So entsteht der besondere Whisky-Katalog


Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie unser farbiger Katalog entsteht?

- Wie funktioniert der Druck?

- Wie schnell geht das alles?

Hier erfahren Sie, wie unser Katalog produziert wird. Begeben Sie sich auf eine Reise in die moderne Drucktechnik.

Wer sich gerne ein Filmchen ansieht, der findet hier eines auf YouTube.

 

Die Vorlage


Vom ersten Teil der Katalogerstellung kann man nur mündlich berichten. Eine Menge Fotos sind zu machen. Die Farbbilder sind anschließend in einzelne Punkte und Farben zu zerlegen. Dies geschieht mit Hilfe eines Scanners, der das Bild abtastet. In den letzten Jahren hat sich die Erstellung der Bilder mit Digital-Kameras durchgesetzt.

Für die Darstellung im Computer oder Fernseher zerlegt man das Bild in drei Farben: rot, grün und blau. Für die Druckerpresse benötigt man jedoch eine Zerlegung in vier Farben: cyan, magenta, gelb und schwarz.


Da der Druck auf 4 gekoppelten Druckmaschinen für die einzelnen Farben hintereinander erfolgt, müssen die Einzelbilder exakt aufeinander passen. Dies wird laufend kontrolliert.

Der Druck

In früheren Zeiten wurden die Schriftlettern vom 'Setzer' gesetzt. Eine mühselige und durch die Lettern aus Blei auch gefährliche Arbeit. In den vergangenen Jahren montierte man Dia-Filme zu Seitenvorlagen. Mit dieser Vorlage belichtete man dann die Druckplatten.

Heute heißt das Schlagwort CtP = Computer to Plate. In einem einzigen Arbeitsschritt werden aus der Computervorlage die Druckplatten erstellt. Es gibt keine Zwischenfilme und keine Arbeiten mehr von Hand.

Der 70-seitige Katalog unterteilt sich in die sechs Umschlagseiten, die auf dickerem Papier gedruckt werden, und 64 Innenseiten. Die vier Seiten des Umschlags und die beiden hinteren Einschlagseiten werden auf einer herkömmlichen Bogen-Offset-Maschine produziert. Die 64 Seiten des Inhalts laufen dagegen auf einer Rotations-Offset-Maschine mit hoher Leistung.

Der Bogen-Offset

5-Farb-Bogen-Offset-Druckmaschine

Die Bogen-Offset-Maschine zieht bogenweise das Papier ein und druckt jeweils drei Exemplare des Umschlags auf einen Bogen. Man verwendet fünf gekoppelte Bogen-Offset-Maschinen, um die vier Druckfarben und einen Klarlack aufzutragen. Die verwendete Maschine von MAN Roland hat sogar ein weiteres Druckwerk, mit dem Sonderfarben wie z.B. Gold aufgetragen werden können.

Da drei Umschläge auf einmal gedruckt werden, spricht der Fachmann von drei Nutzen. Nach 28.334 Drucken hat man die gewünschte Anzahl von 85.000 Katalog-Umschlägen auf einer Seite bedruckt. Nun werden die Bögen gewendet und erneut mit der Rückseite bedruckt. Bei rund 11.000 Drucken pro Stunde benötigt die Maschine nur 5h, um den Umschlag fertig zu stellen.

Papiereinzug

Ansicht der Maschine von oben
Hinten rechts ist der Papiervorrat zu sehen
(2,8t für den Umschlag)

Qualitätskontrolle

Elektronisches Einmessen des Drucks

Das obere Foto des Kontrollbildschirms zeigt die Farbverteilung entlang der Breitseite eines der ersten Druckbögen. Die violetten Rechtecke zeigen die Abweichung vom Idealzustand für jede einzelne der vier Farben. Ein Rechteck nach oben zeigt zu viel Farbauftrag; ein Rechteck nach unten zu wenig. Der grüne Strich in der Mitte verdeutlicht den Toleranzbereich.

Die Messung geschieht halbautomatisch an entnommenen Bögen. Im zweiten Foto kann man schon deutlich die erfolgte Einmessung der Maschine erkennen. Noch ist nicht alles 100-prozentig. Es bleibt noch etwas zu tun, wie es die jetzt deutlich kleineren, violetten Rechtecke zeigen.

Wichtig ist, dass während der Produktion regelmäßig Bögen entnommen werden und so ständig die Qualität während der Produktion überwacht wird.

Der Rollen-Offset

Wollte man mit der oben gezeigten Bogen-Offset-Maschine die 64 inneren Katalogseiten drucken, so würden mehr als 18h vergehen. Der anschließende Falz- und Bindeaufwand wäre gewaltig.

