Wie bewertet ihr denn eure Whiskys? 100-Punkte-System? Punkte überhaupt?

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  • Ciro User Ciro Dabei seit: 28.05.2013Beiträge: 1,729Bewertungen: 229
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    Ich schließe mich iDad an. Das 100er-System funktioniert für mich auch am besten, auch wenn dann die meisten Whiskys zw. 82 und 90 Punkten landen; allerdings bin ich dazu übergegangen, den 80er Bereich noch mit einer Nachkommastelle zu versehen.
    Das 10er-System wäre dann das gleiche ... mit 2 Nachkommastellen, ansonsten zu grob; 5er- bzw. 6er-Systeme sind mir auch zu grob.
    (Beim 5-Sterne-System landen bei mir 95% aller Whiskys bei 3* und 4*)

    JM2C

  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    Das schwierige an einem System ist ja, dass sich die Grundlagen durchaus verschieben können - so z.B. momentan bei mir.

    Früher habe ich Whiskys wie den Aberlour 12 oder White Oak recht hoch bewertet. Seit ich nun auch Raucher trinken und damit erst mal die Tiefen der möglichen Komplexität kennengelernt habe, haben diese "Einsteigerwhiskys" für mich weniger Reiz. Sie schmecken noch immer gut, aber ich scheine mehr von einem Whiskys zu erwarten als nur guten Geschmack - ich hoffe, ihr versteht was ich sagen will.

    War für mich früher z.B. der Aberlour 12 eine Referenz an der sich andere Whiskys orientierten (z.B. der Balvenie 12 deutlich drunter oder der Aberlour drüber, der Dalmore KAIII deutlich drüber, ist es jetzt z.B. der Talisker 10. Der ist obwohl ein "Einsteigerwhisky) deutlich komplexer als der Aberlour 12 und das Ranking orientiert sich jetzt plötzlich nicht mehr nur am puren Geschmack.

    Ist jetzt schwer zu erklären, aber Fazit ist: Die Raucher finde ich allesamt momentan spannend, die Nichtraucher müssen schon eine Ladung Komplexität mitbringen um bei mir eine Reaktion auszulösen.

    Ich hoffe das neutralisiert sich bald mal wieder und ist jetzt nur der "neuen" Spannung geschuldet.

    Ist aber einer der Gründe warum ich nur noch unterscheide in Schmeckt - haben will, schmeckt - brauche ich aber nicht und schmeckt nicht

  • Gloin User Gloin Dabei seit: 04.01.2012Beiträge: 5,816Bewertungen: 20
    , letzte Änderung 7. Juli 2016 um 08:16
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    Ich gebe Wolfgang vollkommen recht. Es stellt sich immer die Frage nach der Referenz.

    Derzeit nutze ich auch das 100 Punkte System, aber so richtig glücklich bin ich damit nicht. So musste ich schon mehrfach umsortieren, da es nicht mehr gepasst hat. So fand ich z.B. früher mal den a'bunadh als absoluten Überwhisky. Der gefällt mir immer noch sehr gut, aber ich weiß, dass es auch viele bessere gibt. Also musste ich ihn abstufen. Daraus folgte eine Kettenreaktion an Abstufungen anderer Whiskys, die sich am a'bunadh gemessen haben.

    Mittlerweile habe ich soviele Whiskys probiert, dass Abstufungen nicht mehr vorkommen. Auch habe ich noch Luft nach oben. Die bisher höchste Wertung liegt bei mir bei 94 Punkten. Trotzdem gefällt es mir irgendwie nicht.

    Das von Quinn vorgeschlagene 6er System scheint mir sehr gut. Ich werde mal versuchen, meine bisher bewerteten Whiskys in das System zu bringen und schaue mal, was dabei rauskommt. Wenn das klappt und Sinn ergibt, könnte ich mir vorstellen, das zu übernehmen.

    Ich bewerte übrigens nicht jeden Whisky, den ich trinke, sondern nur die, von denen ich eine ganze Flasche habe. Dabei kommt es oft vor, dass sich die Bewertung beim Leeren der Flasche (nicht auf einmal 8) ) nochmal verändert, meistens ins Positive, wenn ich den Whisky besser zu schätzen gelernt habe. Edit: das stimmt schon lange nicht mehr. Ich bewerte mittlerweile jeden Whisky, den ich in Ruhe Zuhause verkosten kann. In meine Datenbank kommen aber nur ganze Flaschen. Die wirklich herausragenden Proben kann ich mir auch ohne Datenbank merken.
    Edit2: stimmt auch nicht mehr.

