Blindverkostungen - Sinn oder Unsinn

Holzwurm

"Helga" schrieb:
Schön, dass du dir das Blindsample schon vorgenommen hast. Ich hatte in der Base nachgeschaut welchen Whisky du eventuell von meinen offenen Flaschen noch nicht gehabt hast. Dann war ich mir sicher, dass du diesen Whisky noch nicht probiert bzw. die Brennerei noch überhaupt nicht bewertet hattest...

Das war jetzt nach nochmaliger Durchsicht leider nicht so8) Schade, mein Fehler! Du hast diesen Whisky wohl doch schon probiert oder witzigerweise vielleicht genau in der Zwischenzeit probiert. Zu mindestens hast du ihn bewertet. Mich würde interessieren welche Punktzahl du ihm blind geben würdest, dann löse ich sofort. Wenn du das nicht möchtest, löse ich natürlich auch so sofort. Keine Angst, blamieren kannst du dich nicht. Nur interessant wäre es in der Tat. Wie du magst

Edit: Mit deiner Einschätzung liegst du schon nah dran

"Holzwurm" schrieb:
Heute habe ich mir das Blindsample vorgenommen, das Helga mir geschickt hat.
Was bekannt ist: Die Alkoholstärke liegt bei 40%.
Mehr weiß ich nicht.

Dunkelgold fließt der Whisky ins Glas und verströmt sofort einen intensiven Sherryduft.
Nase: Zarte Vanille, Honig, dunkle Früchte, Sherry, Eiche

Geschmack: Sehr sanfter Antritt, süß-cremig, Karamellsüße, leichte Kaffeenoten.

Nachklang: Sirupartige Süße, dunkle Schokolade, Eichenbitterkeit spürbar aber nicht störend.

Lecker. Gefällt mir ausgesprochen gut. Wobei ein paar Prozente mehr ihm wahrscheinlich sehr gut tun würden. Er war für meinen Geschmack an der Grenze zum zu wässrig sein. Aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau.
Das Alter finde ich schwer zu schätzen. Die Eichennote kann auf ein höheres Alter hindeuten. In der Nase und im Mund erinnert mich dieser Whisky jedoch stark an den Macallan Sherry Oak 12y, den ich bisher nur in der 43% Variante probiert habe. Ist das hier vielleicht die 40% Version dieses Whiskys? Der Nachklang des Blinden ist aber etwas eichenlastiger, als ich das in Erinnerung habe. Also spräche das schon mal gegen diese Theorie.

Na gut, dann Butter bei die Fische.
Alter: 12 bis 15 Jahre
Oloroso Sherryfässer
Region: Puuuuh, Speyside, Highlands, alles möglich. Wenn es ein Bunnahabhain ist, könnte sogar Islay mit in der Verlosung sein. Ich kann mich nicht festlegen.

Vielen Dank Helgo für dieses leckere Sample. Es trifft genau meinen Geschmack.
Ich bin gespannt, was sich dahinter verbirgt.

So, gestern Abend gab es die zweite Runde mit Helgos Blindsample.

Die Eindrücke vom ersten Probieren haben sich im Großen und Ganzen bestätigt. Es ist ein Malt, wie ich ihn mag.
Er hat Sherryeinfluss, wenn auch nicht zu dominant, und besitzt eine schöne Süße.
Jedoch fehlt ihm ein bisschen die Kraft und Tiefe. Für meinen Geschmack müsste er nicht so brav sein.
Deshalb sehe ich zwar nach wie vor eine gewisse Ähnlichkeit zum Macallan 12y Sherry Oak, doch dieser Malt scheint eher so etwas wie die kleine, brave, gut erzogene Schwester zu sein.
Ich glaube, diesen Whisky würde ich einem Whiskyeinsteiger empfehlen. Er brennt nicht, ist schön süß und hat keine Ecken und Kanten, an denen man sich stören könnte.

Ein wunderbarer Malt für einen easy-drinking Abend.

Ich gebe 83 Punkte.


OK, jetzt bin ich gespannt.
Wahrscheinlich habe ich grade einen 25 Jahre alten Macallan als easy-drinking Einsteigermalt abgestempelt. 8)

[2stoned]_aKu

@IronChic


Ein Glengoyne, schön

Das kräftige Karamell hatte ich da im 15er OA immer. Für Glengoyne das typische Malz, passt. Die saftigen, süßen, roten Äpfel kenn ich aus dem 18er und etwas überreif aus dem 21er.

Die Menthol-Note war auch sehr sehr schwach, war mir nicht ganz sicher, ob die wirklich drine war.

Im großen und ganzen lag ich aber mit meinen Tipps ganz gut.

[Gelöschter Benutzer]

Sehr schön Holzwurm! Dann können wir ja lösen.