Deshalb stellt man die Innenseiten des Katalogs auf einer schnellen Rotations-Offset-Maschine her. Diese Maschinen schaffen - je nach verwendetem Papier - bis zu 60.000 Hefte (480.000 Seiten) pro Stunde. Unser Katalog läuft mit rund 45.000 Heften pro Stunde. In einer Schicht (4 Läufe à 2h Dauer) belegt unser Katalog die Maschine. Bei dieser Art des Drucks wird das Papier nicht mehr in Form von einzelnen Bögen zugeführt. Vielmehr zieht die Maschine die 18t Papier endlos von Rollen ein. Interessant ist der Wechsel einer Rolle. Dies geschieht während des laufenden Betriebs.

Papiervorrat von der Rolle

Druckmaschinen

Während beim Umschlag der Papierbogen zum beidseitigen Bedrucken gewendet wird, druckt die Rollen-Offset-Maschine Ober- und Unterseite in einem Durchgang. Der Umfang der Rollen ist so ausgelegt, dass immer 8 Blatt (16 Seiten) ein Heft ergeben. Für die vier Hefte des Katalogs müssen jeweils die Druckplatten auf den Rollen gewechselt werden. Auch hier kommen wieder vier einzelne, hintereinander angeordnete Druckwerke zum Einsatz. Die auf den Bildern sichtbare fünfte Maschine ist wieder für Sonderfarben reserviert.

Rotations-Offset-Maschine

Auf Klarlack wird im Innenteil für die leichtere Lesbarkeit (keine Reflexe) verzichtet. Nachdem die vier Druckfarben aufgetragen sind, muss das schnell laufende Papier in einer beheizten Strecke getrocknet werden. Der große, lange Kasten auf dem folgenden Bild enthält diese Trockenstrecke.

Trockner

Qualitätskontrolle

Auch bei diesem Druckvorgang werden ständig Messungen vorgenommen. Im Gegensatz zur Bogenmaschine befinden sich die Farbmesswertaufnehmer jedoch innerhalb der Maschine und die permanente Korrektur erfolgt online.

Rotations-Offset-Maschine (Auszugswerk)

Rotations-Offset-Maschine (Faltwerk)

Nach dem Trocknen werden die Bahnen gefaltet. So entsteht ein doppelter Papierstrom, der mit einem rotierenden Messer in Hefte zu jeweils 8 Blatt bzw. 16 Seiten geschnitten wird.

Faltung

Der Ausstoß der Maschine ist so gewaltig, dass man das rotierende Messer zum Zerteilen der Hefte wie ein Maschinengewehrfeuer (12,5 Hefte/s) vernimmt. Anschließend werden die vierfachen Bahnenabschnitte noch einmal in der Mitte gefaltet. So entstehen Hefte aus 16 Seiten, die in einem ständigen Strom einer Stapelmaschine zugeführt werden.

Hefte

Vier Hefte mit jeweils 16 Seiten werden nacheinander auf der Maschine erstellt und getrennt gestapelt. Die so produzierten 64 Seiten werden anschließend mit den gleichzeitig auf der Bogen-Offset-Maschine hergestellten Umschlägen zusammengeheftet.

Stapeln der Hefte

Die Heftung

Bindemaschine mit Heftvorrat

Erst nachdem das letzte Heft und der letzte Umschlag fertig gedruckt wurde, kann mit der Zusammenstellung der Kataloge begonnen werden. Dazu fügt die Sortieranlage die vier Hefte und den Umschlag in der richtigen Reihenfolge zusammen.

Zusammenstellen der Hefte

Anschließend wird der jetzt fast fertige Katalog im Rücken zweimal geheftet. Bitte beachten Sie den weißen Rand um den Katalog in der Maschine (Bild unten). Dieser wird zum Schluss noch gemeinsam beschnitten, um dem Katalog ein sauberes Aussehen zu geben.

Heftung

Beschnitt

Fertig geschnitten kommt der Katalog aus der Maschine. Handlich auf 25 Paletten gestapelt verlässt der Katalog die Druckerei, um in einem Lettershop mit Ihrem Brief und dem passenden Umschlag versehen zu werden.

Und wie lange dauert das alles?

Redaktionsschluss27. Aug.
Druckplatten31. Aug.
Druck3. Sep.
Heftung6. Sep.
Kuvertierung10. Sep.
Postauslieferung11. Sep.


Die Postlaufzeit beträgt für Kataloge zwischen einem und vier Tagen. Spätestens am 14. September sollte der am weitesten entfernt wohnende Kunde seinen besonderen Whisky-Katalog in den Händen halten.

Vom Redaktionsschluss bis in Ihre Hände dauert es nur zweieinhalb Wochen!

In dem folgenden Beitrag können Sie die Kuvertierung der Kataloge verfolgen.

Das Video zur Entstehung des besonderen Whisky-Katalogs finden Sie hier.