Saint James

In der Saint James Destillerie, die inmitten von Zuckerrohrplantagen in der Nähe des Städtchens Sainte-Marie auf Martinique liegt, wird seit 1765 Rum produziert. Sie ist damit eine der ältesten, noch aktiven Rumbrennereien auf der Insel.

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Informationen über die Brennerei
5 Flaschen
Martinique, Karibik
-60.998141 14.784446
Geöffnet
1765
https://rhum-saintjames.com/en/
Durchschnittliche Geschmacksbewertungen Geschmacksbewertungen
Berechnet aus 24 Beschreibungen
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Eiche:
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Apfel:
Banane:
Heide:
Abgang
Nüsse:
Öl:
Beschreibung der Brennerei

Der Rum

Der Saint James Rum trägt die Bezeichnung „Rhum Agricole AOC Martinique“, die seit 1996 vergeben wird und strengen Richtlinien unterliegt. Hierzu zählt beispielsweise, wo das Zuckerrohr angebaut wird und die Art der Destillationsmethode.

Bei Saint James werden verschiedene Produktreihen produziert. Der Saint James Rhum Royal Ambré und der Saint James Rhum Imperial Blanc gehören zur Cocktail Rum Range. Der Saint James Rhum VSOP lagerte mindestens vier Jahre in Eichenfässern auf Martinique und ist zusammen mit dem sechs bis 12 Jahre in Eichenfässern gereiften Saint James Rhum XO Bestandteil der Serie Rhums de dégustation bei Saint James. Mit zu dieser Reihe zählt auch der Saint James Rhum 12 Jahre, der 12 Jahre in kleinen Eichenholzfässern auf der Insel lagern durfte.

Neben dem eigenen Rum brennt Saint James auch für die Marke J.Bally.

Die Produktion

Die Brennerei achtet darauf, die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Daher wird auch Zuckerrohr vom Typ „C4“ verwendet, das am meisten CO2 bindet. Der faserige Rückstand des Zuckerrohrs, die Bagasse, der nach dem Auspressen entsteht, findet als Brennstoff Verwendung, um Wasserdampf für den Betrieb der Destillationskolonnen und der Mühlen zu erzeugen. Ein weiterer Teil der Bagasse wird kompostiert oder über einen Generator in Strom umgewandelt. Der flüssige Rückstand der Destillation, die Vinasse, wird aufbereitet und zur Bewässerung der Zuckerrohrfelder eingesetzt.

Die Destillation

Die Rumbrennerei arbeitet mit sechs Column Stills. Nach den AOC-Richtlinien muss der obere Teil der Stills aus Kupfer sein. Durch den Kontakt des Alkoholdampfes mit dem Kupfer wird das Destillat weicher. Der nach dem Brennvorgang entstandene Alkohol hat bei Saint James etwa 68% Vol. Jährlich produziert die Brennerei ca. vier Millionen Liter.

Das Zuckerrohr

Das Zuckerrohr für Saint James wird auf einer Fläche von 500 Hektar angebaut, wovon die Brennerei ca. 380 Hektar selbst besitzt. Da aber auch die Fruchtfolge eingehalten werden muss und nicht immer die gleiche Menge Zuckerrohr angebaut wird, kann somit nicht die gesamte Fläche genutzt werden.

Das Pressen

Sobald das frisch geerntete Zuckerrohr in der Brennerei eintrifft, muss es noch am selben Tag verarbeitet werden. Auch das ist eine der Regeln, die laut AOC eingehalten werden müssen. Die Zuckerrohrstücke werden zunächst zerkleinert, bevor sie in mehreren Stufen in modernen hydraulischen Pressen ausgepresst werden. Beim zweiten und dritten Durchgang wird den trockenen Fasern recyceltes Zuckerrohrwasser beigemischt, bei den restlichen nur noch frisches Wasser.

Ein riesiger Boiler liefert bei Saint James den Dampf für die Turbinen, die die Presse antreiben, sowie für die Stills.