Natürlich ist es kein 25jährigen Macallan. Lt. Base hattest du ja bereits einige Macallans...

Es ist der Weihnachtswhisky schlechthin und doch irgendwie ein toller Malt von einer großen Brennerei:

WID:39761

Hintergrund war ja, dass ich gesehen hatte, dass du offiziell noch gar keinen Fiddich bewertet hattest. Das wollte ich ändern

Dann hatte ich aber beim zweiten Mal gesehen, dass du den 18er mit 79 Punkten bewertest hattest.

Eben nach nochmaliger Durchsicht wieder kein Glenfiddich unter deiner Kategorie "Rates". Irgendwie schnall ich es nicht.

Anyway, ich finde es ist ein solider und schöner Whisky für die Winterzeit. Die neue Small Batch Abfüllung ist nicht so meins. Aber den alten 18er hole ich meistens so um den ersten Advent raus und erfreue mich daran. Die Flasche ist mittlerweile 4 Jahre offen und da hat sich nicht viel verändert. Bei um die 50 € ein Nachkauf, aber das Thema ist vermutlich auch durch... Schade eigentlich!

Danke, dass du den Spaß mitgemacht hast
Wie bereits geschrieben: Blamieren ging eigentlich nicht. Du warst mit deiner Erstprognose ja schon nah dran.

Holzwurm

Das ist interessant, einen Fiddich hätte ich jetzt nicht erwartet.
Wenn ich ihn in der Base aufrufe, werden meine 79 Punkte noch angezeigt. Keine Ahnung, warum dir das Rating mal angezeigt wurde und mal nicht. Technik, die begeistert.

Es ist tatsächlich schon einige Zeit her, das ich ihn probiert habe. Und die 79 Punkte hatte ich notiert, nachdem ich ihn ein einziges mal probiert hatte.
Aber daran sieht mal mal, wie wenig aussagekräftig ein solches Rating ist.
Tagesform, Erwartungshaltung, Stresslevel, Gemütszustand, all das spielt mit hinein, wie mir der Whisky gefällt und wie ich ihn auf einer Punkteskala einordne.
Ein einziger Dram reicht bei weitem nicht aus, um sich ein komplettes Bild von einem Malt zu machen. Für mich zumindest nicht.

Interessant finde ich auch, dass ich mit den blind vergebenen 83 Punkten den Base-Durchschnittsgeschmack genau getroffen habe. Es ist exakt die Punktzahl, die er dort hat. Ich bin halt nur ein Durchschnittstrinker.

Meine damalige Bepunktung habe ich jetzt nach oben korrigiert.

Danke Helgo, das hat Spaß gemacht.

[Gelöschter Benutzer]

Da hast du vollkommen recht, Holzwurm.

Es ist wirklich einerseits tagesformabhängig und dann brauche ich ebenso eine Weile bis ich einen Whisky wirklich bewerten kann. Manchmal reicht da nicht mal eine Flasche aus.

Es kann aber auch vorkommen, dass man vor einem vierteiligen Blindtasting steht und vier mal richtig "tippt". So geschehen

Vielleicht weil man mehrere Abfüllungen gerade vor geraumer Zeit probiert hat oder bestimmte Kandidaten ein sehr spezielles Profil haben und schnell etwas verraten oder vielleicht weil man andere Abfüllungen von der Brennerei hatte bzw. kennt und per Ausschlussverfahren nur noch einige überbleiben. Aber am Ende bleibt es halt "Raten" Nur macht auch das beizeiten sehr viel Spaß!

Auch identische Abfüllungen aus verschiedenen Jahren spielen da eine Rolle.

Stimmt. Exakt 83 wie in der Base. Was sagt es uns? Einfach mal auf den Bauch verlassen8)

Na, dann haben wir beide wieder was gelernt

Oktobull

"Helga" schrieb:
...

Stimmt. Exakt 83 wie in der Base. Was sagt es uns? Einfach mal auf die Leber verlassen8)

Na, dann haben wir beide wieder was gelernt

Musste das ma gerade anpassen

Aber ich stimme dir da voll zu. Bei manchen Whiskys braucht man eine gewisse Zeit um diese (für sich selbst) zu bewerten. Egal ob Blind-Tasting oder nicht. Die Tagesform kommt dann natürlich auch dazu.

Blindverkostungen bleiben für mich aber auch immer eine spannende Sache, die ich gerne mache. Habe noch ein Blindsample von mono zu Hause. Wenn das fällig ist, werd ich das hier mal posten

[Gelöschter Benutzer]

Weiter geht es mit dem "Dankes-Blindsample" von Noface


Farbe: Tiefdunkles Bernstein

Nase: Dunkle Beeren und starker Sherryeinfluss. Ein undefinierbares Aroma dominiert, es könnte nasses Leder mit einer feinen sprittigen Klebernote sein. Leichter Muff macht sich breit. Der Alkohol ist zwar angenehm eingebunden, trotzdem tippe ich auf mindestens 55 - 60 %.

