Säntis Snow White VI vorgestellt

Petra Milde |

Der Schweizer Hersteller bringt eine Whisky-Edition mit Orangenlikör-Finish auf den Markt

In der Serie Säntis Snow White bringt die Schweizer Brauerei Locher AG jedes Jahr eine Single Malt Abfüllung mit besonderem Akzent heraus. Mittlerweile sind wir bereits bei der sechsten limitierten Edition angelangt, die jeweils zu Beginn der kalten Jahreszeit vorgestellt werden. Nach Apfelbrand-, Glühbier-, Vieille Prune, Vieille Poire und letztjährigem Marillenbrand-Finish ist es bei der diesjährigen Ausgabe Snow White No 6 ein einjähriges Finish in Orangenlikör-Fässern, das den Whisky im Anschluss an eine fünfjährige Reifung in alten Bierfässern geschmacklich prägte.

Ein Finish in Orangenlikörfässern

Die Fässer für dieses Finish fanden sich in Frankreich, in dem die berühmten Orangenliköre auf Cognac-Basis ihren Ursprung haben. Der Name der Likörmarke wird in der Pressemitteilung zum Snow White No 6 zwar nicht verraten, der Tipp mit dem Namenszusatz „Cordon Rouge“ macht es Likörfreunden allerdings leicht, sie zu erraten.

Die Flasche selbst ist (wie jedes Jahr) ein schöner und liebevoll gestalteter Hingucker: Von den winterlichen Sternbildern Perseus und Andromeda über dem Schweizer Seealpsee habe sich der Appenzeller Grafiker Philip Broger zur Gestaltung inspirieren lassen. Insgesamt 2.000 nummerierte 0,5 Liter Flaschen stehen zur Verfügung, 492 davon kommen in den deutschen Handel.

Auch bei Whisky.de wird sich der Snow White VI in den nächsten Tagen zeigen und das dortige Säntis-Angebot bereichern.

Offizielle Verkostungsnotizen zum Snow White VI von Julia Nourney:

Farbe: Bernstein mit orangefarbenen Reflexen

Nase: Reife Fruchtaromen, vorwiegend Äpfel, getrocknete Birnen und Zesten von süßen Orangen, cremig und sahnig, Orangenmilch mit etwas Holzeinfluss, dezent floral mit zarten Lavendel-Aromen, der Geruch erinnert an einen Sommertag am Strand, man hat förmlich den warmen Sand und die Sonnencreme vor Augen.

Gaumen: Intensive, reiffruchtige Aromen, darunter sind auch Orangen, die jedoch nicht dominant sind und sich vorwiegend von der Zestenseite zeigen, den Unterbau bildet Malz mit mittleren Röst- und weichen Würznoten, auch am Gaumen zeigt sich wieder die leicht kampfer-artige Lavendel-Aromatik, jetzt ist aber auch eine Holzstruktur mit Tanninen erkennbar, dabei ist es schwierig zu sagen, ob die dezenten Bitternoten eher von den Zesten oder vom Holz stammen.

Nachklang: Wärmend und würzig, der Whisky ist nun gar nicht mehr so fruchtig, es sind hauptsächlich Zestenaromen, die ölig am Gaumen kleben bleiben.

Bemerkung: Der die Orangen-Destillat-Fässer haben dem Whisky ihren Stempel aufgedrückt, beherrschen ihn aber nicht. Eine wahrhaft gelungene Kombination!

Bild: Brauerei Locher AG

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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