Blindverkostungen - Sinn oder Unsinn

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    , letzte Änderung 5. April 2016 um 13:36
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    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Sinn macht es, unvoreingenommen an etwas heranzugehen. Ich habe erst blind einen deutschen Whisky gefeiert (siehe Base, McRaven). Sehenden Auges schmeckt er ebenfalls noch toll, aber man erkennt an leisen Tönen, dass es ggf. doch kein Schotte ist. Aber nur, weil ich weiß, dass es kein Schotte ist. Das ist mir blind nicht aufgefallen.




    Das ist ein gutes Beispiel für nicht geschärfte Sinne im Blindtasting...

    Erst als du gewusst hast wonach du suchen musstest ist es dir aufgefallen...

    Ob das nun gut oder schlecht ist soll jeder für sich selber entscheiden.

    Ich verteufel das auch nicht aber ich schmecke eben, genau wie du (in dem Fall) , mehr wenn ich weiß was ich trinke…

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    Wobei mir gerade auffällt das ich das doch öfter mache als ich dachte.:mrgreen:

    Wenn ich Whiskybesuch habe, dann biete ich ja auch meinen aktuellen Lieblingswhisky an mit den Worten

    „Hier probier mal, da könnte ich mich gerade reinlegen“

    ohne zu sagen was im Glas ist…

    Gut, die Erklärung kommt nach dem ersten Schluck aber auch das ist eine Art Blindtasting. :redface:

    Oder wenn wir in einer Whiskybar sind und das Spiel spielen wer bezahlt sucht aus.
    Da weiß man auch nicht sofort was man im Glas hat :razz:

    Aber das ein Blindversuch sinnvoller ist da man unvoreingenommen an einen Whisky ran geht, das glaube ich nicht. Weil auch eine Blindprobe drückt Knöpfe im Kopf die uns nicht neutral bewerten lassen. Nur eben andere!

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 29.12.2009Beiträge: 66Bewertungen: 27
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    "kraeftigen" schrieb:
    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    Sinn macht es, unvoreingenommen an etwas heranzugehen. Ich habe erst blind einen deutschen Whisky gefeiert (siehe Base, McRaven). Sehenden Auges schmeckt er ebenfalls noch toll, aber man erkennt an leisen Tönen, dass es ggf. doch kein Schotte ist. Aber nur, weil ich weiß, dass es kein Schotte ist. Das ist mir blind nicht aufgefallen.




    Das ist ein gutes Beispiel für nicht geschärfte Sinne im Blindtasting...

    Erst als du gewusst hast wonach du suchen musstest ist es dir aufgefallen...

    Ob das nun gut oder schlecht ist soll jeder für sich selber entscheiden.

    Ich verteufel das auch nicht aber ich schmecke eben, genau wie du (in dem Fall) , mehr wenn ich weiß was ich trinke…




    Ich schmecke nicht mehr, wenn ich weiß, was ich trinke, ich assoziiere anders. Wenn ich ein Aroma erwarte, aufgrund der Eigenschaft des Whisky, dann finde ich das auch. So wie das "deutsche" Aroma, genauso wie das Alter im Caol Ila 18. Blind ist mir beiden nicht aufgefallen, da ich nicht bewusst danach gesucht habe. Ich habe diese Aromen, die eventuell "objektiv" gesehen im Whisky nur einen untergeordnete Rolle spielen schlicht weg übersehen, weil ich nicht danach gesucht habe. Dafür gabe es viele andere tolle Aromen, die der Geist ggf. nicht mehr Wahrnimmt, da das Aroma, welches man gesucht und gefunden habt, die anderen auf die Seite drängt.

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    Wir meinen dasselbe ziehen nur andere Schlüsse aus unserer Meinung :mrgreen:

  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 29.12.2009Beiträge: 66Bewertungen: 27
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    "kraeftigen" schrieb:
    Wir meinen dasselbe ziehen nur andere Schlüsse aus unserer Meinung :mrgreen:


    Stimmt :smile:
    Das ist in gewisser Hinsicht eine Philosophie-Frage. Ich hab ich nicht immer Lust auf ein Blindtasting, aber wenn ich es mache, stelle ich fest, dass es öfters überraschende Ergebnisse gibt. Einfach weil man unvoreingenommen an den Whisky herangeht. So gesehen glaube ich eher daran, dass uns die Erwartungshaltung für einen Whisky. Herkunft, Alter, Marke etc. in gewisse Aromenassoziationen drängt, die man dann nicht mehr verlassen kann. Dennoch trinke ich meist sehendes Auges und das macht auch genauso viel Spaß. Ist auf jeden Fall entspannender, da man ja schon weiß, was einen in etwa erwartet. Und wenn dann mal ein überraschendes Aroma dazukommt, umso besser.

