Now Drinking 2017

Mir auch, und ist das sogar ausnehmend gut.

So wie (Back to topic) der Old pulteney 17, gestern frisch aufgerissen, mit 2 Tropfen Wasser die reine Pracht!

Heute im Glas: Die Peats Beast CS Nachreifung von @dirty_Frank, die er in einem 5l Fass hatte, das vorher mit Oloroso Sherry belegt war.

Das linke Glas enthält den original Peats Beast CS, rechts ist der nachgereifte Whisky.

Der original Peats Beast WID:57262 riecht eigentlich recht lecker. Der Rauch ist deutlich vorhanden, aber nicht mega-dominant. In der Nase sehr frisch. Eine typische Islay Assoziation kommt nicht auf, aber es geht für mich mit spürbarer Zitrusfrische so in die Richtung Ballechin.
Laut Frank ist es ein rauchiger Jura. Die kenne ich leider zu wenig, um Vergleiche anstellen zu können.

Trinken kann man ihn ganz gut unverdünnt, die 52,1% erscheinen recht mild.
Geschmacklich ist er eher unspektakulär, aber kein totaler Reinfall. Die Zitrusfrische setzt sich fort, der Rauch ist schön deutlich und geht im Nachklang leicht in Asche über, das gefällt mir.

Jetzt zur Nachreifung
Optisch ist der Whisky etwas dunkler.
In der Nase ist natürlich auch der gleiche Rauchcharakter wiederzufinden, doch die Zitrusfrische ist nicht mehr so eindeutig auszumachen. Sie hat fruchtigeren Aromen Platz gemacht.
Nach einiger Zeit weicht der Rauch immer mehr in den Hintergrund. Das ist spannend. Im Glas mit dem Ursprungswhisky kann ich den Rauch noch ganz klar erkennen, in der nachgereiften Probe finde ich nach 10 Minuten im Glas nur noch deutlich dezenteren Rauch.
Dafür mehr Sherry-Anklänge und reife Früchte.

Geschmacklich ist der Nachgereifte auch deutlich verändert. Die geradlinige, rauchige Frische ist einem ziemlich wilden Durcheinander gewichen.
Der Mundraum fühlt sich leicht pelzig und belegt an, anders kann ich das leider nicht beschreiben. Fruchtnoten und Sherrynoten sind da, Rauch und mit der Zeit deutlich Eiche.
Im Nachklang wandelt sich die Eiche mit der Zeit zu etwas, das man als altes, feuchtes Holz beschreiben könnte. Verbunden mit den sherryartigen Fruchtnoten. Leichte Bitterkeit bleibt zurück.

Hui, das war spannend.
Das mag sich teilweise nicht ganz so lecker angehört haben, aber ich würde Franks Experiment durchaus als gelungen ansehen.
Aus einem recht einfachen Raucher ist ein spannendes Gebilde mit Ecken und Kanten geworden. Vielleicht nicht so perfekt ausbalanciert, aber für mich sind diese Art von Whiskys das Salz in der Suppe.

Dem Original Peats Beast CS gebe ich 82 Punkte.
Die Nachreifung kommt bei mir auf 84 AbenteuerPunkte.

Danke Frank für die sehr großzügig bemessene Probe. Du hast mir eine große Freude damit gemacht.

Wenn noch jemand probieren möchte, kann ich gerne etwas davon weitergeben.
Nur vom original Peats Beast habe ich nichts mehr übrig.

Ups - ich sehe gerade auf dem Foto, dass ich Flasche No 1 aufgerissen habe.

Das war´s dann wohl mit der Wertsteigerung zur Sicherung meiner Rente.