Macallan überbewertet und überteuert?

Naga_Sadow

Überbewertet, nicht. Den Punkt sehe ich eher bei Port Ellen

Zu teuer, ja. Leider kostet Macallan mehr als vergleichbare Whiskys anderer Brennereien.

Marko_I

Waschbär schrieb:

SchottenDicht schrieb:

Nochmal eine Ergänzung: Ich finde, auch dass das nicht ganz repräsentativ ist. Klar sind die günstigere Macallans immer noch zu teuer für das gebotene. Die etwas mittelpreisigeren Macs sind aber schon ne Wucht. Das wäre sonst so, als ob ich sagen würde: Glenfarclas ist scheiße, den 10er, 12er, 15er, 17er, 18er, Team, Passion, Springs kannste alle knicken. Und der 21er ist verglichen mit einem Parliament auch lahm.

Ja, mag zutreffen. Aber was ist mit den Family Casks, dem 25er und 30er und 40er, den Sonderabfüllungen? Da entgeht einem das eine oder andere TRÄUMCHEN!

Dann vergleich mal, was Glenfarclas 10er, 12er, 15er, 17er, 18er, Team, Passion, Springs so kosten im Vergleich mit gleichalten Macallan. Der Vergleich ist für mich ein ganz klares Argument für die Behauptung "überteuert" im Threadtitel.

Oder wahlweise auch im Vergleich mit gleichteuren Macallan verkosten.

SchottenDicht

Natürlich sind die MACs viel teurer als die Ferkel. Ich meinte nur, dass man differenzieren sollte, worauf das überteuert zutrifft: Low End, Mid End, High End.

Waschbär

SchottenDicht schrieb:

Natürlich sind die MACs viel teurer als die Ferkel. Ich meinte nur, dass man differenzieren sollte, worauf das überteuert zutrifft: Low End, Mid End, High End.

@SchottenDicht Low End Ja, Mid End Ja, High End müsste ich recherchieren. Meinst du denn, dass die High End Macallans günstiger sind als die High End Ferkel? Mal abgesehen davon, dass sich dann die Frage stellen würde, ob nicht auch die High End Ferkel überteuert sind.

SchottenDicht

@Waschbär Ich gehe davon aus, dass Macallan in jedem Segment teurer ist. Aber vielleicht nicht 'überteuert', da anders einzigartig oder einfach viel leckerer.

Bruno59

SchottenDicht schrieb:

Natürlich sind die MACs viel teurer als die Ferkel. Ich meinte nur, dass man differenzieren sollte, worauf das überteuert zutrifft: Low End, Mid End, High End.

Also als überteuert sehe ich die Macallan's alle an - auch ein Gold im Angebotspreis. 

Beispielsweise ein Glenfiddich 15 Solera sprengt den doch völlig in's wettbewerbliche Abseits.

SmokeyRuhr

Jeder bezahlt für das, was er möchte. Alles total individuell. Wenn ich mir eine Flasche Whisky kaufe, freue ich mich, wenn sie mir entsprechend gut schmeckt. Und genau das wünsche ich jedem, egal ob er 30 oder 300 oder 3000 Euro für die Buddel gezahlt hat.

Ich kann in so einem Thread, der nach meiner Meinung fragt, auch nur meine Meinung schreiben. Und bezüglich des SO 12, der ja der Whisky ist, den die meisten kennen, kann ich nur schreiben:

85 Euro ist er mir bei weitem nicht wert.  12 Jahre, 40%, dazu ohne wirkliche Besonderheiten (sondern angenehm rund) - da greife ich lieber zu anderen. Für mich geschmacklich ähnlich, oder sogar bessere Whiskys finde ich schon für weniger als die Hälfte.

Aber wenn der Macallan 12 SO mir so gut schmecken würde, dann mag es sein, dass ich die 85 Euro bezahlen würde. Also, wer es mag, der hat doch alles richtig gemacht. Und über die teureren habe ich keine Meinung, die kenne ich nicht. Ich denke aber, für mich sind die nicht gemacht worden.

Trotzdem scheint die größere Mende der Genießer hier eine ähnliche Meinung zu haben.

Waschbär

SchottenDicht schrieb:

@Waschbär Ich gehe davon aus, dass Macallan in jedem Segment teurer ist. Aber vielleicht nicht 'überteuert', da anders einzigartig oder einfach viel leckerer.

