Was wäre, wenn ...

Coco_Malt

@Marko_I 

Ernsthaft? Brötchen und Whisky in eine Ecke stellen? Zwischen Grundnahrungsmitteln und Single Malt Scotch besteht für mich noch ein großer Unterschied. Letzteres ist ein Luxusgut und bei Luxusgütern gelten andere Marktmechanismen.

Natürlich ärgere ich mich, dass ich den ein oder anderen Whisky nicht probieren konnte, weil binnen weniger Tage ausverkauft. Aber genau dann ist es meine Entscheidung ob ich weine und nach Regulierung des Marktes rufe, einen höheren Preis bezahle oder schlicht und ergreifend nach anderen leckeren Tropfen suche.

Dass jeder, der versucht den Markt aufzukaufen, damit anderen keinen Gefallen tut, ist klar. Aber deine Wortwahl finde ich unangebracht und als Moderator sollte dir das auch bewußt sein. Ich hoffe mal, das ist den hohen Temperaturen geschuldet.

Im Übrigen sollten wir nicht so tun, als würde nur der Endverbraucher die Marktmechanismen kennen. Für meine Glenturret Vase musste ich bei einem namhaften Händler vor zwei Wochen auch 259€ zahlen, das sind mal schlappe 30% Aufschlag in zwei Monaten. Nachproduziert wurde der sicher nicht. Ebenso wenig wie ein Caledonian für 89€.

Aber um das noch einmal deutlich zu sagen: Ich finde es auch nicht in Ordnung, gehypte Flaschen aufzukaufen und dann unmittelbar mit sattem Gewinn anzubieten. Aber es geht hier um absoluten Luxus und nicht um lebenswichtige Güter. Das sollten wir uns vielleicht mal wieder bewußt machen.

Korhorry

Die Andeutung auf Brötchen von @dRambo war eine Andeutung auf einen User hier.

@Coco_Malt passender wäre wohl ein Vergleich mit dem Wahnsinn bei Konzertkarten. Eigentlich gleiches Prinzip. Luxusgut, begrenzte Menge, ausverkauft, mit unverschämten Aufschlag Sekunden nach dem Ausverkauf in der Bucht zu kriegen! Ne Riesensauerei. 

Ähnlich treiben es hier eben auch Bottleflipper.

Ich denke, so wie es @Potstill und @Bunna nach ihrer Beschreibung machen ist das nicht vergleichbar. Ich denke sie trennen sich von ein Paar Flaschen vielleicht wenn sie ihre Sammlung umbauen oder ähnliches. 

Das andere ist bewusster Massenkauf mit der direkten Absicht bei Ausverkauf gewinnbringend an „Zu-Spät-Kommer“ mit Bereitschaft den Mehrpreis zu Blechen zu verscherbeln, ich bin nicht so einer!

HellNo

Es ist definitiv nen Unterschied, ob man Flaschen gezielt kauft, um nen höheren Preis drauf zu schlagen, oder ob man bei ner Flasche, die man schon länger hat und die man gut aber nicht überragend findet, entscheidet, dass man sie lieber in Anbetracht der Preisentwicklung verkauft. Nen Whisky, der einem z.B. 88 Punkte wert ist genießen zu können, wenn man weiß, dass man 300 Euro dafür bekommen könnte ist nämlich für viele nicht einfach. Der edlere Weg wär natürlich trotzdem Tauschen mit jemandem der die aufreissen will.

 

Marko_I

Coco_Malt schrieb:

@Marko_I 

Ernsthaft? Brötchen und Whisky in eine Ecke stellen? Zwischen Grundnahrungsmitteln und Single Malt Scotch besteht für mich noch ein großer Unterschied.....

Jep, ernsthaft. Nämlich nicht Brötchen allgemein, sondern die frischen von heute (weil du grade deiner Zukünftigen ein Frühstück am Bett machen willst), die du nur jetzt bekommst und die regelmäßig gegen x Uhr ausverkauft sind. Üblicherweise wollen die viele Leute haben, und üblicherweise gibt es Leute, die keine mehr bekommen. Man kann sich jederzeit was anderes im Bäckerladen kaufen, wenn's nur ums Sattwerden geht. Z.B. ein Mischbrot. Oder einfach abgepackte Scheiben aus dem nächsten Supermarkt. Will man aber nicht. Wie beim Whisky, da kannste auch immer einen Glenfidditsch 12 kaufen, ist aber möglicherweise nicht das, was du gerade wolltest. ;-)

Waschbär

Ich teile die stark emotionale Kritik am Kauf von Whiskyflaschen zwecks Weiterverkauf nicht. Das machen "professionelle" Händler ja auch. Sogar zum Geldverdienen. Wie die zu ihren Verkaufspreisen kommen, ist auch mal mehr und mal weniger nachvollziehbar. Und zum Abzocken gehören auch immer zwei. Allerdings bin ich der Meinung, dass man die "Bottleflipper" dann auch wie gewerbliche Händler behandeln sollte: Umsatzsteuerpflicht, Gewährleistungspflicht, Rücknahmepflicht etc. Eventuell wäre das dann für den einen oder anderen Arbitrage-Jäger nicht mehr so attraktiv.

