Adventskalender 2020 - Rare Malts von Holzwurm & ThinLizzy - Der Verkostungsthread

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  • Holzwurm User Holzwurm Dabei seit: 25.06.2014Beiträge: 1,869Flaschensammlung:Holzwurms SammlungBewertungen: 11
    , letzte Änderung 17. Dezember 2020 um 21:58
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    Das sind auch Aussagen, die nur Whiskyfans verstehen werden. 


    Rauch!!! Parmesan!!!! Stinkende Käsefüße!!!
    Das genieße ich jetzt!!!


    Laddie Fans nicken verstehend, während der Rest der Welt sich Nase rümpfend abwendet. 
    :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

    Danke für deine Eindrücke @Korhorry. Ich habe für den Rest des Abends jetzt ein Grinsen im Gesicht. 
  • ThinLizzy
    Themenersteller
    User ThinLizzy
    Dabei seit: 15.11.2014Beiträge: 5,273Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 17. Dezember 2020 um 23:45
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    Es muss auch noch mehr als Rauch, Parmesan und Käsefûße drin gewesen sein, sonst hätte der mich als Nicht-Laddie-Nerd nicht auch so geflasht...:wink::cool:

  • Korhorry User Korhorry Dabei seit: 22.10.2018Beiträge: 4,647Bewertungen: 0
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    ThinLizzy schrieb:

    Es muss auch noch mehr als Rauch, Parmesan und Käsefûße drin gewesen sein, sonst hätte der mich als Nicht-Laddie-Nerd nicht auch so geflasht...:wink::cool:


    @ThinLizzy 

    bestimmt! Nur nachdem ich die stinkenden verkohlten Parmesanstücke gefunden habe, hab ich nicht weiter gesucht :redface:

    *** korhorry's Samplebar und FT-History ***

    *** BGB‘s - Orga und History ***

     ** Bin gerne auf Tauchgang **

    *** BGB XII - Gesamtsieg, Volltreffer und doppelter Tagessieger ***

    *** BGB XIII, XIV, XV - Tagessieger *** 



  • ThinLizzy
    Themenersteller
    User ThinLizzy
    Dabei seit: 15.11.2014Beiträge: 5,273Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 18. Dezember 2020 um 18:51
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    Dieses Jahr hatten wir drei Clynelishs in der Auswahl für den Kalender. Nur dieser hier konnte sich am Ende im Lineup halten. Hier kommt unser Lebkuchenmann.

    Clynelish 15yo 1997/2012 The Whiskyman Refill Sherrycask 53,5% WID:31986


    image
    Schon bei der ersten Nase hatte ich das Gefühl, dass das ein Winner ist.

    Der Sherryeinfluss ist genau richtig dosiert. Sowohl in der Nase als auch im Geschmack sind fruchtige und würzige Fassnoten sehr schön mit dem frischen, mineralischen, leicht salzigen und wachsigen Brennereicharakter verbunden. Und das zieht sich bis zum Nachklang durch. Mir kommt dabei ein Begriff in den Sinn, den ich bei Clynelish schon häufiger als Merkmal verwendet habe: edel. Das sind 88-90-90, also eine 89.


    Ich freue mich dass der Malt auch einigen von euch so gut gefallen hat wie uns (auch 89 Punkte vom Holzwurm).

  • Holzwurm User Holzwurm Dabei seit: 25.06.2014Beiträge: 1,869Flaschensammlung:Holzwurms SammlungBewertungen: 11
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    Die zweite Abfüllung vom 3. Advent ist die Kerze. Und wie es sich für eine anständige Kerze gehört, ist das natürlich mit etwas Rauch verbunden.


    Port Charlotte 10yo 2002/2012 Malts of Scotland - Sherry Hogshead 63,1% WID:34144


    image


    Bei wenigen Flaschen waren wir uns bisher so schnell einig, dass sie einen Platz im Kalender bekommt. Hier ging es ganz flott.

    Ich war schon direkt in die Nase verliebt und hätte mich nicht beschwert, wenn ThinLizzy die Laddie-Allergie bekommen hätte, die ihn aus mir völlig unerklärlichen Gründen manchmal heimsucht. Denn dann wäre die Flasche wahrscheinlich aussortiert worden und in mein Regal gewandert. :cool:

    Immer mal wieder habe ich versucht, einen Port Charlotte ins Kalenderlineup zu schmuggeln, keiner konnte sich durchsetzen.

