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Am Grundwassersee 4 · 82402
Seeshaupt
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Alkoholmissbrauch ist
gesundheitsgefährdend.
Genießen Sie in Maßen.
@Ed_Radour Am Löwenanteil dieses tollen Malts werden die glücklichen Flaschenteilungs-Teilnehmer ziehen können
Die "offizielle Ergänzung" mit der Sherryfassreifung auf der Base ist übrigens erst wenige Tage bzw. Wochen alt. Offenbar fällt immer mehr Genießern auf, dass das wirklich kein "reines Bourbonfass" sein kann. Obwohl auf der Flasche nichts anderes vermerkt ist und die Bottler Notes auch ganz Richtung Bourbonfass gehen ... Eine spannende Geschichte für sich, wie ich finde.
>> Meine Sample-Liste mit Proben von Standard-, Premium- und Luxus-Whiskys
Flaschenteilungen (FT): Old Pulteney 1983 [aktiv] | FT 015 | FT 014 | FT 013 | FT 012 | FT 011 | FT 010 | FT 009 | FT 008 | FT 007 | FT 006 | FT 005 | FT 004 | FT 003 | FT 002 | FT 001
„Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“
@Waschbär Freut mich, dass Du die Glas-Vergleiche mit Interesse verfolgst! Ich war am Beginn meiner Vergleichszeit auch mehr als überrascht, wie stark die Unterschiede nicht nur in der Nase, sondern auch im Geschmack ausfallen können.
Ein wesentlicher Grund dafür ist sicherlich die von Dir angesprochene größere Oxidationsfläche eines Rotweinglases. Dadurch können sich auch eher bittere Aromen-Bestandteile besser in ein Gesamtbild (mit auch fruchtig-süßeren Bestandteilen) integrieren. Für mich wirken die Aromen im Rotweinglas besser "aufgefächert", auch am Gaumen kann ich die einzelnen Bestandteile besser wahrnehmen.
Hier noch ein paar Infos zu den Eigenschaften von Rotweingläsern:
In einem Weinforum hab' ich mal den schönen Vergleich gelesen, dass ein gutes Glas wie ein "Röntgengerät für den Wein" fungiert. Da könne man dann nichts mehr verstecken. Offenbar funktioniert diese Röntgenfunktion auch beim Whisky ...
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„Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“
@StyrianSpirit726 Ich muss gestehen, dass ich aus unterschiedlichen Gläsern keine entscheidenden Unterschiede beim Whiskygenuss finde. Ist aber eigentlich auch klar - ich kann ja kaum Pflaumen- von Orangenaroma unterscheiden. Meine Sinne sind wohl einfach nicht fein genug.
@Waschbär Ich sag' jetzt einmal nix von wegen "Licht" und "Scheffel" oder gar "Sammlergenießer" Es ist natürlich klar, dass nicht alle gerne Romane schreiben über das, was ihnen die Malts erzählen. Und manche wollen einfach still genießen. Wie man sieht, können sich aber alle im Forum auf ihre eigene Weise einbringen. (Das ist jetzt fast schon ein "Wort zum Sonntag" geworden. Vielleicht weil Sonntag ist.)
Ich kann nur sagen: Probier's dennoch mal mit einem guten großen Rotweinglas. Zumindest in der Nase werden vor allem Waschbären den Unterschied spüren
Und alle anderen sind natürlich auch eingeladen, hier über ihre Erfahrungen mit "anderen Gläsern" immer wieder, kurz oder lang, zu berichten ... ...
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„Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“
Wenn die Süße aufgeht ...
Auchentoshan Solera 48% WID:31069
Seltsamerweise hatte ich bislang noch keinerlei Tastingnotes zu diesem Auchentoshan verfasst. Dabei zählt er zu den "stillen Lieblingen" -- er wird oft als Sample verlangt, ich schicke ihn gerne als Überraschung mit an Whiskyfreunde, bei unseren Whiskybuffets ist er ein beliebtes "Dessert" und ich trinke ihn sehr gerne "einfach so". Bloß bewertet hab' ich ihn noch nie. Seltsam ...
Geruch: Der Solera hat eine wunderschöne erste Nase, das PX-Finish sorgt für eine äußerst elegante, tiefe Süße. Sherry, saftige Pflaumen, reife Kirschen. Bratäpfel, Honig und eine wunderbare Minzfrische gesellen sich dazu, die 48% Alkohol sind herrlich verwoben.
