Whisky.de Blog

Suchergebnis für Lifestyle
Zurücksetzen

Neu: Smokehead Rum Rebel | Whisky.de News

An dieser Stelle sind Inhalte vom externen Anbieter (https://www.youtube-nocookie.com/) vorgesehen. Wir weisen darauf hin, dass die Inhalte und die Verarbeitung Ihrer Daten bei Klicken auf diesen Link außerhalb des Verantwortungsbereichs von whisky.de liegen und möglicherweise nicht mehr dem Schutzbereich der Datenschutzgrundverordnung unterliegen.
Details und Einstellungen zu Cookies und Drittanbietertools verwalten

Alkohol im Straßenverkehr

Letztlich wurde im Forum gefragt, mit wie viel Whisky man denn noch am Straßenverkehr teilnehmen darf/kann/sollte ...

 

Seit ich in jungen Jahren von einer Wodka-Betrunkenen im Auto 'abgeschossen' wurde und mein nur 14 Tage alter Neuwagen mit 420km auf dem Tacho nur noch Schrott war, gehöre ich zu der 0,0 Promille Fraktion.

 

Bei manch anderen lautet die Antwort auf die Frage, wer am Ende des Tages fahren soll, oftmals: "Der, der langsamer trinkt!" icon_wink.gif

 

Spaß beiseite. Alkohol und Straßenverkehr ist eine schwierige Sache, denn Alkohol wirkt auf jeden unterschiedlich. Da können auch kleine Mengen schon ganz schön gefährlich sein.

 

Doch fragen wir nach dem Gesetz. Und was da drin steht ist reichlich kompliziert. Der TÜV-Süd hat eine schöne Grafik dazu gezeichnet.

 

Um dieses Diagramm zusammen zu fassen: Unter 0,3 Promille sieht es so aus, als ob man mehr auf der sicheren, als auf der unsicheren Seite wäre. Aber was ist schon sicher im Straßenverkehr und in unserem Gesetzes-Dschungel? Damit sollte man bei zwei Schnapspralinen oder einem Stück Eierlikörsahne auf der sicheren Seite bleiben können. Und auch natürliche Fruchtsäfte und alkoholfreies Bier enthalten überraschenderweise geringe Mengen an Alkohol.

 

Jetzt kommen wir zum Rechnen, um den späteren Alkoholgehalt im Blut zu bestimmen. Und das ist gar nicht so schwer, denn Alkohol ist ein sehr kleines Molekül, das sich sehr gleichmäßig im Körper verteilt und alle Zellmembranen durchdringt. Wenn wir also Alkohol zu uns nehmen, dann verteilt er sich über den ganzen Körper. Halt überall hin, wo sich Wasser befindet. Und da wir zu 55 bis 65% - je nach Alter - aus Wasser bestehen, vereinfacht das die Rechnung.

 

Nehmen wir einen Menschen mit 100kg, der 1 Liter Bier mit 5,4 Vol.% Alkohol trinkt.

 

In diesem einen Liter Bier sind nun 54 ml Alkohol drin. Um das ins Gewicht für den Vergleich mit den 100kg des Menschen anzusetzen, muss man das spezifische Gewicht von 0,79 kg pro Liter reinem Alkohol zur Umrechnung verwenden.

 

54ml*0,79kg/Liter = 43g Alkohol

 

Und jetzt müssen wir diese 43g Alkohol nur durch das Gewicht des Menschen und den mittleren Wassergehalt im Körper von durchschnittlich 60% teilen und wir erhalten

 

100kg * 0,6 = 60kg Wasser

 

43g / 60kg = 0,72 Promille

 

Und diese 0,72 Promille liegen sehr deutlich über der verhältnismäßig neuen 0,5 Promille oder gar der noch schärferen 0,3 Promille Grenze.