  • Quin User Quin Dabei seit: 25.05.2013Beiträge: 4,061Bewertungen: 0
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    "Tom na Gruagaich" schrieb:
    "kraeftigen" schrieb:
    Wir meinen dasselbe ziehen nur andere Schlüsse aus unserer Meinung :mrgreen:


    Stimmt :smile:
    Das ist in gewisser Hinsicht eine Philosophie-Frage. Ich hab ich nicht immer Lust auf ein Blindtasting, aber wenn ich es mache, stelle ich fest, dass es öfters überraschende Ergebnisse gibt. Einfach weil man unvoreingenommen an den Whisky herangeht. So gesehen glaube ich eher daran, dass uns die Erwartungshaltung für einen Whisky. Herkunft, Alter, Marke etc. in gewisse Aromenassoziationen drängt, die man dann nicht mehr verlassen kann. Dennoch trinke ich meist sehendes Auges und das macht auch genauso viel Spaß. Ist auf jeden Fall entspannender, da man ja schon weiß, was einen in etwa erwartet. Und wenn dann mal ein überraschendes Aroma dazukommt, umso besser.


    Ungefähr das war mein Text, der hier von Error 502 ein paar Seiten zuvor geschluckt wurde.

    jens0815Albaron2 gefällt das
  • Dieter_W User Dieter_W Dabei seit: 28.11.2005Beiträge: 8,931Flaschensammlung:Bewertungen: 1
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    Schönes Thema

    Es ist wirklich so : Willst du mit einem Blindtasting Fragen beantworten , treten kurz danach wieder andere Fragen auf.

    Wenn wir heute mit den gleichen Leuten und auch gleichen Whisky's den Statustest noch mal machen würden , dann käme auch wieder ein komplett anderes Ergebnis raus.

    Ich bin auch Gloins Meinung : "Wir haben uns sehr gut verkauft "
    Aber nur weil wir wussten ! Es war "Status " drin .
    Wenn nicht !
    Hätte das Ergebnis wieder anders ausgesehen.
    Ich muss hier nur immer wieder lachen , wenn jemand ( nicht Einer) schreibt , typisch E... o. B.... Destille oder ein typischer Highländer.
    Wenn derjenige dann blind einen Edra.. oder B... Whisky probiert , schmeckt er davon leider nichts mehr.

    Whisky und wir sind einfach zu komplex .
    Zum Glück
    Sonst wird es ja langweilig

    Whisky  ist wie ein  Mensch , er verändert sich mit dem Alter .

           "Manchmal zum  Vorteil , manchmal zum Nachteil "


  • MasterOfPuppets User MasterOfPuppets Dabei seit: 08.09.2015Beiträge: 1,034Flaschensammlung:Disposable HeroesBewertungen: 0
    , letzte Änderung 5. April 2016 um 20:59
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    "Gloin" schrieb:
    "Ciro" schrieb:
    Interessant ist vielleicht, dass "Big Jim" auch eine etwas eigene Art hat, seine Whiskys zu probieren ...

    Aber was hat das jetzt mit Blindverkostungen zu tun?!
    .


    Probieren die ganzen Experten eigentlich blind? Ich vermute nicht.


    Das sollten sie, denn nur so kann eine neutrale Bewertung sichergestellt werden. Andernfalls lässt man sich von solchen Dingen wie Alter, Brennerei, Preis etc. und vor allem seinen Erwartungen beeinflussen.

    "kraeftigen" schrieb:
    Es ist ein nettes Spiel aber ohne Sinn.

    Wir haben blind den Status versucht zu erschmecken und haben versagt.


    Wenn man herausfindet welcher Hersteller sein Zeug völlig überteuert anbietet, dann ist das doch ein Argument für Blindtastings. Es macht definitiv Sinn herauszufinden, welcher Whisky sein Geld wirklich wert ist und welcher nicht.

