[abgeschlossen] Glasteilung TWS Glas

Mexximal · 19. August 2015 um 18:50

Gestern Abend habe ich mir ein bisschen Zeit genommen um das Glas zu testen und zu vergleichen. Meine Ergebnisse habe ich ebenfalls hier veröffentlicht. Viel Spaß beim Lesen und Vergleichen mit euren eigenen Eindrücken.

Jetzt da ich mein Soll erfüllt habe kann ich mir ganz entspannt noch drei von den Wichteln vornehmen. Ich habe schon was im Auge. Und ich glaube die Blinde Kuh wird bei mir aussteigen. Habe so ein Blindverkosten selbst noch nie gemacht und bin ganz gespannt darauf ob überhaupt was mit den offiziellen Notes übereinstimmen wird :wink:

Meine Tastingnotes werde ich hier posten.

Schönen Abend noch!

Tom_R · 19. August 2015 um 22:29

Guten Abend! Schöner Beitrag und abwechslungsreiche Glasauswahl. Bin schon auf das Ergebnis deiner blinden Verkostung gespannt.

Mexximal · 23. August 2015 um 20:04

"Tom_R" schrieb:
Bin schon auf das Ergebnis deiner blinden Verkostung gespannt.

Heute Abend war es endlich soweit, ich hab mir die blinde Kuh vorgenommen :smile:

Hier meine Notes:

Arom: Im ersten Moment frisch und prickelnd in der Nase. Dann eine Idee von Apfel, leicht fruchtig. Aber nicht sehr kräftiges Aroma, hält sich etwas zurück. Ich tippe mal auf ausschließlich Ex-Bourbon-Fass. Kein Rauch.

Geschmack: Auch hier sehr spritzig auf der Zungenspitze, nicht süß im ersten Moment, wird etwas süßer, Vanille und Karamell, leichte Schärfe, fruchtige Noten von Apfel oder ähnliches, aber auch nicht sehr vielschichtig.

Abgang: Beim Schlucken eine leichte würzige Explosion, nicht sehr lang, sowas kenne ich aber eher von Sherryfassgereiften, vielleicht ist doch was dabei? Es geht aber nicht lang, dann ist nur noch eine leichte Bitterkeit auf der Zunge, wird immer trockener.

Soweit zu meinem ersten Versuch einer Blindverkostung :redface: Kann leider nicht raten was es war, da ich noch nicht so weit rumgekommen bin. Würde aber sagen, dass er noch nicht so alt war und auch nicht so hochwertig. Schon lecker aber einfach ein guter Standardwhisky.

Savi bitte kläre uns auf :smile:

Savi · 24. August 2015 um 11:27

"Mexximal" schrieb:
Heute Abend war es endlich soweit, ich hab mir die blinde Kuh vorgenommen :smile:

....

Soweit zu meinem ersten Versuch einer Blindverkostung :redface:

Kann leider nicht raten was es war, da ich noch nicht so weit rumgekommen bin. Würde aber sagen, dass er noch nicht so alt war und auch nicht so hochwertig. Schon lecker aber einfach ein guter Standardwhisky.

Savi bitte kläre uns auf :smile:

Schöne Notes und auch mit deinem vorsichtig gefassten Tipp liegst du recht gut.
In der Tat ist es ein Standardwhisky, aber nicht das jüngste Alter, sonder eher mittleren Alters für einen Scotch.
Er wirkt auch auf mich nicht besonders kräftig, wo sollte das bei leider nur 40% auch her kommen.
Es ist der Glen Moray 16 Jahre.
Der reifte zwar in Ex-Bourbon und Ex-Sherry Fässern, aber der Sherry Einfluss hält sich in der Tat sehr stark in Grenzen.
Der Glen Moray 16 Jahre ist ein Geheimtipp von mir, da er wirklich preiswert für sein Alter ist und ich den besonders wegen seines leichten Lakritz Geschmacks schätze. Ein Aroma das man leider nicht allzu oft bei günstigem Whisky findet.

Mexximal · 24. August 2015 um 13:13

"Savi" schrieb:

"Mexximal" schrieb:
Heute Abend war es endlich soweit, ich hab mir die blinde Kuh vorgenommen :smile:

....

Soweit zu meinem ersten Versuch einer Blindverkostung :redface:

Kann leider nicht raten was es war, da ich noch nicht so weit rumgekommen bin. Würde aber sagen, dass er noch nicht so alt war und auch nicht so hochwertig. Schon lecker aber einfach ein guter Standardwhisky.