Naga_Sadow

Als Yamazaki 18 und 25 noch bezahlbar waren. Nun kann man den Geschmack nicht mehr rausfinden.

Hanyu und Karuizawa genauso.

pianoman

Zur eigentlichen Frage, welche wirklich getrunkene Flasche man gern zurückholen würde: meine Wahl wäre wohl der Convalmore 36Y 1977/2013, den ich vor knapp zwei Jahren hier und bei fassstark.de geteilt hatte. Zum einen, weil er verdammt lecker ist, zum anderen, weil sich der Preis seitdem fast verdoppelt hat.

Wenn ich noch eine geschlossene Flasche davon hätte, dann aber schon in der Absicht, diese zu gegebener Zeit zu öffnen... es sei denn, die Preisentwicklung wäre ähnlich wie beim Black Bowmore (dann würde ich zumindest über einen Verkauf nachdenken).

dRambo

@Coco_Malt 

Ob das nun ein Luxusgut ist oder nicht, tut doch für das Hobby und die Gemeinschaft der maltheads nix zur Sache - kein Schnaps kein Hobby.

Es geht auch nicht ums Handeln -> "oder ein Stück Hack zwischen Chemiebrötchen" =  BigMäc

Sondern um Futzis die wiederholt und regelmäßig Flaschen kaufen um die direkt danach mit Gewinn weiter zu verkaufen - an Maltheads denen sie diese kurz zuvor vor der Nase weggekauft haben.

Das die meisten das hier nicht lustig finden sollte klar sein, sieht das Cutty ganz ähnlich, ich vermute mal das SSS auch

Ich überlege immer noch so eine BigTastyFlasche zu erwerben - sie zum erhöhten Preis hier zu teilen und als kleinen Bonus der Community den Spaß zu schenken, die ermittelten Verkäuferdaten für eine Anzeige beim Finanzamt zu nutzen - die sind ja das Abfallprodukt eines Kaufes. Ich hab n ganz guten Draht zu Steuerspezis und das Finanzamt teilt hier auch fleissig - wirklich! - ich schwör du opfer   Denn das ist gewerbsmäßiges Handeln und sollte dann auch zu diesen Regeln ablaufen

welcher Turret war das denn? welche Fassnummer?

dRambo

Also um das mal klar zu stellen - ich habe mich auch schon von Flaschen getrennt - sogar direkt nach dem Kauf - so wechselten 5 Turret 231 zum EK!! den Besitzer - bevor überhaupt alle bei mir ankamen - weil der eben meinen Erwartungen nicht entsprach - ich bin näher an 529 gebaut und an den 77ern.

Ich habe auch anderes Zeug wieder abgestoßen - weil es bei dem Durchsatz eben mal passiert, das man sich von einem Malt wegentwickelt - vorrangig Jugendsünden wo man sich später fragte, wie man das ohne Cola...

Der Gegenpol sind Leute die eine Pulle mit 91 bewerten und sie 2 Tage danach verkaufen - "weil sich der Geschmack geändert hat" gröhl

Oder Leute die eine Pulle nach der anderen vom turret 231 in der Base zu EK + 100 vertickt haben - kann man tracken - ich bin ja nicht ganz doof

Waschbär

@dRambo 

Na ja, die Community ist ja das eine. Aber man darf auch noch eigene Interessen haben. Ich habe das superbillige Golfferkel damals zum EK an Lebensabschnittsinternetbekanntschaften vermittelt. Als ich vom Freund eines Freundes Edit: Lebensabschnittsinternetbekannten einen kleinen Aufschlag haben wollte (immer noch weit unter dem angemessenen Wert), wurde ich irgendwas (im Sinne von) wie Kameradenschwein oder größte menschliche Enttäuschung geschimpft (die genauen Worte hab ich schon vergessen). Das hat - trotz aller positiver Erfahrungen, die ich auch gemacht habe - meine Sicht der "Gemeinschaft" entromantisiert. Seit dem habe ich für mich entschieden, dass ich der "Community" nichts schuldig bin - und sie auch nicht mir. Wenn ich etwas gebe, dann weil mir das Geben Spaß macht (und nicht etwa, weil ich dann auch nehmen kann). Wenn ich meinen eigenen Nutzen optimieren will, dann ist das auch völlig OK. Für mich halt mit der Schlussfolgerung, dass gewerbliches Handeln auch wie gewerbliches Handeln behandelt werden sollte.

P.S. Ich hab seit dem kein einziges Golfferkel mehr verkauft, lediglich eins im Rahmen einer Aktion hier ge-/verteilt. Aber ab dem 1.3.2033 werde ich meine Golfferkel mit maximaler Gewinnabsicht an denjenigen verhökern, der die meiste Kohle auf den Tisch legt. Wahrscheinlich im Rahmen eines Kleingewerbes. Da hab ich dann auch keinerlei schlechtes Gewissen.