  • Quin User Quin Dabei seit: 25.05.2013Beiträge: 4,061Bewertungen: 0
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    Ich denke das man mit jedem System -egal wie pefekt- hin und herschieben muss. Dafür verändert sich einfach zu viel mit der Zeit. Und beim ersten Mal ist fast immer eine gewisse Euphorie mit dabei die sich auch fast nicht abstellen lässt. Es ist einfach etwa neues und damit spannender als wenn man es nochmals trinkt. Andersrum ist es nicht zu vermeiden dass man zB am Anfang die Komplexität nicht richtig wahrnehmen kann und deshalb beim zweiten mal höher Bewertet. Das lässt sich einfach nicht abstellen. Dazu kommen noch die "üblichen Verdächtigen" wie Stimmung usw.

    "Ciro" schrieb:
    Ich schließe mich iDad an. Das 100er-System funktioniert für mich auch am besten, auch wenn dann die meisten Whiskys zw. 82 und 90 Punkten landen; allerdings bin ich dazu übergegangen, den 80er Bereich noch mit einer Nachkommastelle zu versehen.
    Das 10er-System wäre dann das gleiche ... mit 2 Nachkommastellen, ansonsten zu grob; 5er- bzw. 6er-Systeme sind mir auch zu grob.
    (Beim 5-Sterne-System landen bei mir 95% aller Whiskys bei 3* und 4*)

    JM2C


    Ich verstehe deine Kritik, aber was liegt deiner Meinung zwischen "Durchschnitt" und "hebt sich etwas von der masse ab"? Versteh mich nicht falsch, wenn ich da jetzt eine plausible Kategorie zwischensetzen kann, dann mache ich das natürlich. Ich bin wie gesagt selbst noch auf der Suche nach dem besten System.

    Wie man sieht kommen viele selbst mit dem 100er System nicht zurecht weil es noch zu wenig Abstufungen hat. Wenn man sagt das es keine zwei gleichen Whiskies gibt, dann braucht man gewiss so viele Punkte wie man Whiskies getrunken hat. Anders ist das ja gar nicht möglich. Wenne s danach geht, dann sollte man alle in der Reihenfolge untereinanderschreiben und dann die Zahlen anpassen. Das wäre leichter als wegen jedem neuen alles andere zu verschieben und damit dann auch nicht so richtig zufrieden zu sein.

    Ich denke man muss halt sehr "diszipliniert" vorgehen und ehrlich mit sich selbst sein. Außer im Durchschnitt wird es nur wenige geben die wirklich gleich sind. Aber man muss sich dann fragen ob es nicht sein kann, dass 2 Whiskies gleich gut aber eben "anders" sind. Es kann doch zB ein reiner Sherry auf seine Weise genau so gut sein wie ein reiner Raucher. Nur eben anders.

    Deswegen finde ich es so wichtig das man nicht nur Zahlen hat, sondern auch eine Definition. So kann man lesen und sich dann festlegen "ja, er ist besser als durchschnitt; nein, ihm fehlt mehr als nur das i-tüpfelchen; ja, er hat ein gewisses Etwas - Peng Kategorie 3".

    Droggelbecher gefällt das
  • Unbekannt Dabei seit: -Bewertungen:
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    Ich habe leider noch kein passendes System gefunden. In der Tat gibt das 5*System hier in der Flaschendatenbank nicht viel her. Bei Whiskybase bin ich damit noch nicht angekommen und ein 100 Punkte System ist mir schlichtweg zu groß. Ich habe schon Schwierigkeiten die Notes zeitnah und richtig einzuordnen. Nee, da bin ich noch zu sehr mit mir und der Entdeckung beschäftigt. Mein Hirn hat da eine positive und negative TOP TEN und da fliegen von Zeit zu Zeit welche raus und es kommen neue rein. That´it!

  • david_friedrich User david_friedrich Dabei seit: 04.01.2013Beiträge: 318Bewertungen: 0
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    5 Punkte Skala mit 0,5 Zwischenschritten.
    0 - wäh
    5 - göttlich

    Das reicht mir komplett um einen Whisky grob einzuordnen. Gibt es etwas besonderes zu vermerken mache ich mir noch differenziertere Notizen zu dem Whisky. Das ist für mich aussagekräftiger als wenn ich nach 2 Jahren in mein Notizbuch schaue und dann sehe "Aha der Nectar d'or hat mir 79 Punkte gut geschmeckt und der Quinta Ruban hat 77 Punkte erreicht.".

    WANTED: aktuell nichts
  • semperfidelis User Dabei seit: 05.12.2012Beiträge: 233Flaschensammlung:SchatzkammerBewertungen: 0
    , letzte Änderung 6. Februar 2014 um 14:49
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    "Stefan.Sch" schrieb:
    Ich nutze das 4x25-System der Whiskybase. Also 25 Punkte für Nase, Geschmack, Abgang und Balance.