    Doch dieser Port Charlotte schaffte das Unmögliche, er bekam das ThinLizzy-Qualitätssiegel schon nach kürzester Zeit.

    Das war bedauerlich für mich, denn so muss ich den guten Stoff mit allen Teilnehmern teilen. Aber gut, wir machen das ja schließlich nicht zum Spaß hier, alles für den Dackel, alles für den Club! (Den Spruch kennen wahrscheinlich nur noch die Älteren) :mrgreen:


    Ich merke mir also: Wenn die Nase ein bisschen nach russischem Armeediesel duftet, dann freut sich der Lizzy.

    Und ich hoffe, viele unserer Teilnehmer auch.


    ThinLizzy hat sogar 91 Punkte vergeben (Aufgeschlüsselt 91/91/90) und ich bin bei sehr guten 90 Punkten (90/90/91).

  • MonteGehro User MonteGehro Dabei seit: 01.01.2016Beiträge: 2,596Flaschensammlung:Hobs RegalBewertungen: 0
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    Neuer Sonntag, neuer Kalendermalt :wink:

    4. Advent, die Glocken.

    Nase: Verhaltener Anfang. Nach Standzeit: Reife tropische Früchte Richtung Mango, Ananas, Litschi; zeitweise eine oldschool staubige Note; Vanille, trockene Sägespäne, Waldhonig. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden und kaum spürbar. Kein Rauch, obwohl er laut Etikett leicht rauchig sein soll.
    Nach Wasserzugabe und weiterer Standzeit gewinnt der Malt nochmal deutlich, alle Aromen werden intensiver.

    Mund: Milder Antritt. Entwickelt sich im Mund genauso wie in der Nase. Schöne Fruchtsüße mit Honig, gepaart mit etwas Schärfe, trockene Eichennoten.
    Mit etwas Wasser wird der Malt cremig/wachsig.

    Finish: Mittellang und wärmend. Frucht- und Honigsüße verklingen, dunkle Bitterschokolade, noch angenehme Bitterkeit.

    Kommentar: Der gefällt mir richtig gut (und erinnert mich irgendwie an den Tomatin Decades aus dem Kalender von vor zwei Jahren). 88 bis 89 Punkte.
    Rauchnoten finde ich keine - weder in Nase noch im Mund. Das ist aber häufig der Fall bei mir. Oder ich kann die abgebauten Rauchnoten in älteren Malts nicht korrekt zuordnen.
    Er verträgt ein paar Tropfen Wasser (aber nicht mehr, der könnte sonst schnell verwässert werden).


    Tipp:

    Alt, Ü20, Vatting aus Bourbon + Sherryreifung.
    Herkunft: Kein Plan, ins Blaue geraten: ein Highlander.

    Gott schütze uns vor Sturm und Wind, und Autos, die aus England sind.


    Bestätigter Forums-Spinner

    Stammtisch Region Bodensee/Oberschwaben: Planungsthread

    Mehrfacher Blind Guardian Battle Teilnehmer - mit wechselndem Erfolg


    Aktuelle FT: derzeit keine

    Abgeschlossene FT:  16 //  15 // 14 // 13 // 12 // 11 // 10 // 9 // //  7 // 6 // 5 // 4 // 3 // 2 // 1

  • Holzwurm User Holzwurm Dabei seit: 25.06.2014Beiträge: 1,869Flaschensammlung:Holzwurms SammlungBewertungen: 11
    , letzte Änderung 20. Dezember 2020 um 18:43
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    Zu @MonteGehro´s Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich in diesem Whisky (Die Glocken) ebenfalls überhaupt keinen Rauch gefunden habe. Von ThinLizzy kann ich das grade gar nicht sagen, wie er das beurteilt hat.

    Da man den Abfüllungen dieser Brennerei jedoch nachsagt, ganz leicht rauchig zu sein, haben wir das kleine Rauchsymbol auf das Etikett gepackt.

