Neisson

Die Rumbrennerei wurde 1932 von den Brüdern Neisson auf dem Thieubert Anwesen im Ort Le Carbet auf der Insel Martinique gegründet. Das Logo von Neisson, ein Handelsschiff, spielt auf die Anfänge der Familie als Kaufleute an.

Informationen über die Brennerei
4 Flaschen
Martinique, Karibik
-61.175919 14.700250
Geöffnet
1932
Adrien Neisson, Jean Neisson
https://neisson.com/
Durchschnittliche Geschmacksbewertungen Geschmacksbewertungen
Berechnet aus 20 Beschreibungen
i
Aroma
Süße:
Vanille:
Süße:
Vanille:
Sherry:
Honig:
Gewürze:
Getrocknete Früchte:
Zitrus:
Honig:
Gewürze:
Getrocknete Früchte:
Zitrus:
Geschmack
Süße:
Süße:
Früchte:
Karamell:
Gewürze:
Eiche:
Nüsse:
Schokolade:
Vanille:
Tropische Früchte:
Karamell:
Gewürze:
Eiche:
Nüsse:
Schokolade:
Vanille:
Tropische Früchte:
Abgang
Nüsse:
Öl:
Öl:
Beschreibung der Brennerei

Der Rum

Der Rhum Agricole der Destillerie Neisson trägt wie viele andere auf Martinique seit 1996 das AOC-Label. Neben der Verwendung von reinem Zuckerrohrsaft, anstatt Melasse, müssen hier strenge Regularien eingehalten werden.

Neisson bietet ein breitgefächertes Angebot von weißen und braunen Rums, sowie Cuvées. Bei den in Holzfässern gelagerten braunen Rums wird unterschieden zwischen altem Rum (VO) und sehr altem Rum (XO). Dazu ist die Brennerei seit 2017 Bio-zertifiziert und produziert seitdem auch entsprechenden Rum, wie den Neisson Rhum Vieux Bio.

Die Produktion

Nachhaltige Landwirtschaft wird bei Neisson großgeschrieben. So wurde das Zuckerrohr hier nie abgebrannt, sondern schon immer grün geschnitten. Gedüngt wird überwiegend mit Bagasse und Vinasse, den Rückständen aus der Produktion. Den bei der Verbrennung der Bagasse entstehenden Dampf nutzt die Destillerie zudem für die Destillation.

Im Jahr 2012 beginnt die Brennerei mit der Umstellung auf biologische Landwirtschaft.

Die Destillation

Neisson destilliert den fermentierten Zuckerrohrsaft auf einer 1952 gefertigten, kupfernen Savalle-Kolonne. Diese Säulen-Destillationskolonne, die von Jean Neisson immer wieder verbessert wurde, wird zu zweidrittel befüllt, wobei sich der Zuckerrohrsaft auf den verschiedenen Böden verteilt, mit dem heißen Dampf von unten vermischt und nach oben steigt. Bei diesem Prozess trennt sich der Alkohol allmählich aus der Flüssigkeit heraus und man erhält schließlich weißen Rum mit ca. 76% Vol.

Das Zuckerrohr

Die Rumbrennerei Neisson verwendet ausschließlich Zuckerrohr, das von den eigenen 45 Hektar großen Zuckerrohrfelder geerntet wird. Das Terroir ist geprägt vom sandigen Bimsstein des Vulkans Montagne Pelée. Neben Zuckerrohr, das zwischen den Monaten Februar und Juni geerntet wird, baut Neisson unter anderem auch Mangos an. Die Ernte erfolgt meist mithilfe von Mähdreschern, die pro Stunde ca. 30 Tonnen bereits in Stücke geschnittenes Zuckerrohr produzieren können und nur bei schönem, heißen Wetter, da der Zuckergehalt dann am höchsten ist. Zum Vergleich: ein Mensch würde bei einer Arbeitszeit von sieben Stunden nur etwa eine Tonne schaffen. Manuell wird daher nur noch an schwer zugänglichen Stellen, wie z.B. Berghängen geerntet. Gemäß den AOC-Richtlinien muss das Zuckerrohr noch am gleichen Tag weiterverarbeitet werden.

Neisson verzichtet auf den Einsatz von Pestiziden. Wenn man, wie bei dieser Destillerie, viele Vögel über den Zuckerrohrplantagen auf der Suche nach Insekten sieht, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass nicht gespritzt wird.