Savi bitte kläre uns auf :smile:

Schöne Notes und auch mit deinem vorsichtig gefassten Tipp liegst du recht gut.
In der Tat ist es ein Standardwhisky, aber nicht das jüngste Alter, sonder eher mittleren Alters für einen Scotch.
Er wirkt auch auf mich nicht besonders kräftig, wo sollte das bei leider nur 40% auch her kommen.
Es ist der Glen Moray 16 Jahre.
Der reifte zwar in Ex-Bourbon und Ex-Sherry Fässern, aber der Sherry Einfluss hält sich in der Tat sehr stark in Grenzen.
Der Glen Moray 16 Jahre ist ein Geheimtipp von mir, da er wirklich preiswert für sein Alter ist und ich den besonders wegen seines leichten Lakritz Geschmacks schätze. Ein Aroma das man leider nicht allzu oft bei günstigem Whisky findet.

Puh da bin ich ja doch nicht so weit daneben gelegen :smile: Lakritze ist mir nicht aufgefallen. Aber ich hab ja noch ein Schlückchen übrig. Werde da nochmal genau "hinschmecken" :wink:

Gestern abend hatte ich mir noch zwei andere ausgesucht, die Notes folgen noch.

Mittlerweile ist das Paket wieder neu gefüllt und auch die blinde Kuh habe ich durch eine neue ersetzt :biggrin:

Wenn alles klappt geht das Glas heute Abend auf die Weiterreise!

Mexximal · 24. August 2015 um 23:53

Einer der Wichtel die bei mir ausgestiegen sind war der Glenlivet 1997 16yo SV 1st fill Sherry Butt 157424 46 % von Tom_R.

Schon beim Schnuppern am Fläschchen bin ich neugierig geworden!

Aroma: Sehr fruchtig und blumig mit vieeel Karamell und Sahnebonbons. Tolles Aroma! Der Alkohol hält sich schön zurück.

Geschmack: Erst kräftig und süß, leicht fruchtig, dann kommt die Eiche hinterher mit toller Würzigkeit.

Abgang: viel Eiche, lang, und er wird bitter und immer bitterer auf der Zunge! Wow sowas habe ich auch noch nie erlebt. Fast schon ein bisschen zu viel für mich. Ein Geschmack als hätte ich einen Apfel gegessen und dabei die Kerne mit zerkaut... :eek:

Ein sehr interessanter Whisky, für mich jedoch etwas zu bitter im Abgang.

Mexximal · 25. August 2015 um 00:01

Irgendwo im Hinterkopf war mir so als hätte den Glen Moray 16 Jahre schon mal probiert. Und tatsächlich, ein Blick in meine Aufschriebe hat folgendes hervorgebracht:

Vor ca. einem halben Jahr bei einem Freund probiert, meine Notes von damals:

Aroma: etwas zurückhaltend, fruchtig, grüne Äpfel, Honig, dann Sherrytöne, Schokolade, Karamell

Geschmack: rund und mild, schöne Würzigkeit der Eiche, Zimt

Abgang: mittel, süß, keine Bitterkeit, schön würzig

Eindruck: leckerer Whisky, die beschriebenen Sherrynoten sind sehr hintergründig, erinnert mich eher an einen guten im Ex-Bourbonfass gereiften Whisky

Ziemlich ähnlich zu meinen aktuellen Notes... ich sehe schon ich muss wohl noch an meinem Geschmacks- und Whisky-Namensgedächtnis arbeiten :wink:

Tom_R · 25. August 2015 um 00:35

"Mexximal" schrieb:
...

Abgang: viel Eiche, lang, und er wird bitter und immer bitterer auf der Zunge! Wow sowas habe ich auch noch nie erlebt. Fast schon ein bisschen zu viel für mich. Ein Geschmack als hätte ich einen Apfel gegessen und dabei die Kerne mit zerkaut... :eek:

Ein sehr interessanter Whisky, für mich jedoch etwas zu bitter im Abgang.

Danke für deine Berichte, es macht Spaß diese zu verfolgen. Deinen geschmacklichen Eindruck teile ich. Wobei ich die Bitterkeit mag. Ich habe noch eine Flasche der aktuellen 18 jährigen Abfüllung von Signatory. Darauf bin ich sehr gespannt. Ich werde sie öffnen, wenn sich die Aktuelle dem Ende neigt und dann nochmal parallel verkosten. Das dauert aber noch...
Ich habe noch eine Flasche Edradour SV, der hat noch mehr Wucht in allen Belangen und dabei nur 10 Jahre auf dem Buckel. Eine echte Sherrybombe. :biggrin:

