Whisky und Musik

Sylvia Simm | 26. November 2024

Eine Symbiose der Sinne!

Whisky und Musik gehören für viele Genießer zusammen. Na klar, beide sind zum Genießen da, beide sind Formen der Kunst und natürlich sind beide auch oft zusammen anzutreffen. Denken Sie an einen gemütlichen Abend in der Kneipe oder ein Treffen mit Freunden, während Sie einen guten Tropfen Single Malt oder Bourbon genießen und stimmungsvoller Musik lauschen. In gewisser Weise beeinflussen sich Musik und Whisky auch gegenseitig. Sie kennen das: Musik kann alle möglichen Emotionen in uns Menschen auslösen  - von Freude über Sentimentalität bis hin zu Trauer. Stimmung ist auch beim Genuss ausschlaggebend. Je nach Situation und Gemütslage schmeckt auch der Whisky besser oder weniger gut.

Inhaltsverzeichnis

Die Verbindung zwischen Whisky und Musik

Musik beeinflusst tatsächlich das Geschmackserlebnis!

In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Studien, die den Zusammenhang zwischen Musik und Essen untersuchten. Zum Beispiel spielen Fast-Food-Restaurants wie McDonald's in ihren Lokalen peppige Musik, da diese nachweislich das Essen beschleunigt, sodass die Gäste schneller das Restaurant wieder verlassen und die Tische schneller wieder frei werden. Clever, nicht wahr? Doch nicht nur Schnellrestaurants nutzen diesen Trick. In einem Experiment in den 90ern bewerteten Gäste in einem Fisch-Restaurant Austern als intensiver und salziger, wenn ihnen beim Genuss Meeresrauschen vorgespielt wurde. Auch der Zusammenhang zwischen Wein und Musik wurde bereits untersucht. Doch wie ist das beim Whisky?

Wie beeinflusst Musik den Whiskygeschmack?

In einer anderen Studie wurde damit experimentiert, ob die gespielte Musik den Genuss und Geschmack von Whisky beeinflusst. In einer Londoner Jazz Bar gab es Experimente mit Glenrothes Whisky und Musik. Die Veranstaltung sollte eine "Sensedeckung" (‚sense‘ im Sinne von ‚Wahrnehmung‘) von Whisky und Musik sein, bei der Geschmack und Klänge kombiniert wurden. Die Hypothese: Die beiden Rezeptoren erregen zusammen eine größere Aufmerksamkeit des Gehirns und beeinflussen den Geschmack der Whiskys. Die Begründung: Melodie, Tempo und Tonhöhe der gespielten Musik könnten verändern, wie man den Whisky wahrnimmt. Dafür verkosteten die Whisky- und Musik-Fans Glenrothes 1988 in Begleitung von drei Jazz Songs: Mood Indigoein sehr langsamer und schwermütiger Song von Andy and the Bey Sisters, Tiger Ragein schwungvoller Gitarren-Track von Django Reinhardt, und zuletzt Blue Pepperein Trompeten lastiges Stück von der Jazz Legende Duke Ellington. Obwohl nie Ergebnisse zu der Studie veröffentlicht wurden, bleibt es ein spannendes Experiment. Teilnehmer berichteten, bei den unterschiedlichen Songs auch unterschiedliche Geschmacksnuancen wahrgenommen zu haben.

Auch ohne Musik schmeckt Whisky je nach Anlass unterschiedlich!

Natürlich kann ein Whisky auch ohne musikalische Begleitung bei jeder Verkostung neue Facetten offenbaren - jedes Nosing offenbart andere Aromen und Nuancen. Aber wie ein Song, der uns in eine bestimmte Stimmung versetzt - sei es Freude, Melancholie oder Nostalgie - beeinflusst auch die Atmosphäre unser Geschmackserlebnis. Wer kennt nicht das Gefühl, dass die Pizza im Urlaub unvergesslich gut schmeckt, einfach weil das Ambiente passt? Genau dieser Zusammenhang zwischen Stimmung und Wahrnehmung spielt sowohl beim Whisky als auch bei der Musik eine entscheidende Rolle.

Musiker machen Whisky

Viele Musiker und Bands sind so große Whisky-Fans, dass sie ihre eigenen Abfüllungen auf den Markt bringen.
Die musikalische und aromatische Bandbreite unter diesen Whiskys ist groß. Das reicht von Hard Rock bis Hip Hop und von Single Malt bis Rye. Viele bekannte Musiker und Bands haben in Zusammenarbeit mit Brennereien ihren eigenen Whisky entwickelt.

Kooperationen mit Musikern

Bob Dylan

Einer davon ist kein geringerer als Bob Dylan. Die Whiskeys sind nach seinem großen Hit 'Knocking on Heaven's Door' aus dem Jahr 1973 benannt. Das Flaschendesign der Heaven‘s Door Whiskeys zeigt das geschweißte eiserne Tor, das Bob Dylan in seinem Studio Black Buffalo Ironworks gefertigt hat. Das Sortiment umfasst einen Straight Bourbon, einen Straight Rye und die Abfüllung Double Barrel, die vor und nach der Vermählung in stark getoasteten Eichenfässern reift. Nachdem lange keine konkrete Aussage zum Herstellungsort der Heaven‘s Door Whiskeys gemacht wurde, baute man im Jahr 2020 eine eigene Brennerei in der Altstadt Nashvilles.

Slipknot

Härtere Töne sind Fans von der Nu Metal Band Slipknot gewöhnt. Gemeinsam mit der in Iowa ansässigen Brennerei Cedar Ridge entwickelte der ebenfalls Iowa-stämmige Bandgründer Shawn ‘Clown‘ Crahan den Whiskey No. 9. Mit seinem hohen Mais-Anteil zeigt sich der Whiskey weicher als die harten Klänge der Band.

Motörhead

In einem ähnlich rockigen Genre bewegte sich die Londoner Band Motörhead. Die “Legende“ Sänger und Bassist Lemmy Kilmister verstarb im Dezember 2015. Als Hommage an Lemmy und die Band entwickelte die schwedische Brennerei Mackmyra den Single Malt Motörhead. Mit seinem Finish in Sherryfässern zeigt sich der Whisky fruchtig, nussig und würzig. Das ist nicht der einzige Band-Whisky von Mackmyra.

Scorpions

In Zusammenarbeit mit der deutschen 80er Jahre Hard-Rock-Band Scorpions entwickelte die schwedische Brennerei Mackmyra den Malt Rock‘n‘Roll Star. Die Fässer für sein Finish waren zuvor mit deutschem Kirschwein belegt und verliehen ihm sein beeriges Aroma nach getrockneten Früchten und gerösteten Nüssen.

Drake

Nicht nur Rocker mögen Whisky, sondern auch Rapper: Der kanadische Hip Hop Mogul Drake erfüllte sich in Zusammenarbeit mit dem Spirituosenproduzenten Brent Hocking den Traum des eigenen Whiskeys Virginia Black. Die Macher wollten mit dem alten Klischee des ‘Whiskey trinkenden Cowboys‘ aufräumen und das Zusammenspiel zwischen Whiskey und Black Music unterstreichen. Der Virginia Black Whiskey schmeckt so üppig wie sein goldenes Bling-Bling-Flaschendesign vermuten lässt. 

Rod Stewart

Der zum Sir geadelte Musiker Rod Stewart und das Team der Loch Lomond Destillerie verbanden Rock’n Roll und schottische Whisky-Tradition. Der Song „Rythm of my heart“ greift die Melodie des schottischen Volksliedes „Loch Lomond“ auf. Es entstand ein weicher, leicht rauchiger und angenehm süßlicher Blended Whisky – der Wolfie‘s

The Pogues

Die Brennerei West Cork Distillers ließ sich von der irischen Folk-Punk Band The Pogues inspirieren und kreierte die Serie The Pogues, die neben einem Single Malt und Blended Whiskeys auch einen Irish Whiskey Liqueur enthält.

Eine Auswahl 'musikalischer' Whiskys

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Ein Experiment: Musik macht Whisky

Musiker können also Whisky gestalten, doch kann auch Musik Whisky gestalten? Im Laufe der Jahre gab es einige Experimente, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Beim amerikanischen Blackened Whiskey werden die Fässer während der Reifung mit Musik von der Metal Band Metallica beschallt. Jedes Batch bekommt dafür eine eigene Playlist, ausgewählt und arrangiert von den Bandmitgliedern selbst. Durch die gespielte Musik bewegt sich der Whiskey im Inneren des Fasses und interagiert mit der Eiche. Die Bewegung und das Ausmaß der Interaktion hängen von den ausgewählten Songs ab, sodass die Variation in der Musik Nuancen von einem Batch zum nächsten erzeugt. Das hört sich spannend an!

Whiskys werden nach Songtitel benannt

Turntable

Die Brüder Alasdair und Gordon Stevenson, die hinter den Turntable Spirits stehen, haben verschiedene Blended Whiskys komponiert und sie nach bekannten Songtitel benannt. Bis heute haben sie eine beeindruckende Palette an Whiskys entwickelt. Der Unabhängige Abfüller, der seit 2023 aktiv ist, hat eine Reihe von Musik-inspirierten Blends veröffentlicht, die oft nach ikonischen Songs benannt sind. Aktuell umfasst das Sortiment neun reguläre Blends, einschließlich Tracks 1 bis 6 und einige Sondereditionen wie eine Kollaboration mit Starward Whisky. Die neuste Veröffentlichung, Track 6: All My Life, erweitert die Kollektion um eine einzigartige Kombination von Fässern und Aromen. Zusätzlich hat Turntable eine Kernserie mit den Blends Bittersweet Symphony, Paradise Funk, und Smokin’ Riff, die mehrfach ausgezeichnet wurden.

