Themenwoche #6: Einsteiger Leitfaden - Die ersten Schritte

Gloin

Eine sehr gute Arbeit! Großer Respekt!

Ich übernehme das in das Archiv.

ffmdino

Man was ein wahnsinns Artikel. Echt klasse.

Der ist gut zur ersten Orientierung. Ein guter Punkt den du erwähnst hast ist, das die klassische Unterteilung in Regionen geschmacklich immer mehr "verschwindet" und man am Geruch/Geschmack nicht mehr so ohne weiteres sagen kann wo der Whisky herkommt.
So einen Artikel hätte ich gut gebraucht als ich vor etwas mehr als 10 Jahren mit Malt Whisky angefangen habe. Das ging bei mir etwas orientierungslos vonstatten. Ich habe mir Minis bestellt und bin zu Tastings gegangen um einen Überblick zu bekommen. Daher ist wohl der beste Rat dem man jedem am Anfang mit geben kann der das er Whiskys querbeet probieren soll um seine Richtung zu finden.

Super Beitrag. Danke.

FireRock

"kraeftigen" schrieb:
Top Arbeit! Keine Frage!

Leider macht mich der Bericht aber auch ein wenig traurig.

Zeigt er doch auf, das mein Hobby langsam verschwimmt, sich im Wandel befindet und Whisky zur Massenware und zu einem Produkt geworden ist das nur noch Geld bringen soll und jede Destille und jede Region alles anbieten muss/kann um zu überleben oder groß zu verdienen. (siehe den Punkt Kritik in Quins Abhandlung)

Auch zeigt die "Nötigkeit" solch eines Berichtes auf das der schöne Faktor Zeit, also sich „die Zeit nehmen“ heute gar nicht mehr gewollt ist oder eben gar nicht mehr funktioniert.

Wir, die wir schon lange dabei sind und schon lange Whisky trinken, haben durch die langsamere Welt damals einen ruhigeren Einstig in das Hobby erhalten.

Bei uns kam nicht alle zwei Tage ein Paket von TWS oder XY nach Hause geflattert um uns in kürzester Zeit durch die Aromenvielfalt Schottlands zu prügeln…

Wir konnten nicht auf diesen riesen Pool an Whiskynasen, Tastingfreaks, Hypejägern, Notesschreibern zurückgreifen und von vornehinein die vermeintliche Spreu vom Weizen trennen…

Wir haben unsere Erfahrungen selber gemacht… langsam…

Heute wird mit einem Schulterzucken ein Karton aberwitzig teurer Whisky Bestellt und in FT´s verwurstet.
Scheiß drauf das 5 cl knapp 100 Euro kosten – Hauptsache man hat mal einen kleinen Schluck PE oder Brora aus seinem Geburtsjahr im Glas gehabt und seine einmaligen Eindrücke in ein Moleskin geschrieben um es für die Nachwelt zu erhalten… aber natürlich erst nachdem man hier im Now Drinking Fred darüber geschrieben hat.

Leider muss ich feststellen, dass auch ich dabei bin „die Zeit“ zu verlieren, dass ich mich ein Stück weit habe mitreißen lassen.
Ausgelöst durch die Jagd nach DEM Whisky, DEM ultimativen Geschmack..

Ich hoffe ich bekomme das wieder in den Griff…
Weil die Tatsache das ich bemerke wie scheiße sich gerade mein Hobby entwickelt lässt mich am selbigen zweifeln!

So toll ich Quins Bericht auch finde so sehr muss ich Kraeftigen beipflichen. Für bleibt Whisky immer ein Genuss der vorallem mit Zeit und sich dem bewussten Widmen mit dem einzelnen Whisky entfaltet. Ich möchte rückwirkend gar nicht meine "Fehler" missen die ich am Anfang gemacht habe. Ich möchte gar keine perfekte Anleitung die mich sofort zu den Hype Whiskys führt. Ich habe anfänglich auch nicht groß Horsts Videos angesehen sondern mich eher von guten Freunden die bereits Whisky getrunken haben beeinflussen lassen. Macht das nicht viel mehr Spaß als anonyme Anleitungen zu lesen, Videos zu verfolgen und schon zu beginn auf der Jagt nach dem perfekten Whisky für einen zu sein?

Quin

"FireRock" schrieb:
So toll ich Quins Bericht auch finde so sehr muss ich Kraeftigen beipflichen. Für bleibt Whisky immer ein Genuss der vorallem mit Zeit und sich dem bewussten Widmen mit dem einzelnen Whisky entfaltet. Ich möchte rückwirkend gar nicht meine "Fehler" missen die ich am Anfang gemacht habe. Ich möchte gar keine perfekte Anleitung die mich sofort zu den Hype Whiskys führt. Ich habe anfänglich auch nicht groß Horsts Videos angesehen sondern mich eher von guten Freunden die bereits Whisky getrunken haben beeinflussen lassen. Macht das nicht viel mehr Spaß als anonyme Anleitungen zu lesen, Videos zu verfolgen und schon zu beginn auf der Jagt nach dem perfekten Whisky für einen zu sein?

Das stimmt und das ist auch besser so! Darauf habe ich abgezielt als ich 3-4 mal im Beitrag "lasst euch treiben" untergebracht habe.

LDB

"FireRock" schrieb:
So toll ich Quins Bericht auch finde so sehr muss ich Kraeftigen beipflichen. Für bleibt Whisky immer ein Genuss der vorallem mit Zeit und sich dem bewussten Widmen mit dem einzelnen Whisky entfaltet. Ich möchte rückwirkend gar nicht meine "Fehler" missen die ich am Anfang gemacht habe. Ich möchte gar keine perfekte Anleitung die mich sofort zu den Hype Whiskys führt. Ich habe anfänglich auch nicht groß Horsts Videos angesehen sondern mich eher von guten Freunden die bereits Whisky getrunken haben beeinflussen lassen. Macht das nicht viel mehr Spaß als anonyme Anleitungen zu lesen, Videos zu verfolgen und schon zu beginn auf der Jagt nach dem perfekten Whisky für einen zu sein?

Aber darum geht es Quin doch gar nicht, sofort von 0 auf 100 DEN Superwhisky zu treffen bzw. eine Anleitung dafür zu schreiben.
Probieren muss ja schließlich jeder selber.
Und ob eine grobe Orientierung nun per Internet erfolgen kann (nicht als einzige Quelle) oder - wie bei mir vor mehr als 20 Jahren - ein kompetenter Getränkehändler eine grobe Einführung mündlich vermittelt, ist dann letzten Endes gar nicht sooo weit auseinander.
Persönlichen Gesprächen und Tastings würde ich zwar schon generell den Vorzug geben,andererseits auch nicht mehr so manch ein Video und Tipps im I-net missen wollen.

Waschbär

"kraeftigen" schrieb:
Top Arbeit! Keine Frage!

Leider macht mich der Bericht aber auch ein wenig traurig.

Zeigt er doch auf, das mein Hobby langsam verschwimmt, sich im Wandel befindet und Whisky zur Massenware und zu einem Produkt geworden ist das nur noch Geld bringen soll und jede Destille und jede Region alles anbieten muss/kann um zu überleben oder groß zu verdienen. (siehe den Punkt Kritik in Quins Abhandlung)

Auch zeigt die "Nötigkeit" solch eines Berichtes auf das der schöne Faktor Zeit, also sich „die Zeit nehmen“ heute gar nicht mehr gewollt ist oder eben gar nicht mehr funktioniert.

Wir, die wir schon lange dabei sind und schon lange Whisky trinken, haben durch die langsamere Welt damals einen ruhigeren Einstig in das Hobby erhalten.

Bei uns kam nicht alle zwei Tage ein Paket von TWS oder XY nach Hause geflattert um uns in kürzester Zeit durch die Aromenvielfalt Schottlands zu prügeln…

Wir konnten nicht auf diesen riesen Pool an Whiskynasen, Tastingfreaks, Hypejägern, Notesschreibern zurückgreifen und von vornehinein die vermeintliche Spreu vom Weizen trennen…

Wir haben unsere Erfahrungen selber gemacht… langsam…

Heute wird mit einem Schulterzucken ein Karton aberwitzig teurer Whisky Bestellt und in FT´s verwurstet.
Scheiß drauf das 5 cl knapp 100 Euro kosten – Hauptsache man hat mal einen kleinen Schluck PE oder Brora aus seinem Geburtsjahr im Glas gehabt und seine einmaligen Eindrücke in ein Moleskin geschrieben um es für die Nachwelt zu erhalten… aber natürlich erst nachdem man hier im Now Drinking Fred darüber geschrieben hat.

Leider muss ich feststellen, dass auch ich dabei bin „die Zeit“ zu verlieren, dass ich mich ein Stück weit habe mitreißen lassen.
Ausgelöst durch die Jagd nach DEM Whisky, DEM ultimativen Geschmack..

Ich hoffe ich bekomme das wieder in den Griff…
Weil die Tatsache das ich bemerke wie scheiße sich gerade mein Hobby entwickelt lässt mich am selbigen zweifeln!

