Now Drinking 2020

robse211 · 28. Juli 2020 um 09:36

Totoro schrieb:

Hui ui ui, dieser Hazelburn 14 Oloroso 2004/2019 WID:127171 ... Schon eine beeindruckend wohlabgerundete, stimmige, supertrockene Sherry+Rauch-Kombo aus offensichtlich teilweise altehrwürdigen Oloroso Butts, aber deren Alter kommt im Abgang doch nicht nur auf schöne Weise durch: Ich bin da voll bei @rottendon, für den die nachhallende Staubtrockenheit schon etwas Medizinisch-Bitteres hatte, und würde auch zustimmen, dass der Holzeinfluss (wohlbemerkt erst nach ein paar Minuten) echt fragwürdig wird: modrig, gammlig, leicht pilzig-schimmlig. Hört sich jetzt vielleicht etwas krass an, es ist aber trotzdem eher dezent, und wenn man einfach den nächsten Schluck nimmt, isses auch schnell wieder weg (), aber merklich ist es schon. Schade eigentlich, Nase + Geschmack hatte ich beide bei 88. Aber beim Abgang komme ich einfach über wohlgemeinte 83 nicht hinaus. Insgesamt dann noch grundsolide 86 Punkte.

@Totoro Schön, dass Du bei dem auch Rauch hast, hatte ich auch, da streiten sich ja die Gelehrten. Für mich immer wieder ein Rätsel wo die 9.900 Flaschen eigentlich hin sind...

Ste_Gru · 28. Juli 2020 um 12:24

Hallo Zusammen,

ich habe mich am Wochenende mit meinen Holzweg 27 aus der Port Ellen Teilung befasst. Vielen Dank für das Blind Sample.

Vorab, mir hat es sehr gemundet.

Ich habe etwas Rauch herausgeschmeckt, kein hohes Alter, vielleicht 10-12Jahre. Gelagert im Bourbon Fass.

Ich hatte viel Vanille, kein zu starkes Alkoholisches Prickeln. Vielleicht 43-46%

Da ich bei den rauchigen Whiskys bisher noch nicht so viele hatte, kann ich keine Destillerie nennen. ich weiß, es war kein Deutscher, sondern ein Schotte, aber definitiv kein Ardbeg und kein Sprinkbank.

Auf jeden Fall vielen Dank, dass ich in den Genuss gekommen bin.

Grüße,

Stephan

[Gelöschter Benutzer] · 28. Juli 2020 um 17:50

@Hastur

was gefällt dir an dem besser? Der 1776 hat ja 90% Roggen und der K.C. 50% wenn ich richtig informiert bin.

Beim 1776 kann man schön mit Wasser experimentieren. Er gefällt mir mit Wasser wesentlich besser.

Hastur · 28. Juli 2020 um 17:59

FirstFill schrieb:

@Hastur

was gefällt dir an dem besser? Der 1776 hat ja 90% Roggen und der K.C. 50% wenn ich richtig informiert bin.
Beim 1776 kann man schön mit Wasser experimentieren. Er gefällt mir mit Wasser wesentlich besser.

Ich hatte ein Sample von dem 1776, habe hier auch Notes dazu geschrieben. Ohne Wasser ging der gar nicht (und das passiert mir mal verdammt selten). Außer Alkohol war da keine Aromatik vorhanden. Habe ihn dann auf ca. 50 % verdünnt, da wurde er trinkbar, aber mehr nicht. Immer noch sehr dumpf und eindimensional. Der Knob Creek danach war eine wahre Explosion an Aromen. Würzig, intensiv und kräftig, natürlich, aber fein herauszuschmeckende sehr leckere Aromen. Um 1776 mache ich in Zukunft hingegen einen großen Bogen.

LDB · 28. Juli 2020 um 18:25

Bourbon cask force!

