Glenfarclas 50

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  • J.F.K. User Dabei seit: 13.09.2012Beiträge: 1,563Flaschensammlung:J.F.K.s SammlungBewertungen: 0
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    "Minnie McMouse" schrieb:
    "Sarc3optes0_Kratzi" schrieb:
    Meine - zugegeben begrenzte - Erfahrung (ca. 10 verkostete verschiedene Abfüllungen) mit solch alten Whiskies ist folgende:
    Wurden im besten Fall gute Fässer verwendet (im Regelfall Sherry), schmecken die Whiskies doch sehr ähnlich und haben kaum eigenständigen oder gar brennereitypischen Charakter.
    Im schlechten Fall ist das Zeug fast ungenießbar mit einer alles überstrahlenden Note von alter Schrankwand.
    Für mich ergibt sich als logische Konsequenz, dass ein verlangter Preis in der aktuellen Höhe eigentlich nicht zu rechtfertigen ist, selbst wenn man sich mal was Besonderes als Genießer für die eigene Whiskyvita gönnen möchte. Wer ein wenig sucht, findet nämlich auch noch so alte Abfüllungen von anderen Brennereien für deutlich geringere Beträge (z.B. Strathisla-Whiskies).
    Insofern kann dieser Glenfarclas aus meiner Sicht fast nur für Sammler interessant sein, die ihn eher nicht trinken werden.
    Und das wiederum ist schade.


    Da stellt sich mir doch die Frage, warum das schade ist. Wenn sowieso kein Brennereicharakter erkennbar und der Whisky im schlechtesten Falle ungenießbar ist, dann ist es doch egal, oder?
    Gerade für diesen Glenfarclas 50y ist mir ein Fall bekannt, in dem eine Frau ihn sich zu ihrem fünfzigsten Geburtstag einfach mal gegönnt hat für 1850.- €. Und sie hat sich das auch sehr genau überlegt. Nun ist diese Frau sicher keine von denen, die damit hausieren gehen, was sie denn alles so im Schrank zu stehen hat, oder was "gebunkert" wurde. Sie ist auch in keinem Forum, um sich täglich über steigende Preise von Whiskys zu beschweren, die sowieso außerhalb ihrer finanziellen Reichweite liegen. Sie ist einfach ein echter Fan dieser Brennerei und den Tastings von George, die er bei uns auf dem Whiskyherbst macht. Sie kennt ihn, sie mag "seine" Whiskys und fertig.
    Nun zu dem angesprochenen Brennereicharakter. Wie soll der bitte nach 50 langen Jahren im Fass denn wohl aussehen? Doch nicht etwa durch den Vergleich zu einem der Standards der Brennerei?
    Die mir, durch die Tastings mit George, bekannten Glenfarclas aus den 50er bis 70er Jahren waren allesamt von hoher Qualität, aber bei weitem nicht immer mein persönlicher Geschmack. War es ein 1st fill, dann oft zu viel Holz und Lakritze, dann und wann auch mal mit Schwefeltönen. Oft haben die 2nd, 3re fill dann weniger Farbe, als von den "Experten" erwartet, bieten aber dann wesentlich feinere Noten. Und was ist bitte an einen refill schlecht? Ein 1st fill nach 50 Jahren wäre dann in der Tat wohl eine Herausforderung der besonderen Art.







    "Minnie McMouse" schrieb:
    Die mir, durch die Tastings mit George, bekannten Glenfarclas aus den 50er bis 70er Jahren waren allesamt von hoher Qualität, aber bei weitem nicht immer mein persönlicher Geschmack. War es ein 1st fill, dann oft zu viel Holz und Lakritze, dann und wann auch mal mit Schwefeltönen. Oft haben die 2nd, 3re fill dann weniger Farbe, als von den "Experten" erwartet, bieten aber dann wesentlich feinere Noten. Und was ist bitte an einen refill schlecht? Ein 1st fill nach 50 Jahren wäre dann in der Tat wohl eine Herausforderung der besonderen Art.[/color]


    Da sprichst Du wahr, Werner. - Hinzufügen möchte ich noch die durch FT oder bei Whisky-Messen versuchten... Nimmt man nur die für sich (und stellt sich seinen eigenen GF-typischen Brennerei-Charakter zusammen) so sind sie schon wieder als solcher und mit solchem erkennbar. Allerdings hat der nix mit dem Charakter der Standard-GF zu tun. (Und ist damit eben nicht Brennerei-typisch.)

    Doch hier wird wieder über Geschmack gefachsimpelt. Und solcher ist nunmal sehr verschieden.
    Noch dazu, wenn ein Preis ins Spiel kommt. Und sich die Gemeinde fragt, ob der gerechtfertigt ist/wäre.

    Nun, - das kann nunmal nur jeder für sich selbst beantworten. Und auch, ob ihm der "Mehrwert" der alten Abfüllung auch den "Mehrwert" des aufgerufenen Preises rechtfertigt... Manch einer weiß das, ohne zu probieren: es ist ihm einfach den Aufschlag (a priori) nicht wert.
    Andere sind neugieriger. (Oder dekadenter.)
    Und auch da werden die Meinungen anschließend auseinander gehen.