  • uwst1 User uwst1 Dabei seit: 14.07.2016Beiträge: 198Bewertungen: 0
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    Meine Notes zu den Glocken


    Nase: ich finde schon ganz leichten Rauch, Zimt, Zitrus und dann Leder wie in einer Schuhmacherei mit leichtem Kleber (erinnert mich an einen Besuch beim Schuster mit meiner Oma als ich ca. 8 Jahre alt war), maritim, salzig, Wallnuss, tropische Früchte habe ich keine, eher Banane, ...aber extrem tolle Nase, finde ich super toll, mit Wasser habe ich noch Kaffee


    Geschmack: sehr weicher Anfang, wird dann etwas schärfer, aber immer noch mild. wieder Banane aber auch maritime Noten, leichtes Karamel


    Abgang: mehr süß Eiche, Kaffee, Pflaumig und schön lang wärmend, aber irgendwie gut...auch wenn die Nase für mich am Besten war (91 Punkte). 


    für mich ein maritimer Bananen Whisky mit schönem Kleber, wirklich sehr gut. Gebe 90 Punkte und tippe auf irgendwas maritimes, wobei ich keine Ahnung habe, was sich hier verbirgt. Finde ich aber extrem lecker und interessant. Danke für die Auswahl, für mich aktuell bisher das Highlight.
  • uwst1 User uwst1 Dabei seit: 14.07.2016Beiträge: 198Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 20. Dezember 2020 um 19:57
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    Der nächste: typischer Einkaufstrassen Weihnachtsschmuck


    Nase: weiniger Ardbeg, Ardbeg Süße vielleicht weil ich gerade auch Ardbegs verkostet habe, wieder maritim , Salz, Frische, Menthol, Vanillezucker, Gummi, dunkle Beeren (Brombeeren)


    Geschmack: sehr ölig, immer noch maritim, grasig, etwas Pfeffer, etwas Süße


    Abgang: lang und angenehm, etwas Bitterkeit, Kräuter, Salmiakpastillen


    einfach mal ins blaue, wirkt für mich wie ein Talisker? gefällt mir auch gut, aber der erste war der Knaller. Gebe 89 Punkte
    wobei wie komme ich auf Talisker...vielleicht verwirrt, aber nach meiner Beschreibung liegt Ardbeg nahe...
  • Totoro User Totoro Dabei seit: 11.10.2017Beiträge: 2,001Bewertungen: 0
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    4. Advent, Kinder, wie die Zeit vergeht... image


    Beginnen wir mit ... Jingle Bells


    Nase: Oho, gleich wieder mega interessant. Mineralisch, herb, maritim/küstennah, zart rauchig... Das könnte ein Springbank sein, oder etwas mit einem vergleichbarem Grundcharakter und Phenolgehalt. Refill Sherry, Leder, etwas Paraffin und Maschinenöl... Jetzt denke ich gerade, vielleicht auch Nevis mit Rauchanteil? Oder gar ein Glen Scotia? :eek: Mit der Zeit wird das Holz stärker, es kommt auch eine echt kräftige Getreidenote mit dazu, die ich in der Intensität in letzter Zeit v.a. bei Lomond gefunden habe (etwas 17 y.o. "Organic" oder der neue 21er). Ich finde ihn nun dazu auch etwas milchig/käsig/funky. Auf jeden Fall ein Charakterkopf, wobei ich ihn etwas zu unrund/unruhig und ungewöhnlich für einen höheren Score empfinde – gerade die ausgeprägte Cerealiennote ist nicht so meins – und mich in Tendenz ausrichte zu ca. 87 Punkten. 


    Gaumen: Schön ölig, ledrig, salzig, maritim, zarte Säure, tolle Geschmacksentwicklung mit einem ausgeprägten Plateau in der Mitte, sehr voll für 46 Prozent. Der Rauch spielt nur eine untergeordnete Rolle, es geht am Gaumen eher in Richtung mildes Grill-Aroma. Wird zunehmend süßer. Das Holz ist gerade zum Schluss hin recht präsent, aber wieder mal sehr elegant und ohne jegliche Fehlnote oder Dampfhammer-Dominanz. Ich denke, das mag ich an dem hier besonders: dass er nicht auf starke, eindimensionale Effekthascherei setzt, sondern durch Balance und Ausgewogenheit überzeugt, ohne dabei die Intensität aus den Augen zu verlieren. 88-89 Punkte. 


    Abgang: Cremig und süß hintenraus, voller Marzipan und Karamell, ich tippe mal auf US oak. 87-88 Punkte.


    Gesamt: 88 Punkte, ich vermute Küstennähe, Refill Sherry und ca. 18-20 Jahre.

