Warum kommen so viele spitzen Whiskys aus Schottland?

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  • Hayes57 User Dabei seit: 02.06.2018Beiträge: 29Bewertungen: 0
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    Hallo Ralf,


    ein gute Frage. Das Wetter und die Luft würde ich da jetzt nicht direkt hinein interpretieren wollen. Wir leben ja schon in der Zeit "Wer kauft Wen" ?


    Zu aller erst würde ich deiner "gezielten" Frage bescheinigen wollen das dir Schottischer Whiskey besonders gut mundet. Noch spielt im Moment die Tradition und alte Rezepte eine wichtige Rolle auf dem Markt denke ich mal. Noch !


    Japaner und Deutsche "bauen" jedoch mittlerweile bis hin zur Goldmedaille einiges nach. Auch ohne Tradition. Letztendlich denke ich entscheidet der "gute" Geschmack. Mein "Standart" Kentucky kostet gerade mal so um die 60,- Euronen. Konnte aber gestern einmal einen 900,-Euro ( 0,7 Ltr. ) verkosten. War überhaupt nicht meine Richtung. So sind halt die Geschmäcker sehr verschieden. In der " Vor- Ozonloch-Ära" konnte ich ins ferne Schottland noch mehr hinein interpretieren. Heute lassen wir uns leider von zu vielen anderen Faktoren inspirieren. 


    Mir kommt es oft vor wie der Vergleich von "Ton-Holz" bei Musikinstrumenten. Musiker die blind und ohne ansehen des Instruments eine Geige spielen müssen. Da wurde schon so manche Stradivari fehlinterpretiert. Hat sich aber für den Geiger sehr gut gespielt. So soll es dir mit dem Schottischen Whisky auch gehen. Er muß dir etwas geben und sagen. 


    Er wird sich auf deinem Gaumen entfalten. Hast du eine Affintät zu Schottland, dann wird er dir um so besser munden. 

    Ich bin im Moment sehr auf Kentucky eingestellt. Mag eine Laune sein. Dafür dürfen meine Schotten noch etwas ablagern.


    Gruß

    Hayes

  • Issie User Issie Dabei seit: 13.04.2018Beiträge: 4,009Bewertungen: 0
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    Hayes57 schrieb:
    [...]

    das Wetter und die Luft würde ich da jetzt nicht direkt hinein interpretieren wollen. 


    Hier bin ich allerdings ziemlich anderer Meinung. Das Klima in Schottland ist sehr gut dazu geeignet Whisky lange in einem Fass liegen zu lassen. Dadurch hat man natürlich deutlich mehr Möglichkeiten als z.B. die Inder oder Taiwanesen. Wenn die Whisky zu lange in den Fässern lassen ist das Fass irgendwann halt einfach leer. Bei dem Klima ist es einfach nicht möglich richtig alte Whiskys herzustellen. Das funktioniert in Schottland einfach besser. 


  • Hayes57 User Dabei seit: 02.06.2018Beiträge: 29Bewertungen: 0
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    Issie schrieb:


    Hayes57 schrieb:
    [...]

    das Wetter und die Luft würde ich da jetzt nicht direkt hinein interpretieren wollen. 

    Das Klima in Schottland ist sehr gut dazu geeignet Whisky lange in einem Fass liegen zu lassen. Dadurch hat man natürlich deutlich mehr Möglichkeiten als z.B. die Inder oder Taiwanesen. Wenn die Whisky zu lange in den Fässern lassen ist das Fass irgendwann halt einfach leer. Bei dem Klima ist es einfach nicht möglich richtig alte Whiskys herzustellen. 


    Hallo Issie,

    es käme mal auf einen Versuch an das etwas genauer bei einer "Feldbegehung" zu untersuchen. Schottland habe ich schon mal öfter unter die Lupe genommen mit dem Motorrad und einigen Kumpels. Ich habe einen "Whisky-Pass" und kann einiges verkosten dort in diversen Brennereien incl. einer kleinen Führung durch die Brennereien falls gerade etwas statt findet. 

    Caipirinha

    Kennst du. Kommt aus Brasilien. Rum als solcher verträgt auch einiges an Temperatur. Alles eine Sache der Lagerung. In Kentucky ( kommen meine derzeitigen "Darlinge" her ) kann es im Sommer übrigens auch mehr als heiß werden. Aber wie gesagt der "Feldversuch" müsste da mal her. Die Schotten sagen das besondere Klima. Die Bayern sagen das reine Bergwasser. Die Japaner sagen bestimmt es liegt an den Fässern die von einer Geisha gestreichelt wurden.