Abarbeiten der Strafzettel PT. II

Lieutenant Tulli Dienstnr. 117906

N:

Überreife Birne, leicht mineralisch, nasses Leinen, aber in erster Linie süß-wachsig-ölig. Obstrührkuchen! Interessante Zimt-Kurkuma-Mischung dabei. Nur 40.7%? Dafür sehr intensiv. (Der Elsässer Polizeipräsident Serge V. sagt dazu: “These whiskies at very low natural strength can be hit or miss; a hit this time!!“)

M:

Geschmeidige Honig-Frucht-Mischung mit viel Süße und kaum Säure. Honigmelone, Pomelo und der ganze südländische Sommerfruchthaufen :smile:

A:

Sanft kommen Holz-Gewürznoten dazu, eine Prise Piment, und das Ganze klingt lang und harmonisch aus.

Fazit:

Gefällt mir sehr gut, ausgewogen und nicht so zitrusfokussiert wie andere exBC-Malts.

Sergeant Strathmill Dienstnr. 112767

N:

Eigenständig! Süßer Fruchtjoghurt kommt mir als erstes in den Sinn. Rotes Johannisbeergelee, dann schließen sich herb-würzigere Noten an mit Waldhonig und Ananaskuchen.

M:

Mild-würzig, sehr schön pikant-süßsaurer Geschmack, Holunderblütensirup mit einem Spritzer Zitrone und Minze.

A:

Ausgesprochen langer, mundwässernder Abgang, Tannine scheinen seidig durch.

Fazit:

Ein breites Aromenspektrum und eine tolle Ausgewogenheit zwischen süß und sauer sorgen für ein tolles Geschmackserlebnis.

Gesamtvergleich:

Das sind alles 88+ Punkte-Cops, jeder hat auf wunderbare Weise seine Eigenheiten.

Wer nicht gerade auf tiefrote junge Powerschnapsbrause steht wird hier seine Freude haben :razz:

anamelessghoul · 28. Juli 2020 um 20:30

WID:160771

Erste Nase stechend, gefolgt von herben, kräuterigen Noten und dahinter dann dunkle Sherry Früchte, Kirsche, Brombeere, Trauben, diese werden mit der Zeit weiniger mit einer leichten Säure die mitschwingt, roter, leicht nussig, Karamell, ziemlich süß, aber der Alk will nicht so ganz schwinden.

Im Geschmack ganz ähnlich, nur weniger süß. Süße und Früchte sind zwar zu finden, aber die Kräuter Noten dominieren hier klar. Ich bin mir noch nicht sicher, ob das die Art Kräuter ist die ich mag.

Hobbit90 · 28. Juli 2020 um 20:34

Die Post hat noch keine Lust mir den 92er Maltman aus der FT zu liefern. Da muss heute Abend ein anderer Blended Malt herhalten :smile:

DocF · 28. Juli 2020 um 21:45

Entschuldigung an die von unterwegs, seitenlanger Megabeitrag :redface:

pianoman schrieb:

Heute gibt es einen Port Ellen Wingman von @DocF.

Glen Albyn 21Y 1963 40% G&M
WID:17408
Aroma
Saftiger Zitronenkuchen, etwas Kerzenwachs und leicht staubiges Holz. Alte Zeitungen. Sägespäne. Wasserminze.
Geschmack
Zitronencreme, Orangenschale, ein Hauch Marzipan. Weiße Schokolade. Eine Spur ranzige Walnüsse und Kakaopulver.
Fazit
Ja, der gefällt mir sehr gut (wäre der einen Tick intensiver, würde ich mich nicht ärgern). Schöne gradlinige Zitrusfruchtnoten mit leichter Öligkeit und Old Bottle Flavor. So etwas findet man heute eher selten. Vielen Dank für diese Rarität!

@pianoman Mir hat der Glen Albyn auch mehr als halbwegs geschmeckt, aber nicht so gut, dass ich ihn auf Teufel komm raus hätte austrinken müssen. Wie ich sehe, hast du dich von den Eckdaten auch nicht beeindrucken lassen :smile: Danke, dass du dem alten Schätzchen ein würdiges Ende bereitet hast.

Sehr appetitliche Verkostungsnotizen übrigens. Hast du die Wasserminze eigentlich von mir? :redface:

@Logox2 hatte seine Auflösung vorab per PN bekommen. Hoffe der Holzweg hat geschmeckt.

Hastur schrieb:

Und weil Freitag ohne Blindprobe ja auch irgendwie langweilig ist, nun der Holzweg 7 von @DocF.