Lieder über Whisky

Eine Vielzahl von Liedern wurde über Whisky komponiert. Diese Songs zeigen, dass Whisky mehr ist als nur ein Getränk – er ist ein kulturelles Symbol, das Künstler und Menschen auf der ganzen Welt inspiriert. Ob im Blues, Country oder Rock, Hip Hop oder Metal – Whisky und Musik erzählen gemeinsam Geschichten, die in Erinnerung bleiben.

Hier nur eine Handvoll der bekanntesten Whisky-Songs:

"Whiskey in the Jar" – Traditionell / Thin Lizzy / Metallica
Ein irisches Volkslied, das von Räubern, Verrat und Liebe erzählt. Es wurde durch Bands wie Thin Lizzy und später Metallica weltweit bekannt. Das Lied steht sinnbildlich für die Verbindung von Whiskey mit irischer Geschichte und Kultur.

"Whisky Bar (Alabama Song)" – The Doors
Ursprünglich von Bertolt Brecht und Kurt Weill für ein Theaterstück geschrieben, wurde es durch The Doors neu interpretiert. Der Song beschreibt eine fiebrige Suche nach Whisky in einer surrealen Welt, was ihn zu einem Kultklassiker machte.

"One Bourbon, One Scotch, One Beer" – John Lee Hooker / George Thorogood
Ein Bluesklassiker, der die Sehnsucht nach einem Drink und die Bewältigung harter Zeiten thematisiert. Whisky wird hier zum Begleiter in einer Nacht voller Geschichten und Selbstreflexion.

"Whiskey River" – Willie Nelson
Ein Country-Hit, der Whisky als Zuflucht in Zeiten von Herzschmerz beschreibt. Willie Nelsons Version machte das Lied zu einem festen Bestandteil seiner Konzerte und zu einem Klassiker des Genres.

"Tennessee Whiskey" – David Allan Coe / Chris Stapleton
Ein gefühlvoller Song, der die Tiefe von Liebe und die Wärme von Tennessee Whiskey miteinander vergleicht. Chris Stapletons soulige Interpretation machte das Lied zu einem weltweiten Erfolg und brachte dem Getränk zusätzliche Aufmerksamkeit.

Musik bei Whisky-Events und Tastings

Schaffen Sie mit Musik die perfekte Atmosphäre!

Die richtige Musik kann ein Whisky-Tasting von einer bloßen Verkostung zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Hintergrundmusik sorgt für eine entspannte Atmosphäre, regt die Sinne an und unterstreicht die Charakteristik der Whiskys. Doch welche Musik passt zu einem solchen Event? Die Musik sollte nie dominieren, sondern als subtile Ergänzung wirken. Eine zu laute oder aufdringliche Playlist lenkt vom Genuss ab. Es empfiehlt sich, die Musik an die Whiskys anzupassen – etwa lebhaftere Stücke für rauchige Islay-Whiskys oder ruhigere Töne für milde Speyside-Drams.

Unsere musikalischen Vorschläge für einen schönen Whisky-Abend

Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre mit Lounge-Musik. Dezente elektronische Klänge sorgen für eine moderne und gleichzeitig ruhige Atmosphäre. Akustische Klänge mit leichten Gitarren- oder Klavierstücken, z.B. im Singer-Songwriter-Stil, erzeugen eine warme und zugängliche Atmosphäre, ideal für gesellige Tastings. Traditionell wird ein Whiskyabend mit keltischer Musik untermalt. Gerade bei schottischen oder irischen Whiskys ergänzt traditionelle keltische Musik mit Harfe, Geige oder Dudelsack auf authentische Weise Herkunft und Charakter des Whiskys. Jazz und Blues mit sanften Klavierklängen oder Saxophonsoli eignen sich hervorragend für eine elegante und zeitlose Untermalung.

Und versäumen sie auch nicht unsere Whisky-Playlist auf Spotify!

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Unsere Whisky Playlist

Whisky und Musik bedingen sich also gegenseitig. Kein Wunder also, dass es so viele Songs über Whisky gibt. Es scheint, dass der Genuss von Whisky auch die musikalische Kreativität fördert. Klicken Sie im Player rechts oben und genießen Sie unsere Playlist zum Thema Whisky

Fazit

Whisky und Musik sind mehr als nur Genussmittel – sie sind Kunstformen, die Stimmungen schaffen, Erinnerungen wecken und Emotionen verstärken können. Die Verbindung der beiden entsteht auf vielfältige Weise: Musik kann das Geschmackserlebnis eines Whiskys intensivieren, während Whisky die Kreativität und Leidenschaft in der Musik beeinflusst. Ob bei einer Verkostung, in einem Lied oder durch Musiker, die eigene Whiskys kreieren – die Symbiose dieser beiden Welten ist einzigartig.

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Sylvia Simm ist eine erfahrene Mitarbeiterin von Whisky.de. Nach über 20 Jahren im Online-Vertrieb und -Service unterstützt sie das Unternehmen mit ihrem umfangreichen Whisky-Wissen im Marketing. Als Online-Redakteurin und Content-Managerin ist sie für die Redaktion und Aktualisierung der Texte auf den Wissensseiten verantwortlich.

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