Savi · 25. August 2015 um 13:31

"Mexximal" schrieb:
Irgendwo im Hinterkopf war mir so als hätte den Glen Moray 16 Jahre schon mal probiert. Und tatsächlich, ein Blick in meine Aufschriebe hat folgendes hervorgebracht:
....
Eindruck: leckerer Whisky, die beschriebenen Sherrynoten sind sehr hintergründig, erinnert mich eher an einen guten im Ex-Bourbonfass gereiften Whisky

Ziemlich ähnlich zu meinen aktuellen Notes... ich sehe schon ich muss wohl noch an meinem Geschmacks- und Whisky-Namensgedächtnis arbeiten :wink:

Im Grunde wird für den Glen Moray wohl auch ein Großteil Ex-Bourbon Fässer verwendet, der Sherryeinfluss hält sich bei ihm wirklich in Grenzen.

Auch dass du die Lakritz nicht geschmeckt hast muss nichts zu bedeuten haben. Man kann letztlich nur Aromen finden die man kennt. Und für mich als Lakritz Fan ist dieser Geschmack doch sehr präsent und wenn er da ist, erkenne ich ihn auch sofort.
Das wird dir gewiss mit anderen Aromen ähnlich gehen, die dann vielleicht für mich nicht so präsent sind.

Deine Notes finde ich sehr gut, du hast scheinbar auch einen guten Zugang zu feineren Aromen. Vielleicht geht es dir da wie mir, für mich ist es zuweilen schwierig die gefundenen Aromen ein zu ordnen.

Wenn man seinen Geschmack schulen will, musst man nicht zuerst möglichst viel Whisky trinken, sondern seine Wahrnehmung trainieren.
Ich schnappe mir beim Einkauf einfach mal Sachen die man bekanntlich immer mal wieder im Whisky findet, aber eigentlich eher selten mal verzehrt, oder eher unbewusst in sich hinein schaufelt, oft eher als ein Bestandteil unter vielen (z.B. Kakao, Trockenfrüchte, Nüsse, Gewürze).
Dann hole ich mir z.B. mal ein paar Datteln, Feigen, hochwertige Schokolade (in der billigen ist zu viel Zucker und Fett drin was den Geschmack verfälscht), also auch mal Zartbitter, Lakritz sowieso (aber nicht die von Haribo die schmeckt nur nach Plastik), probiere Nüsse auch mal ungesalzen (z.B. beim Kuchen/Kekse backen), oder hole mir Studentenfutter und esse den Inhalt eine Sorte nach der anderen, um die einzelnen Nüsse und Trockenfrüchte darin separat zu schmecken. Achte einfach mal darauf, was alles eine Banane ausmacht; das eigentliche bananige Aroma aus sehr vollreifen Früchten was sich auch in Süßkram wieder findet, ist nicht das von der Banane was einem mal im Whisky begegnen kann. Hole gerade jetzt wo es sie fast alle frisch gibt mal alle möglichen Beeren, usw.
Würze mal ganz bewusst den Reis mit nur dem einen, oder anderen Gewürz. Was macht die Nelke denn eigentlich aus, was unterscheidet den Zimt vom Piment, den Kardamon von der Muskatnuss und was ist an der Muskatblüte so anders als beim Anis und Lorbeer.

Ich merke gerade, dass ich wieder ins viel schreiben gerate und versuche mal die Kurve zu kriegen, bevor es so viel wird, dass es niemand mehr liest. :wink:

Trotzdem trifft man immer wieder mal auf ein Aroma, für das man keine Assoziation bekommt, oder das einem beim besten Willen nicht wieder einfallen will. Und dann kommt irgendwer daher und sagt, da habe ich Wachholder drin gefunden und es fällt einem wie Schuppen von den Augen. Aber auch nur, wenn man das Aroma von Wachholder(-beeren) kennt.

Mexximal · 25. August 2015 um 22:52

"Tom_R" schrieb:
Danke für deine Berichte, es macht Spaß diese zu verfolgen. Deinen geschmacklichen Eindruck teile ich. Wobei ich die Bitterkeit mag. Ich habe noch eine Flasche der aktuellen 18 jährigen Abfüllung von Signatory. Darauf bin ich sehr gespannt. Ich werde sie öffnen, wenn sich die Aktuelle dem Ende neigt und dann nochmal parallel verkosten. Das dauert aber noch...
Ich habe noch eine Flasche Edradour SV, der hat noch mehr Wucht in allen Belangen und dabei nur 10 Jahre auf dem Buckel. Eine echte Sherrybombe. :biggrin:

Danke :smile: das freut mich zu hören!

Ist der Edradour SV ähnlich bitter oder einfach nur schön würzig vom Sherry? Falls letzteres hätte ich vielleicht Interesse an einem Sample :smile: