Now Drinking 2018

K_Biker · 22. Juni 2018 um 19:09

Waschbär schrieb:

Sehr leckere Nase, der man die Fassstärke allerdings anmerkt. Im Mund ohne Wasser heftiger Antritt. Sehr stark auf der holzigen Seite. Beim zweiten Schluck noch mehr. Auch im Abgang heftige Eichenbitterkeit. Das wird nicht jedermanns Sache sein. Ich mag das Schwesterfass 660 mit seinem Fruchtschwerpunkt deutlich lieber.

Mit (ordentlich) Wasser wird er leichter trinkbar und bleibt für mich gleich lecker. Die Nase gefällt mir am besten, da sind auch dunkle Früchte drin. Der lange Abgang ist mit Wasser angenehm eichenbitter. Im Mund bleibt er aber auch mit Wasser voll der Biss ins Eichenfass. Ein ganz kurzer süßer Antritt und dann nur noch Holz.

Der ist schon was Besonderes. Ein Favorit wird er für mich wohl nicht werden. Aufgrund seines extremen Charakters bekommt er von mir 91 Punkte. Der Aufpreis zum wesentlich leichter geniesbaren Parliament ist nur mit Blick auf den whisky.de Jubiläumsaufdruck akzeptabel.

Danke für dein Eindruck!

Da zeigt sich wieder wie der eine SC zum vermeintlich fast gleichen Schwesterfass mit den selben Eckdaten abweicht.

Ist halt kein Fass wie das Andere.

Bin selber dann mal sehr gespannt :redface:

11insomnium · 22. Juni 2018 um 19:17

BenRiach Solstice - Second Edition

17 Jahre
50%
Non Chill Filtered (siehe Foto)
Natural Colour
Fass: Bourbon + Tawny Port (Douro)
Bottle Code: 2015/11/19 (laut WB war dieses Batch das letzte)
WID:85102

--- Verkostung ---

Nosing: Rauchig, würzig, fruchtig, süß, kräftig, dunkle Früchte und etwas blumig, Eiche

Tasting: Rauchig, kräftig und würzig, fruchtig, süß und gleichzeitig herb, Eiche

Mit Wasser: Frischer und etwas leichter

Kommentar: Bouquet etwas schwächer als erwartet. Die Nachreifung war vermutlich eher kürzer. In der Nase stärker als BenRiach Peated 2005 1st Fill Port Pipe, im Geschmack dafür weniger medizinischer Rauch.

Mein Rating: 79/100 (1-100 Punkte)

Mein WB Rating: 86/100 (51-95 Punkte)

--- Ein kleines Experiment ---

Um herauszufinden wie sich diese Abfüllung mit den Wochen unter Einfluss von Sauerstoff verändert, habe ich beim ersten öffnen 10cl in eine Sampleflasche abgefüllt und nach 100 Tagen mit dem letzten Rest aus der Originalflasche verglichen.
Ergebniss: Der Whisky aus dem Sample kam mir etwas frischer, leichter und fruchtiger vor. Der unter Sauerstoffeinfluss wirkte auf mich gesetzter und mehr zurückhaltend.

CW · 22. Juni 2018 um 19:58

Waschbär schrieb:

Sehr leckere Nase, der man die Fassstärke allerdings anmerkt. Im Mund ohne Wasser heftiger Antritt. Sehr stark auf der holzigen Seite. Beim zweiten Schluck noch mehr. Auch im Abgang heftige Eichenbitterkeit. Das wird nicht jedermanns Sache sein. Ich mag das Schwesterfass 660 mit seinem Fruchtschwerpunkt deutlich lieber.

Mit (ordentlich) Wasser wird er leichter trinkbar und bleibt für mich gleich lecker. Die Nase gefällt mir am besten, da sind auch dunkle Früchte drin. Der lange Abgang ist mit Wasser angenehm eichenbitter. Im Mund bleibt er aber auch mit Wasser voll der Biss ins Eichenfass. Ein ganz kurzer süßer Antritt und dann nur noch Holz.

Der ist schon was Besonderes. Ein Favorit wird er für mich wohl nicht werden. Aufgrund seines extremen Charakters bekommt er von mir 91 Punkte. Der Aufpreis zum wesentlich leichter geniesbaren Parliament ist nur mit Blick auf den whisky.de Jubiläumsaufdruck akzeptabel.

Vielen lieben Dank für Deine schönen Notes!

Das liesst sich so, als könnte er dem GlenDronach Managers Cask 400 bei weitem nicht das Wasser reichen. Dann hat mein Konto noch mal Glück gehabt... :redface:

galli · 22. Juni 2018 um 20:04

Waschbär schrieb:

Sehr leckere Nase, der man die Fassstärke allerdings anmerkt. Im Mund ohne Wasser heftiger Antritt. Sehr stark auf der holzigen Seite. Beim zweiten Schluck noch mehr. Auch im Abgang heftige Eichenbitterkeit. Das wird nicht jedermanns Sache sein. Ich mag das Schwesterfass 660 mit seinem Fruchtschwerpunkt deutlich lieber.

