Frau und Sohn von Unten verkosten Ardbegs
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Am Grundwassersee 4 · 82402
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Hallo, liebe Mitforistenschaft :-), hier nun mein allererster Privat-Tasting-Bericht für dieses Forum:
Nachdem ich mich tagelang durch die Samplebörse gearbeitet (und Listen mit allen Single Malts, die ich noch probieren wollte, angelegt) hatte, musste ich ja mal irgendwo anfangen. Und um es für mich Anfängerin nicht zu schwierig zu halten und erstmal die Geschmacksnerven zu trainieren, suchte ich mir für den Anfang vier Ardbegs zum Vergleichen aus: den Ten, den Corrywreckan, den Uigeadail und den An Oa, und als abschließendes Gegengewicht den Aberlour A´ Bunath. (Den Ten hatte ich ja schon kennengelernt, die anderen noch nicht.) Mein lieber Gast und Kollaborateur bei diesem Unternehmen war Sohn von Unten, der eine von meinen beiden, der in Lüneburg wohnt und an dessen Whiskybar ich mich bei dem einen oder anderen Besuch in der City schon bedient habe.
(Für die, die es interessiert: Als Snack zum Event gab es frisch selbstgebackenes Brot mit Knobibutter , salzige Hefestangen und Haferkekse.)
Wir arbeiteten uns in der oben erwähnten Reihenfolge vor, also als erstes den Ten. Der ließ in meinem Hausglas zwar weniger Raucharoma heraus als damals im Kneipen-Tumbler, war aber immer noch so weich und schön durchkomponiert mit der Verbindung aus Rauch- und Unternoten, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Auch Sohn war hochgradig angetan und äußerte den Willen, den als Großflasche in seine Privatbar aufzunehmen. Bin ich natürlich voll für, siehe Ende erster Absatz ;-).
Nach einer kleinen Rauchpause kam der Corrywreckan in die Gläser: Rauch, Holznoten, Süße und "Wumms" mit Schärfe, alles auf einmal! Nach dem harmonischen, milden Ten mit seinen Anklängen an Moos und Gräser war das, als wäre der große Bruder plötzlich aus dem Haus gestürmt, um Krawall zu machen und die Hippies am Lagerfeuer aufzumischen. "Kaum zu glauben, dass die beiden verwandt sind!" mögen die Hippies gedacht haben...
Leider haben weder Sohn noch ich daran gedacht, den Großen Bruder mit etwas Wasser aufzulockern (man sollte doch vorher die Kundenbewertungen durchlesen!), so saßen wir die sich schnell in der Mundhöhle ausbreitende Schärfe, die sich auch im Abgang hielt, staunend und respektvoll durch. Definitiv interessant, aber für unvorbereitet etwas heftig, die volle Ladung.
Beim Uigeadail habe ich mich von Sherry-Süße samt einsetzenden Leder- und Tabaknoten zuerst mal buchstäblich an der Nase herumführen lassen; die Schärfe entwickelte sich erst im Mittelteil, dafür aber spontan und nachhaltig auch im Abgang. "Wat fies!" Der Corrywreckan schien mir da ehrlicher, der hatte die Faust gleich draußen. Sohn dachte ähnlich. Trotzdem ein Erlebnis- und wird irgendwann mal wieder versamplet, dann aber mit etwas Wasser. Bei beiden, Corryvreckan und Uigeadail, konnten wir zumindest ahnen, dass sich noch weitere subtile Noten hinter dem Wumms versteckten, die wir vor lauter "Experience" verpasst hatten.
Nach den beiden Krachern war der An Oa für uns wie ein Spaziergang an einem menschenleeren Strand - zwischen entspannend und langweilig, aber mit kühler Meeresbrise und sanfter Süße. Auch der müsste, wenn man ihm gerecht werden will, noch einmal verkostet werden, dann aber direkt neben dem Ten. Jaja, wir lernen noch :-)
Der Aberlour A´ Bunadh (Batch #59) zum Abschluss war ein gutes Gegengewicht zu den Ardbegs, rauchfrei und rosinig-kirschig-süß mit einem Hauch von Holz im Mittelteil, ein "Dessertwhisky". Und danach gab´s dann auch nur noch Wasser... ;-) und philosophische Gespräche. (Überhaupt hätten wir wohl besser das Tasting auf Video aufnehmen sollen, unsere Kommentare beim Verkosten und die ganze Aktion waren nämlich viel spaßiger als dieser vergleichsweise superdröge Text!)
Mein Fazit: fünf Single Malts hintereinander verkosten ist echt ... Arbeit ;-). Die werden Sohn und ich natürlich noch des öfteren gemeinsam auf uns nehmen, um unser Whisky-Wissen zu erweitern - aber das nächste Mal werden wir uns wohl auf vier begrenzen. Schau´n mehr mal!
