Single Malts für einen Newbie

dschigiwagi · 4. März 2017 um 12:04

Hallo,

ich möchte mich ein wenig mit Whiskys befassen, da ich mir vor kurzem einen Jameson (ja, den normalen) zugelegt habe und der mir eigentlich ganz gut schmeckt. Das habe ich publik gemacht und prompt einen Laphroiag 10 zum Geburtstag bekommen. Da hat wohl jemand blind bei Edeka zugelangt und ich muss ehrlich zugeben, schon ganz schön rauchig. Der erste Moment war schrecklich, das Probieren hat mich erstaunt, da er doch recht mild im Abgang war. Der zweite war auch schon etwas besser.

Jetzt möchte ich mich aber nochmals von "vorne" an das Thema wagen und einen eher einsteigerfreundlichen, milden, runden schottischen Single Malt kaufen. Meine Idee ist es, dass ich hier ein paar Anregungen bekomme und mir übers Forum einige Samples organisiere. Macht wohl Sinn.

Nach dem Lesen und Schauen von Videos hier mal ein paar Ideen:

- Glenfarclas (12, 15)

- Aberlour 12

- Auchentoshan

- Glenmorangie

- Glenfiddich Solera

- Arran 10

ABER - ich bin offen für eure Ideen und Anregungen.

Danke!

[Gelöschter Benutzer] · 4. März 2017 um 12:31

@dschigiwagi

Zu Beginn solltest du in der Tat querbeet probieren und deine Richtung, was schmeckt definieren. Am Besten dir von jemanden ein Sample-Maxi packen lassen, da gehen i.d.R. 6x 5cl rein...

Ich könnte dir z.B. folgendes zusammenstellen:

Raucher: Ardbeg 10

Semi-Raucher: Springbank 10

Highland Park 12

Sherry: Bunnahabhain 12

Tamdhu 10

ex-Bourbon: Glen Grant 12

Jeder der genannten ist lecker! :razz:

Wenn du es lieber super-sherry-süß magst, solltest du nach einem Glendronach 12 Ausschau halten.

H.spekter · 4. März 2017 um 12:43

Das ist doch mal nett von Supi! Würde auch empfehlen dich erstmal mit ein paar Standards in der Samplebörse einzudecken. Vermeidet den kauf von teuren Flaschen die man nicht mag.

[Gelöschter Benutzer] · 4. März 2017 um 12:57

Moin :smile:

ich verstehe Deine Anfrage. Das vorweg..

Aber ich persönlich werde nicht darauf Antworten wie du es möchtest.

Ich persönlich finde diese Herangehensweise nicht richtig.

Zu schnell.

Dem Hobby nicht angemessen...

Vielleicht auch nur weil wir (also ich und die Mädchen und Jungs die es schon über Jahre betreiben) diese schnelle Möglichkeit nicht hatten.

Damals hat man sich reingelesen... reingearbeitet...

Hat sich mit den Destillen befasst, wie sie produzieren wie das Endprodukt schmeckt.

Dann hat man sich gefragt ob es einem liegen könnte usw...

Man hat in einer Bar den Ein oder Anderen probiert, sich auch mal einen Sample zusenden lassen oder ne Großflasche gekauft...

Heute Fragen alle "Was schmeckt mir" "Was muss ich probiert haben"

Da werden meiner Meinung nach die ersten Schritte übersprungen.

Weil auch die negativen Versuche bringen dich weiter und die Überraschung, wenn nach ein paar Monaten oder Jahren, der Whisky den man mal total eklig gefunden hat plötzlich Nektar ist...

Aber ok... heute sind die Möglichkeiten anders...

Regionen und ihre Geschmäcker sind auch nicht mehr was sie mal wahren...

Also schau dich um in der Samplebörse hier...

Versuche dich über die sogenannten Einsteiger den einzelnen Destillen zu nähern..

Lass den extrem jungen Scheiß weg und die billigen NAS, die bringen dich nicht weiter... auch wenn sie lecker sein können.

Lese dich in das Thema Sherry ein. Sherry ist nicht gleich Sherry. Ein Oloroso schmeckt anders als ein PX und ein Fino ist ne ganz andere Kiste...

Das ist wichtig wenn du Whisky kaufen möchtest der gefinisht wurde.

Port ist gerade ein Thema... und Red Wine finish

Bla bla

Du siehst das hört nie auf...

Und es gibt keinen Weg den man gezeigt bekommt.

Allerhöchstens ne Richtung.

Es werden dir wahrscheinlich hunderte Vorschläge gemacht und es gibt mehr Meinungen für Anfänger als Whisky selbst...

Das war meine.

Viel Spass beim eigenen Weg finden.

Grüße

J.

dschigiwagi · 4. März 2017 um 13:28

Hallo und danke für die recht schnellen Antworten.

Mein Ansatz mit den Samples ist m.E. schon richtig. Ich möchte da aber auf Raucher und Semiraucher (erstmals) verzichten und "milde, ausgewogene" als erste Anlaufstelle auswählen.

Was haltet ihr von meiner ersten Vorauswahl, die ich da oben so getroffen habe? Vor allem die Einsteiger von Auchentoshan und Glenfarclas? Die will ich auf jeden Fall bei den Samples vertreten haben.

Das mit dem Sampleangebot finde ich übrigens super und ist genau das was ich will. Danach, nachdem das letzte Gläschen leer ist, will ich mir dann ein Flasche besorgen.

Was ist übrigens mit "dem extrem jungen Scheiß" gemeint? Nicht die 10 Jahre alten und älteren Single Malts, oder?