Mit (ordentlich) Wasser wird er leichter trinkbar und bleibt für mich gleich lecker. Die Nase gefällt mir am besten, da sind auch dunkle Früchte drin. Der lange Abgang ist mit Wasser angenehm eichenbitter. Im Mund bleibt er aber auch mit Wasser voll der Biss ins Eichenfass. Ein ganz kurzer süßer Antritt und dann nur noch Holz.

Der ist schon was Besonderes. Ein Favorit wird er für mich wohl nicht werden. Aufgrund seines extremen Charakters bekommt er von mir 91 Punkte. Der Aufpreis zum wesentlich leichter geniesbaren Parliament ist nur mit Blick auf den whisky.de Jubiläumsaufdruck akzeptabel.

Hmm. Da bin ich mal gespannt. Wollte mir ja schon immer ein Glendronach SC zulegen. Da hat sich die Jubiläumsflasche jetzt angeboten. Darum habe ich mir sie bestellt. Jetzt kommen eventuell Zweifel. Wobei deine Bewertung ja richtig hoch ist. Das hätte ich nach deiner Beschreibung nicht erwartet.

Ich leide nicht unter Eichen-Allergie. Ganz im Gegenteil. Also vielleicht taugt sie mir ja auch. Den 660 habe ich nicht probiert. So habe ich da dann keinen Vergleich.

galli · 22. Juni 2018 um 21:07

Heute noch einmal ein Vergleich. Jetzt mal Ledaig. Da meine Großflasche vom 18er jetzt zur Neige geht, dachte ich das würde sich jetzt nochmal anbieten ein paar Samples zu probieren. Wieder nacheinander verkostet und ohne Notes.

Ledaig 10yo 46,3% WID:18211

Ziemlich geradlinige, rauchige Nase. Den Ledaig Rauch muss man natürlich mögen. Ich mag den. Im Mund dann ebenfalls geradlinig und kräftig. Anis, das ich öfters mal bei Tobermory/Ledaig habe, finde ich auch hier. Der macht eigentlich genau das, was man von so einem Malt erwartet. Und das macht er für den Preis gut.

Ledaig 18yo 46,3% WID:66055

Ja. Der ist doch nochmal was anderes. Natürlich auch wegen des Sherrys. Der ist hier schön präsent. Der Rauch ist im Vergleich zum 10er eher zurückhaltend. Dafür sorgen der Sherry und das Alter. Insgesamt ist die Nase komplexer und interessanter als die des 10ers. Auch im Mund sorgt der für mehr Begeisterung. Hier habe ich sogar auch Nelke, Piment und Weihrauch. Zusätzlich natürlich noch den Sherryeinfluss verbunden mit dem Rauch. Lecker Teil.

Die Großflasche ist jetzt fast leer. Schade. War lecker.

Ledaig 2005/2017 58,6% Signatory Vintage WID:96289

Ziemlich intensiv. Ich lass den mal ein paar Minuten stehen. Spannend. Eine eher süß-saure Nase. Der Rauch ist etwas stärker als beim 18er, aber einiges schwächer als beim 10er. Der wirkt fast älter als die 10 Jahre. Im Mund verhält sich das genauso wie zuvor in der Nase. Mit Wasser nimmt der Rauch sogar etwas zu. Im Vergleich zum 18er ist er weniger elegant und harmonisch. Das macht er aber durch seine Kraft wieder wett.

Den finde ich auch verdammt gut. Müsste ich mich zwischen dem und dem 18er entscheiden, so würde ich wahrscheinlich den 18er wählen. Der hat etwas mehr Tiefgang. Allerdings fällt die Entscheidung schwer. Die sind beide lecker.

Ledaig 2007/2018 59,7% Signatory Vintage WID:108147

Also die Farbe verrät nicht, dass der ein Finish im Bordeaux Fass hatte. Der sieht eigentlich wie ein Whisky aus dem Bourbonfass aus. Auch den lass ich ein paar Minuten stehen. Die Nase ist eher trocken. Angedeutete Früchte und Gewürze. Der Rauch ist ungefähr so stark wie beim 10er Signatory Sherry, jedoch wirkt er, wohl durch sein schwächeren Fasseinfluss, anders bzw. purer. Im Mund ist er pur nicht so leicht trinkbar wie der Sherry Signatory bzw. wirkt alkoholischer. Mit Wasser ist er deutlich besser. Ziemlich cremig. Dann kommen Weinaromen und es wird trocken. Aber so ganz abholen tut er mich nicht. Und ich weiß eigentlich gar nicht warum.

Der ist nicht schlecht. Aber mit dem 18er und vorherigen Signatory kann er nicht mithalten.

Ledaig 2010/2017 51,7% Signatory Vintage WID:103072

Der hat eine sehr coole grasige, blumige und zitruslastige Nase. Als Kontrapunkt noch schöne Holznoten. Die Rauchigkeit ist vergleichbar mit der 10er Originalabfüllung. Im Mund dann leider nicht mehr ganz so frisch. Das hätte mir jetzt gefallen. Sicher Zitrusfrüchte sind schon noch da aber alles etwas gedämpfter. Die grasigen Noten kommen nur noch angedeutet. Dafür ist er blumiger.