// Aus dem Riedel-Bordeaux-Glas ist der Solera anfangs voll vornehmer Zurückhaltung; anders, als die 48% hätten erwarten lassen. Der erste Eindruck ist: Sherry. Der zweite Eindruck dann: Reife süße Pflaumen, Zwetschken, saftige Kirschen. Süße. Pedro Ximenez. Erst nach dem Schwenken und der zweiten, dritten Nase folgt etwas Minzfrische. Sehr betörend. Schon wieder so ein verflixter Sherrykönig, dessen natürliches Revier das Bordeaux-Glas ist.
Geschmack: Das ölige Volumen mit den vollen PX-Aromen belegt den gesamten Mundraum; am Gaumen meldet sich dann auch noch ein Hauch Ingwer, die saftigen Früchte und der Sherry in all seiner Süße sorgen für verführerische Nachhaltigkeit. Sehr angenehm, voll eleganter Tiefe.
// Aus dem großen Rotwein-Glas kommt er voll, süß, rund -- und nun sofort auch minzfrisch auf den Gaumen. Jetzt wirkt er merklich kräftiger als aus dem Whisky-Nosingglas und die Eiche kommt zum Vorschein.
Abgang: Der Ausklang aus dem Nosingglas ist mittelang bis lang, nun dominiert der Sherry, dann folgt auch etwas Eiche, ehe die dunklen Früchte sich in den geschmacklchen Abschiedsreigen reihen.
// Aus dem Bordeauxglas wirkt der Abgang länger, die Früchte sind dunkler, die Süße geht über in leichten Espresso, der sich ein kleines Duell mit den Eichennoten liefert. Es scheint so, als ob bei diesem Malt das große Glas wieder mal die Aromen der älteren Fässer in den Vordergrund rückt. Jedenfalls wirkt der Solera nun noch voller, gesetzter, reifer.
Fazit: Der Auchentoshan Solera, gefärbt, aber nicht kühlgefiltert, und wie bei der Lowlandbrennerei üblich, dreifach destilliert, ist von der Stilistik her die logische Fortsetzung des Three Wood. Dabei ist er noch voller, eleganter, tiefer. Ein gut gemachter NAS-Whisky aus hervorragenden Fässern kann schon großes Vergnügen bereiten. Wer die Sherry-Eleganz eines Macallan, die runde Würze eines Glenfarclas 25y und die sherrydunkle Eichen-Tiefe eines Glengoyne 25y mag, wird den Solera ebenfalls sehr zu schätzen wissen.
Im Vergleich Whiskynosingglas zu Rotweinglas gibt es wieder einen Vorteil für das Bordeaux-Glas von Riedel. Die Nase nach etwa 30 Minuten Entfaltungsruhe ist überraschend zurückhaltend-elegant, dann steigert sich jedoch mit jedem weiteren Nasenzug die tiefe Vielschichtigkeit. Am Gaumen wiederum ist er auf den ersten Eindruck stürmisch; da ist die Ankunft aus dem Nosingglas viel runder, süßer, ruhiger. Reine Geschmackssache. Der Abgang aus dem Nosingglas ist ebenfalls von Süße dominiert, die Eiche meldet sich erst ganz zum Schluss, während aus dem Bordeaux-Glas der Whisky um einige Jahre älter wirkt, sprich Eiche, Espresso und die dunklen Früchte die erste Geige spielen. Macht für mich 92 Genusspunkte aus dem Nosing- und 93 aus dem Rotwein-Glas.
Wie ich das so hinschreibe, wird mir klar, warum dieser Malt auf seine ganz stille Weise so beliebt ist. Puristen mögen mäkeln ob der Färbung und des NAS -- es entgeht ihnen aber ein hervorragend elegant-süßer Sherrywhisky. Mit voller Eichen- und Espressoeleganz aus dem Rotweinglas und toller PX-Süße aus dem Nosingglas.
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„Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“
@StyrianSpirit726
Vielen Dank für die Notes. Mir hat der auch sehr gut gefallen und hab ihn gerade für knapp über 100€ nachgekauft. Einer der wenigen NAS die es zu mir geschafft haben...
》Ich werde pessimistischer, was meinen shOptimismus angeht《
Blind Guardian I Champ
Arwen
Liebe Whiskyfreunde, seit der letzten Zwischenbilanz zu meinen Vergleichen mit Malts aus einem Whisky-Nosingglas mit Malts aus einem Bordeaux-Rotweinglas ist nun schon einige Zeit vergangen.
Viele von Euch werden, so wie ich, ihren Malt über den Sommer an anderen Orten, auch aus anderen Gläsern genossen haben ...
Scheut Euch nicht, über Eure Erfahrungen damit hier zu berichten ...
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„Sammle Erfahrungen, solange Du sie nicht nötig hast.“
Deshalb ist das Snifter (großes Kaliber 192mm) auch mein Lieblingsglas.
Whisky ist wie ein Mensch , er verändert sich mit dem Alter .