    Gruß

    Hayes


  • HolgerT. User HolgerT. Dabei seit: 29.07.2011Beiträge: 5,109Flaschensammlung:MedizinschrankBewertungen: 48
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    Hayes57 schrieb:
    es käme mal auf einen Versuch an das etwas genauer bei einer "Feldbegehung" zu untersuchen. Schottland habe ich schon mal öfter unter die Lupe genommen mit dem Motorrad und einigen Kumpels. Ich habe einen "Whisky-Pass" und kann einiges verkosten dort in diversen Brennereien incl. einer kleinen Führung durch die Brennereien falls gerade etwas statt findet. 

    Caipirinha

    Kennst du. Kommt aus Brasilien. Rum als solcher verträgt auch einiges an Temperatur. Alles eine Sache der Lagerung. In Kentucky ( kommen meine derzeitigen "Darlinge" her ) kann es im Sommer übrigens auch mehr als heiß werden. Aber wie gesagt der "Feldversuch" müsste da mal her. Die Schotten sagen das besondere Klima. Die Bayern sagen das reine Bergwasser. Die Japaner sagen bestimmt es liegt an den Fässern die von einer Geisha gestreichelt wurden.


    Gruß

    Hayes


    Sorry, aber aus dem ersten Teil deines Posts werde ich nicht richtig schlau.
    Warst du nun schon in Schottland, oder "kannst" du da erst noch hin? :eek:
    Zum zweiten Teil:
    Sowohl Rum, als auch Bourbon wird nicht zuletzt wegen der teilweise hohen Temperaturen meist deutlich jünger abgefüllt.
    :wink:


    Blindverkostung öffnet die Augen...
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  • Issie User Issie Dabei seit: 13.04.2018Beiträge: 4,009Bewertungen: 0
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    Hayes57 schrieb:


    Issie schrieb:


    Hayes57 schrieb:
    [...]

    das Wetter und die Luft würde ich da jetzt nicht direkt hinein interpretieren wollen. 

    Das Klima in Schottland ist sehr gut dazu geeignet Whisky lange in einem Fass liegen zu lassen. Dadurch hat man natürlich deutlich mehr Möglichkeiten als z.B. die Inder oder Taiwanesen. Wenn die Whisky zu lange in den Fässern lassen ist das Fass irgendwann halt einfach leer. Bei dem Klima ist es einfach nicht möglich richtig alte Whiskys herzustellen. 


    Hallo Issie,

    es käme mal auf einen Versuch an das etwas genauer bei einer "Feldbegehung" zu untersuchen. Schottland habe ich schon mal öfter unter die Lupe genommen mit dem Motorrad und einigen Kumpels. Ich habe einen "Whisky-Pass" und kann einiges verkosten dort in diversen Brennereien incl. einer kleinen Führung durch die Brennereien falls gerade etwas statt findet. 

    Caipirinha

    Kennst du. Kommt aus Brasilien. Rum als solcher verträgt auch einiges an Temperatur. Alles eine Sache der Lagerung. In Kentucky ( kommen meine derzeitigen "Darlinge" her ) kann es im Sommer übrigens auch mehr als heiß werden. Aber wie gesagt der "Feldversuch" müsste da mal her. Die Schotten sagen das besondere Klima. Die Bayern sagen das reine Bergwasser. Die Japaner sagen bestimmt es liegt an den Fässern die von einer Geisha gestreichelt wurden.


    Gruß

    Hayes


    Hallo Hayes, 

    Sorry aber ich verstehe ebenfalls nicht was du mir mit diesem Post sagen wolltest. 
    Mit dem selbst unter die Lupe nehmen könnte allerdings etwas aufwändig sein :wink: Das sollte eigentlich auch nicht notwendig sein, da sich meiner Meinung nach genug Daten finden lassen um das auch aus der Ferne zu analysieren. Ich will dich natürlich nicht davon abhalten dir das vor Ort anzuschauen oder selbst nachzustellen. Urlaub und experimentieren machen immer Spaß. 

    Zurück zu meinem o.g. Punkt Einfluss des Wetters auf die Reife von Whisky. So weit mir bekannt gibt es 3 große Faktoren
    1. Luftfeuchtigkeit - je feuchter die Umgebung, desto höher ist der Anteil an Alkohol, den sich die Engel holen. Je trockener es wird, desto höher ist der Wasseranteil, der verdunstet. 
    2. Temperaturschwankungen - je größer die Differenz zwischen minimal und maximal Temperatur ist desto größer ist der Luftaustausch in den Fässern, was die Oxidationprozesse verstärkt. 
    3. Die absolute Umgebungstemperatur - je höher diese ist desto größer ist der Angels' Share, also der Whisky verdunstet schneller. 

    Man könnte also Spirit aus dem selben Brennvorgang in zwei sehr ähnliche Fässer abfüllen (identisch ist ja leider nicht möglich) und diese dann an unterschiedlichen Orten auf der Erde lagern und es wird mit Sicherheit verschieden schmeckender Whisky dabei herauskommen. Die Unterschiede sollten dabei natürlich größer werden je unterschiedlicher die oben genannten Faktoren ausfallen. Manche UAs geben ja sogar an der Whisky würde anders schmecken als eine OA Abfüllung, weil die Fässer in einem Lagerhaus des UAs gelagert wurden und dort andere Verhältnisse herrschen als in den Lagerhäusern der OAs. 

    In meinem letzten Post hatte ich ja geschrieben, dass sich das schottische Klima auf jeden Fall dafür eignet Whisky lange lagern zu können und die Schotten alleine durch diesen Faktor mehr Möglichkeiten haben als die Inder oder Taiwanesen. 
    Da @Ralf_Geisler ja wissen wollte warum so viel hochwertiger Whisky aus Schottland kommt und nicht von wo anders, die Erklärung was ich ich mit meinem letzten Post aussagen wollte. 
    Vorne weg gibt es in Schottland natürlich quantitativ die meisten verschiedenen Whiskys, alleine schon durch die Anzahl an unterschiedlichen Brennereien. Durch die klimatischen Bedingungen haben die Brennereien eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten wie lange der Whisky im Fass bleiben kann und was dabei für ein Geschmacksprofil alleine durch die Lagerzeit entsteht. Von 3 bis zu über 50 Jahren ist ja alles im Bereich des Möglichen. 

    Ich habe mal versucht Angaben zum durchschnittlichen Angels' Share von verschiedenen Ländern herauszufinden:
    - Schottland 2%
    - Japan 4%
    - Kentucky 4%
    - Indien 10%
    - Taiwan 12%
    und da du oben Rum angesprochen hattest
    - Region Karibik 6-15% (leider keine genaueren Angaben) 

    Durch den niedrigeren Angels' Share ist es in Schottland auch noch günstiger mit langer Lagerung zu experimentieren. 

    Ich sage ja nicht, dass es nur am Klima liegt was am Ende für ein Schnaps herauskommt. Auch aus Schottland kommt jede Menge Fusel.
    Auch das Lagerhaus an sich kann einiges ausmachen. Über das Getreide, das Wasser oder die Fässer brauchen wir eigentlich nicht zu diskutieren, da eigentlich jeden klar sein sollte, dass diese Faktoren das Endprodukt stark beeinflussen


    Oh man so viel wollte ich eigentlich garnicht schreiben... 
  • Stuka_Kommandant User Stuka_Kommandant Dabei seit: 22.12.2010Beiträge: 8,628Flaschensammlung:Mein-Jungbrunnen.deBewertungen: 81
    , letzte Änderung 19. Oktober 2018 um 00:46
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    Ralf_Geisler schrieb:

    Hallo zusammen,


    eine Frage, die ich mir schon seit langem gestellt habe ist: 

    Warum kommen viele sehr gute Whiskys aus Schottland? Woran liegt das?

    Können die was, was andere Länder nicht können?
    Liegt es am Land selber, an der Luft, dem Wasser oder der Erde?

    Die Herstellung von Whiskys ist ja nun kein Geheimnis und trotzdem schaffen es viele andere nicht, so eine gute Qualität zu produzieren.

    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.


    Nicht kleckern, wäre schade.

    LG Ralf



    Gute Frage :exclaim:

    Standard-Antwort Nr. 1 wird/kann 'nur' selbstredend sein, weil es das "Mutterland des Whiskys" ist. Nirgendwo auf der Welt ist die Dichte von Whisky-Destillen so mannigfaltig wie in "good old Scotland" ... das wäre wohl die 'logisch-ste' Erklärung für deren Zuspruch. Hinzu kommt die jahrhundertelange Erfahrung, oder nennen wir es gar "betriebliche Übung", das vermeintlich beste Lebenswasser herzustellen.