 

Je nach Gewicht und Wasserhaushalt des Menschen weicht nun das echte Ergebnis deutlich von dieser Überschlagsrechnung ab. Dabei ist es auf längere Sicht völlig egal, ob man was davor oder dazu isst oder nicht. Ein gefüllter Magen und/oder fetthaltige Speisen können die Aufnahme verzögern - verhindert können sie es nicht. Man fühlt sich vielleicht besser, wenn der Alkohol nach dem Essen nicht so schnell zu Kopf steigt. Aber bei höheren Werten als diese 0,5 Promille entscheidet nicht mehr der Polizist über die Fahrtüchtigkeit, sondern der Messwert.

 

Dieser hier beschriebene idealisierte Mensch kann also rund 0,4 Liter Bier trinken und wird dann 0,3 Promille knapp erreichen.

 

Wenig, nicht war? Umgerechnet in Whisky mit 40 Vol.% ergibt dieses Bierchen mit 0,4 Litern einen Dram mit stolzen 5,4 cl. Also etwas mehr als einen Doppelten. Für Wein mit 13 Vol.% kommen klägliche 0,17 Liter dabei heraus. Ein Schoppen (0,25 Liter) ist also schon deutlich zu viel.

 

Dies ist jedoch nur die halbe Miete. Dies alles gilt, wenn man sein Bier, Wein oder Whisky glatt hinunter stürzt und anschließend ein bis zwei Stunden wartet. Während dieser Resorptionsphase wird der Alkohol über die Magen- und Darmwände ins Blut aufgenommen. Etwas Zeit muss man also dem Alkohol geben, damit er jeden Winkel unseres Körpers für die Messung auch erreicht.

 

Aber wir Genießer sitzen ja länger an unserem Dram, da wir daran schnüffeln und uns erfreuen. Es geht uns nicht um die Wirkung, sondern vielmehr um den Genuss. Wenn wir also eine Stunde da sitzen, dann baut sich - beim gesunden Menschen - der Alkohol um ungefähr 0,1 Promille pro Stunde ab. Dieser Wert hängt stark von der Funktionsfähigkeit unserer Leber ab, die das Enzym bildet, damit wir Alkohol im Stoffwechsel abbauen können.

 

Umgerechnet in Whisky-Einheiten bedeutet dies, dass unser fiktiver Mann pro Stunde zusätzliche 1,8 cl (5,4 cl/3) weiter genießen darf, um unterhalb dieser magischen 0,3 Promillegrenze zu bleiben.

 

Ich persönlich glaube, dass kaum jemand dermaßen kontrolliert trinken bzw. genießen kann. Und da ich meinen Führerschein beruflich benötige, spiele ich nicht mit dem Feuer und spreche mich vorab mit meiner Frau ab, wer nach einer Feier die Rückfahrt bestreitet. Und dann gilt für denjenigen 0,0 Promille.

 

Interessante Promille-Rechner findet man hier im Internet:

http://www.promillerechner.de

http://promillerechner.net

http://www.blutalkohol-homepage.de/Promillerechner.php?

https://anti-hang-over.de/promillerechner/

Gibt man auf diesen Programmseiten die Daten von oben ein, dann erhält man jedoch um 25 bis 35 Prozent geringere Werte. Das wird auf der Blutalkohol-Homepage sehr gut beschrieben. So wird Alkohol z.B. abgeatmet (Fahne) und auch unverdaut mit dem Urin ausgeschieden. Auch rechnen die Physiologen mit einer Abbaurate von 0,15 Promille pro Stunde, wogegen die Forensiker (wie ich) nur mit 0,1 Promille/h rechnen.

 

Auch die körperliche Verfassung macht eine Menge aus. So hat ein trainierter Körper (vgl. Unser Stoffwechsel) eine höhere 'Verbrennungsrate' und baut so den Alkohol schneller ab, als ein untrainierter.

 

Falls Sie solche Seiten zur Berechnung ihres Blutalkoholspiegels verwenden wollen, so sollten sie dies nur informativ tun und nicht zur Entscheidungsfindung verwenden. Geirrt hat man sich schnell und dem Polizisten bzw. dem Unfallgegner ist das reichlich wurscht.