschnitt, muss die sowieso raus. Im Idealfall an 'nen Sammler.
Und wenn ich von einer Flasche echt 'n Wochenendurlaub machen kann, dann ohne mit der Wimper zu zucken. Denn sowas ist das echte Leben, die geschlossene Flasche nur ein Traum davon.

Schön geschrieben :wink:

James.Braddock · 23. April 2022 um 21:22

Nachdem ich heute versendet habe, fiel mir dieser alte Thread wieder ein. Denn ich habe nun zum ersten Mal eine Flasche verkauft, die ich eigentlich wirklich selbst trinken wollte, nämlich einen Springer 12 CS.

Für den hatte ich seinerzeit die damals noch üblichen 60 EUR gezahlt. Nachdem der Springer- Preis Wahnsinn in den letzten Wochen nochmal deutlich zugelegt hat und der 12er eben nicht nur zu Preisen jenseits der 200,- EUR ins Schaufenster gestellt wird, sondern zu diesen Kursen auch in Massen verkauft wird, habe ich meinen dann auch weggegeben :redface: . Denn das Geld ist er mir einfach nicht wert. Da bekomme ich selbst zu heutigen Preisen noch Abfüllungen, die mir deutlich besser schmecken :horst: .

SmokeyRuhr · 23. April 2022 um 21:29

@James.Braddock Finde ich nachvollziehbar. Manche Preise stehen einfach in keinem Verhältnis mehr zu den anderen Möglichkeiten, die man mit dem Geld probieren kann.

galli · 23. April 2022 um 21:51

Bisher habe ich tatsächlich noch keine einzige Flasche verkauft, denn das ist eigentlich gegen meine Prinzipien. Getauscht habe ich mal. Aber das waren auch nur zwei Flaschen oder so.

Es fällt einem aber immer schwerer. Auch die Aufreißhämmung ist bei vielen Flaschen immer größer und das, obwohl ich darunter davor nie litt.

Ich habe nie Hypeflaschen oder so gekauft und bin ja noch nicht so lange dabei, aber selbst in meiner Sammlung sind einige Flaschen, die mittlerweile zu Kursen angeboten werden, die ein normaler Genießer nicht mehr nachvollziehen kann.

Genau diese Entwicklung kann einem schon ein bisschen das Hobby vermiesen. Auch das ist ein Grund, warum ich immer öfter auch Malternativen hier habe.

Ich kann es also schon irgendwie nachvollziehen, wenn man selbst als eigentlicher Genießer und nicht Flipper ne Flasche verkauft. Ich konnte mich bisher noch nicht überwinden. Ich will diesem kaputten Markt nicht noch mehr Futter geben. Auch wenn das wohl ziemlich naiv ist.