    Bezüglich der Aussage:

    "Sarc3optes0_Kratzi" schrieb:
    Wurden im besten Fall gute Fässer verwendet (im Regelfall Sherry), schmecken die Whiskies doch sehr ähnlich und haben kaum eigenständigen oder gar brennereitypischen Charakter.
    Im schlechten Fall ist das Zeug fast ungenießbar mit einer alles überstrahlenden Note von alter Schrankwand.
    Für mich ergibt sich als logische Konsequenz, dass ein verlangter Preis in der aktuellen Höhe eigentlich nicht zu rechtfertigen ist, selbst wenn man sich mal was Besonderes als Genießer für die eigene Whiskyvita gönnen möchte. Wer ein wenig sucht, findet nämlich auch noch so alte Abfüllungen von anderen Brennereien für deutlich geringere Beträge (z.B. Strathisla-Whiskies).

    ... meine ich, daß hier nicht (!) das Bottling von Glenfarclas niedergemacht werden sollte. - Hier wurde lediglich die Erfahrung (mit-)geteilt, daß alte Abfüllungen oft eben keinen eigenen (!) Brennerei-Charakter mehr haben. Und demzufolge untereinander austauschbarer. Alte Strathislas, Longmorns, Glenfarclas´ usw. sind sich untereinander wahrscheinlich ähnlicher als denn Bottlings innerhalb der Brennerei-Range... Und nix anderes sagst Du ja eigentlich auch...

    "Minnie McMouse" schrieb:
    Nun zu dem angesprochenen Brennereicharakter. Wie soll der bitte nach 50 langen Jahren im Fass denn wohl aussehen?

    "Hübsch überlagert" wäre da wohl die (vielleicht) treffende und durchaus doppeldeutig gemeinte Antwort...

  • Sarcoptes_Kratzi User Sarcoptes_Kratzi Dabei seit: 21.05.2015Beiträge: 1,098Flaschensammlung:Ü30-Party - geschlossene GesellschaftBewertungen: 3
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    "Minnie McMouse" schrieb:
    "Sarc3optes0_Kratzi" schrieb:
    Meine - zugegeben begrenzte - Erfahrung (ca. 10 verkostete verschiedene Abfüllungen) mit solch alten Whiskies ist folgende:
    Wurden im besten Fall gute Fässer verwendet (im Regelfall Sherry), schmecken die Whiskies doch sehr ähnlich und haben kaum eigenständigen oder gar brennereitypischen Charakter.
    Im schlechten Fall ist das Zeug fast ungenießbar mit einer alles überstrahlenden Note von alter Schrankwand.
    Für mich ergibt sich als logische Konsequenz, dass ein verlangter Preis in der aktuellen Höhe eigentlich nicht zu rechtfertigen ist, selbst wenn man sich mal was Besonderes als Genießer für die eigene Whiskyvita gönnen möchte. Wer ein wenig sucht, findet nämlich auch noch so alte Abfüllungen von anderen Brennereien für deutlich geringere Beträge (z.B. Strathisla-Whiskies).
    Insofern kann dieser Glenfarclas aus meiner Sicht fast nur für Sammler interessant sein, die ihn eher nicht trinken werden.
    Und das wiederum ist schade.


    Da stellt sich mir doch die Frage, warum das schade ist.



    Um trotz Deiner vermutlichen Fehlinterpretation meiner Worte Deine Frage zu beantworten:
    Schade ist, dass inzwischen für die meisten Whiskytrinker das besondere Erlebnis des Verkostens eines derartig alten Whiskies aus pekuniären Gründen in weite Ferne gerückt ist.
    Und das ist eben auch dadurch begründet, dass Sammlereditionen aufgelegt werden für exorbitante Preise - es finden sich halt immer noch genug Leute, die sich die Flaschen auch für diese Kosten in die Vitrine stellen.


    Tatsächlich fand ich es damals extrem großartig, als ich meinen ersten 50jährigen im Glas hatte (ein Talisker von G&M). Doch mischte sich ein wenig Bedauern mit in den Genuß, weil nichts mehr von dem Talisker übrig blieb, wie ich es gewohnt war. Sherry und Eiche dominierten. Kein Pfeffer, kein “Seearoma“,kein Rauch.

    Die Flasche kostete wohl ca. 500 Euro.

    Aber der Whisky war verdammte 50 Jahre alt!

    Und an diesen Moment erinnere ich mich heute noch, als ob es gestern gewesen wäre - auch wenn es tatsächlich schon ein paar Jahre zurückliegt.

    Und dieses Erlebnis möchte ich auch anderen Whiskytrinkern wünschen.

    Und wenn von denen nun jemand denkt, dass es aber schon ein Glenfarclas sein muss, weil die immer so gute Whiskies destilliert haben, dann bringt er sich eventuell um die Erfahrung, weil fast 2000-Euro selbst für Whiskyverrückte eine wahnsinnige Stange Geld sind, die kaum jemand zu bezahlen bereit sein dürfte.

    Und deshalb lautete mein Rat: es gibt auch andere und vor allem noch deutlich günstigere 50jährige und die schmecken vermutlich genauso gut wie der Glenfarclas.