Geschmack: Muffiger Sherry welcher immer süßer wird. Feine Holznoten kommen hinzu. Etwas Grapfruit und eine würzige Holnote dominieren. Es beginnt im Mund zu bizzeln und prickeln. Eine sehr angenehme Süße liegt über allem.

Abgang: Der Abgang beginnt mit süßer Frucht, wird irgendwie "trocken" und würziger. Ein Hauch Schärfe harmoniert mit dem süßen Holz. Wieder leichtes bizzeln undd prickeln. Ganz am Ende entsteht ein fein nussiges Aroma.

Fazit: Sehr süffig und wunderbar süß. Feines würziges Holz, lecker. Gefällt mir super!

Tipp und Auflösung: Ich tippe auf einen 6-9 jährigen Speysider aus einem first fill Sherry Cask oder eher ein Weinfinish mit minimum 55% Alkoholgehalt. Wie ich Noface kenne sicherlich ungefärbt.

Es ist ein WID:20898 - schnell nach geschaut...... Hazelburn 2002/2011 Bourbon/Sauternes Wine Casks Finish mit 55.9 %

Tolles Teil und bis auf die Region war mein Tipp gar nicht so schlecht!

Vielen Dank für das tolle Sample, es macht Appetit auf mehr!

[Gelöschter Benutzer]

Heute kommt das erste Sample des Blinder Raritäten-Wichtel-Shuttles ins Glas.

Sample: "Merkur"

Farbe: Orangenfarben bzw. intensiv bernsteinfarben mit einem leichten rosa Stich schimmert der Whisky im Glas. Cremig und ölig laufen die Tropfen langsam und schwerfällig nach dem Schwenken wieder in Glas zurück.

Nase: Dezenter Rauch mit einer fein torfigen Note schwebt aus dem Glas. Fruchtige Süße vermischt sich mit dem rauchigen Aroma. Leichtes Karamell und Malz kommen hinzu. Der Alkohol ist harmonisch eingebunden und fängt erst nach längerem Riechen an leicht scharf in der Nase zu bizzeln.

Geschmack: Kurz blitzen beim ersten Schluck fruchtige Aromen auf, bevor intensiver Torf und Rauch dominieren. Der Alkoholgehalt wirkt im Gegensatz zur Nase beim Trinken viel intensiver und kräftiger. Der erste Schluck ist sehr cremig und relativ "kühl" und frisch. Jetzt beginnt der Alkohol leicht auf der Zunge zu kitzeln. Dezente leicht süße und würzige Holznoten kommen hervor. Die Zugabe von Wasser ist trotz des wahrscheinlich ü-50%Alkoholgehalts nicht nötig. Beim zweiten Schluck entwickelt sich ein Aroma nach Jod und einer winzigen Prise Salz.

Abgang: Der Abgang beginnt wie der Geschmack mit feinen aber intensiven Torf- und Rauchnoten. Leichte Schärfe und Jod dominieren jetzt den Abgang. Immer wieder blitzen fruchtige Noten durch den torfigen Rauch. Langsam klingt der Abgang aus und entwickelt ein feines Torfaroma.

Fazit und Tipp: Ein leckerer Islaywhisky! Feiner Rauch und wunderbarer Torf mit einem fruchtigen Finish. Der Alkoholgehalt dürfte knapp über 50% liegen. Ich bin mir sicher, dass ich einen Laphroaig im Glas habe. Auf Grund der Farbe und des süßen und fruchtigen Einschlag tippe ich auf den Laphroaig Cairdeas 2014 mit einem Amontillado-Finish!

Sollte dies wirklich der Cairdeas 2014 sein, muss ich auf jeden Fall meine 84 Punkte in der Base nach oben korrigieren. Blind würde ich zwischen 88 - 90 Punkte vergeben.

Quin, bitte auflösen!

Quin

"didi1893" schrieb:
Heute kommt das erste Sample des Blinder Raritäten-Wichtel-Shuttles ins Glas.

Sample: "Merkur"

Farbe: Orangenfarben bzw. intensiv bernsteinfarben mit einem leichten rosa Stich schimmert der Whisky im Glas. Cremig und ölig laufen die Tropfen langsam und schwerfällig nach dem Schwenken wieder in Glas zurück.

Nase: Dezenter Rauch mit einer fein torfigen Note schwebt aus dem Glas. Fruchtige Süße vermischt sich mit dem rauchigen Aroma. Leichtes Karamell und Malz kommen hinzu. Der Alkohol ist harmonisch eingebunden und fängt erst nach längerem Riechen an leicht scharf in der Nase zu bizzeln.