Ich hab´s heute erst gelesen, mein Freund. Liegt vielleicht an meiner Langsamkeit. Ich kann dir nicht zustimmen. Für mich ist Whisky auch nach Jahren und auch heute noch ein langsamer Genuss. Und ich habe meine Phase, ultrateure Whiskys probieren zu müssen, nach sehr kurzer Zeit schon lange wieder überwunden. Einerseits, weil ich nicht reich bin. Andererseits, weil es die superteuren Whiskys geschmacklich für mich nicht wert waren. Und zwar bei weitem nicht. Mag an meinen begrenzten Geschmacksnerven liegen.

Ich hatte letzten Samstag wieder einen supertollen Heimkino-Whisky-Abend mit Freunden und 10 (kleinen) Drams. Der leckerste war der Glendronach Allardice für unter 70 Euro. Und heute Abend werde ich mir wieder alleine ein bis zwei leckere Drams über ca. ein Stündchen auf der Zunge zergehen lassen. Und in vier Wochen treffe ich mich mit Whisky-Nerds im Pott, worauf ich mich schon wie Bolle freue. Das alles völlig unaufgeregt und mit bewusstem Genuss. Unser Whisky-Hobby ist ne tolle Sache! Mach in Ruhe! Lass dich treiben, nicht antreiben! Unser Getränk lag viele, viele Jahre lang in einem Fass. Der Allardice mindestens 18 Jahre lang. Der Gedanke daran sollte uns die nötige Ruhe beim Verzehr geben. (Was ja nicht heißt, das ich beim Erwerb nicht auch mal in Hektik verfalle - manche Hyperei muss man einfach be- statt entschleunigen, sonst macht´s keinen Spaß! )

Unbekannt

Ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt oder ihr versteht mich nicht...

Mit geht es gut und ich habe auch keinen Blues oder so...

ich meinte nur das die Neulinge eine andere Whiskywelt vorfinden und wir eben gezwungen langsamer wuchsen...

Ist aber auch wumpe.. ist heute anders... alles ist schneller...

alles ist gut

LDB

"kraeftigen" schrieb:
Ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt oder ihr versteht mich nicht...

Mit geht es gut und ich habe auch keinen Blues oder so...

ich meinte nur das die Neulinge eine andere Whiskywelt vorfinden und wir eben gezwungen langsamer wuchsen...

Ist aber auch wumpe.. ist heute anders... alles ist schneller...

alles ist gut

Ja, das versteh ich gut.

Unbekannt

Da ist man mal ein paar Tage nicht da, und dann so ein toll geschriebener Thread! Auf dich kann man einfach zählen, Quin Da kommt immer wieder mal was richtig gutes

@Kraeftigen Ich verstehe, was du mit deinem Post sagen wolltest, auch wenn ich die "alte Zeit" nicht mitgemacht habe. Alles zu schnell, vieles kommt in Windeseile auf den Markt und verschwindet gleich wieder. Ich bin froh, das ich mich nie so richtig von diesem Hype hab anstecken lassen. Es wird das gekauft, auf was ich Bock habe und wofür das Budget reicht, nicht das was in ist! Scheiß auf Hypeflaschen, besinne dich auf deinen Geschmack und kauf dir nur entsprechende Flaschen. Und lass dann den rest links liegen. Man kann und muss nicht alles probiert haben, auch wenn man neugierig bleiben sollte.

FirstMaltExperience

Absolut großartiger Beitrag! Vielen Dank dafür

Und aus Sicht von jemandem, der zunächst durch die "langsame Art" an die Whisky-Welt herangeführt wurde: Ohne Sample-Börse und Horstis Videos wäre ich definitiv nicht beim Whisky geblieben. Alles zu groß, alles zu erschlagend, zu viele Leute mit zu vielen Meinungen.

Aber so konnte man sich im Vorfeld mit Whisky befassen. Videos gucken. Fachlichen Input bekommen. Feststellen, dass jemand ganz andere Aromen findet, als in den Tasting-Notes stehen (Erster Aha-Effekt: "Das geht ja nicht nur mir als totalem Anfänger so!") Dann die ersten Samples gekriegt, völlig andere Aromen wahrgenommen, als in den Videos beschrieben, erste "Richtung" wahrgenommen, die mir gefällt, und seitdem ständig am Treiben durch die wunderbare Welt der Whiskys

Und: Ich glaube nicht, dass es "den" Whisky gibt, auch für einen selbst nicht. Der Geschmack wandelt sich mit der Erfahrung. Und damit meine ich nicht von "billig" zu "teuer". Es gilt - zumindest für mich - immer wieder Nischen zu finden. Wenn ich einen Whisky erwische, der einen liebgewonnenen Aromenstrauß mit einer spannenden, für mich ungewohnten Note bereichert, ist das der Gipfel der Genüsse

So. Ich weiß jetzt, wie ich meinen Abend kröne

Ciao!