    Blind Guardian Battle II: Letzter
    Blind Guardian Battle III: Sieger

  • Mel*84
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    , letzte Änderung 3. März 2017 um 18:57
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    Ein 50er Single Malt (kein Grain) wäre mittlerweile wirklich ein tolles Feeling. Ob er den aufgerufenen  Preis ansatzweise "wert ist"? :rolleyes:

  • dRambo User, Moderator dRambo Dabei seit: 23.09.2015Beiträge: 19,339Bewertungen: 3
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    @Mel*84

    mir nicht.

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  • Mel*84
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    dRambo schrieb:

    @Mel*84

    mir nicht.


    Mir ebenfalls nicht und nicht mal ansatzweise..... :wink:


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  • SherrySherryLady User Dabei seit: 20.03.2016Beiträge: 189Bewertungen: 0
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    @Mel*84


    Meistens geht es mir so.. Umso teurer die Flasche umso enttäuschter bin ich. 

    Die Preise rechtfertigen leider nicht mehr die Qualität. 

    Bis zu einem bestimmten Level natürlich. 

    Ich bin der Meinung, dass ein 

    -Springer 15 Jahre 

    -Glendronach 18

    -Laga 16

    -Bunna 12

    -Ardbeg Ten 

    -Talisker 10 

    -Laphi 10

    -Ferkel von den Schottischen Persönlichkeiten 


    Ihre Preise Wert sind und in einer Range von 35€-65€ liegen. 

    Glenfarclas bei ca. 100€! 


    Doch ein Springer 21 oder ein Glenfarclas 30 oder ein Bunna 25 für 250-400€ sind die mir einfach nicht mehr Wert. 

    Klar, für ein Erlebnis, sich mal was außergewöhnliches gönnen oder ein paar seltene Samples besorgen. 

    Aber im Allgemeinen ist das meine Sicht der Dinge :redface:

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  • Mel*84
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    User Mel*84
    Dabei seit: 02.01.2014Beiträge: 7,928Bewertungen: 0
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    @Mel*84


    Meistens geht es mir so.. Umso teurer die Flasche umso enttäuschter bin ich. 

    Die Preise rechtfertigen leider nicht mehr die Qualität. 

    Bis zu einem bestimmten Level natürlich. 

    Ich bin der Meinung, dass ein 

    -Springer 15 Jahre 

    -Glendronach 18

    -Laga 16

    -Bunna 12

    -Ardbeg Ten 

    -Talisker 10 

    -Laphi 10

    -Ferkel von den Schottischen Persönlichkeiten 


    Ihre Preise Wert sind und in einer Range von 35€-65€ liegen. 

    Glenfarclas bei ca. 100€! 


    Doch ein Springer 21 oder ein Glenfarclas 30 oder ein Bunna 25 für 250-400€ sind die mir einfach nicht mehr Wert. 

    Klar, für ein Erlebnis, sich mal was außergewöhnliches gönnen oder ein paar seltene Samples besorgen. 

    Aber im Allgemeinen ist das meine Sicht der Dinge :redface:


    Die "Schottischen Persönlichkeiten" von Glenfarclas sind wahrlich ihr Geld wert aber für 100 EURO kommt da nichts mehr. Der Fairness halber muss man sagen, dass sie nun auch älter abgefüllt werden. So jedenfalls die letzten Ausgaben.


  • SherrySherryLady User Dabei seit: 20.03.2016Beiträge: 189Bewertungen: 0
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    @Mel*84

    Ja richtig! 

    Ich bestelle mir jedes Jahr eine davon. 

    Der 1988 war letztes Jahr ca. 135€ als ich ihn kaufte. Und wir waren zu Hause vollstes zufrieden. 

    Preis Leistung war wie fast immer super bei dieser Edition. 

    Für Weihnachten hatten wir den 1978er Glenfarclas bestellt für 350€.

    Keine Frage, die Abfüllung war sehr lecker und mal was anderes, nicht Sherry überladen und hatte auch wirkliche Tiefe für sein Alter. 

    Doch im Nachhinein saßen wir da und fragten uns ob es uns persönlich diese 350€ Wert war. 

    Hätte nicht ein 10-20 cl Sample gereicht???

    Und dafür zwei bis drei andere wundervolle Flaschen gekauft????

    Das meinte ich vorhin mit dem persönlichen PLV. 

    Ich denke, dass es meine letzte hochpreisige Flasche gewesen ist. 

    Aber das ist wie gesagt, nur meine Meinung 

    Shargal gefällt das
  • Mel*84
    Themenersteller
    User Mel*84
    Dabei seit: 02.01.2014Beiträge: 7,928Bewertungen: 0
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    @SherrySherryLady


    Ja, Samples sind z.T. ausreichend aber ich bin nebenbei auch Sammler... :wink:

  • SherrySherryLady User Dabei seit: 20.03.2016Beiträge: 189Bewertungen: 0
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    @Mel*84

    Ja klar... 

    Zum Sammeln hatte sich diese Flasche mit 333 Stück natürlich perfekt geeignet! 

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