    Nice, der nächste "beinahe-Treffer" (hab mir ja relativ viel Spielraum gelassen) bei der Brennerei! :razz:  Die Ledrigkeit hat mich allerdings beim Fasstyp (wenn auch immerhin nicht bei der Holzart) wieder mal falsch tippen lassen – so was assoziiere ich wohl automatisch mit Sherryfass. Alter war auch deutlich zu niedrig angesetzt. Aber sei's drum: Tolles Teil, glaube mich auch zu erinnern, den schon mal auf die geistige "Probierenwollenliste" gesetzt zu haben. 


    Dann geht's weiter mit dem Weihnachtsstern [bot.]


    Nase: Hmmmm, ist da minimal Schwefel im Spiel? Der hat auf jeden Fall eine gewisse Pfeffrigkeit, die ihre Tentakel schon in Richtung Schießpulveraroma auszustrecken scheint. Viel Rauch, nicht allzu hohes Alter, Sherryfass (aaaaaah, Moment, oder Weinfass, ich lerne ja dazu), das war's erstmal. Könnte so ein typischer Gaumenwhisky sein, der in der Nase keine großen Wellen, dann im Mund aber umso mehr zuschlägt Also ich merke jetzt schon, dass ich hier keine Brennerei-Tipps abzugeben vermag. UA Bowmore, Ledaig hatte ich ja neulich schon, das könnte ich hier wieder raten, aber richtige Anhaltspunkte finde ich nicht. Erstmal ca. 87 Punkte. 

    ....

    Aaaaaaber dann, nach dem ersten Schluck fällt der Groschen und die Aromen treten in neuer Deutlichkeit hervor. Vielleicht hat auch die Standzeit ihr Übriges getan. Leder, Trockenfrüchte, Johannisbeere, altehrwürdiges Sherryfass, super ausdifferenzierter, kristallklarer (häh?) Torfrauch, leicht "farmy" und kräutrig-herb... Nun sind wir locker bei 90 Punkten. Und (s.u.) bei Ardbeg.


    Gaumen: Yo, wie vermutet: hier geht die Show erst richtig los. Toller süß-saurer Start, leicht weinig, das Fass gestaltet das erste Drittel, der Rauch setzt erst ab der Mitte so richtig ein und lenkt das Ganze dann zunehmend in Richtung herber Kräuter und Lagerfeuer. Sehr gut trinkbar ohne Wasser. Mich erinnert der am Gaumen fast schon etwas an den Ardbeg Uigeadail – vielleicht ein älteres Batch? Hatte neulich eine Abfüllung von 2013 (und gestern einen Ten von ca. 2016), das kommt dem hier schon sehr nahe in dieser speziellen Mischung aus altem Sherryfass und jungem, kräftigen Rauch. Die Nase gewinnt nach dem ersten Schluck lustigerweise auch noch mal deutlich an Komplexität und dadurch ein, zwei Punkte mit dazu. 89-90 Punkte.


    Abgang: Der Rauch dominiert mit kräutrigen, würzigen, herben Aromen, das (Sherry- oder Wein-) Fass setzt nur einen zurückhaltenden Kontrapunkt mit saftiger Süße und minimaler Säure. Richtig geil: das Finish hat nochmal seine eigene Entwicklung, es geht immer wieder zwischen süß und herb hin und her, und säuerliche rote Früchte blitzen auch immer mal wieder auf. Unfassbar lang, eine echte Granate. 90-91 Punkte. 


    Gesamt: Fuck it, 90 Punkte. Ich korrigiere meine anfängliche Zurückhaltung, was die Brennerei angeht, setze alles auf eine Karte und sage: Ardbeg, und zwar ein altes Batch vom Uigeadail. 

    Möp mööp mööööööööp... Anscheinend ein Lagavulin und kein Ardbeg. Aber hey, ich finde, der kann locker mithalten, und ihn mit einem alten Uigi zu verwechseln, ist doch ein schönes Kompliment. :lol: Immerhin stimmten Südküste, Sherry und nicht allzu hohes Alter....  Hammer Teil jedenfalls, ich stehe zu den 90 Punkten.

    Wieder mal eine Hammer Session, Jungs, ich bin ganz beseelt, und nicht nur vom Christmas Spirit... Danke euch, @ThinLizzy und @Holzwurm :exclaim:

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