Der ist aber schon auch gut. Für den Preis macht man da nichts falsch. Ist auf jeden Fall interessanter als die schon gute 10er Originalabfüllung.

Ledaig und Tobermory mag ich einfach. Es gibt sicher mal wieder eine Großflasche Ledaig. Ich muss nur überlegen was. Ich tendiere ja wieder zu etwas mit Sherry oder so.

Sarcoptes_Kratzi · 22. Juni 2018 um 21:21

Bier auf dem Rolling Stones Konzert in Berlin.

Hab es nur wegen des Bechers gekauft.

Hastur · 22. Juni 2018 um 23:34

Lange keinen Classic Malt mehr gehabt. Nun aber endlich mal die Distiller´s Edition von Oban.

Furztrockener Sherry und leichter Rauch in der Nase. Wirkt für 43 % sehr kräftig. Darunter herbe rote Früchte. Keine Süße.

Im Mund spiegelt der Geschmack 1:1 das Aroma. Auch dabei Aromen von Walnuss, Trockenpflaume und eine Assoziation nach Salz, Gischt und Seetang. Klar erkennbare Nähe zum Meer. Der Rauch ist eher untergeordnet und rundet ab. Die Fino-Sherry-Nachreifung macht ihn dabei staubtrocken. Im zweiten Schluck deutliche Eiche mit Nelken, Heidekraut und Wachholder. Auch etwas Zitrusfruchtiges (Limone) ist erkennbar. Die Walnuss wird noch stärker.

Insgesamt ist dieser Malt klar auf der würzigen, kräftigen Seite. Für unter 60,- Schleifen auch ein gutes PLV ohne dabei ein Komplexitätsmonster zu sein. 87 Punkte.

Calceolarius · 23. Juni 2018 um 01:03

Hatte heute diesen edlen Tropfen im Glas.

BAH! Das geht überhaupt nicht! Widerwärtig! :banghead:

Danach gab's zum Glück noch 'nen Glenlivet Nadurra 16 und einen Parliament. Und das Leben war wieder schön... :redface:

DocF · 23. Juni 2018 um 01:07

"How can you do it alone" mit Tastingpartner :cool:

Ben Nevis 1998 AD WID:73478 :razz: Heute besonders lecker. Ich finde viel mehr Früchte und Kräuter als letztes Mal. Ein würdiger Ersatz des mittlerweile ausverkauften Battlenevis.

Linkwood 1997 SV Local Dealer Selection - viel floraler als der Ben Nevis. Darf außerdem gut und gerne 30min atmen.

Beide mit ein paar Tropfen Wasser. Äußerst lecker.

"John Doe" - habe mich heute mit etwas schwefligem aufgewärmt. Und 1,5h atmen lassen. Großer Schluck. Heute gar nicht mal unlecker. Bezüglich der >60% Alkoholstärke bin ich mir immer noch nicht so sicher. Nach den Fassstärken war er eher weniger sprittig.

In ein paar Michel Couvreurs hineingeschnuppert - "XV" 2003, schweflig, ansonsten ganz nett, gut Sherry inklusive viel Hefearomen in einem Ausmaß, wie sie eher im Oloroso Sherry als im Whisky vorkommen, nicht alltäglich. Overaged - hier ohne die störende Schwefelnote. Mit 53%. Auch ohne Wasser nicht sprittig, in der "zweiten Nase" kommen neben Sherry noch diverse Kräuter durch. Den werde ich mir noch ausführlicher ansehen.

ddertzaar · 23. Juni 2018 um 09:21

Gestern Abend im Glas...

GF 25 TWS

Nase:
Sehr saftig im ersten Augenblick dann kribbelt es in der Nase.
Reife gelbe Früchte wie Aprikosen und Pfirsiche drängen sich jetzt auf.
Dazu kommen süßliche Honignoten und im Ansatz Holunderblüten umgeben von Stroh.
"Das Kräuterbeet" muss man erstmal suchen, aber nach einiger Zeit finden sich auch diese Noten.

Mund:
Ein schönes öliges Mundgefühl begrüßt einen.
Die gelben Früchte sind wieder da und so saftig als ob man gerade reingebissen hätte.
Die Honignoten wandeln sich zu einer Honigmelone und werden auch im Mund mit einem bizzeln abgerundet. Im Mund wird es trockener und dezente Kräuter durchlaufen nun ein Schokobad (Milchschokolade).

Abgang:
mittellang bis lang, trockener werdend und die Milchschokolade wird dunkler. Es bleibt eine Espressonote im Mundraum zurück.

Fazit:
Aus meiner Sicht eine gelungene Abfüllung - wenn auch nichts außergewöhnliches.
Ein schöner saftiger GF der sein alter zwar zunächst versteckt, aber ein paar Facetten zu bieten hat.
Die erwartete Schrankwand findet sich in dieser Abfüllung nicht, aber das ist auch nicht schlimm.

Ist er 120€ wert? Keine Ahnung. Ich werde wohl einen kaufen - es kommt selten vor, dass ein 10cl Sample nach dem Sport so dezimiert wird...