    Diesem "logischen Ansatz" folgend, kann man schlussfolgern: Je größer das Portfolio, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass auch der Letzte - sorry, ist in dem Fall nicht wörtlich aufzufassen - seinen Liebling findet.

    Mutmaßliche Antwort Nr. 2 ist der "Kopf:idea:
    und die daran geknüpfte Annahme. Will sagen:

    Wiener Sachertorte - "können" nur die Wiener
    Pizza - "können" nur die Italiener
    Beschbarmak - "können" nur die Kasachen
    Vodka - "können" nur die Russen/Polen
    Döner - okay, "echte" Türken kriegen den nicht hin
    Tequila - "können" nur die Mexikaner
    Obstler - "können" nur die Tiroler
    Waffeln - "können" nur die Belgier  okay, die brauen auch gutes Bier
    Rindfleisch mit Meerrettich - konnte nur meine sorbische Oma - R.I.P. :neutral:
    "Waldi" - kriegen nur die Chinesen so lecker hin
    Wal-Menü - darin sind die Japaner spitze ...

    ... und ... und ... und 


    Kurz: Liegt ALLES im Auge und am Gaumen  des Genuss-Menschen :exclaim: 

    Trink' Dich einfach "durch" ... es gibt auch leckere Bourbons sowie tolle Malts aus Japan, Taiwan, Schweden, Deutschland, Frankreich und auch sonst-woher  :cool:\,,/

    Ein blindes Huhn wäscht das Andere...  :horst:

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  • Stuka_Kommandant User Stuka_Kommandant Dabei seit: 22.12.2010Beiträge: 8,628Flaschensammlung:Mein-Jungbrunnen.deBewertungen: 81
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    :eek::eek:


    Woher die "Kleiner-als.se" auf einmal herkommen

    entzieht sich momentan meiner Kenntnis. Sorry\,,/


    :neutral:

    Ein blindes Huhn wäscht das Andere...  :horst:

  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
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    @Stuka_Kommandant Anscheinend ein Formatierungsfehler. Hast du den Text in irgendeinem anderen Programm verfasst und hier reinkopiert? Da sind Tags drin, die werden nach dem Abspeichern falsch interpretiert/angezeigt, beim Bearbeiten sieht's noch "normal" aus.

    "Every question I answer will only lead to another question", 'Mother', Lost S06E15
    Whisky-Chat-Stammtisch auf Whisky.de / TWS-Ersatzchat / Treffpunkt alt
    Proben: mein komisches Zeuchs / WID-Nummern in Link verwandeln

    ___________________________________________________________________

    User-Moderator - bei Problemen bitte PN - Grau = "Dienstfarbe"

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  • Stuka_Kommandant User Stuka_Kommandant Dabei seit: 22.12.2010Beiträge: 8,628Flaschensammlung:Mein-Jungbrunnen.deBewertungen: 81
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    Marko_I schrieb:

    @Stuka_Kommandant Anscheinend ein Formatierungsfehler. Hast du den Text in irgendeinem anderen Programm verfasst und hier reinkopiert? Da sind Tags drin, die werden nach dem Abspeichern falsch interpretiert/angezeigt, beim Bearbeiten sieht's noch "normal" aus.


    Genau wie Du schon sagst. Einfach reinkopiert :cool:
    Is' mir eigentlich auch Wurscht, der 'Inhalt' zählt :horst:



    Hau' rein ... ich mach mich vom Acker :wink:\,,/

    Ein blindes Huhn wäscht das Andere...  :horst:

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  • Dieter_W User Dieter_W Dabei seit: 28.11.2005Beiträge: 8,919Flaschensammlung:Bewertungen: 1
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    Naga_Sadow schrieb:

    Jim Murray würde mir zustimmen. Japanischer Whisky wie Yamazaki wurde in den letzten Jahrzehnten immer besser. Blenden können Japaner auch besser.

             Ja Paner waren schon   immer blender .
              Vorne  dich anlachen ,  dann  hinten  zust.....  :biggrin:


    Whisky  ist wie ein  Mensch , er verändert sich mit dem Alter .

           "Manchmal zum  Vorteil , manchmal zum Nachteil "


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