Ich tippe mal um in Übung zu bleiben:

Brennerei: Glenfarclas
Fass: Sherry (Refill)
Alter: 23
Alk: 56
Basepunkte: 86
Region: Speyside
Kostenpunkt: Dürfte so um die 100 € liegen?

Was hatte ich wirklich im Glas?

@Hastur Du hast einen von den Doppelten: Highland Park Single Cask 15yo 2002 WID:121127. Mit Freude mehrfach eingepackt, weil der lecker, aber hoffnungslos überbewertet ist. Deinen Punktetipp lassen wir also beiseite, den Rest finde ich gut getippt - ordentlich Holz ist drin, und bei so viel Fass / Sherry lässt sich der Rauch auch mal mit dem Fass verwechseln.

JdH schrieb:

JdH schrieb:

Mal sehen wo mich @DocF.s Holzweg (Nr. 30 wenn ich richtig lese) diesmal hinführt...

Nase: Würzige Trockenfrüchte, etwas Frische vom Alkohol, ein hauch Sägewerk, aber nicht frisch eher draußen beim Holzlager während es Regnet aber noch nicht alles Nass ist. Zusammen mit der Frische steigt auch sowas wie Aprikose oder Pfirsich empor (egal was von beidem, verwechsel die eh immer).
Insgesamt eher grazil - kaum gedacht, schon neigt der Alkohol dazu eine gewisse Dominanz aufzubauen, die mir weniger gut gefällt - einmal ins Glas gepustet ist wie Welt aber wieder in Ordnung... und pflaumig

Geschmack: Cremig, ölig, Mund füllend, initial etwas scharf, lässt sich aber aushalten und sollte man auch aushalten. Danach entfaltet sich ein wunderbares Gemisch aus Holz, dezenter Zitrusfrucht, feingewürztem Trockenobst und etwas Schokolade.
Das Ganze mit einem herrlich würzigen, lang ausklingenden Abgang ohne Bitterkeit, dafür mit einer wirklich dezenten süße und einem hauch Kaffee im wechsel mit Kakau.

Fazit: Tolles ding! Gefällt mir heute richtig klasse.

Beim Tipp ist es da schon etwas schwerer. Tendiere mittlerweile zu einem Whisky aus einem Refill Sherry-Fass. Alkohol dürfte nicht ganz niedrig sein, aber auch nicht sehr hoch vermutlich so gegen 48% bei einem Alter von 20+.
Beim rest bin etwas planlos, daher schuss ins Blaue: Vielleicht einer der Glenfarclas Re(re(re))-Fill Family Casks?

Bin wirklich gespannt was es nun wirklich war

@JdH Äh, also mir ist da neulich ein Fehler unterlaufen :redface: Was du jetzt im Glas hattest, war der Highland Park The Dark. Was du letztes Mal im Glas hattest, war kein The Dark, sondern ein Ben Nevis: WID:89984. Gute Nachricht: der Schwefel dadrin hat dich nicht gejuckt. Dein jetziger Blindtipp sitzt also auch gut. Als HP ist der nur noch rudimentär zur erkennen.

Potstill schrieb:

Endlich Wochenende

Heute den Holzweg 2 mit Dank an @DocF.

Nun ja ...ich fühle mich nicht so sattelfest im blindsamplen....
( daher auch die Scheu vor den sehr unterhaltsamen Battles hier )

Also , die Nase ist der Hammer ! Alkohol perfekt eingebunden und ich
hatte fast Angst ihn weg zu inhalieren .

Eine nicht junge Sherrybombe , ich hätte bei der Nase beinahe auf eine französische Malternative getippt .

Im Mund dann der Alkohol deutlich spürbar ( Fassstärke? )
Sherry,Obstkompott,Zitronenzesten,Früchte ...das volle Programm bis ...

Ja bis die Schrankwand zulangt . Eiche satt und dominant ins bittere abgleitend aber nicht unangenehm .

Der Alkohol britzelt auf der Zunge, kenne ich so nur vom Family cask .

Großflaschenkaufkandidat !

Tipp : Alt ... Glendronach oder Ferkelfamily

Klär mich bitte auf wie weit ich daneben liege

@Potstill Du hattest auch einen doppelten: Clynelish Local Dealer Selection WID:105060. Ein schlechter Großflaschenkaufkandidat, leider. Schön, dass er dir geschmeckt hat!

