Now Drinking 2019

dRambo · 3. Oktober 2019 um 23:54

Imperial 1979 CA WID:35980

recht jung und doch so reif - delikate Aromen die in ihrer Ausprägung und Qualität sofort auf späte 70er schließen lassen - hat einen Hauch von Taliskergenen aus dieser Epoche - sehr schönes Fass

Nose
90
grüne Äpfel, Limette, Minze, Streusselteig, kristalline Zitrusaromen, gelbe Frucht, Kompott mit viel Honig, Lakritz, Süßholz, Baumsaft, Vanille, Fiederblüten, Hollunderblüten - zarter extrem zurückhaltender Rauch, Röstaromen, flambierter Zucker

superclean, beim Nase tief ins Glase stecken - analytisch sticht er manchmal ganz leicht - der sonstige Eindruck ist sehr reif - schön rund - lebendig - lecker
Taste
88
Zitruszesten, gelbe Früchte, Vanille, Zimt - feine Peatnote - bezogen auf den Peat wirkt er wie 25yo - zartes Prickeln, lebendig, kristalline Zitrone, sehr cremig, flambierte Eichenscheiben, gebackener Pudding
Finish
88
lang und cremig mit eingekochtem Birkenwasser, Vanillepudding mit Birnen - sehr lang - pulsierend, ein Hauch von Rauch mit vielen Kräutern und Aromen grüner Laubbaumzweigrinde, Lakritz, Minze, Ingwer, Pfeffer

Smiler · 4. Oktober 2019 um 00:11

Es ist mal wieder Battletag ...

dRambo · 4. Oktober 2019 um 00:31

Speyburn 1975 Clan Cask WID:41085

sehr wahrscheinlich der beste Speyburn den ich je im Glas haben werde. Traumstoff ohne Fehler mit beeindruckender Intensität - wobei die Nase so gut ist - das er zum Trinken eigentlich viel zu schade ist - wegatmen

Nose
95
startet muffig, erdig und sauer , wird butteriger, öliger, wachsig

nach 15min und mit viel Handwärme öffnet er sich - wunderschöner alter dunkler Refillsherry, rote Beeren, alte Eiche, Möbelpolitur, Schwarzkirschen, Minze, etwas Liebstöckel, Orange, Schokolade, Jasmin und Orangenblüten, Leder und Tabak, ein Hauch von Peat - sehr voll, sehr rund, edel, sehr tief und komplex
Taste
93
perfekter vollmundiger dunkler Sherrymalt, dunkle Früchte, weihnachtliche Gewürze, super Textur - sehr gut kaubar, sehr schöne Bitterstoffe, leicht trocken, dicht und perfekt gereift
Finish
93
sehr lang - Frucht, Gewürze und Schokolade - alles was man sich von einem alten Sherry Malt nur wünschen kann

Gaspode · 4. Oktober 2019 um 01:50

Heute Abend hatte ich Zeit und Muße, mich mit zwei alten Speysidern zu beschäftigen. Vielen Dank @WhiskyJan für die Samples!

Speyside 1988 - 2017, LEG, Hogshead #403, 49,7% (WID 107489)

Geruch

90 90

Süß, etwas scharf, zunächst eine leichte Lösemittelnote, dann überreife Äpfel und süße Trauben. Recht würzig, Harz, etwas Wachs. Später werden die Früchte gelber und noch süßer - Pfirsich, Melone, ein wenig Vanille.
Geschmack

87 87

Kräftig, aber auch scharf und prickelnd, dann süßer und cremiger werdend, gelbe Frucht, Kakao, Milchkaffee, verliert dann etwas an Volumen, der Mund ist mit leicht bitteren Eichennoten ausgekleidet.
Abgang

86 86

Der Abgang ist mittellang, immer noch etwas prickelnd, cremiger Milchkaffee, süß-sauer, würzig, aber irgendwie unspektakulär.

Fazit: Ein angenehmer Speysider, der etwas Geduld braucht und dann - besonders der Nase - auch einiges bietet. Nur die alkoholische Schärfe finde ich nach 29 Jahren Reifung etwas unpassend - das Fass schien schon etwas inaktiv zu sein. Sehr gut (88P)

Speyside 1988 - 2019, LEG, Sherry Butt #15A/105, 53,7% (WID 136050)

Geruch

85 85

Als erstes habe ich mal kräftigen Schwefel in der Nase. Ich lasse ihn also erstmal ca. 30 Minuten stehen.
Danach lösen den Schwefel schwere und süße Sherrynoten ab. Rosinen, Gebäck, feuchte Erde, gesägtes Eichenholz, etwas Leder. Der Alkohol ist gut eingebunden.
Mit Wasser, nach weiteren 30 Minuten: Der Schwefel ist so gut wie weg, ebenso der Alkohol. Der Whisky ist rund und geschmeidig, so gefällt er mir. Rote Beeren, Waldhonig, feuchtes Laub im Wald, dahinter etwas Malz, Krokant und Rohrzucker.
Geschmack

89 89

Würziger dunkler Sherry, dann ein sehr kräftiger Antritt, Pfeffer, scharf, die hohe Alkoholstärke macht sich bemerkbar. Kurz etwas Schießpulver, Kakao, cremiger Milchkaffee.
Mit Wasser: Kaum zahmer, Rumrosinen, Waldhonig, Krokant, gebrannte Mandeln, mehr Schokolade, mehr Kaffee, Eichennoten, würzig, Waldboden, insgesamt ausdrucksstärker, süßer und aromatischer.
Abgang

90 90

Wunderbar lang und ausdrucksstark. Kakao und intensive Schokolade, milder Kaffee, dezente Holzwürze, Nüsse, sehr cremig. Für mich die stärkste Seite dieses Whiskys

Fazit: Ich bin sehr überrascht, dass ich in den bisherigen Notes kaum Hinweise auf den Schwefel finde, den ich in der Nase habe. Leider empfinde ich diesen als Fehlnote. Ansonsten hätte das für mich eine wirklich schöne, reife Sherryfass-Abfüllung sein können. Schade! Dank Geschmack und Abgang aber auch noch sehr gut mit 88P.

dRambo · 4. Oktober 2019 um 01:58

@Gaspode ich habe die Erfahrung gemacht - das höhere Luftfeuchte und tiefer Luftdruck Schwefelnasen verstärken - Menschen die ihn im Sommer hatten, können durchaus weniger Schwefel wahrgenommen haben

Gaspode · 4. Oktober 2019 um 02:05

dRambo schrieb:

@Gaspode ich habe die Erfahrung gemacht - das höhere Luftfeuchte und tiefer Luftdruck Schwefelnasen verstärken - Menschen die ihn im Sommer hatten, können durchaus weniger Schwefel wahrgenommen haben

@dRambo Danke für den Tipp! Ich habe noch etwas von dem Sample. Werde das noch mal an einem sonnigen Wintertag probieren.

Mika · 4. Oktober 2019 um 13:19

Glentauchers 2007/2017 10Years Single Cask Collection (SCC) 1st Fill Sherry 55,0% WID: 107380

Nose:
kräftiger Sherry, dunkles Leder, Tabak, Backkakao, nussig, Kolanuss, süßes Malz, Vanillezucker, sehr dichte Aromen

Taste:
kräftige 55% Alkohol, Espresso, Bitterschokolade, Pflaumen, Rosinen, geröstetes Malz/Holznoten

Finish:
Süße, dunkle Schokolade, Eiche - etwas Bitterkeit, trocken

Im Geruch gute Aromen, allerdings zu kompakt und verschlossen. 1st Fill Sherry, aber zu einseitig, zu wenig Profil. Kräftiger Antritt mit 55%, Wasser hilft ungemein, auch um die Geschmäcker zu befreien. Im Abgang schöne Noten, leider etwas flach und einfach.

85P
(84/87/85)

Hatte den Malt schon mal jm. hier? In der Base stehen teils steile Bewertungen!