Geschmack: Kurz blitzen beim ersten Schluck fruchtige Aromen auf, bevor intensiver Torf und Rauch dominieren. Der Alkoholgehalt wirkt im Gegensatz zur Nase beim Trinken viel intensiver und kräftiger. Der erste Schluck ist sehr cremig und relativ "kühl" und frisch. Jetzt beginnt der Alkohol leicht auf der Zunge zu kitzeln. Dezente leicht süße und würzige Holznoten kommen hervor. Die Zugabe von Wasser ist trotz des wahrscheinlich ü-50%Alkoholgehalts nicht nötig. Beim zweiten Schluck entwickelt sich ein Aroma nach Jod und einer winzigen Prise Salz.

Abgang: Der Abgang beginnt wie der Geschmack mit feinen aber intensiven Torf- und Rauchnoten. Leichte Schärfe und Jod dominieren jetzt den Abgang. Immer wieder blitzen fruchtige Noten durch den torfigen Rauch. Langsam klingt der Abgang aus und entwickelt ein feines Torfaroma.

Fazit und Tipp: Ein leckerer Islaywhisky! Feiner Rauch und wunderbarer Torf mit einem fruchtigen Finish. Der Alkoholgehalt dürfte knapp über 50% liegen. Ich bin mir sicher, dass ich einen Laphroaig im Glas habe. Auf Grund der Farbe und des süßen und fruchtigen Einschlag tippe ich auf den Laphroaig Cairdeas 2014 mit einem Amontillado-Finish!

Sollte dies wirklich der Cairdeas 2014 sein, muss ich auf jeden Fall meine 84 Punkte in der Base nach oben korrigieren. Blind würde ich zwischen 88 - 90 Punkte vergeben.

Quin, bitte auflösen!

Das war ein Caol Ila mit Rotweinfinish, vermutlich Syrah. WID:67539 Ist auch wirklich sehr lecker!

[Gelöschter Benutzer]

"Quin" schrieb:

"didi1893" schrieb:
Heute kommt das erste Sample des Blinder Raritäten-Wichtel-Shuttles ins Glas.

Sample: "Merkur"

Farbe: Orangenfarben bzw. intensiv bernsteinfarben mit einem leichten rosa Stich schimmert der Whisky im Glas. Cremig und ölig laufen die Tropfen langsam und schwerfällig nach dem Schwenken wieder in Glas zurück.

Nase: Dezenter Rauch mit einer fein torfigen Note schwebt aus dem Glas. Fruchtige Süße vermischt sich mit dem rauchigen Aroma. Leichtes Karamell und Malz kommen hinzu. Der Alkohol ist harmonisch eingebunden und fängt erst nach längerem Riechen an leicht scharf in der Nase zu bizzeln.

Geschmack: Kurz blitzen beim ersten Schluck fruchtige Aromen auf, bevor intensiver Torf und Rauch dominieren. Der Alkoholgehalt wirkt im Gegensatz zur Nase beim Trinken viel intensiver und kräftiger. Der erste Schluck ist sehr cremig und relativ "kühl" und frisch. Jetzt beginnt der Alkohol leicht auf der Zunge zu kitzeln. Dezente leicht süße und würzige Holznoten kommen hervor. Die Zugabe von Wasser ist trotz des wahrscheinlich ü-50%Alkoholgehalts nicht nötig. Beim zweiten Schluck entwickelt sich ein Aroma nach Jod und einer winzigen Prise Salz.

Abgang: Der Abgang beginnt wie der Geschmack mit feinen aber intensiven Torf- und Rauchnoten. Leichte Schärfe und Jod dominieren jetzt den Abgang. Immer wieder blitzen fruchtige Noten durch den torfigen Rauch. Langsam klingt der Abgang aus und entwickelt ein feines Torfaroma.

Fazit und Tipp: Ein leckerer Islaywhisky! Feiner Rauch und wunderbarer Torf mit einem fruchtigen Finish. Der Alkoholgehalt dürfte knapp über 50% liegen. Ich bin mir sicher, dass ich einen Laphroaig im Glas habe. Auf Grund der Farbe und des süßen und fruchtigen Einschlag tippe ich auf den Laphroaig Cairdeas 2014 mit einem Amontillado-Finish!

Sollte dies wirklich der Cairdeas 2014 sein, muss ich auf jeden Fall meine 84 Punkte in der Base nach oben korrigieren. Blind würde ich zwischen 88 - 90 Punkte vergeben.

Quin, bitte auflösen!

Das war ein Caol Ila mit Rotweinfinish, vermutlich Syrah. WID:67539 Ist auch wirklich sehr lecker!

Was? Ein Caol Ila! Ich war mir 100%ig sicher das es ein Laphi war.
Ein wirklich tolles Sample, aber gleich die erste Fahrkarte geschossen!