Ihlione schrieb:

Also gut, ich versuche mich an meinen ersten Tasting Notes. Das kann nur peinlich werden. Seid nicht zu kritisch mit dem folgenden Unsinn!

Im Glas hatte ich den Holzweg 32 mit herzlichem Dank an @DocF.

Nase: Die Nase ist wirklich wunderbar, süß, ganz dezenter Rauch, wie ein Marshmallow sachte über kleiner Flamme karamellisiert, keinerlei Alkoholstich, etwas Vanille. Tolle Nase!

Geschmack: Jetzt kommt deutlich mehr Rauch, barbecue style und nicht medizinisch, süß, etwas Honig, Vanille, cremiges Mundgefühl, etwas Ingwer- Schärfe, gefühlt nicht übermäßig viel Alkohol.

Abgang: Es kommt ganz leicht das Holz durch, zarte Bitternoten, langer Abgang, wärmt die Kehle noch eine ganze Weile lang, es bleibt wieder leichte Schärfe zurück.

Nase top, Geschmack u Abgang fallen leicht ab.

So, was mache ich jetzt daraus? Tatsächlich habe ich keine Ahnung.

Ich rate mal drauf los: Caol Ila, 16 Jahre, 46% Vol., Bourbon Cask.

Schöner Whisky! Nochmals Dankeschön, hat Spaß gemacht!

@Ihlione Bei dir freut es mich besonders, dass er dir gefallen hat, du hast einen der Tiefschläger erwischt :redface:

Das war irgendein Islay (weiter kann ich leider auch nicht helfen) mit Amontillado Finish. Den hat uns Tom_R blind am Chat-Stammtisch kredenzt, ich kann mich nicht an besonders viele positive Rückmeldungen erinnern - viele fanden ihn käsig. Du warst also die vom Gruppenzwang befreite Kontrolle. WID:139748

Ste_Gru schrieb:

Hallo Zusammen,

ich habe mich am Wochenende mit meinen Holzweg 27 aus der Port Ellen Teilung befasst. Vielen Dank für das Blind Sample.

Vorab, mir hat es sehr gemundet.
Ich habe etwas Rauch herausgeschmeckt, kein hohes Alter, vielleicht 10-12Jahre. Gelagert im Bourbon Fass.
Ich hatte viel Vanille, kein zu starkes Alkoholisches Prickeln. Vielleicht 43-46%

Da ich bei den rauchigen Whiskys bisher noch nicht so viele hatte, kann ich keine Destillerie nennen. ich weiß, es war kein Deutscher, sondern ein Schotte, aber definitiv kein Ardbeg und kein Sprinkbank.

Auf jeden Fall vielen Dank, dass ich in den Genuss gekommen bin.
Grüße,

Stephan

@Ste_Gru Schön, von deinem Holzweg zu hören. Und besser, dass er dir auch geschmeckt hat. Alkohol und Alter passen, Fass nicht: Das war ein Ledaig aus der Private Collection von G&M, WID:102135. Für eine Großflasche hat es bei mir zu der Zeit nicht gereicht, obwohl ich die Kombination von Farbe und Verpackung sehr anziehend finde - für diese Serie und die alten Cask Strength von G&M habe ich eine Schwäche.

Potstill · 28. Juli 2020 um 22:00

@DocF. Hmm da lag ich mit meiner Beurteilung im Vergleich in der Cousine ja gar nicht so schlecht ( Also ohne die blumigen Worte die mir immer nicht einfallen )

Danke für das leckere Erlebnis auch ohne Möglichkeit auf eine Großflasche :smile:

pianoman · 28. Juli 2020 um 22:22

@DocF. Ich habe mir zumindest Mühe gegeben, diesem Albyn ein würdiges Ende zu bereiten. Mit 87 Punkten hat der mir sehr gut gefallen, deutlich besser übrigens als mein anderer (und in der Base höher bewertete) 1975er Rare Malt WID:622. Aber was meinst du mit Wasserminze? Die Forensuche danach liefert mir drei Treffer... allesamt Notes von mir. :lol: