Lochlea Distillery kurz vor Launch des ersten Whiskys

Petra Milde |

Malcolm Rennie ist der Manager der schottischen Lowland-Brennerei

 

Ohne viel öffentliches Aufsehen entstand in den vergangenen Jahren in Ayrshire eine neue Whiskybrennerei. Die Planungen für die Lochlea Distillery begannen bereits im Jahr 2014 und nach Investitionen von 6 Millionen Pfund lief im August 2018 der erste New Make aus der Brennblase. Das bedeutet, dass Lochlea in wenigen Wochen Whisky in den Lagerhäusern hat. Man plant, noch dieses Jahr die erste Abfüllung auf den Markt zu bringen.

Der Manager der Lowland-Brennerei ist in der Whiskyszene kein Unbekannter: Malcolm Rennie ist seit 34 Jahren im Business tätig, unter anderem bei Bruichladdich, Ardbeg und Kilchoman. Zuletzt war er am Aufbau der Annandale Distillery beteiligt.

 

Vom Feld ins Glas

Die Lochlea Distillery wird privat geführt und ist stolz darauf, auch den Rohstoff für den Whisky zu produzieren – sie befindet sich auf einer Farm, auf der das Getreide für die Whiskyproduktion selbst angebaut wird. Auf dem Gelände gibt es auch eine eigene Wasserquelle und die Fässer mit dem (zukünftigen) Lochlea Whisky werden auf der Farm selbst gelagert.

Malcolm Rennie sagt: „Die vollständige Rückverfolgbarkeit vom Feld bis zum Fass ist für uns von entscheidender Bedeutung. Wir bauen und ernten unsere eigene Gerste auf der Lochlea-Farm, wobei der daraus resultierende Treber zur Fütterung lokaler Rinder verwendet wird und das Wasser vor Ort bezogen wird. Wir können die natürlichen Ressourcen von Ayrshire nutzen und dadurch unseren CO2-Fußabdruck auf ein Minimum reduzieren.“

Eine lange Fermentationszeit und eine sehr langsame Destillation mit einem hohen, engen Cut des Herzstückes resultieren in einem sehr eleganten und fruchtigen Spirit, berichtet die Brennerei. Commercial Manager David Ferguson meint: „Lochlea Whisky wird seinen eigenen einzigartigen Platz in der Branche einnehmen. Der New Make strotzt nur so vor Obstgartenfrüchten und hat eine schöne Eleganz, die weit über sein Alter hinausgeht.“

Einstiger Bewohner der Lochlea Farm: Robert Burns

Von der Lochlea Farm haben viele bereits schon in anderem Zusammenhang gehört: 1777 wurde sie das Zuhause des 18-jährigen Robert Burns, da sein Vater Pächter der Farm wurde. In den folgenden sieben Jahren arbeitete der spätere Nationaldichter Schottlands hier auf den Feldern, auf denen nun das Getreide für den Lochlea Whisky wächst.

Bilder: Lochlea Distillery

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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