"Manchmal zum Vorteil , manchmal zum Nachteil "
Tamdhu Batch Strength, Batch 002 58.5% WID:89596
Geruch: Zuerst einmal erfreut die wirklich tolle dunkle Kupferfarbe dieses ungefärbten und nicht kühlgefilterten Whiskys in Batch-Stärke. In die Nase steigt der Duft von Sherry, Bratäpfeln, Waldboden nach einem Sommerregen, dunklen Pflaumen. Dann meldet sich angenehme Minzfrische.
Mit ein paar Tropfen Wasser wird der Tamdhu voll süß. (Das ist dann die Nase, die aus dem Bordeaux-Glas ohne Wasser aufsteigt.) Honig, Pflaumen, Sherry. Ganz unglaublich.
/ Aus dem Bordeaux-Glas: Whamm -- was für eine Süße. Gibt's das? "Riech' einmal!" Die beste Ehefrau von allen erwidert: "Der riecht ja wie Met!" Genau. Eine enorme Honigsüße steigt nach etwa 30 Minuten aus dem großen Bordeaux-Glas. Dann kommen Sherry und die dunklen Pflaumen; der Waldbdobden mit den Kräutern ist im Gegensatz zum Whisky-Nosingglas noch nicht präsent. Nach ein bisschen Schwenken wird die Minze aktiv, 58,5% haben sich also doch nicht in Luft aufgelöst (oder eben doch ein wenig).
Geschmack: Kommt enorm süß und geschmeidig in den Mundraum. Hier führen nun die Backaromen, der Sherry und Honignoten ein wunderschönes Dreiergespräch. Dann mischen sich auch noch die reifen Pflaumen und Kräuter ein, die für eine gute Zeit am nachgewitterfeuchten Waldboden lagen. Und der Alkohol, die Minze? Ja, im Hintegrund, dann stärker werdend, dann wieder dezent in den Hintergrund tretend. Toll. Süß, voll, stark, reif.
Mit etwas Wasser: Die Charakteristik geht wieder Richtung Süße. Honig, Sherry, Pflaumen. Sehr tolles, volles Mundgefühl. Die beste Ehefrau von allen: "Ist der süß! Dickflüssig, karamellig, fast wie Whisky-Likör. Aber man merkt die Power dahinter!"
/ Aus dem Rotweinglas: Wieder ist die Honigsüße sofort präsent, ehe dann eine kräuterbetonte Minzfrische (!) für den besonderen Kick sorgt, der im Nosingglas nicht vorhanden war. Dann überfallen einen Sherry, Zimt und Pflaumensüße und irgendwie erinnert man sich an einen herrlich herben Zwetschenröster mit Zimt. "Bist _ Du _ deppert!", wie wir Österreicher sagen. Warum, um Himmels willen, hab' ich mit dem Öffnen dieser Flasche so lange gewartet?
Abgang: Auch im Ausklang bleibt die Honigsüße mit Sherry- und Pflaumengrundierung. Zimt kommt noch dazu, eine schöne Würzigkeit. Wunderbar ausgewogen, dieser Tamdhu bleibt lange präsent.
Mit etwas Wasser: Eine schöne Extraportion Würzigkeit ergänzt nun die Süße. Für mich sind das erdige Kräuternoten, manche mögen an zarte Eichentöne denken. Jedenfalls schön, rund, elegant.
/ Aus dem Bordeaux-Glas: Das minzfrische Sherry-Honig-Met- und Pflaumen-Bukett wärmt Mund und Rachen und bleibt lange präsent. Im Abgang erinnert er mich nun auch etwas an den Glenglassaugh 30y mit seiner ganz feinen Cognac-Süße. Nur dass der junge Tamdhu halt noch ein bissl mehr Power hat.
Fazit: Spontan glatte 91.5 Punkte. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist erstklassig. Wer etwa den Aberlour A'Bunadh mag, wird den Tamdhu lieben -- vorausgesetzt, man mag Süße, Sherry, Honig, Eleganz. Ich geb's zu, das war Liebe auf den ersten Blick.
Jetzt verstehe ich auch, was die Whisky-Aficionados des formidablen Wiener Potstill gemeint haben, als sie schrieben: "Tamdhu Abfüllungen weisen viele Merkmale der traditionellen Sherry-cask-Malts der 60er und 70er Jahre mit nicht zu dominanter Sherrynote auf. Das Sherry cask ist auch im Tamdhu Single Batch II optimal eingebunden und dieser perfekte Malt erinnert an alte Macallans."
Aus dem Rotweinglas ist der Speysider nochmal großartiger und das ergibt 93.5 Punkte. Ein wunderbarer Malt zu einem wunderbaren Preis.
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