Die Fermentation

Saint James nutzt vor der eigentlichen Fermentation Vorfermentationstanks, in denen die Hefe vermehrt wird. Anschließend wird für 18 bis 24 Stunden in ca. 20 Tanks fermentiert. Kühlspiralen in den Tanks verhindern, dass die Hefe bei diesem Prozess zu warm wird. Am Ende entsteht ein Zuckerwein mit 3% Vol., der weiter zur Destillation geht.

Die Lagerung

Nach der Destillation wird der weiße Rum für sechs Wochen in Stahltanks gelagert, um durch reduktive Reifung einen runderen Geschmack zu erzielen. Für die gereiften Rums stehen in Saint James anschließend riesige Eichenfässer mit einem Fassungsvermögen von jeweils ca. 34.800 Litern zur Verfügung. Für einen „goldenen“ Rum, wie den Saint James Rhum Royal Ambré, der dann tatsächlich 16 bis 18 Monate reift, wäre eine Lagerung von mindestens einem Jahr erforderlich. Um die Bezeichnung VO – very old zu erhalten, muss der Rum mindestens drei Jahre reifen, für XO – eXtra old mindestens sechs Jahre.

Die Geschichte

Im Jahr 1765 gründete der Pater Edmund Lefébure, der zu dieser Zeit Vorsteher des Krankenhauses Fort Saint-Pierre war, eine Zuckerrohrplantage auf Martinique, auf der auch aus Melasserückständen ‚Tafia‘ (ungereifter Rum) destilliert wurde. Ursprünglich gedacht zur Versorgung von Soldaten und Bedürftigen dieses Krankenhauses mit den eher rustikalen Spirituosen, wurde die Qualität immer weiter verbessert. Schließlich begann der Pater hochwertigen Rum zu produzieren und zunächst unter dem Namen des Anwesens ‚Trou Vaillant‘ zu vertreiben. Da der Name in den englischen Kolonien, den Hauptabnehmern des Rums, schlecht auszusprechen war, benannte man ihn etwa zur Zeit der britischen Besatzung von 1794 bis 1892 in ‚Saint James‘ um, den anglisierten Namen des Heiligen Saint Jacques.

1882 übernahm Paulin Lambert, ein Kaufmann aus Marseille, die Habitation Trou Vaillant samt der Marke Saint James. Er war es auch, der für den Saint James Rum eine Flasche mit quadratischem Boden wählte und ab 1885 als erster einen Jahrgangs-Rum für seine Kundschaft anbot.

Beim Ausbruch des Vulkans Pelée im Jahr 1902, der die Stadt Saint-Pierre völlig zerstörte, war Saint James wie durch ein Wunder nur teilweise betroffen und der Betrieb konnte schnell wieder aufgenommen werden.

1973 erwarb die Firma Cointreau Saint James und errichtete eine neue Destillerie in Sainte-Marie in unmittelbarer Nähe zu den Zuckerrohrplantagen. 2003 ging Saint James an La Martiniquaise.

Das Besucherzentrum

Die Rumbrennerei Saint James ist für Besucher geöffnet. Neben geführten Touren durch die Destillerie können Gäste das Rummuseum sowie das Musée de L’Alambic besichtigen, in dem viele alte Stills bestaunt werden können. Im Jahrgangskeller, dem Cave à Millésimes, kann man eine große Sammlung alter Flaschen entdecken, darunter auch Bally-Rum, mit Jahrgängen von 1885 bis heute.

Ein kleiner Zug fährt durch die Zuckerrohrplantagen zur Habitation La Salle. In dieser ehemaligen Zuckerfabrik aus dem Ende des 17. Jahrhunderts wird die Geschichte des Rhum Agricole auf Martinique gezeigt.

Im großen Shop auf dem Anwesen haben Besucher die Möglichkeit, die gesamte Produktpalette von Saint James zu verkosten und natürlich auch zu kaufen.

Besucherinformationen

Brennereiadresse:

Distillerie Saint-James 
7 VC de Bezaudin
Sainte-Marie 97230
Martinique
Tel: +596 596 69 50 37

Erfahrungen und Tipps

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