NAS = no age statement => ohne Altersangabe? Warum nicht, wenn von "Experten" wie hier im Forum für gut befunden?

groensparv · 4. März 2017 um 13:35

Hallo erstmal!
Ich war von den jüngeren Glenfarclas absolut enttäuscht, habe aber den Auchentoshan Three Wood gerne getrunken.
Springbank ist immer eine gute Wahl, ebenso Bunnahabhain (obwohl leicht rauchig).

Aber da wirst Du sicher so viele Meinungen wie Antworten zu erhalten.
Viel Spaß mit den Samples, das ist auf jeden Fall die richtige Herangehensweise.

AliB · 4. März 2017 um 14:05

Willkommen.

Der Ansatz mit den Samples ist sehr vernünftig, da kannst du eigentlich alles mal quer durch probieren. Für mich waren die Raucher anfangs auch gar nichts aber wie das so ist man gewöhnt sich dran und dannschmecken sie irgendwann auch richtig gut. Deine Auswahl ist für den Start auch nicht verkehrt.

Glenmorangie hat mit den drei 12ern auch drei Finishes die dir

AliB · 4. März 2017 um 14:07

Drecks smartphone software...

Also die finishes können dir zeigen was ein fass verändern kann wollte ich noch schreiben

[Gelöschter Benutzer] · 4. März 2017 um 14:36

dschigiwagi schrieb:

Was ist übrigens mit "dem extrem jungen Scheiß" gemeint? Nicht die 10 Jahre alten und älteren Single Malts, oder?
NAS = no age statement => ohne Altersangabe? Warum nicht, wenn von "Experten" wie hier im Forum für gut befunden?

Junger scheiß eben... 4, 5, 6 Jahre ... alles unter 10... :smile:

Klar, ich hatte auch schon 4 Jahre alten Whisky in CS mit 66,6 % ...

Das war echt gut... und vielleicht ist es bei Euch Neulingen ja Ok...

Ist ja gerade Hipp und vor allem gibt's ja bald nix mehr anderes hihihi

NAS ist ne Entscheidung die du mal treffen musst oder eben auch nicht, genau wie Farbe...

Kommt später :smile:

ThinLizzy · 4. März 2017 um 14:48

Hallo und Willkommen bei den Whiskynerds!... :wink:

Es wurde schon vieles geantwortet und im Grunde ist alles richtig. Denn es kann auch keinen falschen Weg geben. Nur deinen. Deinen eigenen.

Daher gehe ich jetzt mal ganz konkret von deiner Auswahl aus:

- Glenfarclas (12, 15)

- Aberlour 12

Nimm erstmal nur einen von den beiden (dreien), denn beide Brennereistile sind sehr sherrylastig. Je nach dem wie alkoholstärkenempfindlich ´du noch bist, nimm beim Aberlour 12yo lieber den mit 40% als den mit 48%. Den Aberlour 10yo mit 40% hätte ich offen und ein Sample somit verfügbar.

- Auchentoshan

Hier ist der 12yo einer der ruhigsten und sanftesten (Stichwort Dreifachdestillation) Einsteiger Single Malts mit Alter überhaupt. Leider wird er mit zunehmender Erfahrung deshalb auch immer langweiliger. Ich hatte mir von meiner Flasche 20cl als Sample abgefüllt und kann die gerne etwas zum Probieren abgeben.

- Glenmorangie

Hier gibt es auch Parallelen zum Auchentoshan, wobei der Glenmorangie 10yo einen Tick kräftiger ist. Auch hier kann ich dir ein Sample abfüllen. Danach bietet sich der bereits empfohlene Vergleich mit den 12yo Finishes Sherry (Lasanta), Port (Quinta Ruban) und Sauternes (Nectar d'Or) an. Vom Quinta Ruban müsste ich auch noch genug im Schrank haben.

- Glenfiddich Solera

Sollte man definitiv auch mal probiert haben. Kann ich aber leider nicht mit dienen. Alternativ würde ich dir den Glenlivet 15yo French Oak empfehlen und von dem könnte ich dir auch ein Sample schicken.

- Arran 10

Der zählt zu meinen Lieblingen bei den reinen Ex-Bourbonfassmalts. Daher steht der auch immer parat. Sample ist also möglich.

Wie ebenfalls bereits richtigerweise erwähnt, gibt es zwischen den einzelnen grundlegenden Elementen Sherry, Bourbon, Rauch, Finishes unendlich viele Kombinationen/Varianten. Falls ich dir basierend auf deinen bisherigen Vorlieben noch andere Malts empfehlen und abfüllen soll, tue ich das auch gerne. Bei Bedarf genügt eine PN.

Was aber auch immer bestehen bleibt. Nimm dir Zeit, lass dich nicht hetzen. Single Malt ist bewusster Genuss. Der Weg ist das Ziel. Und er ist es wert, dass man ihn geschehen lässt... :wink:

Shargal · 4. März 2017 um 17:51

Mild und rund und lecker.

- Glendronach 12 Sherry

- Benriach 12 Sherry

- Bunnahabhain 12 Sherry

- Glenmorangie 12 Quinta Ruban, Port

- Glenlivet 18 Sherry, leicht

- Ardmore 12 Portwood, Port und sanfter Rauch, nicht was Du da hattest.

- Talisker DE, Sherry und mittlerer Rauch, der Gute

- Glendronach 18 Allardice, Sherry, hier gehts zu höheren Weihen

Bourbonwhisky muss jemand anderes empfehlen, das ist nicht so meins, meistens. Und! Es gibt keine Whiskies für Anfänger. Es gibt solche, die Dir schmecken und die anderen. Und die die Du Dir leisten willst/kannst.

Samples sind der Weg...und der kann/sollte auch das Ziel sein.