Ist ja auch völlig OK, wenn du das so siehst. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Sehen aber offensichtlich auch viele andere so, sonst hätte Macallan nicht den Ruf, den sie haben. Die Macallan-Fans müssen halt auch akzeptieren, dass es (inzwischen?) viele Genießer gibt, denen Macallan in jedem Segment nicht annähernd den Preis wert ist, den sie heute dafür zahlen müss(t)en. Um ein solches Meinungsbild geht es ja in diesem Thread.

Farsund

Ich habe ja schon ein paar Macs hier rumstehen und es werden nicht die letzten sein. Und ja und nochmals ja, die Teile sind derzeit alle überteuert. Da gibt es überhaupt nichts dran zu rütteln. Aber - sie waren es ja nicht immer. Wie das @Tier schon schrieb, es gab den 10-jährigen Cask Strength mal für ca. 50 €. Heute gehen die Teile in Auktionshäusern bis zum 10-fachen weg. Sonderabfüllungen wie der Red Label kommen auf 3000 €. Von anderen alten Sherry-Abfüllungen mit einer Zahl > 18 ganz zu schweigen Aber das sind Preissteigerungen aufgrund (damaliger) anerkannter Whiskyqualität und einem  fulminanten Sammleraufschlag. Und Macallan hat eben alles richtig gemacht, sich einen entsprechenden Namen erarbeitet, so wie z.B. Bowmore auch.

Wenn ich an die Produkte eines berühmten Damenhandtaschenproduzenten denke, wo einfache Taschen schon 3000 € kosten oder an einen Füllfederhalterhersteller, dessen Produkte nicht unter 500 € zu erwerben sind, dann haben die ja bei Normalos ein ähnliches Kopfschütteln zur Folge. Ist deren Qualität so übermäßig höher als bei preiswerten Mitbewerbern? Keine Ahnung. Das interessiert diese Käuferschicht aber auch gar nicht. Hier zählt oft Namen und Status. Wobei ein Mont Blanc auch über Generationen hinaus benutzt wird und die Firma auch uralte Teile immer noch repariert, so sie denn defekt sind.

Zurück zum Macallan. Wenn es um reinen Trinkgenuss geht, dann gibt es Macallans, die stellen Abfüllungen anderer Hersteller weit in den Schatten, bei anderen ist es aber auch andersherum. Aber auch das ist ja Geschmacksache. Den Mac SO 12 gabs jahrelang um die 50 €, teilweise sogar günstiger. Ich weiß nicht, wer hier die Preistreiber sind, aber die Jungs von Macallan wären ja schön doof, wenn sie die derzeit hohe Nachfrage nach Whisky nicht mit einer höheren Gewinnmarge aufgrund eines höheren VKs ausnutzen würden. Ich vermute mal, dass versuchen alle anderen auch, allen voran der Platzhirsch Diageo. Ich sag mal so, der 18er Glendronach fürs gemeine Volk (Sherrytunte für alle) und der fein ausbalancierte 18er Mac (insbesondere aus den 70er) für den betuchten Connoisseur. Jedem nach seinem Geschmack und jedem nach seinem Geldbeutel. Uupps, war das jetzt zu versnobt?

Um es nochmal deutlich zu sagen: Mich kotzt das derzeitige PLV bei Macallan auch an. Aber vieles ist selbstgemachtes, globales Whiskytrinkersammlerspekulantenelend. Und Macallan bedient den Markt dementsprechend.

Hastur

Witzigerweise finde ich den Sienna preisangemessen, der gefällt mir so gut, für den würde ich jeden zweistelligen Preis zahlen. Diese Mischung aus würziger Eiche und nussiger Sherrytönigkeit ist mit das Beste, das ich im milden Sherrysegment bisher im Haus hatte. Die Abfüllungen darunter brauche ich dagegen nicht. Den 12-er finde ich gut, aber nicht so gut wie den Sienna. Da brauche ich dann keinen Aufpreis von 15,- Euro für die Altersangabe. Den Select Oak fand ich eher noch schwächer. Zu dem 18-er kann ich wenig sagen, ich habe es noch nie geschafft, mal einen bestellen zu können. Fast nicht zu glauben, bei dem Mondpreis. Aber mein Konto sagt danke!

Antwort also: Ja mit Ausnahme.