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Du nicht, aber HorrorVacui89
@SweetPeat
Schön wenn ein junger Mensch alles glaubt was ihm das Marketing erzählt...
Wodka aus Trauben? - warum nicht wenn der Wein nichts taugte, oder glaubst du ersthaft, dass gute Weintrauben vergoren werden, um dann daraus Wodka zu brennen?
Nochmals zurück zu deinem vorigen Beitrag:
Dass man mit schlechten Zutaten kein Festmal kochen kann ist klar, aber kein normaler Mensch haut ein Wagyu-Rind in ein Gulasch.
Wer mischt sich DES GESCHMACKS WEGEN einen Whisky-Cola mit Whisky für 50€? - eben.
Klar nehme ich da auch keinen 5,50€ Sprit, genausowenig wie ich versuche aus einer fünfzehn Jahre alten Milchkuh ein kurzgebratenes Steak zu zaubern - soweit bin ich schon etwas länger...
Aber ob ihr es wahrhaben wollt, oder nicht: Gin -genauso wie Wodka sind - relativ gesehen Billigspirituosen - auch wenn es sicherlich den ein oder anderen handwerklich hervorragend hergestellten Schnaps in dieser Richtung gibt.
@HolgerT.
Korrekt - es gibt sehr viele Pseudo-Gourmets die daherquasseln über ihr himalayisches Wundersalz das von tibetischen Jungfrauen bei Mondschein mit einem Teelöffel gefördert wurde.
Das hast du schön ausgeführt aber den Kernpunkt meines Post unberührt gelassen.
Ich kann nicht für die anderen sprechen - mir ist bewusst dass das mehrheitliche Volumen an Gin und Vodka eine "billige" Spirituose ist.
Es erscheint mir aber du schließt davon gleich auf die gesamte Sparte ohne dir klar zu sein, dass es bei Whisky 1:1 dasselbe ist. Die Mehrheit des Ausstosses der Destilleries wird kein toller Single Malt sondern geht in "billigen fassgelagerten Korn" a.k.a. Supermarktblends. Ob du es wahrhaben willst oder nicht ;-)
真 - 善 - 美
Shin - Zen - Bi
@HorrorVacui89
Natürlich.
Aber auch der billigste Whisky wurde ausschliesslich aus Getreide gemacht.
Wurde für mindesten 3 Jahre (Scotch) in Eichenholzfässern gelagert.
Wurde nicht "nacharomatisiert"...
Abgesehen davon gibt es eben hunderte/ tausende Top-Single Malts, während man herausragende Gins suchen muss.
Anhand der Angaben auf dem Etikett ist das sogar ein nahezu unlösbares Unterfangen...
Das ist der ganz entscheidende Punkt:
Es gibt möglichkeiten Whisky anhand des Etiketts in gewisse Qualitäten einzustufen - und selbst da funktioniert es nicht immer.
Aber beim Gin bleibt ausser Marketingewäsch - nichts.
Meine Flaschenteilungen: 1 | 2 | 3
@SweetPeat
Nun, probiert habe ich ausgiebig - sonst würde ich mir kein Urteil anmassen.
Falls es mal um das Thema Wein gehen sollte würdest du von mir kein Statement lesen...
Kennen tue ich dich nicht, aber wenn jemand, der (in diesem Fall nun mal) recht jung ist und noch lange nicht auf der Welt war, als ich meine ersten "hochprozentigen" Exkursionen startete, mir mehr, oder weniger mangelnde Erfahrung vorwerfen will, dann...
Meine Flaschenteilungen: 1 | 2 | 3
@SweetPeat
Du kriegst einen Daumen hoch, aber von jedem sicher nicht...
@HolgerT.
Was du zum billigsten Whisky schreibst stimmt alles, aber inwiefern ist das ein Qualitätsmerkmal? Ein Fass kann ausgelutscht sein - was bringen dann drei Jahre? Eine kurze Vorbelegung mit Sherry und dann das Fass "nass" lassen - wo soll da der Unterschied zum Infusing mit Botanicals sein? Beides kann ein übertünchenen mit Aromen sein.
Worauf ich hinaus möchte: m.m.n. gibt es keine "bessere" Spirituose. Diese sind immer nur so gut wie das Handwerk zu deren Erzeugung, sei es Fassauswahl und rechtzeitige Abfüllung oder eben Auswahl und Qualität der Botanicals. Oder Qualität der Agaven. Oder, oder, oder.
Ich empfinde es auch so dass es bei Gin viel Schatten gibt. Aber pauschal als Wacholderschnaps abtun? Das wird den vielen Leuten die daran mit Herzblut arbeiten nicht gerecht und wirkt auf mich arrogant, ohne dir dies unterstellen zu wollen.
真 - 善 - 美
Shin - Zen - Bi
@HorrorVacui89
Auch wenn du es nicht zugeben willst:
Jeder Pflaumenmichel kann sich Industriealkohol kaufen, Wacholderbeeren darin einlegen und das Zeug zwei Wochen später als "Deluxe" Gin verkaufen.
Beim Whisky sieht das eben ganz anders aus.
Bessere Spirituose? - Geschmackssache, aber definitiv schwieriger/umständlicher herzustellen und desshalb auch durchschnittlich teurer.
Achzehnjähriger Single Malt lässt sich nicht aus dem Ärmel schütteln, sondern wurde gebrannt als Scotch noch nicht so sehr in Mode war und Gin nahezu kein Schwein interessierte.
Pauschalisieren tue ich trotzdem nicht.
Wie ich mehrfach geschrieben habe mag es durchaus den ein, oder anderen Gin, der aus edelsten Alkoholen und mit Botanicals aus Urgrossmutters Garten 'Infused' wurde geben - der Großteil ist es eben nicht.
Diese wenigen Ausnahmen nun mit Queen Margot & Co. zu vergleichen ist als Würde man einen Dacia Neuwagen mit einem Mercedes Unfallwagen (mit Totalschaden) vergleichen und daraus sein Resüme über die gesammte Marke ziehen.
Ausserdem tut man den Whiskybrennern weh, die mit 'Herzblut' an ihrem Produkt arbeiten...
Das Alles hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern mit klaren Argumenten.