    The Mexican whiskeys, they call it tequila, have the worst noses, just look, no Mexicans in Scotchland, because they have Hadrian’s Wall. Look at that wall, it works, it’s great. The Scotch have made the Romans pay for it, they’re smart.

    Serge
    GloinAlbaron2 gefällt das
  • WhiskyRausch User WhiskyRausch Dabei seit: 06.03.2014Beiträge: 894Flaschensammlung:WhiskyRauschs SammlungBewertungen: 0
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    Also ich mache auch gerne bei Blindtastings mit.
    Macht irgendwie schon Spaß, wenn man nicht weiß, was kommt und da herumrätselt.
    Dadurch probiere ich auch manchmal Whiskys, die ich mir sonst vom Namen oder Typ nicht gekauft hätte, weil sie irgendwie nicht ganz in mein Beuteschema passen.
    Und oftmals bin ich absolut positiv überrascht, was dabei raus kommt.
    Der Adventskalender von 2014 war klasse, da hab ich einige neue Top Whiskys gefunden, die ich absolut nicht auf dem Schirm hatte.

    Allerdings ging es mir auch schon so wie von kräftigen/Tom beschrieben.
    Manchmal finde ich einen Whisky im Blindtasting klasse, kaufe mir dann noch ein Sample oder eine Flasche und bin später beim Öffnen dann doch etwas enttäuscht.
    Die Assoziationen, die ich bilde, die Geschmäcker, die ich suche/finde sind unterschiedlich, wenn ich gar nichts über den Whisky weiß oder wenn ich die Flasche vor mir habe mit Etikett, Brennerei, Alkoholgehalt, Region, eventuell Base Bewertungen oder Beschreibungen hier aus dem Forum, Serge/Jim/Michael, ...

    Fragen beim Blindtasting zu beantwortet empfand ich als ziemlich schwierig.
    Das Alter zu erkennen klappt nicht, Brennereien erkenne ich allerhöchstens bei solchen mit SEHR HOHEM Wiedererkennungswert (eventuell Laphroaig aus Bourbon Fässern, aber den mag ich auch nicht allzu gerne).
    Eine Reihenfolge zu bilden klappt natürlich immer. Wobei es mir auch schon schwerer fällt, wenn es mal über 4-5 Proben sind.
    2-4 parallel zu verkosten ist kein Thema. Aber wenn ich 8 Whiskys habe, diese immer in Zweiergruppen vergleiche, brauche ich schon 2-3 Runden, um mir ein Ranking bilden zu können.
    Und das läuft dann natürlich an unterschiedlichen Tagen, andere Stimmung, was anderes davor gegessen, etc. Da verschiebt sich schon noch so einiges :smile:

    Aber trotzdem:
    Mir machen Blindverkostungen Spaß. Ob sie einen wirklichen Mehrwert darstellen und "neutralere" Bewertungen erlauben kann ich nicht absolut beurteilen.
    Ich finde es eine gute Ergänzung und bin immer wieder über die Neuentdeckungend dadurch überrascht :smile:


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  • megabreit User megabreit Dabei seit: 14.12.2010Beiträge: 4,454Bewertungen: 0
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    Sehr schöner und anregender thread hier. Hab gerade mal quergelesen.
    Für mich macht eine Blindverkostung insofern Sinn, als dass ich zwar gespannt (also aufmerksam), aber unvoreingenommen an den Whisky herangehe. Ich lasse mich dann sehr intensiv auf das ein, was der Whisky mir anbietet. Die Erkenntnis, wie weit man dann mit seinen Vermutungen bezogen auf das Alter, die Marke oder die Fassart daneben liegen kann macht dann eben (Gloin hat Recht)demütig. Hatte vor ein paar Tagen den Aha Effekt mit einem Yoghurt meiner Enkelin. Ich habe ihn probiert, den Erdbeergeschmack für zu künstlich empfunden und den eigentlichen Bananengeschmack erst entdeckt, nachdem ich das Etikett gelesen habe. :eek::lol: Das lag natürlich nicht an mir, sondern an der üblen Zubereitung der Molkerei.;)
    Ich werde das Thema für mich mal wieder aufnehmen und in den nächsten Tagen mal meine Liebste (Gattin) ans Regal schicken und dann die Eindrücke meiner Blindverkostung hier posten. Vielleicht sind ja Bananen dabei.:wink:
    GadP,
    Uwe

    B 1 da steh ich drauf. :-)
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