    Das halte ich überhaupt nicht für sinnvoll. Wenn z.B. Nase, Geschmack und Balance jeweils 25 kriegt, jedoch der Abgang derart widerlich ist, dass er 0 kriegt, dann ist das ein faktisch ungenießbarer Whisky. Er erhält in deinem System aber 75 Punkte. Zugegeben: Unwahrscheinlich. Ich will einfach nur darauf hinaus, dass man die einzelnen Kategorien nicht so einfach zusammen addieren kann.

    Ich finde man kann nur bewerten welchen Genuß das Gesamterlebnis einem bereitet hat.

    Eule gefällt das
  • semperfidelis User Dabei seit: 05.12.2012Beiträge: 233Flaschensammlung:SchatzkammerBewertungen: 0
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    "Gloin" schrieb:
    Derzeit nutze ich auch das 100 Punkte System, aber so richtig glücklich bin ich damit nicht. So musste ich schon mehrfach umsortieren, da es nicht mehr gepasst hat. So fand ich z.B. früher mal den a'bunadh als absoluten Überwhisky. Der gefällt mir immer noch sehr gut, aber ich weiß, dass es auch viele bessere gibt. Also musste ich ihn abstufen. Daraus folgte eine Kettenreaktion an Abstufungen anderer Whiskys, die sich am a'bunadh gemessen haben.

    Was hat das mit dem Bewertungssystem zu tun? Es ist doch völlig normal, dass man mit der Zeit seinen Horizont erweitert und sich daraus ganz andere Perspektiven ergeben die alte Bewertungen über Board werfen. Egal welches System du verwendet hättest - das Problem hättest du mit jedem System gehabt.

  • TaBoNi User TaBoNi Dabei seit: 11.06.2013Beiträge: 160Bewertungen: 0
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    Wie einige hier schon beschrieben haben, wechselt das Bewertungssystem von Whisky von Zeit zu Zeit und wohl auch nach Erfahrungsstand. Das 100 Punktesystem erschließt sich mir hierbei auch nicht, gibt es doch <80 oder spätestens <70 relativ wenige Whiskies. Der 100. Also bewegen wir uns realistisch gesehen auf der Base zwischen 75-95. Da würde ich auch ein Punktesystem 1-10 oder nach ganzen Schulnoten 1-6 präferieren. Allgemeines Problem bei den Bewertungen ist ja auch dass sich der persönliche Geschmack verändert und entwickelt und ganz einfach auch abhängig von Situation, Befinden und Tagesform ist. Eine solche Situationsbeschreibung des Tages hinzuzunehmen macht meiner Meinung nach also auch Sinn.
    Allerdings habe ich bisher meine Whiskies in dem Sinne nicht bewertet und momentan beschränkt sich meine "Bewertung" auf
    1. Flasche nachkaufen
    2. Flasche nicht nachkaufen
    um von einem leckeren Tropfen in einigen Monaten oder Jahren auch noch was zu haben. Dazu schaffe ich es bisher ganz gut ohne Notizen, Brennereien persönlich etwas einzuordnen. Allerdings hab ich in meinen 5 Jahren Whiskygenuss natürlich noch nicht viele Brennereien mit vielen Vertretern durchprobiert.
    Lange Rede kurzer Sinn: Ich bin gespannt, wie sich mein Bewertungssinn entwickelt. :mrgreen:

    TaBoNi´s Whiskybar Aktuelle FT: Abgeschlossene FTs: 01, 02, 03, 04, 05, 06, 07, 08, 09, 10, 11, 12, 13

  • niggy1813 User niggy1813 Dabei seit: 15.01.2013Beiträge: 996Bewertungen: 86
    , letzte Änderung 6. Februar 2014 um 15:58
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    Ein 100 Punkte-System ist aus meiner Sicht auch nicht sinnvoll, auf Grund der Abhängigkeit von Tagesform, Tageszeit, was man vorher gegessen/getrunken hat etc. Mal gibt man den Whisky x Punkte, den nächsten Tag bspw. x-3 oder x+3 Punkte. Und schon kommt für mich wieder die Frage, was macht einen Whisky A mit x+2 Punkten besser, als einen Whisky B mit x-1 Punkt?

    Eine Einteilung von 1-5 oder 0-10 oder wie die Bewertung von Quin würde diese Schwankungen ausgleichen.

    Tante Edith sagt: Im Endeffekt muss jeder für sich das passende System finden, was ihn am meisten zusagt. Eine richtige Lösung gibt es hier meiner Meinung nach einfach nicht.

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    Adventskalender: 2014

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