Danke fürs Lesen :-)
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"Scotch Single Malts trinken ist für mich das Gegenteil von "Alkohol trinken", wie es allgemein praktiziert wird...für mich hat es vielmehr mit wachen Sinnen, Genuss und einer Art Kommunikation zu tun, mit innerer Sammlung und Inspiration.“
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Schöner Bericht. Wahrscheinlich war dreimal Cask Strength etwas zu viel des Guten. Aber solche und ähnliche Vergleichslineups mache auch nach vielen Jahren sehr regelmäßig. Da habt ihr den richtigen Weg eingeschlagen.
Interessant wird es, wenn ihr das gleiche Lineup in einem Jahr wiederholt. Da wird entweder der Uigedail oder der Corry das Rennen machen. Bin mir ziemlich sicher...
Viele Grüße aus'm Westmünsterland >Meine Probenliste<
Abgeschlossene FTs (letzte 10): ... 125 / 126 / 127 / 128 / 129 / 130 / 131 / 132 / 133 / 134 / ??
Aktuell laufende FT: Secret Islay (Bowmore) 14yo Sansibar Sherrycask
Adventskalender:
Raritäten & Old School Malts 2016 / Rare Malts 2017 / Rare Malts 2018 / Rare Malts 2019 / Rare Malts 2020 / Rare Malts 2021 / Rare Malts 2022
Schöner Bericht !
Da bekommt man auch gleich Appetit -- auf einen Haferkeks .
Whisky ist wie ein Mensch , er verändert sich mit dem Alter .
"Manchmal zum Vorteil , manchmal zum Nachteil "
@Frauvonunten
Da wäre ich gerne dabei gewesen...
“Whisky, like a beautiful woman, demands appreciation. First you gaze, then it's time to drink.” ― Haruki Murakami
Meine Samples „malta‘s malts“
@Frauvonunten
Alles andere als superdröger Text. Macht einfach eine große Freude deine Erfahrungen und Eindrücke zu lesen - übrigens auch von oben!
MISS YOU!
Schöner Bericht!
Allerdings: "Als Snack zum Event gab es frisch selbstgebackenes Brot mit Knobibutter , salzige Hefestangen und Haferkekse." (zit.)
Snack's soweit absolut i.O. .. jedoch mit Knobi-Butter hätte ich persönlich ein Problem. Dann doch lieber 'normale' Butter.
Bitte, bitte nicht falsch verstehen
Ich bin selbst großer Knoblauch-Fan ... aber nie vor oder zum Whisky \,,/
Ein blindes Huhn wäscht das Andere...
Schöner Bericht, der macht Lust auf einen Ardbeg-Abend. Mal schauen, Ten und Uigedail sind im Haus, aber ein Corrywreckan Sample könnte auch nicht schaden ;-)
'Man muss dem Leben immer um mindestens einem Whisky voraus sein' (Humphrey Bogart)
Abgeschlossene FT:
6x Feis Ile 2019, Macallan 18 y Sherry 2018 vs 1993,
Glenglassaugh 1986, Glenglassaugh 30 y, Laphroaig 30
Ältere FT: 1, 2, 3, 4/5, 6/7/8, 9, 10, 11, 12, 13, 14/15
@Malt_oder_nichts
Da geb ich dir recht! Das macht echt Lust
Es ist ein langer Weg zum Whisky-Experten - aber auch eine schöne Zeit bis dahin
Abgeschlossene FT: 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 / 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 / 18 / 19 / 20 / 21 / 22 / 23 / 24 / 25 / 26 / 27 / 28 / 29 / 30 / 31 / 32 / 33 / 34 / 35
Aktuelle FT: -
Whisky-Stammtisch Bodensee --> Neulinge willkommen!!
K_Biker´s Sample Liste
@Stuka_Kommandant Zu deiner Beruhigung: das war ein kleiner Rest fertig gekaufter Knobibutter, also eher Richtung "kann Spuren von Knobibutter enthalten" ;-). Ne selbstgemachte oder eine mit mehr Knoblauch hätte ich auch nicht tasting-angemessen gefunden.
Obwohl die beiden heavy Ardbeg-brothers auch ne größere Ladung wohl locker weggebrannt hätten... ;-)
Grüüße von Unten :-)
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"Scotch Single Malts trinken ist für mich das Gegenteil von "Alkohol trinken", wie es allgemein praktiziert wird...für mich hat es vielmehr mit wachen Sinnen, Genuss und einer Art Kommunikation zu tun, mit innerer Sammlung und Inspiration.“
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Danke euch für euer wohlwollendes Feedback!
Das Verkosten macht wirklich noch mal doppelt Spaß, weil ich hier davon berichten kann :-)
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"Scotch Single Malts trinken ist für mich das Gegenteil von "Alkohol trinken", wie es allgemein praktiziert wird...für mich hat es vielmehr mit wachen Sinnen, Genuss und einer Art Kommunikation zu tun, mit innerer Sammlung und Inspiration.“
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