Das Pressen

Bevor das außen sehr harte Zuckerrohr in die Presse kommt, muss es zerkleinert werden. Im Häcksler werden die 30 Zentimeter langen Stücke zu einem Fasergemisch verarbeitet, das in die hydraulische Presse gegeben wird. Der frische Zuckerrohrsaft aus der ersten Pressung hat die beste Qualität und kann direkt weiterverwendet werden. Die übrig gebliebenen Fasern sind sehr trocken, enthalten aber immer noch kristallinen Zucker. Deshalb werden die Fasern nochmals mit recyceltem Zuckerrohrwasser vermischt und ein zweites Mal gepresst. Die dritte Pressstufe bringt nur noch eine geringe Ausbeute. Hier wird aber das Zuckerrohrwasser gewonnen, das in der zweiten Stufe zum Einsatz kommt. Zuletzt wird der extrahierte Zuckerrohrsaft gefiltert, um letzte Pflanzenreste zu entfernen und reinen Saft zu erhalten. Dieser Schritt ist vergleichbar mit dem Läuterungsprozess in der Mash Tun.

Da der Zuckergehalt im frischen Zuckerrohrsaft noch zu hoch ist, erfolgt eine Reduktion, bei der das Ganze noch mit Wasser angemischt wird, bevor es zur Fermentation weitergeht.

Die Fermentation

Der auf 7 bis 8 Prozent Zuckergehalt reduzierte Saft wird zunächst in Abkühltanks vorgekühlt. In rostfreien Fermentationstanks aus Stahl mit einem Fassungsvermögen von je 20.000 Litern durchläuft der Zuckerrohrsaft eine sehr lange Fermentationszeit von 72 bis 120 Stunden. Ähnlich wie beim Whisky entstehen dabei fruchtige Aromen.

Neisson verwendet eine Trockenhefe, die aus dem eigenen Zuckerrohr stammt und so den Bezug zum Terroir verstärkt. Die Entwicklung dieser speziellen Hefe erfolgt in Zusammenarbeit mit einem französischen Labor.

Die Lagerung

Neisson ist eine der kleinsten Rumbrennereien auf Martinique und besitzt drei Lagerhäuser, in denen ca. 850 Fässer gelagert werden können.

Nach der Destillation wird ein Teil der Rums durch Hinzufügen von Wasser noch etwas reduziert und in großen Stahltanks zwischen 6 Wochen und einem Jahr gelagert. Der Rest kommt zur Reifung ins Fass und wird zu braunem Rum. Neisson verwendet hauptsächlich Fässer aus amerikanischer Weißeiche und französischer Eiche. Es sind aber auch einige wenige Fässer aus teurem Mizunara-Holz zu finden. Dank des tropischen Klimas erfolgt die Reifung auf Martinique schneller als in Europa. Ein 6-jähriger karibischer Rum aus Martinique entspricht daher in etwa einem 12- bis 15-jährigen schottischen Whisky.

Die Geschichte

Die Geschichte der Brennerei Neisson beginnt 1931 mit dem Kauf des 20 Hektar großen Anwesens Thieubert in Le Carbet durch Adrien Neisson. Der Kaufmann aus Saint-Pierre beginnt dort mit dem Anbau von Zuckerrohr für die Rumherstellung. Um mehr über den Produktionsprozess zu lernen, schickt Adrien seinen jüngeren Bruder Jean Hildevert-Pamphile zum Studium an die École Supérieure de Chimie in Paris. Jedes Jahr zur Erntezeit kehrt Jean allerdings nach Le Carbet zurück. Im Jahr 1932 wird die Destillerie Neisson offiziell eröffnet.

Die Brennerei ist auch heute noch in Familienhand. 1995 übergibt Jean die Geschäfte an seinen Enkel Grégory Vernant, der von seiner Mutter Claudine Neisson Vernant unterstützt wird.

Das Besucherzentrum

Die Brennerei Neisson bietet sowohl freie Besichtigungen als auch geführte Touren mit Verkostung an.

Besucherinformationen

Brennereiadresse:

Distillerie Neisson
Domaine Thieubert, Le Coin
Le Carbet 97221
Martinique
Tel: +596 596 780370

Erfahrungen und Tipps

Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen feinen Geistern. Schreiben Sie über Besuche bei dieser Brennerei, Touren, die Anreise oder Ihre persönliche Meinung.

Maximal 2000 Zeichen erlaubt, überschüssige Zeichen werden nicht mitgespeichert!
Bisher sind keine Kommentare zu dieser Brennerei abgegeben worden.